Vakuum mit feiner Oberfläche

MarcK.

User
hallo zusammen
eine frage die mich schon lange beschäftigt.
wenn ich mit einer vakuumtechnik arbeite, d.h.
ich laminiere im positiv!

normaler schichtaufbau plus harzeinführung wie gehabt. dann habe ich immer was von abreissgewebe und so gelesen, aber das abreissgewebe macht ja eine rauhe oberfläche! oder gibts da spezialgewebe die meine oberfläche spiegelglatt macht? oder komme ich da über eine lage flies und dann viel schleifarbeit nicht herum?
 

Jaro

User
Hallo!

Wenn Du Flügel machen willst (oder andere wenig stark eindimensional gekrümmte Teile, also nicht sphärisch gekrümmt) kannst Du mit einer dicken Folie / Platte arbeiten, die sich um das Teil wölbt. Such mal nach "Rollglas" oder "Mylar", es gibt hier einige Threads die dieses Verfahren beschreiben.

Viele Grüße
Jaro
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Ich glaube du verwechselst da was! Abreißgewebe wird normalerweise beim Bau in Formen eingesetzt, um eine raue Oberfläche für spätere Verklebungen zu erzeugen sowie als "Harzabsaugung" von Überschuss an Harz. Bei Positivbauweise hat man ja üblicherweise eine dünne "Folie" wie Mylar oder Vivak, durch die die Oberfläche glatt wird. Um das Paket aus Kernen, Gewebe/Harz und z.B. Mylar legt man üblicherweise noch Küchenrolle o.ä. mit in den Vakuumsack, damit der Druck gleichmäßig verteilt ist. Abreißgewebe und Positivbau ist mir eigentlich Fremd (abgesehen vom möglichen Einsatz als Elastic-Flap).
 

MarcK.

User
hallo zusammen danke für die antwort.

ja eben ich wusste das abreissgewebe wie gesagt nur normalerweise in negativformen gemacht werden, aber habe nirgends ne andere beschreibung gefunden wo vakuum ohne abreisgewebe geschrieben wurde.

könnte ich zb auch einfach z.B. r&g folienschlauch direkt auf mein laminat machen ohne küchenrollen? küchenrollenpapier macht die oberfläche ja auch rau oder?
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Zwischen Küchenrolle und Kernen liegt doch das angesprochene Mylar/Rollglas/Vivak etc., dessen Oberfläche ist glatt.

Hier siehst du die Styrodurkerne auf den einzelnen Mylarfolien. Diese wurde noch schwarz lackiert und dann mit den Kernen verpresst.
image_0001.jpg

Wenn man das Mylar ab macht kommt dann das Bauteil mit glatter Oberfläche heraus
leitwerk.jpg
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Rollglas ist "Klarsicht-PVC-Folie", gibts im Baumarkt. Dicke ist etwa 0,8+mm und damit schon ziemlich steif. Das Mylar hat 0,35mm und ist für Flügel fast schon ein wenig zu weich. 0,5mm sind wohl das Beste für Positivflügel, wobei man an der Nasenleiste die Folie noch etwas dünner schleifen sollte wegen dem Radius.

Wie sieht denn deine komplexe 3D-Kontur aus?
 
Hi Schwiegie..

Wie schneidest Du die Mylars zu, dass sie hinten komplett bündig sind und vorne dann an der Nase perfekt zusammenkommen? Fixierst Du beide Mylars (oben + Unten) mit Klebeband an der Endleiste?
Presst Du beide seite auf einmal? Mit wieviel Druck presst Du. Deine Leitwerke im Thread schauen super aus!!! Besonder die Feine Naht an der Nase; hammer!
Da hast Du aber die Mylars sehr exakt zugeschnitten oder?

Wäre schön, wenn Du im Thread eine kleine Anleitung schreibst

Danke und Gruss
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hallo,
vorne lässt man 2,5mm weg, hinten kommen 5mm dran. Hinten sollten die Folien zusammen kommen, vorne versucht man den Spalt so klein wie möglich zu halten. Das Mylar trifft stößt aber vorn nicht zusammen, sonst wird die Nasenleiste zu spitz. Das Laminat wird bündig am Mylarrand abgeschnitten, zum Pressen fixiere ich sie mit etwas Kreppband an Nasen- und Endleiste.
Presse auch beide Seiten auf einmal, geht schneller und ist nicht so viel Aufwand. Druck ist schaumäbhängig, bei dem Styrodur hab ich -0,8 bar (mehr macht die Pumpe nicht) gehabt. Bei Styropor würde ich auf jeden fall weniger nehmen, aber da kann man ja trockentests machen ab wann es eingedrückt wird.
Bei den Leitwerken ist UD-Kohle in der Nasenleiste, vermutlich sieht man daher nicht so sehr eine Naht. Da das Urmodelle sind habe ich auch noch daran rumgeschliffen und gespachtelt...siehe Bild

Wenn noch offene Fragen sind, nur zu... ;)
HPIM3449.jpg

eigentlich war es abformfertig....
HPIM3698.jpg

aaaber es ist mir runter gefallen und teilweise aufgesplittert :rolleyes:
HPIM4257_s.jpg
naja, lackieren, schleifen, spachteln, macht ganz doll Spass ;)
 
Positivflügel

Positivflügel

Hallo Leute,

kurz noch ne Ergänzung zur Positivbauweise bzw. Erfahrungswerte von mir.

Ich presse immer mit einer PVC-Klarglasfolie 0,3-0,4mm Stärke. Man bekommt damit auch den Nasenradius sehr sauber hin.

Gepresst wird bei mir allerdings zwischen den beiden Kernschalen. Bei einem Leitwerk gehts wohl auch ohne, aber bei einer Fläche bekommt man so eine saubere Endkannte, ohne das irgendwo eine Welle oder ein Verzug drinnen ist. (@ Karim, das mit der Welle hast du ja auch gerade erlebt, was ich gelesen habe)

Und noch kurz zum Nasenbereich, ich klebe vor dem verpressen einen schmalen Streifen Kevlargewebe um die Nase (Spühkleber). Dann kann man das Glas oder Kohlegewebe nach dem Pressen sauber beschleifen. Ich schleife dann solange bis das Kevlar auch aufgeraut ist, lasse ein paar Tropfen Sekundenkleber drauf und schleife es nochmal fein. So hat man eine perfekte Nasenleiste ohne Übergänge und ohne viel Nacharbeit.
Das ganze ist nicht auf meinen Mist gewachesen, aber ich hab schon einiges ausprobiert und so bekommt man ein wirklich top Ergebnis.

Übrigends man kann auch hochgezogene Randbögen und der gleichen in Positivbauweise gestallten. Man hat hier wirklich viele Freiheiten und die Flächen stehen den in Form gebauten Flächen um nicht viel nach, für einen Hobbypiloten wie mich zumindest;) .

Hier noch ein paar Fotos von Flächen in Positivbauweise, durchwägs mit 200er CFK gebaut.

Allen noch schöne Feiertage und nen guten Rutsch.

Gruß
Jochen
 

Anhänge

  • Freak Randbogen.JPG
    Freak Randbogen.JPG
    164,4 KB · Aufrufe: 49
  • Freak.jpg
    Freak.jpg
    198,9 KB · Aufrufe: 46
  • Vento vorne.jpg
    Vento vorne.jpg
    197,4 KB · Aufrufe: 49
  • Vento hinten.jpg
    Vento hinten.jpg
    184,2 KB · Aufrufe: 46
Hallo Cannonball,

Kannst Du Deine Bauweise mal etwas genauer erklähren?

Ich baue die Flächen bisher immer dierekt im Vakuumsack. Beide Seiten dabei gleich auf einmal. Preßt Du beide Seiten auf einmal mit beiden Negatischschalen? Wie machst Du das im Bereich des Randbogens? Dort ist ja an der Naenleiste keine Negativschale, wenn der Randbogen verrundet wird.

Würde mich freuen, wenn Du das etwas genauer beschreiben könntest.

Ich hatte neulich eine SuperGee-Fläche laminiert. Die Querruder als Aramid-Elastic-Flaps. Ich hatte die Qr schon ausgetrennt und gangbar gemacht. Nachdem die Flächen erst mal 2 Monate in der Ecke gestanden hatten, waren die QR tordiert. Selbst mit dem Fön habe ich Sie nicht mehr richtig in Form bekommen. Sie haben sich immer wieder zurück tordiert. Die Fläche hatte aber ansonsten keinen Verzug.


Soweit erst mal allen einen guten Rutsch.

Gruß

Andi C.
Hat jemand dafür eine Erklährung?:eek:
 
Hallo Andi.

Ja, ich presse auch Ober- und Unterseite auf einmal.

Du hast recht, dass man die verrundeten Randbögen nicht so schön hinbekommt, bzw. etwas nacharbeit erfordern wenn man es tip top will. Hier ein Beispielfoto einmal von oben und einmal von vorne. Gepresst mit Ober- und Unterschale.

Vorne Vento.JPG

Draufsicht Vento.JPG


Hier kann man von vorne recht deutlich das Kevlargewebe sehen, von oben sieht man es kaum. Also es ist wirklich nur der Nasenradius wo es sichtbar ist. Wen es stört muss eben hier etwas "überpinseln". Für mich zählt eher die Robustheit dieser Bauausführung.

Ein etwas besserers Ergebnis bekommt man warscheinlich, wenn man im Bereich des Randbogens die obere Schale schräg auslaufen lässt und dann nur mit der Folie des Vakuumsackes auf das PVC-Glas drückt, dann wird dieser Bereich sicher nochmal besser. Aber ein wenig sieht man das Gewebe im Nasenbereich immer. Wie gesagt, mich störts nicht.

Bei einem hochgezogenen Randbogen presse ich auch ohne die Obere Schale im Randbogenbereich. Die Unterseite wird bis nach außen in der Unterschale gepresst. Dort wird dann nur noch der Keil mit dem Radius eingelegt. Die Unterschale schneide ich in dem Bereich wo sie sich später krümmen muss, recht dünn, dann biegt sie sich durch den Druck schön in den Radius.

Hoffe geholfen zu haben und nen guten Rutsch.
Jochen
 
Ich hatte mal überlegt, dass es gut währe in 2 Schritten zu laminieren ähnlich wie bei Woods. Ich würde dabei aber die Fläche in die untere Schale legen, die obere laminieren und diese dann ohne obere Schale ins Vakuum schicken. Dadurch ist doch sicher gestellt, das sich nichts verzieht (untere Schale) aber auf der anderen Seite überall gleichmäßig gepresst wird und sich das ganze schön um die NAsenleiste legen kann. NAch dem außhärten kann dann an der Nasenlesite etwas Styrodur raus genommen werden und durch CFK-Rovings ersetzt werden. Dann wird das ganze mit der Unterseite wiederholt.

GRuß

Andi C.
 

Marcus M

User
Wo bezieht ihr euer Mylar/VIVAK ?
Habe keider noch nichts gefunden, wo mn es zu vernünftigen preisen beziehen kann...

Muss man das Zeug wachsen, oder sonst wie vorhandeln ?


Gruß

Marcus
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten