LiPos sicher lagern

UweHD

User
Ich vermute sowieso, dass weniger das Lagern als mehr das Laden ein signifikantes Risikopotential darstellen. Von daher machen die kunstvollsten Lagermethoden, womöglich noch in Säckchen verpackt und unter Granulaten verborgen, wohl nur eingeschränkt Sinn: Irgendwann holt man die LiPos da ja wieder raus, lädt sie möglicherweise mit dem falschen Programm, der Lader dreht durch, etc. und die Geschichte geht dann doch im Keller oder Büro hoch. Wenn man schon den Teufel an die Wand malen will :)

Ich lagere und lade von daher in der Garage, auch direkt im Flieger, und mache mich nicht weiter verrückt. Sollte dann doch mal ein LiPo hochgehen, bleibt der Schaden zumindest eingegrenzt: Flieger kaputt, Garage ein Rundum-Renovierungsfall, damit sollte es aber auch gut sein. Und damit das nicht passiert, übe ich die gebotene Vorsicht, behandle LiPos mit Respekt und tausche zweifelhafte Akkus lieber einmal früher als später aus. Ich zumindest fühle mich dabei ausreichend sicher und sehe das Ganze gelassen.

Die von Chrizz geschilderte Lösung mit Stahlschrank, Abzug und Ladeequipment in einem wäre natürlich das Optimum. Ist aber auch schon recht aufwendig.
 
Eine Dunstabzugshaube mit einem Kamin zu vergleichen ist aber - sorry - Nonsens.
...weshalb ich das auch nicht getan habe! Keine Ahnung wo Du das rausliest:confused:

Ich habe mir durch den gemeinsamen Kamin die Dämpfe in der falschen Richtung durch den Kamin gezogen. Genauso wie ich mir auch Dämpfe durch den Kamin aus dem Keller in die Wohnung ziehen würde. Je nach Wetterlage ziehen Kamine auch sehr schlecht, so dass es durchaus auch ohne laufende Dunstabzugshaube (die ja nur bei ausreichend Zuluft in Betrieb sein dürfte :o) Dämpfe in die Wohnung treiben kann BTDT.

Oder gehst Du davon aus, dass in jedem Keller ein zusätzlicher Kamin verbaut ist, der nur für Lipos gedacht ist?

Ulrich

P.S. das die Dunstabzugshaube lief, ohne das die Zuluft offen war, lag einfach daran, das ich bei 20 °C nicht mit einem laufenden Holzofen im Haus gerechnet habe. Allerdings rechne ich, und noch weniger die anderen Parteien im Haus, genausowenig mit einem Lipobrand...
 
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turbod

User
Was haltet ihr von folgender Idee für die Lagerung in Munitionsboxen außerhalb: Einfach in die Muntionsboxen zwei Löcher machen und solche Überdruckventile hier reinschrauben https://www.ebay.de/itm/173495220338. Dann sollte die Problematik mit dem Druck und Kondenswasserbildung (da wasser-/luftdicht) erledigt sein.

Oder solche Kompressorventile z.B: https://www.ebay.de/itm/Sicherheits...ntil-1-4-10-5-Bar-fur-Kompressor/162446472921


Das Druckluft-Sicherheitsventil öffnet ab 10,5 bar. Da dürfte die Munitionskiste schon vorher detoniert sein. Zudem ist der freie Querschnitt der Ventile sicher viel zu gering für den Gasvolumenstrom, der bei brennenden Lipos entsteht.
 
Munitionskisten dürften ohnehin nicht so dicht sein, dass die platzen....

Generell sehe ich auch das größte Risiko beim Laden/Entladen von Akkus und nicht beim lagern.

Meine Eckpunkte für einen sinnvollen Umgang:

- Defekte Akkus direkt aussortieren, keine Experimente wie "aus 4s kann man 3s machen" oder "ach das löst ich einfach wieder" oder "bissle gebläht macht doch nix"
- Akkus auf Storage einlagern und auf keinen Fall voll (LiPo mit 3,8V entzündet sich meist gar nicht mehr sondern gast "nur" aus)
- Möglichst nicht unbeobachtet laden und hier dann gern sowas wie Extover Granulat drauf, Feuerfester Untergrund etc.

Damit sollte man relativ gut über die Runden kommen... Ich lager meine Akkus dann noch in kleineren Einheiten (in Munitionskisten) und fülle die Freiräume mit Extover auf.
 

Crizz

User
Ich habe mir durch den gemeinsamen Kamin die Dämpfe in der falschen Richtung durch den Kamin gezogen. Genauso wie ich mir auch Dämpfe durch den Kamin aus dem Keller in die Wohnung ziehen würde.


und das ist der Punkt, an dem jeder Schornsteinfegermeister durchdreht. Bei solchen Konstellationen muß ein Fensterkontakt verbaut sein, der die Abzugshaube nur dann aktiv schalten läßt, wenn ein Fenster zur Zulüftung GEÖFFNET ist. Denn ansonsten besteht - unabhängig von dem netten Erlebnis der verqualmten Bude - Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid aus Verbrennungsanlagen . Und da merkt man bekanntlich nicht, das was im anzug ist....

Und daher nochmal der Hinweis : wer sich zu der Lösung entschließt, die ich beschrieben habe, muß in jedem Fall eine Zwangsbelüftung bedenken. In Kellerräumen ist diese wie bereits erwähnt in der Regel bereits durch die Fenster gegeben, in Wohnräumen sollte man dann überlegen sich da eine Variante wie mit dem Fensterschalter zu installieren, um dann nämlich entsprechenden Abzug zu gewährleisten.

Und die vorgeschriebenen 3m Mindestabzugshöhe sollten eigentlich überall vorhanden sein, ich halte es auch für absolut unmöglich, sich nur durch eine Feuerstelle an einem Kamin mit Mehrfachnutzung Gase und Qualm in die Wohnung zu ziehen - es sei denn, eine Dunstesse ohne Zwangszulüftung ist in Betrieb.

Da ich aber diesbezüglich nicht der Fachmann bin ( ich habe nur einen sehr guten BzSFM der mich in meinen diversen Änderungen bzgl. Feuerstellen u.dgl. beraten hat) kann ich jedem nur empfehlen, seinen zuständigen Freundlichen anzurufen und zunächst einmal in Erfahrung zu bringen, ob ein Anschluß überhaupt aus Brandschutzsicht zulässig ist und wenn ja, mit welchen Auflagen oder Einschränkungen. Dann hat man die Infos aus erster Hand, und der gute Mann kommt auch auf Anruf dann vorbei und segnet das ganze ab. Und ohne würde ich das nicht machen - im Schadensfall wäre mir das wegen der Versicherung die Sache nicht wert, auf dem Schaden selber zu hocken, nur weil etwas in der Form nicht abgenommen / bewilligt war.
 

s.nase

User
Ich will mir auch endlich eine sichere Lipo LagerMöglichkeit auf meiner Terrasse schaffen. Ein feuerfester Lipokoffer ist ja nicht so pralle, weil der nur ein Fach hat, und somit alle Lipos im Fach beschädigt werden, selbst wenn nur einer der Lipos durch geht.

Ich dachte mir daher, das ich mir einen HohlblockZiegel mit mehreren Hohlräumen besorge, und da dann alle meine Lipos drin gleichmäßig verteile. Eventuell auch noch ne Sandkiste oben drauf stellen, damit sich der brennende Lipos selbst löschen kann.

Hat jemand sowas schon mal gebaut, oder irgendwo im Internet gesehen?
 

STT

User
Hallo

Ich hab mir aus Resten (Duripaneel, Fermacell) sowas gebastelt,
ob das wirklich funktioniert möchte ich lieber nicht ausprobieren.
Das bisschen Sand wird einen brennenden Akku kaum löschen, aber besser als nichts.


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Gruss Stefan
 

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Hans J

Vereinsmitglied
Moin
Ich will mir auch endlich eine sichere Lipo LagerMöglichkeit auf meiner Terrasse schaffen. Ein feuerfester Lipokoffer ist ja nicht so pralle, weil der nur ein Fach hat, und somit alle Lipos im Fach beschädigt werden, selbst wenn nur einer der Lipos durch geht.
warum willst du hier noch soviel Aufwand mit Hohlziegeln treiben? Bei mir lagern alle entladenen Akkus in den Mun-Kisten auf der Terrasse. Die Wahrscheinlichkeit, das ein dort lagernder, entladener Akku hoch geht, ist schon mal sehr gering. Selbst wenn, hätte ich kein Problem damit z. B. 500 Euro für die gemeinsam verbrannten/verkokelten Akkus plus die Reinigungskossten für die Terrasse zu verschmerzen. Im Vergleich zu einem Brand im Haus sind das doch "Peanuts" ;) und eine 100%-Lösung kenne ich nicht.

Mulmig ist mir eigentlich immer nur, wenn ich die Akkus zum laden ins Haus holen muß, da hab ich noch keine mich beruhigende Lösung. :eek:
 

s.nase

User
Der Aufwand hält sich ja sehr in Grenzen, wenn ich mir so ein HohlblockZiegel in eine schattige Ecke meines Balkon stelle. Aber es soll auf jeden Fall feuerfest und separiert an der frischen Luft gelagert werden. Ohne feuerfeste Separation finde ich das ganze relativ sinnlos.

Beim laden hab ich keine Bedenken, da ich ja da sofort die Zellenspannungen und Innenwiderstände erkennen kann. Nachteil so einer Outdoor Lagerung ist, das man vor dem laden die Lipos immer erst wieder auf Zimmertemperatur bringen muß. Das lagern selber, geht meiner Meinung nach auch bei sehr niedrigen Temperaturen (-20grad) problemlos. Oder gibt es da auch andere Erfahrungen?
 

Hans J

Vereinsmitglied
Moin
...Beim laden hab ich keine Bedenken, da ich ja da sofort die Zellenspannungen und Innenwiderstände erkennen kann.
..hhmmmm, zufällig ist gestern einem Modellflugkollegen ein Lipo bei Laden im Keller "hochgegangen". Natürlich mit den einhergehenden Schweinereien im Haus.
Der Kollege ist Entwicklungsingenieur und kennt sich mit der Materie aus, trotzdem ist´s passiert. Daher mein stets mulmiges Gefühl beim Laden, egal wie sorgfältig ich bin!
 

Hans J

Vereinsmitglied
Moin Tobi,
es ging mir lediglich darum zu zeigen, warum ich ein mulmiges Gefühl beim Laden habe.
Keine Ahnung was dazu geführt hat, es kann aber offensichtlich auch sorgsamen Kollegen passieren.

Bei der Lagerung von Lipos auf der Terrasse hab ich dieses komische Gefühl nicht!
 

Crizz

User
Es ist nie ein Faktor alleine, es ist immer mehr dahinter. Das muß nicht immer eine unerkannte mechanische Beschädigung sein. Auch der Betrieb über die Jahre hinweg hinterläßt seine Spuren, und gerade wenn die Leistungsfähigkeit der Akkus ausgereizt bzw. auch hin und wieder überschritten wird, kann das irgendwann mal zu solchem Eigenleben führen. Das Stichwort dazu hat BZFrank des öfteren schon erwähnt und mit plastischen Unterlagen verdeutlich, es ist das sog. Dendritenwachstum, das dann zu Feinschlüssen in der Zelle führt und letztlich zum Brand.

Dabei ist es unerheblich, ob der Akku zwischen seinen Verwendungen im Freien oder im Wohnhaus gelagert wurde, denn während der Lagerung passiert noch das geringste. Im Akku selber passiert das meiste wenn er ge- oder entladen wird, und nur mal so am Rand bemerkt :

Wenn man - so wie man es eigentlich auch machen sollte - während des gesamten Ladevorgangs wirklich in der unmittelbaren Nähe ist, kann man ruhig in der ersten Phase des Ladens ( nach 5 - 10 - 15 minuten ) mal die Finger auf den Akku legen und die Temperatur prüfen. Bei einem Kandidaten der gefährlich werden kann wird man eine spürbare Erwärmung feststellen. Ich hatte letzte Woche selber einen solchen am Lader hängen, zuerst fiel mir auf das er erste Anzeichen von Aufgasung zeigte, bei der "Fingerprobe" stellte ich dann eine deutliche Erwärmung fest, eine Messung mit dem Pyrometer ergab dann das die betroffene Zelle bereits 40°C hatte - beim laden mit 1c und Raumtemperatur eigentlich unmöglich.

Nach dem trennen vom Lader hat man auch direkt sehen können, das die Spannung an der Zelle sehr viel deutlicher einbrach als bei den restlichen - wobei besagter Akku beim Ladestart nahezu perfekt in Balance war.

Es handelte sich dabei übrigens um einen älteren Lipo den ich nach Testreihen für meinen FPV-Monitor als Versorgung verwendet hatte, d.h. der hatte seine Härtezeiten lange hinter sich. Allerdings war das gute Stück jetzt auch schon 6 Jahre alt.

Und da sehe ich definitv auch einen wesentlichen Punkt, was die Nutzung der Li-basierten Zellen betrifft, vor allem im Hochstrombereich. Unabhängig von der Zyklenzahl, ich denke nach 5 Jahren hat so ein Akku seine beste Zeit gehabt, und wird eher zum Risiko. Und wenn einem nicht gerade die Bude abbrennt, so möchte man doch auch nicht unbedingt ein Modell im Flug verlieren, weil der Akku ausfällt. Aber das muß jeder für sich entscheiden.
 
Der Kollege ist Entwicklungsingenieur und kennt sich mit der Materie aus, trotzdem ist´s passiert.

Was sagt uns das?

Auch ein Entwicklungsinscheniör hat die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen!:rolleyes:

Lipobrand ist Ausbildungsunabhängig!

Mann, immer diese Klischees, was hat denn ein heisser Lipo mit der Bildung zu tun?

Trotzdem ist's passiert, hat er wohl das falsche gelernt, der Arme!

Sorry!:confused:
 

BZFrank

User
Bei einem Kandidaten der gefährlich werden kann wird man eine spürbare Erwärmung feststellen.

Ja, so ist es. Typische Anzeichen während des Ladevorgangs sind

- Zellerwärmung, insb. während der CV-Phase der Ladung.

Mit einer FLIR IR-Kamera kann man das übrigens am besten verfolgen. Für den Hausgebrauch reicht aber auch ein simples IR-Thermometer, in der "Endphase der Zelle" sogar die Hand.

weiterhin auch:

- Längere CV-Ladezyklen, insb. wenn eine Zelle noch läd während alle anderen schon balanciert werden (und das nicht durch einmaliges Balancen behoben werden kann, sondern wieder und wieder auftritt)

- "Rauschen" in der Lade/Entladestromkurve (Stichwort: "formation of transient micro-shorts", kleine Sprünge im mv-Bereich, leider von aktuellen Ladegeräten nicht detektierbar)

Und während dem Lagerung/Entladen:

- Verstärkte Zellentladung beim Lagern, insb. wenn eine Zelle im Akkupack nach unten 'wegläuft'.

- Deutliche Unterschiede in der Lade/Entladestrombilanz der Zelle.
 
Moin,
Bei mir lagern alle entladenen Akkus in den Mun-Kisten auf der Terrasse.
Mulmig ist mir eigentlich immer nur, wenn ich die Akkus zum laden ins Haus holen muß, da hab ich noch keine mich beruhigende Lösung. :eek:

Wenn sie denn noch da sind. :(

Hier ist die Möglichkeit wohl doch sehr viel größer das die „Akkukiste“ samt Inhalt geklaut wird, als das ein Akku abfackelt.

Ich werde also vorerst meine Akkus in der Blechkiste im Hobbyraum lassen. Zumal mein Hobbyraum eine umgebaute Garage ist. Garagen müssen... na-ja sollen... hierzulande das abfackeln von Fahrzeugen widerstehen können. Wo dann doch etwas mehr Energie freigesetzt wird, als von bis zu 6S LiPo's auf Lagerspannung.


Da habe ich auch mehr „Sorgen“ das mein Schnellphone - Akku beim Laden auf dem Küchentisch (Holz) den Löffel ab gibt und wie ein feuriger Geist aus der Tüte die Bude ansteckt.

Und über das laden von den Dingern (inklusive Schlepptop, Tablette & Co) draußen auf der Terrasse nachzudenken, das erübrigt sich ja von selbst.
Vermutlich lacht sich die Versicherung auch nur schlapp, wenn das Zeug dort urplötzlich „Verdunstet“ ist und zahlt keinen Cent. Nur weil ich Angst hatte das vielleicht, eventuell, möglicherweise, irgendwann mal die Hütte brennen könnte...
 
der Aktionismus, den manche user im umgang mit lipos an den tag legen, läßt sich mit dem verhalten hysterischer Hausfrauen in den Wechseljahren nur unzureichend beschreiben

nach aussagen der versicherungswirtschaft geraten p.a. in D ca. 15.000 Autos in brand
vergleicht man die anzahl an Kfz mit der anzahl an lipos, ist die Chance, das das Auto abfackelt, deutlich größer

trotzdem wird niemand auf die Idee kommen, sein Auto aus Sicherheitsgründen 5 km vor der Stadt auf einer wiese zu parken oder jeden abend in den Swimming-pool zu fahren, weil, es könnte ja brennen

ein lipo ist nicht gefährlicher als ein sack grillkohle (die darf man auch nicht zu hoch aufstapeln, könnte sich sonst selbst entzünden)
nur das die menscheit im umgang mit Holzkohle über die Jahrhunderte eine rationale Wahrnehmung entwickelt hat
 

postler

User
Mich tät "brennend" interessieren, wie die Händler ihre LiPo's lagern. (natürlich die Neuen, welche zum Verkauf stehen...)

Müssen die wie Feuerwerkskörper zu Sylvester aus den Verkaufsregalen Abends in Bunker geschoben werden?
Sind vielleicht nicht sooo gefährdet wie gebrauchte LiPo's; aber ... ;)
 
Also ich lager meine paar LiPos im Badezimmer. Der Boden ist gefliest, die Wände ebenso. Dort steht auch die Ladetechnik. Im Dach ist ein Dachfenster das außer bei Regen immer auf Schlitz steht.
Sollte doch einigermaßen sicher sein, oder ?
Und das die Hitze im Falle eines Akkubrandes durch den Estrich in die Dämmung geht glaube ich weniger ... :confused:
 
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