Atlas/Satin-Gewebe für Formen?

Hallo zusammen.

Ich habe ein flächiges Urmodell mit kaum Kanten, Ecken etc..
Meine Vorstellung ist, folgenden Gewebeaufbau zu machen:
1. Formenharz
2. 2x 50er Glas
3. 1x 300er Atlasgewebe Glas
4. 1x 300er Quadgewebe Kohle
5. 1x 600er Quadgewebe Kohle

Kohlelagen ab hier gespiegelt

6. 1x 600er Quadgewebe Kohle
7. 1x 300er Quadgewebe Kohle
8. 1x 300er Atlasgewebe Glas
9. 2x 50er Glas
10 . Formenharz

Meine Frage ist, hat jemand von Euch das Atlasgewebe anstatt 2x160er z.b. benutzt? Wie verhält es sich, gibt es Abzeichnungen in der Form?
Webartbedingt scheint es ja recht eben zu sein.

Grüße

Niels
 

Milan

User
Hallo Niels.

Ich habe zum Rumpfbau anstatt des 160er das 300er Atlas genommen und bin begeistert - da zeichnet sich an der Oberfläche nichts ab.

Daher werde ich beim nächsten Formenbau auf das (allerdings günstigere) 160er verzichten.

Bin mir nicht sicher ob dir meine Antwort nun weiter hilft...?

LG Harry
 

Gideon

Vereinsmitglied
Schau doch mal nach der Garnstärke und Fadenzahl. Das ergibt ziemlich zuverlässig die Info, ob das Gewebe deutlich fadenstärker und somit glatter ist (ich gehe tatsächlich davon aus). Das 50er Glas kannst Du dann auch weglassen.
 

Eisvogel

User
Ist inzwischen mein Lieblingsgewebe.
Für Form hab ichs noch nicht verwendet, aber für Rümpfe, als einzige Lage. Es ist in etwa so fein wie 50er und deshalb wird auch die Oberfläche so glatt, daß sich selbst bei sehr dünner Deckschicht das Gewebe nicht abzeichnet.
Es läßt sich auch super einlegen, auch in "komplizierte" Formen.

 

f3d

Vereinsmitglied
Hallo Niels,

Ich streue bei all meinen Formen seit mehr als 40 Jahren auf das angelierte Formenharz gleichmäßig mit einem Salzstreuer getrockneten Quarzsand. Am nächsten Tag beginne ich mit 160er, 280, 390 und dicken Glaslagen.

Mit der Quarztrennschicht habe ich noch nie Gewebeabdrücke gehabt.

MfG Michael
 
So Männers.
Die ersten Formen sind gemacht.
Nach dem Formenharz kam als erstes eine 55er Glaslage, dann das 300er Atlas/Satin Gewebe, dann Kohle wie oben beschrieben und als letztes nochmal Atlas/Satin-Gewebe mit Formenharz oben drauf.
Durch die Oberflächenspannung und dem eng gewebten Glas des Atlas/Satin, ist es schwierig zu entlüften. Es hat ewig gedauert bis fast alle Luftblasen weggepinselt waren. Alle gingen nicht raus, da das Harz schon fester wurde. Zum Schluss habe ich dann das Gewebe auf die letzte Kohlelage gelegt, zur Hälfte aufgeklappt und dann das Gewebe mit Harz eingepinselt und dann wieder zurückgeklappt. Dann ging es einigermaßen. Ein Nachteil war wohl das relativ grob gewebte quad-Gewebe, hier müssen die Täler mit viel Harz gefüllt werden.
Beim nächsten Formensatz nehme ich dann eine 55er-Glas und wieder zwei 160er Glas usw..
 

steve

User
Hallo Niels,
ui....hört sich nicht so gut an. Meine Empfehlung/Vorgehen: Je dichter das Gewebe/Gelege, desto wichtiger wird es, das erst das Harz großzügig auf die Oberfläche kommt und darauf das Gewebe. Ich kipp da kleine (grob abgemessene) Mengen rein und verteil sie. Das Harz muss sich durch das Gewebe nach oben ziehen. Bei jeder neuen Schicht dann der gleiche Vorgang. Legste erst das Gewebe drauf und pinselts dann von oben das Harz drauf, dichtet es sehr schnell ab und die Luft kann nicht raus. Das kann einen dann echt abnerven. Für sowas habe ich dann Roller mit Rillenprofil. Ist aber nur ein Behelf. Meist werden aus einer großen Blase dann viele kleine Blasen.
VG

p.s. bei mir geht´s wohl heute mit der ersten Formhälfte los
 
Ich mische mich mal mit einem ganz unfachmännischem und eher praktischen Beitrag ein. Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken über die Gewebelagen beim Formenbau gemacht. Daher irritiert mich der Beitrag ein wenig.
Ich mache das immer in zwei Schritten. Das Urmodell wird mit dem Formenbauharz begossen und die Masse mit einem Spachtel verteilt. Anschließend streue ich Glasfaserschnitzel und Baumwollflocken großzügig drauf und drücke diese gaaaaanz leicht mit der Hand an. Das lasse ich so einen Tag stehen. Nach 24 Stunden werden die losen Schnitzel und Flocken mit einem Handfeger abgebürstet und anschließend noch einmal mit einem Staubsauger abgesaugt. Als nächstes kommt darauf eine dicke Schicht Mumpe aus Harz und Baumwollflocken. Und nun folgen die diversen Gewebelagen. Dafür nutze ich auch Reststücke, die ich mit entsprechender Überlappung auflege.
Bei Dir hört es sich so an, als ob Du einen Schönheitspreis für die Außenseite Deiner Formen gewinnen willst. ;)
 

f3d

Vereinsmitglied
Ich mische mich mal mit einem ganz unfachmännischem und eher praktischen Beitrag ein. Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken über die Gewebelagen beim Formenbau gemacht. Daher irritiert mich der Beitrag ein wenig.
Ich mache das immer in zwei Schritten. Das Urmodell wird mit dem Formenbauharz begossen und die Masse mit einem Spachtel verteilt. Anschließend streue ich Glasfaserschnitzel und Baumwollflocken großzügig drauf und drücke diese gaaaaanz leicht mit der Hand an. Das lasse ich so einen Tag stehen. Nach 24 Stunden werden die losen Schnitzel und Flocken mit einem Handfeger abgebürstet und anschließend noch einmal mit einem Staubsauger abgesaugt. Als nächstes kommt darauf eine dicke Schicht Mumpe aus Harz und Baumwollflocken. Und nun folgen die diversen Gewebelagen. Dafür nutze ich auch Reststücke, die ich mit entsprechender Überlappung auflege.
Bei Dir hört es sich so an, als ob Du einen Schönheitspreis für die Außenseite Deiner Formen gewinnen willst. ;)
Selten so einen groben Unfug gehört. Da ist alles falsch was man nur falsch machen kann.
Unzählige male wurde schon hier im Forum erklärt, wie man Formen bauen soll. Wie dann immer noch solche Behauptungen sich hartnäckig halten, ist mir ein Rätsel.

MFG Michael
 

steve

User
aber Michi...mal abgesehen von der dicken Kupplungsschicht macht er es doch, wie von Dir schon x-mal empfohlen?

Das Problem ist das dichte Gewebe. Bei groben Gewebe kann das Harz auch von oben aufgetragen werden und das Gewebe kann dennoch gut entlüften, bzw. durch "tupfen" entlüftet werden Bei dichten Gewebe empfiehlt es sich, zuerst das Harz aufzutragen und darauf das Gewebe zu legen - oder einen Härter mit s e h r langer Tropfzeit verwenden.
 
Hallo Boni9000,

ich denke der Aufbau vom Niels ist schon o.k., ausser, dass ein Quadraxialgewebe nicht absolut symmetrisch von den einzelnen Schichten her gespiegelt gelegt werden kann. Da funzt nur ein Biax 0/90 Grad und +/-45 Grad. Sollte aber trotzdem kein Problem darstellen. Formenharz und Kupplungsschicht auch aussen auf eine Schalenform zurückzubauen hat nichts mit Schönheit, sondern Funktionalität zu tun. Leider sind diese ersten Schichten, also Formenharz und Kupplungsschicht verhältnismässig harzreicher als die Armierungslagen. Epoxy unterliegt während der Aushärtung einem geringen Volumenschwund, fehlt dann der Rückbau mit Kupplungsschicht und Formenharz, kommt es möglicherweise zum Verzug, da der Gegenzug fehlt.
Ähnliches passiert, wenn Du eine Spanplatte einseitig mit bspw. Eichenfurnier furnierst, da passiert ähnliches, die Platte ist dann bei Schwankungen der Luftfeuchte krumm. Das Holz wird größer oder schwindet ein, wird kleiner vom Volumen her.
Sehr wichtig ist ein gleichmässiger, dünner Auftrag von Formenharz und Kupplungsschicht. Perfekt wäre natürlich zusätzlich ein geometrisch, gespiegelter Rückbau. Das würde bedeuten, dass die Rückseite einer bspw. neg. HLW Form auch konkav(hohl) wäre, aber ich denke das würde zu weit führen.... Stefan /Gideon weiss bestimmt was ich meine.......

LG
Thomas

 

Eisvogel

User
Da ist alles falsch was man nur falsch machen kann.
Ich mach auch vieles lt. Lehrbuch falsch.
Meine Formen halten trotzdem Jahrzehnte und viele Entformungen :cool:

Hab grad ne neue Form geknackt, 140 x 30 cm, aus ganzen 2 Lagen Glasgewebe!

Ein paar Bilder mit Text gibts später, muß erst noch ein bißchen arbeiten.
 
Selten so einen groben Unfug gehört. Da ist alles falsch was man nur falsch machen kann.
Unzählige male wurde schon hier im Forum erklärt, wie man Formen bauen soll. Wie dann immer noch solche Behauptungen sich hartnäckig halten, ist mir ein Rätsel.

MFG Michael
Wow, was für eine aggressive Art und Weise.
Wie ich direkt im ersten Satz erläutert habe, erhebe ich nicht den Anspruch, dass ich ein Fachmann für Formenbau bin, sondern habe lediglich beschrieben, wie ich als Laie vorgehe. Meine praktische Erfahrung dabei ist, dass ich noch nie die eingangs in diesem Bericht erwähnten Probleme mit dem Abzeichen der Gewebelagen etc. hatte. Aber diese 100% Quote ist vermutlich nur ein Zufall.
Meine Vorgehensweise orientiert sich übrigens an der bei HP-Textiles beschriebenen Art. Es kann natürlich sein, dass die da längst nicht so viel Ahnung haben wie Du.
Trotzdem ist dieses Forum hier für Hobby Modellbauer. Da muss man meiner Meinung nach nicht solche Töne anschlagen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ja, der Michael schießt manchmal übers Ziel hinaus. Der tut aber nix, er will nur spielen!

Formen kann man professionell oder auch durchaus ohne näheres Nachdenken bauen, das Ergebnis ist, subjektiv betrachtet, ähnlich, unter rein technischen Gesichtspunkten jedoch völlig unterschiedlich.

Wie man vorgeht, um nachhaltig Formen zu bauen, wurde hier bereits zur Genüge beschrieben. Wer das nicht machen möchte, darf gerne über seine Erfahrungen berichten, sollte aber gleichzeitig auch andere Meinungen gelten lassen und vice versa.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten