Gewebebelegung Positivfläche 3m

Morgen,

wer hat Erfahrungen mit Bau von CFK-Positivflächen?
Spannweite knapp 3 m, Kern fester Schaum (Styrodur), Auslegung: für beste Bedingungen am Hang:D

Mir gehts um die Gewebebelegung. Ich dachte an eine vollflächige Lage 200er CFK + lokale Verstärkungen. Reicht eine Lage aus um die Fläche und speziell die Ruder steif zu bekommen?

Ich hab mir bereits eine Fläche mit 1,6 m Spannweite in der Art laminiert, diese ist mehr als ausreichend steif geworden.
Aber bei einer Fläche mit 3 m sind die Klappen doch um einiges länger und vorallem mehr belastet.

Wer hat da schon Erfahrungen?

Besten Dank schon mal für eure Antworten.

Gruß
Jochen
 

DavidSt

User
Cannonball_XL ;)

Cannonball_XL ;)

hallo jochen

willst du einen holm reinmachen oder willst du einen Stress-wing machen (=alle kräfte werden von der schale aufgenommen)?

Ruder: ich gehe einmal davon aus, dass du 4 klappen machen willst. da sehe ich keine probleme, die werden sicher steif (und schwer) genug :)

gruß

david
 
Für die Flugbelastungen ist 90er Kohle schon ausreichend. Die Steifheit der Ruder hängt sehr mit der Ruderverkastung ab. Für die Ruderverkastung ist das absolute Minimum zwei Balsastege. Einer der den Flügel abschließt und einer der das Ruder abschließt. Beide müssen mit Kohlegewebe, das einmal rumgelegt wird versteift werden.

Sieh Dir mal die Bilder auf http://www.zanonia.de/vespertilio.php an. Da kannst Du ungefähr erahnen, wie das dann aussehen muß. Dann reicht auch 90er.

Nur 200er ist keine Garantie das es funktioniert. Die Stege sind wichtig.

Grüße aus Hessen

Bernd
 
Holme und Stege

Holme und Stege

Hallo Ihr beiden,

klar kommt ein Holm rein, und natürlich mit reichlich Rovings belegt.

Als Abschluss- und Klappensteg werde ich Kohleschläuche verwenden.

Mir gehts eingentlich vorwiegend um die Oberfläche und speziel um den Ruderbereich , ob der ausreichend steif wird.

@ David,
Cannonball XL, existiert bereits, aber vorerst nur auf dem Rechner. Das hier soll mal kein Brett werden. Kerne dafür mach ich mir diesmal selber. Rohlinge sind bereits zugeschnitten, so kann ich die Geometrie noch mal im 1:1 Format begutachten.
Hab aber noch etwas anderes in Arbeit, wo ich gerne wieder etwas von dir bekommen hätte. Ich darf mich doch sicher wieder melden.:) Grüße nach Linz

Jochen
 
Das 200er Kohlegewebe läßt sich sehr gut verarbeiten. Die Oberfläche dürfte so hart werden, dass Du mit dem Hammer auf die Fläche schlagen kannst. Viele empfehlen als Gewebe/Harz Verhältnis 60/40. Bleib aber lieber bei 50/50. Dann wird die Oberfläche garantiert sehr gut (aufgrund des Harzüberschusses). Die 40er oder 80er Glas Außenlage ist ja obligatorisch. Ich rolle in die Glas Außenlage immer einen Großteil des Harzes hinein und dann lege ich erst das Kohlegewebe drauf und presse dann mit der Rolle das Gewebe in die Herzpfütze.

Grüße aus Hessen.

Bernd
 
Hallo Bernd,

gut dann belasse ich es bei einer Lage.

Ich werd auf jeden Fall auf 50/50 gehen. Das Gewebe nach dem Zuschnitt abwiegen und die selbe Menge Harz anrühren und gut ist, dann passt das sicher.

Bei der kleine Fläche hab ich doch an manchen Stellen gesehen, dass das Gewebe nicht vollflächig durchtränkt ist. Unterseite ist Sichtkohle und da sieht man es an den matten Stellen recht gut. Das Harz muß wirklich gut einmassiert werden in das CFK-Gewebe. Aber mit nem Verhältnis von 50/50 sollte es schon klappen.
Ausserdem schadet das Mehr-Gewicht ja bei einem Hangmodell nicht.

Gruß
Jochen
 

Cascada

User gesperrt
Erwärmen

Erwärmen

wäre es ein Vorteil das Harz vorher zu erwärmen, ich arbeite meist mit Harz-L20 und EPH-161 beides von r-g, bei dem Härter hab ich eine Topfzeit von 90min, bei der erwärmung vieleicht nur die Hälfte?!! Wenn das Harz flüssiger ist, lässt es sich bei Kohlefaser vieleicht leichter laminieren. Es ist nur eine frage am Rande, da ich selbst in dieser Richung mit dem Erwärmen noch keine Versuche unternommen habe, und hoffe das es vieleicht schon Jemand probiert hat. Nur komisch das viele sagen das bei der Positivbauweise meine das man die Oberfläche leicht eindrücken kann. Versuche mit einem 49er Glas einlagig belehrten mich eines besseren, denn ein balsaStyroflügel kam mir deutlich weicher vor.
 
Hallo,

wenn Du das so machst, wie von Bernd vorgeschlagen und beim Rollern einen Föhn zum Erwärmen zur Hilfe nimmst, saugt sich das Harz durch die Kappilarwirkung überall hin.

Gruß
Frank
 

Cascada

User gesperrt
Fööööhn

Fööööhn

ups, das mit dem Föhn hab ich wohl überlesen, is ja quasie der gleiche Effekt. Ich wollte das Harz und den Härter getrennt in einem Wasserbad aufwärmen, aber mit dem Föhn ist es vieleicht einfacher. Mal sehen, werd´s heute abend mal an meinem neuen Nuri probieren.
 

stobi

User
Hye,

das Harz saugt sich dann nicht stark wenn der Untergrund voher mit Spannlack
oder ähnlich behandelt wurde...
Am besten vor dem Aufbringen der Beplankung mit einem Lappen dünn auftragen und 24 Std härten lassen.
Dann kann leicht überschliffen werden.
Beim Aufwärmen reduziert sich die Verarbeitungszeit! Es geliert schneller.
Es gibt zu einigen Harzsystemen 'Aktivverdünner'.
Wenn man weniger als 10% zugibt muß nicht getempert werden.
Macht sich auch gut.
 
Wenn das Harz mit dem Föhn erwärmt wird, brauchst Du keine Verdünnung.
Das ist dann eh wie Wasser. Beim Verdünnen kann viel schief gehen.
Schaumtreibmittel hilft auch noch das Harz überall hinzubringen.

Gruß
Frank
 

Gideon

Vereinsmitglied
@ stobi : Den Zusammenhang (Re) Aktiv-Verdünner + Tempern verstehe ich nicht so ganz.

Die Zugabemenge wird bis 10% unterkritisch bleiben, so dass die Härtermenge nicht korrigiert werden muss. Die reaktiven Verdünner haben ebenfalls Epoxidgruppen, die, der Name Reativ-Verdünner sagt es, auch mit der Harz/Härter-Mischung bzw. den Amingruppen ausreagieren.

Das Tempern ist in jedem Fall nützlich und meiner Meinung nach unerlässlich - viele Harzsysteme, so auch L 20 + EPH 161, verlieren erst durch eine Warmhärtung ihre Glashärte (Sprödigkeit).

Eine Steigerung der Verarbeitungstemperatur um 10°C halbiert die Topfzeit.
Bitte nicht mit dem Föhn arbeiten - örtliche Überhitzungen sind die Folge.
Wasserbad macht sich besser - besonders wenn beide Komponenten getrennt erwärmt werden. L 285 + H285/286 sind aber in der Regel auch bei 20°C schon dünnflüssig genug, um die Fasern ausreichend schnell zu benetzen.
Eine Walze aus Teflon hilft beim Entlüften des Laminates - das ist wichtig für eine porenfreie Oberfläche!

Das Holz sollte vorab mit Porenfüller versiegelt werden, um sich nicht mit Harz zu sättigen - Spannlack verzieht das Holz. G1 von Clou funktioniert dafür sehr gut.


Stefan
 
So wie ich es verstanden habe bekommt der Flügel überhaupt kein Holz als Beplankung oder? Denn dann müßte man sich keine Gedanken wegen der Oberflächengüte machen. Außerdem wäre ein Flügel mit Holzbeplankung und 200er CFK Gewebe sehr schwer.

Grüße aus Hessen

Bernd
 

Gideon

Vereinsmitglied
Upps, ja natürlich - danke Bernd! Der Rest ist aber trotzdem gültig.


Eine weitere Möglichkeit wäre, anstatt Gewebe Gelege zu verwenden.
Das 160er Biax-Gelege wäre ohne Verschnitt zu laminieren, zusätzlich werden durch die nicht vorhandene Fadenumlenkung besser Festigkeiten erzielt.

Die Gewebe-Sichtoptik ist ja wohl nicht primär das Ziel ?

Stefan
 

Gideon

Vereinsmitglied
Teflon-Walzen: how to

Teflon-Walzen: how to

Teflon-Rundmaterial mit zentrischer Bohrung auf einen Stahlbügel montiert, evtl. mit Sprengringen sichern.

Oder die gezahnten Teflon-Walzen etwas abdrehen.

Die F3K ler verwenden diese, um z.B. 65g Kohle völlig dicht zu kriegen.

Stefan
 
Hallo Leute,

nochmal kurz zu Klarstellung es geht hier um die Positivbauweise rein mit Gewebe ohne Holz. Nicht das hier ein Durcheinander entsteht.

Hallo Stefan, bzgl. Teflon: Es gibt zum Tapezieren diese festen Rollen zum Kantenanrollen, müßte dann ja auch gehen, bzw. sind das diese Teflonrollen?

Gruß
Jochen
 
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