Anfängersegler Q3A Plattenbau aka Jet Geromespeed

[mipme_kampfkoloss]

Langer Titel – kurzer Sinn!?

Ich nenne den Flieger Plattenbau - darum auch Q3A - eine der einfachen kleineren Varianten aus alten Zeiten. Mein Sohn wusste sofort, dass es ein Jet ist und das der so schnell wir Gerome fliegen kann - eh klar!

Ok, also was soll das ganze?
Mein Sohn (ca. 4) schwenkte kurz vor Weihnachten dann doch endlich auf den Modellflug ein und verlangte von mir einen eigenen ferngesteuerten Flieger.
Dem Ganzen mit väterlicher Euphorie gepaart mit gelernter Vorsicht entgegentretend beschloss ich mich diesem Wunsch zu beugen. War ja nun gegenüber der Holden auch einfach zu rechtfertigen. Jedoch wurden ob der großen Gefahr nachlassenden Interesses mir ein paar Rahmenbedingungen auferlegt:

- Einfach zu bauen, einfach zu fliegen
- keine Neuanschaffungen, außer was der örtliche Baumarkt hergibt
- kein Bespannen notwendig, wenig Schleifarbeiten
- Einfache Linienführung um einfache handwerkliche Fähigkeiten mit dem Nachwuchs zu üben

Ein Bausatz fiel damit sofort aus. Auch keine fertige Schaumwaffel.
Zwei Lidl-flieger befinden sich auch im Hangar, schienen jedoch für einen Umbau nicht die obigen Anforderungen zu erfüllen.
Aufgrund der kurzen Zeit war auch kein Bauplan mehr möglich sondern nur eine einfache Eigenkonstruktion.

Jedoch jetzt Profile auswählen, Rippen schneiden, Holme etc.!? Nö!
Da ich Anfängern sehr die Arbeiten von Hilmar Lange ans herz lege, hieß der Ausweg Depron-Plattenbau und ein KFM Profil.

# Kurz die Eckdaten

- 2-Achs Elektrosegler
- 1200mm Spannweite
- 900mm Länge
- 450g Abfluggewicht
- Antrieb: 2S 1300mAh, 9x5 Luftschraube. Laufzeit ca. 7-8 min.

# Einkaufliste für den Bau exkl. Einbauteile
- 6mm Platte Depron
- ca. 4-5 x 5x10mm Balsaleiste
- 3x6 oder ähnliche Kieferleiste
- 0.6, 0.8 oder 1mm Flugzeugsperrholz (ca. 400-500x200mm)
- 0.5mm Federstahldraht
- Schmuckdraht oder feste Angelschnur
- einen ca 600mm langen Carbonstab ab > 8mm Durchmesser
- Etwas Pappelsperrholz (ca. 200x200mm)
- Kleine Stücke Bowdenzug Innenrohr oder ähnliches
- Gummis für die Flächenbefestigung
- Epoxy
- Weißleim
- Sprühkleber

Wenn man einige Zeit dieses schöne Hobby ausleben durfte, hat man das meiste davon zu Hause.
Den Sprühkleber kriegt man wirklich in fast jedem Heimwerkermarkt.
Depronplatten manchmal auch, jedoch sicher kann man sie beim Malerfachgeschäft finden oder zumindest bestellen.

Der Warenwert wird sich ex. Elektronik so im Bereich von 20-30 € bewegen - also meist weniger als ein ansprechendes Weihnachtsgeschenk für die Gschroppen...

Nachdem ich jetzt hier das wichtigste umrissen habe, folgen in den nächsten Posts und Tagen ein schneller bebilderter Bauvorschlag.
Wie man sehen wird, sind Abwandlungen und individuelle Anpassungen trivial. Wenn Profil und Hebelverhältnisse einigermaßen eingehalten werden,
fliegt das ding gutmütig und mit ansehnlichen Flugleistungen. Damit kann man die Jugend mal werken lassen!

 

[mipme_kampfkoloss]

Let's get this beauty started

Let's get this beauty started

Als erstes habe ich die Flächen gebaut. Je nach verwendetem Epoxy kann man das locker in 4-6 Stunden erledigen.

Der Flügel ist einfach ein Rechteck von 1200mm x 200mm und besteht aus einem geraden Mittelteil mit 600mm und zwei Ohren mit je 300mm Länge.
Das ergab sich auch in etwa aus der 6mm Depronplatte deren Format 1200x800 ist. Auf die genauen Millimeter kommt es hierbei nicht an.

Das Profil ist ein 3 stufiges KFM Profil mit dem Stufen bei 80mm und 140mm. Vorne nach Bauchgefühl gerundet:



Aus der Depronplatte und Kiefernholm die Teile wie folgt zurechtschneiden:



Die 5cm breite Depronleiste ist gleich das vordere Teil der mittleren Lage bis zum Holm.

Aus dem Mittelstück ein 4cm breiten Streifen heraustrennen. Dieser wird dann später mit einem Stück Sperrholz ersetzt und dient als Flächenauflage und Befestigung.



Zum Verkleben der Depronteile untereinander verwende ich einfach Sprühkleber - zumindest der schwarze UHU löst das Depron nicht auf.
Sprühkleber beidseitig auftragen, antrocknen lassen und dann in richtiger Lage kräftig aufdrücken. Fertig.

Den Kiefernholm habe ich mit eingedicktem Epoxy eingeklebt. In den Außenteilen einfach den Rest der 1m Kiefernleiste aufgeteilt und auch eingeklebt.
Je nachdem welche Kiefernleisten man hat, kann es sinnvoll sein eine Vertiefung in die untere Lage zu schleifen, damit die Leiste dann bündig mit der mittleren Lage liegt
und die oberste Depronlage dann sauber aufgeklebt werden kann.





Schließlich schneidet man noch die fehlenden Lagen aus Depron zu. Dies sind im Endeffekt zwei Leisten mit 8cm Breite und klebt sie entsprechend auf.

Damit sind die Flächenteile rohbaufertig.
Zur Fertigstellung müssen nun noch die Nase verschliffen werden und die Flügelenden mit ca. 12-15 Grad an das Mittelteil geklebt werden.
Dazu die Seitenflächen entsprechend dem Winkel verschleifen und mit Epoxy zusammenkleben.

Ich habe keinen Verbinder eingearbeitet, nur die Knickstelle mit etwas buntem Gaffer gesichert.
Es hält auch so. Soll ja kein Leistungssegler werden...

 

[mipme_kampfkoloss]

Fläche im ganzen...

Fläche im ganzen...

Für das bessere Verständnis hier noch ein paar Bilder vom fertigen Ergebnis:

Verschliffene Nasenleiste


Gesamte Fläche fertig verklebt:


Ich hab leider zu wenig V-Form anfangs eingebaut, da ich falsch gemessen habe.
Das habe ich daher mit Flächenohren kompensiert, die oben auf dem Foto schon zu sehen sind:


Hier gleich noch zwei Fotos von der Flächenauflage, von oben:

Die Löcher fluchten mit der Rumpfaußenwand und dem Buchenholzstab und dort wird der Befestigungsgummi durchgesteckt.
Der Gummi geht quer über die mit Gafferband abgeklebte Fläche.
Vorne wird die Fläche von einem Stift im Rumpf arretiert. (Kleiner Nippel oben )

Von unten:


2x3mm Sperrholz mit Harz eingeklebt um die Fläche hier zu verstärken.
Die Sperrholzplatte ist auch direkt mit dem bei 5cm hinter der Nasenleiste laufenden Kiefernholm verklebt!
Die Leiste am Ende dient als hinterer Anschlag im Rumpf-Flächenausschnitt.

Im nächsten Post folgen Seiten und Höhenruder...