Hallo zusammen,
ich kann vielleicht auch noch was den Reichweitentests bei Diversity- Systemen beitragen.
Der typische Reichweitentest am Boden sieht ja wohl so aus, dass man mit dem Flieger in der Hand und bei eingezogener Senderantenne losmarschiert bis die Servos anfangen zu zucken. An diesem Punkt wird dann die Grenze der Reichweite definiert.
Würde man weiterlaufen (ich gebs ja zu, ich tu es auch nicht) würde es mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder gehen. Genauso könnte ein Drehen des Modells um alle Raumachsen eine Verbesserung bewirken. Nur läuft dann eben keiner weiter oder dreht den Flieger mal.
Bei einem Diversity-System gibt es 2 unterschiedliche Antennen mit unterschiedlicher Richtcharakteristik, die dem Reichweitentester zumindest das Drehen des Modells (in gewissen Grenzen) abnehmen, da (bei Bedarf ?) die „bessere“ Antenne genommen wird. Dadurch werden Auslöschungszonen (Funklöcher) ganz elegant überbrückt. Und das ist ja wohl etwas, was wir haben wollen.
Der typische Reichweitentest zeigt die Distanz bis zum ersten, massiven Aussetzer. Ein Test mit Diversity zeigt die nutzbare Maximaldistanz, da das System die Wahl zwischen zwei Antennensetups hat, die bessere wählen und Auslöschungen so überbrücken kann .
Der Unterschied ist von einer unübersehbaren Anzahl von Faktoren abhängig, so dass die Aussage: „Mit Diversity geht es X-mal soweit wie ohne“ pauschal nicht haltbar ist. Das ist extrem vom Umfeld abhängig.
Der wahre Test ist aber noch gar nicht beschrieben worden.
Das wäre das folgende Szenario:
Ein „Einfachsystem“ an der Grenze der Bodenreichweite mit einem 2. Sender auf dem gleichen Kanal in der Nähe des Modells im Vergleich zu der gleichen Situation bei einem Diversity-System.
Also z.B. (mit willkürlich gewählten Werten): Abstand Modell – Störer so 10 - 20 Meter und dann mal den Vergleich der Reichweite zwischen „Einfach-„ und Diversity-System. Ich wage mal die Prognose, dass die Unterschiede frappierend sein werden.
Der Vergleich von Einfach- und Diversity-Systemen auf einem ungestörten Kanal ist halt nur die halbe Miete. Die mögliche Überbrückung von „Funklöchern“ ist sicherlich sehr angenehm und auch, abhängig von den lokalen Gegebenheiten, öfter von Nutzen, aber die erhöhte Sicherheit gegen Störer ist auch nicht zu verachten.
Ich denke, dass auf diesen Gesichtspunkt mal hingewiesen werden sollte. Vielleicht kann das mal jemand testen.
Gruss Frank