ASW22-Race 8,3m 1:3 mit FES

Hallo
ich habe eine ASW 22-Race mit 8,3 m Spannweite von Florian Schambeck gekauft. Ich werde das Modell selbst ausrüsten und starte deshalb dieses Thema.
 

Schotti

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Kann es sein, daß die von Baudis gebaut wird ?
 
Ich werde nicht an GPS-Wettbewerben teilnehmen, habe mich jedoch für die RACE-Version von Schambeck entschieden, weil sie in Sachen Flugleistung optimiert ist und die Flügel außen leichter sind, als bei den anderen Versionen. Das kommt meinem Interesse am Thermikfliegen entgegen.


Interessant könnte dieses Thema sein, weil ich das Modell selbst ausrüsten werde. Ich werde einen der brandneuen Spinner für den FES-Antrieb einbauen, ebenso einen der ersten 4041 Lehner-Motoren.

Es ist mein erstes Projekt dieser Art. Ich bin schon gespannt, was sich aus dem Austausch der Ideen so ergibt.

Zunächst einmal zur RC-Anlage und zum Gesamtkonzept:

Es wird eine Jeti DC-24 eingesetzt. Da ich auch andere Modelle fliege, ist es oberste Priorität, dass die Bedienung aller Modelle möglichst identisch ist. Ich fliege "Gas" rechts. (Ich weiß, das ist heute nicht so sehr verbreitet.) Bei der ASW und anderen Seglern wird Butterfly auf den "Gasknüppel" gelegt. Der Motor wird über einen 3-Stufen-Schalter am Knüppel rechts ein- und ausgeschaltet. (Das ist zumindest der Plan, weil ich es sonst auch so handhabe.) Schalter in der Mitte: Motor aus. Schalter vorne: volle Drehzahl. Die Schleppkupplung wird über denselben Schalter bedient: Schalter in der Mitte: Schleppkupplung zu, Schalter hinten: Schleppkupplung auf.

Natürlich wäre es jetzt möglich, dass man im Schlepp aus Versehen den Motor einschaltet und dann den Salat hat. Deshalb sind in der DC-24 über fünf Logische Schalter zwei verschiedene Modi programmiert: "Motorbetrieb" und "Schleppbetrieb". Im "Motorbetrieb" lässt sich nur der Motor bedienen, im "Schleppbetrieb" nur die Kupplung. Der Wechsel zwischen den Modi erfolgt über den Moment-Geber SA. Einmal betätigen und der Sender wechselt in den "anderen" Modus. Und was ist, wenn ich im Schlepp den Motor einschalten möchte oder im Motorbetrieb die Kupplung öffnen? Dann gibt der Sender aus: "Modus wechseln". So kann nichts schief gehen.

Die zwei kurzen Zwei-Wege-Schalter Sh und Si am Sender rechts werden immer für Landephasen genutzt. "Si" ruft die Flugphase "Landung1" auf: meine Standard-Flugphase für Landungen: Klappen und HR werden entsprechend gesetzt, bei einem Motormodell der Leerlauf tiefer eingestellt, bei allen Modellen das Fahrwerk ausgefahren usw. Si und Sh werden gemeinsam betätigt, um in die Flugphase "Windlandung" zu schalten. Was ist der Unterschied zwischen den beiden Landephasen? Bei "Windlandung" werden die Wölb- oder Landeklappen nicht automatisch gesetzt, sondern von Hand über den Schieberegler rechts am Sender. So kann ich je nach Windstärke entscheiden, was besser geeignet scheint.

Insgesamt sind folgende Flugphasen vorgesehen:
Windlandung
Landung1
Start
Normal
Thermik2
Thermik 1
Speed

Start, Normal und Thermik2 liegen auf dem 3-Wege-Schalter auf dem linken Senderknüppel, denn sie sind die am häufigsten verwendeten Flugphasen. Speed und Thermik1 werden über SB rechts am Sender geschaltet.

Das Einziehfahrwerk wird über den Aufruf einer der Landephasen ausgefahren. Eingefahren werden kann es nur in der Flugphase "Normal" über die kleine Taste am rechten Senderknüppel. So soll verhindert werden, dass man vergisst, das Fahrwerk auszufahren bzw. bei Manövern am Boden bei laufendem Motor das Fahrwerk unbeabsichtigt einfährt.
Butterfly und Radbremse sollen dann zur Verfügung stehen, wenn man sie braucht: In den Landephasen und bei einem eventuellen Startabbruch in der Flugphase "Start". Die Bremse wird über einen Mischer im untersten Bereich von "Butterfly" aktiviert. Damit man das Servo nicht unter Volllast vergisst, wird während des Bremse eine entsprechende Ansage über den Sender ausgegeben.

Auf Nachfrage gebe ich gerne Genaueres zur Programmierung des Senders bekannt.


In das Modell kommt eine Central Box 400 von Jeti. Es werden zwei Rsat 2 und ein Rsat 900 angeschlossen. Für die RC-Versorgung sind zwei 3s LiFePo mit 3100 mAh von Hacker vorgesehen. LiFePos deshalb, weil sie im Notfall deutlich höhere Ströme abgeben können, als LiIo.

Als Vario kommt ein TEK Vario von SM zum Einsatz. Die Montage der entsprechenden Anschlüsse im Modell und die Verlegung der Rohrleitungen im Rumpf waren Teil der Bestellung.
 
Hallo
Eure Anfragen: Ja, Baudis stellt das Modell her. Ich freue mich schon auf einen Erfahrungsaustausch. Ich bin nicht jeden Tag online, aber ich werde mir Mühe geben, den Ausbau genau zu beschreiben usw.
 
Ein paar Gedanken zum Antrieb
Nach dem zu urteilen, was ich in letzter Zeit um mich herum so gesehen habe, funktioniert ein FES bestens. Bleibt die Frage: abziehbar oder nicht?
Die Praxis zeigt: Ist der Prop erst einmal dran, nimmt man ihn kaum einmal ab. Ob er montiert ist oder nicht, spielt auch bei Wettbewerben keine Rolle, also: FES. Und zwar fest installiert. Florian Schambeck hat für diesen Zweck einen neuen Spinner hergestellt, der genau zur ASW passt. Bei der Abholung hat er die Nase abgesägt und die Öffnung in feinsten Schritten angepasst. Dabei wurde klar: Der leicht ovale Rumpf muss noch etwas in Richtung "kreisrund" gedrückt werden. Dazu gleich noch mehr.

Nach ein paar Infos von Florian entschied ich mich, auf den neuen Lehner 4140 zu warten, der etwas länger baut, als der bislang eingesetzte Motor. Der Motor wurde vor ein paar Tagen geliefert und bei Schambeck vermessen. Er scheint super zu passen.

In Sachen Antriebsakku habe ich mich für den LiIon-Akku entschieden.
 
Spinner und Propeller
Als Propeller kommt ein 16x8 weiß UMS zum Einsatz. Die Ausnehmungen an der Spinnerkappe müssen noch angepasst werden. Ich habe die Öffnungen so weit aufgefeilt, dass bei flach aufliegender Spinnerkappe die Propellerspitze 40 mm Abstand zur Oberfläche des Tisches hat.
 

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Motoreinbau
Wie schon erwähnt, stand bei der Abholung der kleinere Motor zur Verfügung. Dazu auch der übliche Motorspant. Florian hat beides verwendet, um die Rumpfnase anzupassen. Als ich jetzt den Lehner 4140 mit Wellverlängerung einschob, stand der Propeller trotzt kürzest möglicher Montage ein paar Millimeter über.
 

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Deshalb habe ich aus 3 mm Gfk einen neuen Motorspant erstellt. Gegenüber dem auf dem Bild schwarzen Original wurden folgende Modifikationen vorgenommen:
* ein größerer Außendurchmesser
* eine Ausbuchtung an der Oberseite für eine bessere Anformung am Rumpf
* eine angepasste zentrale Öffnung, um die Wellverlängerung durchschieben zu können
* ein kurzer Lappen an der Unterseite, um den Motorsturz anpassen zu können

Zusätzlich wurde der schon erwähnte Formspant erstellt. Die zentrale Ausnehmung hat 18 mm Durchmesser und garantiert zunächst schon mal einen absolut zentralen Sitz der Welle am Austritt. (Ist erst einmal alles endgültig verharzt, werden noch ein paar Zehntel ausgeschliffen.) Der Formspant ist gegenüber der Öffnung ca. 3 mm zurückversetzt.

Ich habe die CFK-Überlappungen um Rumpf mit einem Korundschleifer etwas abgenommen. Die Spanten ließen sich mit einem Minimum an Schleifaufwand sauber an Ort und Stelle stecken. Der Spalt beträgt jetzt rundum wieder ca. 0,5 mm!
 
Die Wellenverlängerung
Sie passt saugend. Genauer kann man das wohl nicht herstellen. Zur Sicherheit erhält die Motorwelle an der vorderen Schraube eine kleine Flachstelle. Welle mit einem Stift markieren, Madenschraub anziehen. Jetzt zeichnet sich genau ab, wo gefeilt werden muss. Motorspalte natürlich vor dem Feilen abkleben.
 

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sukzess

User
Der Motor wird über einen 3-Stufen-Schalter am Knüppel rechts ein- und ausgeschaltet. (Das ist zumindest der Plan, weil ich es sonst auch so handhabe.) Schalter in der Mitte: Motor aus. Schalter vorne: volle Drehzahl. Die Schleppkupplung wird über denselben Schalter bedient: Schalter in der Mitte: Schleppkupplung zu, Schalter hinten: Schleppkupplung auf.

Natürlich wäre es jetzt möglich, dass man im Schlepp aus Versehen den Motor einschaltet und dann den Salat hat. Deshalb sind in der DC-24 über fünf Logische Schalter zwei verschiedene Modi programmiert: "Motorbetrieb" und "Schleppbetrieb". Im "Motorbetrieb" lässt sich nur der Motor bedienen, im "Schleppbetrieb" nur die Kupplung. Der Wechsel zwischen den Modi erfolgt über den Moment-Geber SA. Einmal betätigen und der Sender wechselt in den "anderen" Modus. Und was ist, wenn ich im Schlepp den Motor einschalten möchte oder im Motorbetrieb die Kupplung öffnen? Dann gibt der Sender aus: "Modus wechseln". So kann nichts schief gehen.

Hi Michi,
tolles Projekt.

Das mit der Schleppkupplung und dem Motor mache ich auch über einen 3-Wege-Schalter, nur bissle einfacher und ohne fünf logische Schalter und Flugphasen.:
Schalter hinten: Schleppkupplung zu und Motor aus
Schalter Mitte: Schleppkupplung auf, Motor immer noch aus
Schalter vorne: Schleppkupplung immer noch auf, Motor an.

Baust du jetzt noch einen kleinen Zeitversatz beim Einschlaten des Motors ein, dann kann dir nix mehr passieren.

Spart dir vielleicht bissle Aufwand und Zeit beim Programmieren. ;)
 

piei

User
Ich werde nicht an GPS-Wettbewerben teilnehmen, habe mich jedoch für die RACE-Version von Schambeck entschieden, weil sie in Sachen Flugleistung optimiert ist und die Flügel außen leichter sind, als bei den anderen Versionen. Das kommt meinem Interesse am Thermikfliegen entgegen.
Wenn du Thermik fliegen willst, frage ich mich, wieso du einen Flieger mit GPS Profil kaufst. Diese Profile kommen nicht an ein richtiges Thermik Profil heran. Ein Arcus Race zum Beispiel hat bei schwacher Thermik keine Chance gegen meine 15 jährige ASW 15 von Schadl....
Gruss Peter
 

sg38

User
Was meinst du denn genau,die steigleistung in der thermik oder ob er sie überhaupt nutzen kann? Ich glaube schon das eine top eingestellte asw22 deiner asw15 keine chance läßt,daß geht doch schon bei der thermiksuche los,die 22 kann viel mehr strecke absuchen als deine 15. Und wenn es ans saufen geht,ist sie auch schneller da raus. Ich bin bestimmt kein großartiger flugkünstler,fliege eine js1 mit 126gr flächenbelastung und bin jedesmal erstaunt,wie super sie die thermik annimmt und ich danach auf strecke gehen kann,wenn die anderen saufen. Diese flugzeuge haben doch ein ganz anderes gleiten als deine 15. Die aber eines der schönsten segelflugzeuge ist. Hatte selber viele jahre eine mit 6m
 
Hallo,
ist ja schön, wenn in einem Forum Ansichten und Meinungen ausgetauscht und Vorlieben genannt werden. Jeder, wie es ihm beliebt. Rechtfertigen werde ich mich für meine Wahl nicht. Mir gefällt die ASW einfach. Und: Je leichter Flügel außen sind, desto weniger macht sich die Massenträgheit bemerkbar. Ein eindeutiger Vorteil beim Kurbeln. Ich werde in meinen Beiträgen den Fokus darauf legen, worauf es bei der Ausstattung und später beim Flugbetrieb ankommt. Es sind bekanntlich die unendlich vielen kleinen Besonderheiten und deren Beachtung, die sich in der Praxis auszahlen. Insofern freue ich mich über konstruktive Beträge in jeglicher Art von Sachfrage . Also: Danke Markus. So lernt man dazu. Und das macht echt Spaß!

Grüße
Michi
 
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