Beglasen von Schaummodellen

Relaxr

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Also ich muss sagen, die Schaumjets, die ich mit GFK unten (wo sie rutschen bei der Landung) beglast habe, halten auch besser als die zuvor ungeschützten. Ich vermute auch die Energieeinleitung wird etwas breiter verteilt, wenn man punktuelle Belastung hat.....bilde ich mir zumindest ein.....


weitere Frage (ist zwar kein Schaumflieger) : ich möchte einen alten in Balsa/Sperholzbauweise erstellten Jet (RBC YAK 23) der langsam morsch wird unten verstärken. Hierzu werde ich das Finish (matte Airbrush Lackierung mit Spachtel drunter) unten am "Bauch" anschleifen, aufrauhen und mit 2 Lagen versetztem GFK-Gewebe belegen. Wird hier wohl 2-K 24h Harz oder PU (Parkettlack, wasserbasiertvon Clou) die bessere bzw. stabilere Verbindung ergeben? Ist der (von mir vermutete) Vorteil von Harz den "Mief" wert, oder erreiche ich mit PU wohl ähnliche Stabilität ohne Atemwegsbelastung ?

Ich weiss - hatte ich oben schon gefragt, nun gehts mir aber darum, was sich am besten mit meiner Holz/Lack Oberfläche verbindet, "verkrallt".

Gruss Markus
 
Ich hatte mich auf "Matte vs Gewebe" bezogen.

Als lokalen Verschleissschutz kann ich mir GFK schon vorstellen. Die Schale muss dann aber robust genug sein, dass sie weitgehend alleine hält.

Wer sein Schummodell zwecks "schön" komplett dünn beglast, muss es nachher behandeln wie ein rohes Ei. Ist es vom Aufbau her nämlich. Aber wer soviel Wert auf die Oberfläche legt, tut das vielleicht.

Was Epoxy vs. PU angeht: Epoxy ist härter. Ausreichend auf dem Untergrund haften und das Glas einbinden wird beides.
 

Relaxr

User
Merci .....ich werde dann mal PU probieren und mich an Geruch und schnellerer Härtungsszeit erfreuen :)
 

Relaxr

User
...habe doch 2-K Harz genommen, 2 Lagen a 80gr/m2, Leinwand verstärken nun den Bauch meines Jets. Mit was "fillere" und schleife ich nun die Gewebetextur weg? Es muss was "baumarktmässiges" sein, was sich auch mit einem matten Buntsprühlack verträgt. Werde also erst füllen, dann schleifen und dann sprühlackieren (alles aus Dose, da kein Equipment).

Habt ihr nen Tip für o.g. Filler und Buntlacke, gaaanz wichtig : so dass es sich verträgt.

Habe unlängs bei nem Kumpel Orangenhaut auf einem mühevoll hergerichteten Segler gesehen, obwohl die Lacke angeblich kompatibel waren.

Danke im Voraus
Markus
 
Welcher Schaum? Auf reinem EPP kannst Du Presto UP (Polyester-)-Spachtel nehmen, das verträgt sich sicher mit dem Lack. Bei EPS oder oder Misch-Schaum muss es etwas Polystyrol-verträgliches sein. Da würde ich EP mit vieeel Talkum schleiffreundlich anmischen.
 
Hallo Markus.
Hättest vorher den Laminat mit Frischhaltefolie/Mylar umwickelt, hättest dann eine glatte lackierfertige (weitgehenst) Oberfläche. Modellierspachtel von Molto (seeehr leicht) oder auch Acryllacke mit Talkum gemischt benutze ich gerne. Bei den Baumarktsprühdosen gibt es viele unterschiedliche (bin auch schon paar Mal uuf die Nase gefallen) so es nur Ausprobieren (an einem Teststück) Klarheit schafft.

LG
Juri
 

Relaxr

User
Hi - bei mir gehts ja um einen klassischen Holzjet der geairbrusht ist (s. oben), den ich nun beglast habe. Ok-passt nicht ganz hierher......

Gibts irgendwas (Filler und Sprühlack, matt - zueinander kompatibel) auf Wasserbasis, die Atemwegsbelastung war schon wieder gut spürbar, als nach ca. 2h alles fertig beschichtet war.......ist aber klasse geworden !

Klar probiere ich vorher an ner kleinen Stelle, aber ein Tip für was sicher funktionierendes wäre mir lieb

Danke soweit schommal für Eure Tips!
Markus
 
Presto Spachtel stinkt natürlich nach Styrol. AFAIK ist das aber allergietechnisch harmloser. Beduselt analog Schnaps wirst Du allenfalls davon.

Sonst wie Juri vorschlägt: alles auf Acrylbasis. Das Hochkommen solltest Du mit gutem Durchtrocknen aller Schichten verhindern können.
 

Relaxr

User
Danke Markus und Juri -

ich werde wohl nach Acryl/wasserbasiertem Filler und Lack schauen. Du meinst also die Fillerschicht erstmal sehr lange (2 Tage?) durchtrocknen zu lassen, bevor der Lack kommt (?). Demnach löst der Dampfdruck des Lösemittels der unteren Schicht die Deckschicht hoch - ja...

Das könnte dann der Grund bei meinem Kumpel gewesen sein, da der es immer eilig hat :rolleyes:. Und er lackiert immer sehr dick (aber gut). Muss man wissen, wir dachten Filler und Lack sind inkompatibel. Aber in der Tat tritt das "Hochgehen" nur punktuell (dicke Stellen) auf.

Schönes WE
Markus
 

burny

User
Wer auf weiches EPP eine steife GFK Matte klebt, der versteht nichts von Werkstoffmechanik:
Bei einer harten Landung reißt erst das GFK bei einer kleinen Dehnung, die im EPP noch keine Spannung aufbaut, dann entsteht erst die größere Dehnung die im EPP Spannung aufbaut, also addieren sich die Spannungen in den 2 Materialien nicht. Die 2 Materialien gehen einfach nur nacheinander kaputt.
Das ist etwa so wie wenn man Papier auf Gummi klebt, erst reißt das Papier, dann erst gibt es Dehnung die den Gummi spannt.

Um eine glatte Oberfläche zu bekommen wäre daher etwas elastisches sinnvoller, z.B. das farbige Paketklebeband.

Achsooooo.... Deshalb beplankt man auch Styroflächen oder beschichtet sie mit Glas, weil das keine Festigkeit bringt sondern nur nacheinander kaputt geht:D
 

burny

User
Der Sinn vom Beglasen ist nicht ein Crashresistentes Modell zu erhalten, sondern eine glatte und druckfeste Oberfläche!
Das beim Transportieren (anecken) nicht gleich Macken im Modell sind.
Ebenso wird das Modell, insbesondere die Fläche und Leitwerke wesentlich steifer.
Nicht mehr und nicht weniger
 
Der Sinn von EPP ist Crashresistenz. Sonst könnte man Styro nehmen (leichter) und die Oberfläche beglasen (druckfester und schöner)

Oder nicht?

Gruß
Juri
 

burny

User
Sicher ist der Sinn von EPP die Crashresistenz.
Aber wenn ich ein Modell aus EPP besitze welches mir von den Formen und den Flugeigenschaften gut gefällt und es dieses nicht in GFK gibt ist das Beglasen eine super Möglichkeit das Modell haltbar und optisch zu verbessern.
Ein EPP Flieger sieht nach einigen Flügen nicht mehr so aus wie neu und die Struktur ist von Anfang an zu sehen.
Das er dann nach einem Crash nicht mehr so aussieht ist logisch:D
Aber ein reiner GFK Rumpf danach auch nicht oder :p
Wenn sich jemand meine beglasten Modelle ansieht, kommt keiner auch nur ansatzweise auf die Idee das es ein Styroflieger ist oder war.
Es ist halt eher die Frage ob sich jemand diese Arbeit antun will.
Bis die Oberfläche absolut glatt ist, ist einiges an Spachtelarbeit angesagt.
Schleifen, wieder Spachteln. Füllern, Schleifen etc.
Für mich ist die Herausforderung aus einem gegebenen Modell ein noch schöneres Modell zu machen das noch dazu leichter ist als eines in reinem GFK.
Und wie man hier anhand von zahlreichen Beiträgen sieht gibt es genug Leute die sich Gedanken darüber machen wie man die Oberfläche glatt und druckfester machen kann.
Ich finde es jedenfalls schön ein gegebenes Modell individuell nach meinen Vorstellungen zu verändern.
Sei es ein GFK, Balsa oder ein Schaum Modell...
 
Beglasen

Beglasen

Diese Technik ist eigenlich nur für Styropor und deren Derivate geeignet.
Es kommt zu einer deutlichen Oberflächenhärtung und auch Erhöhung der Festigkeit der Zelle. Dünne Flächen, beispielsweise einer F16, werden deutlich fester. Gegen lösungsmittelhältige Farben ist das Styropor durch die Versiegelung mit GFK und wasserbasierter PU Grundierung resistent.
Falls noch ein Kohlerohr hineinkommt sollte es punktuell durch die Beigabe von Microballons/Harz so eingebettet werden, dass die obere und untere GFK Schicht dazu in Kontakt kommt. So ist ein stabiler Rohrholm realisierbar.
Belastete Stellen kan mann durch Sperrholzstege oder Kohleeinlagen bzw. Dubplikaturen der Gewebelagen verstärken. Das 25g Gewebe legt sich gut an, das macht aber dickeres v.a. körpergewebtes auch.

Crashfest bekommt man das Flugzeug zwar nicht, dazu gibt es ohnehin keine Möglichkeit, es sei denn man baut in Edelstahl.
Dennoch, das nach und nach Zerbröseln der Kanten erspart man sich, es erhöht auch die Wertigkeit der an sich billigen Schaumwaffel.
Wie man das macht, sieht man selbst gleich wenn man es angeht.

Zuerst mit Leichtspachtel (Molto teuer aber passt genau, es gibt aber sicher eine billigere Alternative) über Stosstellen oder geklebte Bruchstellen, dann 25g oder 50g Gewebe mit rel. dünnflüssigen Laminierharz aufspachteln (besser als Pinseln oder Rollen).
Nach der Härtung grundieren (je nach Nerven wasserbasierte Grundierung oder 2K Filler), dann Leichtspachtel über Rauheiten und Lücken, Schliff und Endlackierung. Ganz ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben Moltow Grafittilackdosen (große Dose c.a. 4.50€/1qm).
Decals kann man mit transparenter seidenmatter Folie (Zweckform) und einem Farb- oder SW Laserdrucker herstellen. Ev. nachher mit seidenmatten Klarlack übersprühen.
Vorlagen (Tiger meet Lackierungen et.c.) herunterladen, vektorisieren, skalieren, drucken. Mit CorelDraw oder Inkscape geht das sehr einfach, zuvor ev. mit einem Pixelbearbeitungsprogramm bearbeiten. Mit solchen Aufklebern oder Sprayschablonen geht´s verblüffend einfach ein tolles Finish zu erreichen!

So extrem viel Arbeit ist das gar nicht, am besten das Projekt nebenbei laufen lassen.
Mit dieser Technik lassen sich ordentlich ramponierte und wiederholt reparierte hässliche Flugzeuge, die eigentlich schon halb im schwarzen Sack landen, sehr gut zu Schmuckstückchen herrichten.
Das Mehrgewicht ist vernachlässigbar (150-200g für einen fertig gefinishten Jet der 90mmEDF Klasse).

Kaum geht das jedoch mit EPP, dem weich-elastischen Schaummaterial z.B. der Multiplex Flugzeuge.
So wie bereits oben erwähnt- es macht wenig Sinn dieses Material zu überarbeiten.
Es wird nicht fester, es kommt zu Delaminationen.
Optisches Aufwerten geht besser so: mit MPX-Elaporprimer oder Aceton "anfrischen" bis die Oberfläche klebrig wird, danach Spraylackieren. Bei mehrfärbigen Lackierungen nur leicht haftende Airbrush Abdeckfolie nehmen, Tesa reisst den Lack tw. weg

Viel Spass,
LG aus Wien, Arian!
 

amoc

User
Hallo zusammen,

ich habe gerade die Erfahrung gemacht, dass "rohes" Styropor ganz schön viel Harz aufsaugen kann :mad:

Mit was kann man das Styro denn am besten (also leicht und vor allem starke Verbindung zum Glas-Laminat) vorbehandeln?
Bin schon über diverse Varianten gestolpert, weiß aber die jeweiligen Vor-/Navhteile nicht so recht einzuschätzen:

a) Der bereits erwähnte Leichtspachtel?
- Vermute, dass die Verbindung Laminat/Styro nicht ganz so stark ist (ähnliches Problem wie bei Schnellschleifgrund bei der Styro-Balsa-Bauweise

b) Epoxi mit Microballoons?
- wie viel Balloons sind optimal?
- Muss ich das Glas dann auf das angelierte Epoxy aufbringen oder kann das dann ruhig durchhärten?

c) Epoxi mit Schaumtriebmittel und damit dann direkt beglassen?

d) eingedicktes Epoxi mit Thixotropiermittel?

Viele Grüße,

Andreas
 

MaikG

User
Kaum geht das jedoch mit EPP, dem weich-elastischen Schaummaterial z.B. der Multiplex Flugzeuge.
So wie bereits oben erwähnt- es macht wenig Sinn dieses Material zu überarbeiten.
Es wird nicht fester, es kommt zu Delaminationen.
Optisches Aufwerten geht besser so: mit MPX-Elaporprimer oder Aceton "anfrischen" bis die Oberfläche klebrig wird, danach Spraylackieren. Bei mehrfärbigen Lackierungen nur leicht haftende Airbrush Abdeckfolie nehmen, Tesa reisst den Lack tw. weg

Auch das Graupner Solidpor? (Diese ganze Schaummaterialkunde is nicht so mein Ding)
 

Dix

User
Eigentlich kann die Verbindung so schlecht sein, wie sie will. Es ist genug Klebefläche da.
 
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