ASW22-Race 8,3m 1:3 mit FES

Hallo
meine ursprüngliche Absicht war, eine JS1 in 1:3 anzuschaffen. Florian hat mich dann dahingehend beraten, dass sie im langsameren Flugbereich so ihre Tücken hat. Und tatsächlich hat sie sich wohl nicht so verbreitet. Auf jeden Fall wollte ich einen langen, schlanken Flügel, eben eine "Superorchidee". Ich habe mir bei Florian verschiedene Modelle angeschaut. Einige davon fliegen auch bei uns im Verein. Für die Entscheidung zur ASW waren mehrere Dinge ausschlaggebend: Florians Beschreibung der ausgezeichneten Leistungen, das Flugbild, das Budget und die Transportmaße. Ich habe keinen Hänger und werde auch keinen anschaffen, da ich keine Unterstellmöglichkeit dafür habe. Rumpf und Flächen gehen so in der oberen Etage noch in meinen Vivaro und gleichzeitig kann ich unten noch eine Schleppmaschine mitnehmen. Das Modell gefällt mir sehr gut. Die Flügel sind nicht ganz so starr, wie bei anderen Modellen. Der Rumpf lässt sich noch gut transportieren und an der Seitenwand einer Garage problemlos verstauen. Am Himmel reicht für mich 1:3 locker aus. Sieht klasse aus. Florians RACE Version hat außen in den Flächen ca. 2,5 kg weniger, als die Standardversion. Das merkt man! Was ich bis jetzt sagen kann: Antrieb höchst effizient, Modell um alle Achsen ausgewogen und tückenlos, super Gleiten, problemloses Kreisen, Stützen kaum notwendig, usw. Ich bin begeistert. Der Quintus hat rechnerisch noch ein um die Zahl 2 höhere Gleitzahl. Bleibt die Frage: Kann ich das rauskitzeln?
Inzwischen habe ich meine zusammen mit einem Fliegerkameraden geflogen, der seine ASW RACE etwas anders ausgerüstet hat als ich. Wir waren beide begeistert.
Liebe Grüße
 
Laut Florian werden aus Kostengründen bei Baudis die angeformten Anschlussrippen herausgetrennt und dann in optimierter Position wieder eingeharzt - exklusiv für seine Firma. Das fällt im Alltag überhaupt nicht auf. Jedoch: Wenn das Sonnenlicht entsprechend steht, sieht man am Lack minimalste Schattenspuren, die zeigen, dass der Rumpf so nicht aus der Form gekommen sein kann. Außerdem: Beim Einbau der Technik hinter dem Fahrwerk habe ich festgestellt, dass die Rumpfkontur INNEN im Bereich der Anschlussrippen links und rechts schon etwas unterschiedlich ist. Das ist wohl dem "Nachlegen" von Gewebe geschuldet.
Grüße
Michi
 

piei

User
das hat wohl nichts mit Kostengründen zu tun, eher mit können. sowas kann ja machen für einen Prototypen, aber danach muss doch eine neue Form her, alles andere ist doch mehr oder weniger ein gebastel , kommt einer Reparatur sehr nahe.
 
Hallo,
wo ist bloß die Zeit geblieben...?
Zurzeit ist es mir nur selten gelungen, die ASW zu fliegen. Wenn ich draußen war, war mir der Wind einfach zu stark und die Gesamtverhältnisse zu turbulent.
Trotzdem habe ich noch ein paar Neuigkeiten. Vor etwa einem Monat trat direkt beim ersten Zusammenbau mit anschließendem Funktionstest Servozucken auf (HR rechts und beide QR auf dem rechten Flügel). Da ich nichts geändert hatte, war ich zunächst etwas ratlos. Das Gesamtsystem hatte ja inzwischen schon einige Stunden problemlosen Einsatz hinter sich. Wie es der Zufall so will, war just an dem Tag ein erfahrener Großseglerpilot vor Ort, der seine eigene neue ASW 22 zusammen mit mir fliegen wollte. Er half mir dann auch gleich etwas auf die Sprünge: Als Ursache des Servozuckens benannte er den Telemetrieanschluss das YGE Reglers. Also zog ich ihn vorsorglich für den Tag ab und hatte fortan keine Probleme mehr. Am nächsten Flugtag dann gleich wieder dasselbe: YGE-Telemtrie angeschlossen - Serovzucken. YGE-Telemetrie abgezogen: Ruhe. Damit war für mich die Ursache eindeutig belegt. Außerdem hatte ich inzwischen Logdaten ausgelesen und bemerkt, dass beim Vario Datenlücken vorhanden waren. Der soeben zitierte Fliegerkollege wusste auch hier Rat: YGE-Telemetrie nicht direkt an der CB 400 einstecken (per JetiExBus), sondern auf Graupner Hott umstellen und über den SO-Eingang am LinkVarioPro einleiten. Gesagt, getan. Leider wollte das bei meiner Konstellation nicht wirklich funktionieren: Die erwünschten Datensätze erschienen zwar auf dem Senderdisplay, jedoch ausschließlich mit dem Wert 0,0! Seltsam, denn beim Kollegen spuckte die Anlage die gewünschten Werte problemlos aus. Also: Erst einmal ein paar Stunden herumgespielt, Bedienungsanleitungen durchforstet usw. Dann mit Uwe Neesen Kontakt aufgenommen, der mit mir, lösungsorientiert, wie er nun mal eingestellt ist, die gleichen Schritte zusammen durchging, die ich inzwischen schon unzählige Male hinter mich gebracht hatte. Wichtigster Tipp von Uwe zum Einstieg: Stöpsel das mal separat mit einem Empfänger zusammen, um die Gesamtsituation übersichtlicher zu gestalten! DANKE Uwe! Man kann ja nie wissen, welchen dummen Fehler man ständig wiederholt. Fazit: Leider keine Verbesserung.
Jetzt wandte ich mich sowohl an Stephan Merz, als auch an YGE. Von YGE erhielt ich postwendend den Tipp, ich möge doch das rote Kabel am Telemetriekabel ziehen, denn darauf liege bei mir nicht benötigtes Hubschraubersignal. Es sei so ausgelegt, dass es eigentlich keine Probleme machen sollte, aber... Kurzum: Ich habe das rote Kabel lahmgelegt. Allein, die Daten wollten immer noch nicht erscheinen. Also folgte ich als nächstes einem Hinweis von Stephan Merz und kontaktierte Herrn Wolfgang Schreiner, der für die Software des LinkVarios zuständig ist. Es gingen ein paar E-Mails hin und her. (Herr Schreiber antwortete stets umgehend. Super!) Als sich die Dinge nicht wie gewünscht entwickelten, sandte ich ihm Vario, Regler und den von mir verwendeten Testempfänger zu. Herr Schreiner blieb dran. Nach einigen Tagen kam dann die Nachricht, dass es jetzt einen neue Firmware Version für den Opto 135 gibt, und außerdem ein kleines Bauteil zwischen Telemetriekabel und SO-Eingang des Varios eingeschleift werden muss. So sollte das alles einwandfrei funktionieren.
Ich hoffe, ich kann das jetzt bald testen. Funktioniert alles, werde ich die notwendigen Vorgänge hier nachvollziehbar präsentieren. Versprochen!
Ich möchte diesen Abschnitt nicht schließen, ohne mich bei YGE, Uwe Neesen, Stephan Merz und vor allem Wolfgang Schreiner zu bedanken. Dass es bei Neuentwicklungen zu Kompatibilitätsproblemen mit bestehen Systemen kommen kann, muss man wohl akzeptieren. Toll, wenn einem dann umgehend und mit dem notwendigen Einsatz weitergeholfen wird!

Bis demnächst
Liebe Grüße
Michi
 
Hallo,
habe gerade nachgeschaut. Über die aktuelle Landeeinstellung habe ich auch noch nichts geschrieben.
Kann man die ASW sehr lange und flach zur Landung anfliegen, ist gegen ein Abbremsen mit Wölbklappen und mittleren Querrudern (Ausschlag nach unten) nichts einzuwenden. Aber das ist eben nicht immer möglich. Deshalb habe ich, wie man mir vorgeschlagen hat, mit hochgestellten mittleren Querrudern (die äußeren laufen bei Butterfly sowieso etwas nach oben) Versuche gemacht. Das ist noch nicht endgültig ausgetestet, hat jedoch eindeutige Vorteile: Sobald man Butterfly gibt, wird das Modell jetzt eindeutig deutlich nach unten gedrückt, und zwar im Ganzen, d. h., ohne die Rumpfneigung zu erhöhen. So gelingen steilere Abstiege mit anschließender Landung besser und auf deutlich kürzerer Strecke. Ich habe dabei darauf geachtet, dass das Höhenruder zu Beginn des Butterfly relativ stark ausschlägt und in etwa der zweiten Hälfte des Knüppelwegs nur wenig (Funktionskurve). So nimmt das Modell schon gleich zu Beginn eine Position mit abgesenkter Nase ein und behält diese recht gut bei, wenn man mit den Klappen mehr oder weniger bremst. Das Modell schaukelt sich so nicht so leicht auf. Je nachdem, wie sich das Modell auf Dauer präsentiert, könnte es sein, dass ich den Butterflyausschlag nach oben der Querruder nicht dem Standard Butterflymischer überlasse, sondern separat programmiere. Dann ginge es darum, die Querruder genau umgekehrt zum Höhenruder zu programmieren: Am Anfang länger kein oder nur wenig Ausschlag, dann zunehmend mehr. Warum das?
So könnte man drei Dinge gut aufeinander abstimmen: Erstens: Absenken der Nase und Beibehaltung der Rumpflage. Zweitens: Abbremsen des Modells durch früh weit nach unten ausgefahrene Wölbklappen. Drittens: Vernichtung von Auftrieb erst dann, wenn bereits relativ langsam geflogen wird. Schau mer mal...
Wie immer, gibt es auch in diesem Fall einen Pferdefuß: Wenn die QR nach oben fahren, drückt das den jeweiligen Flügelabschnitt nach unten: Die ASW lässt buchstäblich die Flügel hängen. Deshalb benutze ich die soeben beschriebene Einstellung nur zum Landen selbst. Um während des Flugs aus größerer Höhe abzusteigen, bleiben die Querruder neutral, mittlere QR und Wölbklappen werden nach unten gefahren. So habe ich das in der Flugphase Thermik 2 programmiert. Da fliegt man eh moderates Tempo und das Modell verkraftet es problemlos, wenn mit den Klappen abgebremst wird.

Grüße
Michi
 
Hallo,
anbei nun die heute getestete Konfiguration, die gottseidank einwandfrei funktioniert hat.
Wer sich da anschließen möchte: Man muss wissen, dass man YGE erst einmal per Mail anfragen muss, ehe das Update für den YGE opto135 AFT freigeschaltet wird. Antwort kam in wenigen Stunden!

Grüße

Michael
 

Anhänge

  • CB 400 Link Vario Pro optimale Belegung.pdf
    195,8 KB · Aufrufe: 173
Habe gerade gesehen, dass das PDF binnen kürzester Zeit 21 Mal aufgerufen wurde. Falls da ein Fachmann etwas Erhellendes für uns Hobbyanwender weiß: Nur zu! Bin schon gespannt!

Grüße
Michi
 
Hallo,

nachdem ich seit kurzem auch in Besitz einer Baudis ASW22 bin ( also die originale Baudis, nicht die umgebaute Schambeck Race Version), wollte ich diesen Threat mal etwas auffrischen.
Mich würden die Flugerfahrungen sehr interessieren.
Im speziellen die CG-Lage sowie die Klappenausschläge.
Und natürlich die Einstellungen des Butterfly beim Landen.
Baudis empfiehlt die mittlere Klappe auch nach unten.
Michi (Tobiporter) fährt die mittlere Klappe nach oben, was mit persönlich auch besser gefallen würde.
Auch ist mir aufgefallen, dass die innere WK max. nur ca. 40° nach unten fährt.
Kommt mir sehr wenig vor. Reicht das zum Bremsen?


Meine ist die GPS-Version, d.h. es gibt eine Ballastiermöglichkeit.
Ich habe die lange Spannweite 8,80m mit den Winglets sowie die kurzen Außenflügel mit 7,30 m
Welche Erfahrungen gibt es mit dem variablen Abfluggewicht?

Was mit auf den ersten Blick aufgefallen ist:
Die BK und die WK (mittleres Ruder) sind unten angeschlagen, das QR der langen Version (8,8m) ist oben angeschlagen, das QR der kurzen Version hingegen unten. Warum ist das so?
Ich hab eine Vermutung, möchte aber gerne erst eure Kommentare dazu hören.
Ich hab ein WEMO Hybrid Fahrwerk verbaut, als Antrieb kommt ein FES mit dem Fes EX von Torcman und 530/35/14W mit 12S/5000 mah zum Einsatz.

Ich freue mich auf weitere Beiträge.

LG

Hansjörg
 
Hallo Hansjörg,
beim Erfliegen des Schwerpunkts habe ich nicht nur auf Florians Angaben geachtet, sondern auch auf das Verhalten im Kurvenflug. Letztendlich liegt mein Schwerpunkt minimal weiter vorne, als der von Florian vorgeschlagene. Bei ruhiger Wetterlage liegt das Modell extrem stabil im Kreisflug, dreht weder heraus, noch fällt es in den Kreis hinein. Das Ausfliegen aus einem Kreis gelingt mit minimalem bis nicht vorhandenem Aufbäumen. Alle Ruder stehen im Strak, die von Florian genannten Geschwindigkeiten haben sich bei den verschiedenen Konfigurationen ziemlich genau eingestellt, wenn ich den geloggten Daten glauben darf.
Grüße
Michi
 
Mit dem Landeanflug habe ich sehr lange experimentiert. Hat man genug Platz, um weiträumig anzufliegen, genügt es in der Tat, die Wölbklappen nach unten auszufahren und die Restenergie in einem langgestreckten Anflug dicht über dem Boden abzubauen. Geht sanft und Klasse! Die Klappen tragen natürlich! Und das merkt man. Also habe ich zunächst die inneren Querruder mit abgesenkt. Das Tragen war immer noch deutlich zu spüren und das Modell wollte sich vor allem bei Null Gegenwind oft lange nicht hinsetzen.
Was aber, wenn man von vielleicht 50 m Höhe über Bäumen in den Queranflug einsteigen muss? Schlägt man die inneren Querruder (Ich habe drei Ruder pro Flügel) nach oben aus, hat man das Gefühl, als ob das Modell buchstäblich nach unten gedrückt wird. Jetzt lässt sich deutlich steiler absteigen und die Restenergie viel schneller abbauen. Bei den von mir verwendeten Ausschlägen kann man die Kurve in den Endanflug etwa 60 - 70 m vor die Schwelle legen. Behält man den Vollausschlag des Butterfly danach bei, sackt das Modell am Ende tatsächlich durch. Also schätze ich nach der letzten Kurve die Restenergie ein und spiele sanft mit dem Butterfly, damit geringfügig mehr Fahrt zur Verfügung steht, wenn aufgesetzt werden soll. So funktioniert die Sache extrem sanft und perfekt. Das Modell kommt nicht gleich ins Pumpen! Vor dem Aufsetzen darf man ruhig ordentlich Höhe ziehen, da das Modell beim Anflug um die Querachse sehr stabil ist. An der Schwelle aufgesetzt, steht das Modell binnen ca. 60 m, wenn man in der zweiten Hälfte der Landestrecke die Radbremse einsetzt.

Grüße

Michi
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten