ASW22-Race 8,3m 1:3 mit FES

Hallo,
danke der Nachfrage. Nee. Leider nicht. Konnte einige Wochen aus verschiedenen GrĂŒnden nicht weiterarbeiten. In den letzten Tagen habe ich aber wieder gewerkelt. Einige BeitrĂ€ge sind schon entworfen, Bilder etc. in Vorbereitung. Ich denke spĂ€testens Mitte kommender Woche habe ich wieder etwas zum Hochladen fertig.
Bis denn
GrĂŒĂŸe

Michi
 
Ja, es gibt das Projekt noch. Allerdings ruhte das Projekt zunÀchst ein paar Wochen.

Nachdem ich irgendwann etwas mit den Bauteilen fĂŒr den Anschluss von Höhenruder und Seitenruder herumgespielt hatte, ist mir mein sonst so mutiges Bastlerherz doch etwas in die Hose gerutscht. Da waren einfach zu viele Unbekannte. Versuch macht kluch? Bitte nicht bei so edlen Teilen! Also habe ich mich an die Firma Baudis gewandt. Dass eine Antwort schon ein paar Tage dauern kann, muss man dem schwer beschĂ€ftigten Team nachsehen, glaube ich. UnglĂŒcklicherweise bin ich mit meinen Anfragen auch noch genau in den Beginn der Urlaubszeit gefallen. Nun, wenigstens reichen inzwischen die Infos, um eine kleine Änderung um Bauablauf vorzunehmen und erst einmal mit den FlĂ€chen weiterzumachen.



Schritt 1: Beweglichkeit der Ruder sicherstellen

Die Landeklappe rechts hat gleich von Anfang an brav ihren Dienst getan und sich im gesamten notwendigen Bereich locker bewegen lassen. Beim mittleren Querruder rechts allerdings klemmte die Geschichte etwas. Schreck lass nach! Wo eckt und kratzt das Teil bloß? Nach ein paar sanften Bewegungen sah ich in passendem Licht die ersten millimeterkleinen Mikrokratzerchen auf dem Ruder. Aha! Aber wie in Ordnung bringen? Allein schon der Gedanke an Korund auf der spiegelglatten OberflĂ€che ließ mich schaudern. Hilft nichts! Also habe ich das Ruder mit Tesa abgeklebt und 240er Nassschleifpapier (trocken) in den Spalt eingefĂŒhrt. Dann wurde die Klappe nach oben bewegt und unterbaut, sobald die Sache leicht klemmte. Vorsichtig zog ich das Papier entlang des Spalts hin und her. Nach ein paar Handgriffen wurde peinlichst sauber abgesaugt. Ein paar DurchgĂ€nge dauerte es schon, aber jetzt passt das. Wie viel ich weggeschliffen habe? Keine Ahnung! Ein Zehntel Abtrag macht hier Welten aus!
 
Schritt 2: DurchbrĂŒche in den FlĂ€chen und den Rudern schaffen

Anhand einer Maßskizze, die sonst wohl nur betriebsintern Verwendung findet, habe ich nach den korrekten Positionen der DurchbrĂŒche gesucht. Zur Sicherheit habe ich die Maße erst einmal am Rand der ServoschĂ€chte angezeichnet, um zu sehen, ob ich richtig gedacht hatte. Jawohl: Die Ausnehmungen fĂŒr die Landeklappe liegen 480 mm von der Wurzelrippe entfernt, plus 10,5 mm fĂŒr das Ruderhorn. FĂŒr die Aussparungen fĂŒr das Querruder in der Mitte mĂŒssen von der Endrippe des Mittelteils her 818 mm abgetragen werden, plus 10, 5 mm fĂŒr das Ruderhorn. Zum Einbau auf der Oberseite natĂŒrlich!!! Anbohren, feilen 
 ZunĂ€chst fertigte ich alles noch mit etwas Untermaß. Insbesondere an der Landeklappe war das Gewebe sehr stark und musste, die Feile sehr flach ausgerichtet, ordentlich abgefeilt werden. Dazu weiter unten noch mehr, wenn es um den Einbau der Servos geht.

Baudis gibt vor, dass vom Ruderblatt 2 mm abgenommen werden mĂŒssen, vom FlĂŒgel 5 mm. Beide Maße musste ich noch etwas erweitern, Stirnseiten minimal abrunden etc. Irgendwann saß die Ruderhornachse exakt mittig ĂŒber der Endkante der FlĂ€che. Beim Einbau mĂŒssen die Teile doch des Öfteren rein und raus. Als kleines Hilfsmittel habe ich 2 mm Stahldraht mit feinem Schleifpapier so lange etwas abgenommen, bis er sich, leicht geölt, saugend leicht durch die Bohrungen schieben ließ. Ein kleiner Griff an einem Ende erleichtert das Arbeiten, der lĂ€ngere Draht erleichtert das exakte Ausrichten entlang der gewĂŒnschten Linie erheblich. Dann wurde geprĂŒft, ob das Ruderhorn in dieser Stellung auch wirklich in die FlĂ€che eintauchen kann, ohne irgendwo zu haken.

Als sich die Ruderhörner wie gewĂŒnscht positionieren ließen, wurde der nĂ€chste Schritt in Angriff genommen.
 
Man muss die Feile sehr flach halten und ordentlich Gewebe abtragen.
 

AnhÀnge

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Zur Sicherheit wurden die angegebenen Maße erst einmal an den ServoschĂ€chten abgetragen. Alles gut!
 

AnhÀnge

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Schritt 3: Servo und Antrieb montieren und provisorisch fixieren.

ZunĂ€chst befreite ich den Servorahmen fĂŒr das Landeklappenservo von seinen FrĂ€sfransen. Ein paar Zehntel musste ich innen fĂŒr das Servo noch abnehmen, damit es gerade so saugend passt. Dumm, dass man beim ersten Mal nicht so recht weiß, auf welcher Seite es notwendig ist. Also wurde versuchsweise auf beiden Innenseiten des Rahmens nachgefeilt.

Danach wurden wieder die Kugellager in die GFK-Halterungen eingepresst und der gesamte Abtrieb vormontiert. Dabei fiel mir auf, dass am kleineren, Ă€ußeren, GFK-Lager die Bohrungen fĂŒr die Befestigungsschrauben auf beiden Seiten zu weit in Richtung Stirnseite gerutscht. Gut, denkt man sich, ein bisschen viel ist das schon, aber das Lager soll ja auch bombenfest sitzen und vielleicht die liegen die Bohrungen deshalb so weit außen, damit das Teil schön auf Spannung in der Halterung sitzt. Es folgte ein erster Anschraubeversuch, wobei sich das BauchgefĂŒhl heftig wehrte, der Verstand aber sagte: „Jetzt vertrau denen mal!“ Schon auf halbem Wege gab es einen deutlichen Knacks, der nichts Gutes verhieß. Jedoch: GlĂŒck im UnglĂŒck! Die Halterung war „nur“ stirnseitig in etwa in der Mitte aufgeplatzt. Also hieß es: einen Schritt zurĂŒck und ausbessern. Gleichzeitig mit der Neuverklebung habe ich gleich an allen GFK-Lagern stirnseitig etwas Epoxy-Kleber mit gemahlenen Glasfasern aufgebracht, und zwar - frei nach Pumuckl – „fast einen ganzen Tropfen“. Als Kleber kam UHU Endfest zum Einsatz, der von mir aus gerne halten darf, was der Name verspricht. Beim nĂ€chsten Schraubversuch wurde dann das Loch im Sperrholz nachgebohrt und die Gfk-Halterung so nachgefeilt, dass der Schraubenkopf sauber saß. Bingo! Zum Schluss wurde das „Gewinde“ mit Sekundenkleber gehĂ€rtet.

Mit im FrĂ€spaket fĂŒr den Servorahmen der Landeklappe sind zwei kleine Rechtecke. Sie können nur zur Aufdoppelung des Grundrahmens dienen, denn sonst hingen die Laschen des ServogehĂ€uses in der Luft. Die Dicke der Rechtecke wurde vorsichtig mit dem Schleifklotz angepasst. Wenn man sich hier nicht sicher ist, ob man das Optimum erreicht hat: Stromaufnahme des Servos messen!

Beim Einbaurahmen fĂŒr das mittlere Querruder passte alles auf Anhieb. Super!
 
Jetzt mussten noch die Aluhebel angeschlossen werden. Um es kurz zu machen: egal, was ich probierte ich musste das Kohlegelege krĂ€ftig abfeilen und die Hebel fĂŒr beide Ruder etwas modifizieren. Genau gesagt: Am Ende etwas flacher schleifen. Dabei achtete ich natĂŒrlich strengstens darauf, keine Kerbe zu hinterlassen. Gerade Aluminium ist in dieser Richtung extrem empfindlich!
 
Als das geschafft war, fixierte ich die Ruderhörner provisorisch mit ein paar Tröpfchen Sekundenkleber, bzw. 5-Minuten-Epoxy mit gemahlener Glasfaser.
So, jetzt mĂŒssen wir uns gedulden, bis das durchgehĂ€rtet ist.

(Ach, war das ein glatter Ausstieg!:cool::cool::cool:)

TschĂŒss bis zum nĂ€chsten Mal!

GrĂŒĂŸe

Michi
 
Hallo:
Ein Mann steht am Straßenrand. Ein Auto hĂ€lt neben ihm an. Der Fahrer öffnet das Fenster und sagt: "Entschuldigung, können Sie mir sagen, wo ich hin will?" Zugegeben,: Kalauer. Aber er passt ganz gut zum nĂ€chsten Thema:

Schritt 4: Welche RuderausschlĂ€ge werden benötigt? Ich habe die Infos, die ich von Florian bekommen und von der Internetseite von Baudis abgegriffen habe, in einer Tabelle zusammengestellt und gleich mal die Gradangaben in mm umgerechnet:. Leider spielt die Tabelle bei Copy & Paste verrĂŒckt. Deshalb hier als Text:
 
  • AusschlĂ€ge Maxima

  • Legende: + = Ausschlag nach unten; - = Ausschlag nach oben

55-60 km/h LK: +3°, + 3,41 mm QM: + 12°, + 13,07 mm / - 13,5°, - 14,76 mm QA: + 12°, + 10,03 mm / - 13,5 °, - 11,33 mm
60-65 km/h LK: + 1,7°, + 1,93 mm QM: + 12°, + 13,07 mm / - 13,5°, - 14,76 mm QA: + 12°, + 10,03 mm / - 13,5 °, - 11,33 mm
65-80 km/h LK: 0 QM: + 12°, + 13,07 mm / - 13,5°, - 14,76 mm QA: + 12°, + 10,03 mm / - 13,5 °, - 11,33 mm
80-120 km/h LK: -1,6°, - 1,82 mm QM: + 8°, + 8,64 mm / - 10°, -10,84 mm QA: + 9°, + 7,48 mm / - 11,33 mm
120-200 km/h LK: - 3,1°, -3,52 mm QM: + 3,5°, + 3,76 mm / -10°, -10,84 mm QA: + 4°, + 3,3 mm / -10°, -8,32 mm

Ich habe die AusschlÀge jeweils an der "Wurzel" gemessen.
 
Weitere Angaben:
Die Landeklappen bewegen sich nicht mit den Querrudern mit.
Bei Butterfly schlagen LK und QM maximal nach unten aus, QA bleibt auf 0° stehen, der Ausschlag nach oben wird jedoch vergrĂ¶ĂŸert. Bei Butterfly werden 2- 4 mm Tiefenruder hinzugemischt.
Bei Snapflap schlagen alle Ruder maximal 5 mm nach unten aus.
Die Differenzierung soll beim QM 70:50 betragen, beim QA 100:60
Baudis gibt fĂŒr Thermik an, dass alle Ruder 2mm nach unten eingestellt werden, bei Speed alle Ruder 1 mm nach oben.
Das Höhenruder soll 10 bis 15 mm MaximalausschlÀge haben.
Beim Seitenruder sollen die AusschlĂ€ge so groß wie möglich sein.

Soweit zur Theorie...
 
Schritt 5: Einziehen der KabelbÀume
Die KabelbĂ€ume fĂŒr die Servos habe ich mit TPE-Kabel von Florian erstellt. Es ist leicht und die Ummantelung extrem zĂ€h. Damit sollte ein Kurzschluss durch Scheuerstellen so gut wie ausgeschlossen sein. Ich habe diesen Typ auch als Leitung fĂŒr die Blitzer verwendet.

Direkt vor und nach den ServoschĂ€chten laufen meine Kabel durch dĂŒnne Papierrohre. Das soll verhindern, dass sie zum Beispiel in die Servomechanik geraten etc. Ich habe die Kabel zunĂ€chst mit Tesa umwickelt. So entsteht ein Strang. Das Mehrgewicht fĂ€llt nicht ins Gewicht.

Da ich seit Jahrzehnten beste Erfahrungen mit einem fest eingebauten Stecker und einer fliegenden Buchse gemacht habe, bin ich auch in diesem Fall bei diesem System geblieben. Damit das fliegende Ende schön in der FlÀche gleiten kann, wird es zu einer Doppelschlaufe gelegt:
 
Am beweglichen Ende schĂŒtzt ein StĂŒck Gewebeschlauch aus Kunststoff die Kabel. Das Geflecht ist hoch flexibel.

Das Einziehen mittels eines 1,5 m langen Stahldrahts gelang in Etappen ganz gut. ZunĂ€chst ging es von der Wurzelrippe zum Schacht des Landeklappenservos. Der mittlere Abschnitt zum nĂ€chsten Loch war der heikelste. Schließlich muss man irgendwie im Holmbereich mittig durch die Schale kommen. Und die hat am Übergang von der Landeklappe zum Querruder eine Rippe. Als ich die FlĂ€che auf die Nasenleiste stellte und krĂ€ftig hin und her schĂŒttelte, fand der Stahldraht doch recht schnell seinen Weg. Zumindest bis zur Rippe direkt vor dem Servoschacht des mittleren Querruders. Als die Spitze des Stahldrahts hier einfach ihren Weg nicht finden wollte, habe ich an einen weiteren Stahldraht ein paar starke Magnete angebracht und das Ende damit aufgenommen.

FĂŒr den letzten Schritt habe den Draht ich dann von außen her in Richtung Servotasche des mittleren Querruders eingefĂŒhrt. So war das auch kein Hexenwerk.

Im AußenflĂŒgel ist auch reichlich Platz, um alle Kabel einzuziehen.
 
Da wir schon beim Kabelbaum sind, gleich noch die Steckerbelegung:

1631172486299.png


PL = Positionslicht

QRA = Querruder außen

QRM = Querruder mittig

LK = Landeklappe
 
Als alles so weit an Ort und Stelle war, ging es an die Feineinstellung der Servos. Das Servo fĂŒr das QM bekam seinen Abtrieb einfach mittig aufgesetzt, also im 90°-Winkel. Das versprach bei meiner Jeti-Anlage mehr als ausreichend Ruderweg.

Bei den Landeklappen war die Sache deutlich schwieriger. Einerseits möchte man ja haben, dass das Servo in der Standardposition (Klappe = 0°) und und vor allem bei vollem Ausschlag mechanisch verriegelt. Andererseits soll der maximal mögliche Ruderweg erreicht werden. Ich entschied mich schließlich, letzterem den Vorzug zu geben. Wie die Wirkung ist, wird die Praxis zeigen. Im Internet gibt es ein Video, das den Landeklappenausschlag des großen ASW 22-Modells erahnen lĂ€sst. Ich scheine nicht ganz daneben zu liegen.

Die Jeti-Anlage lĂ€sst eingestellte Ruderwege bis 150 % zu. Beim LK-Servo habe ich fĂŒr die Grundeinstellung +/-142 % gewĂ€hlt. Außerdem wurde die Servomitte ĂŒber eine Funktionskurve um 25% in Flugrichtung verschoben. Steht die LK auf 0°, ist die Hebelachse am Abtrieb in folgender Stellung:
 
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