Einfache Maßnahme zur Vermeidung des Seitenruderflatterns beim Chilli
Hallo Chilli Piloten und Interessenten,
vor der Bestellung meines Chilli (CFK GPS Version) hatten mich hier die mehrfachen Berichte über das beim Chilli im Speedflug auftretende Seitenruderflattern etwas irritiert. Valenta hat mit dem abnehmbaren Seitenruder, vorne mit dem CFK-Stift als Führung, prinzipiell eine feine Lösung gefunden, um den Chilli bei Bedarf ohne das aufgesetzte sperrige große Seitenruderblatt (z.B. auf Reisen) zu transportieren. Hat man die Speedeigenschaft des Modells und die Pilotenwünsche unterschätzt?
Die hier freundlicherweise eingestellten Fotos nach einem Seitenruderflattern (meist mit oben aufgeplatzter senkrechter Führungsnut am Rumpfheck) verstärkten meine Vermutung, dass das abnehmbare große Seitenruder auf dem Heckstummel des Rumpfes hauptursächlich für das Flattern sein muss. Das SR-Blatt wird werksseitig nämlich nur mit einer Schraube unten festgeschraubt. Bestätigt haben dann meine Vermutung auch die Berichte, dass bei Chillis mit mehr oder weniger aufgeklebtem Seitenruderblatt kein Seiteruderflattern mehr entstand.
Es muss also verhindert werden, dass bei höheren Geschwindigkeiten der von vorn wirkende Widerstand am Seitenruderblatt dieses samt vorderem CFK-Stift minimal anhebt und damit gleichzeitig aus der hinteren senkrechten Führungsnut nach herausbewegt. Das aus diesem Vorgang resultierende minimale Spiel in der Führungsnut verursacht ein Flattern des gesamten Seitenruderblattes, auch bei ansonsten stabiler spielfreier Anlenkung des Seitenruders.
Ohne auf die Demontierbarkeit des Seitenruderblattes verzichten zu wollen (auch wegen des Zugangs zum HR-Servo), habe ich die auf den Fotos abgebildete Lösung mit einem zusätzlichen Torsionsstift auf dem Heckstummel des Rumpfes und mit einer Sicherungsschraube durch den vorderen CFK-Führungsstift (mit der Messinghülse gegen Aufplatzen gesichert) realisiert. Natürlich ist eine im Übrigen spielfreie Seitenruderanlenkung unverzichtbar. Bewährt hat sich meine Ergänzung der Befestigung des Seitenruderblattes seit dem Einfliegen des Modells u.a. mit wiederholten Airspeed Messungen von gelegentlich um die 200 kmh, auch in turbulenter Luft, und manchmal auch noch schneller. Ich denke aber, dass meine Optimierung der Befestigung der Seitenruderflosse auch noch höheren Geschwindigkeiten flatterfrei Stand halten kann. Sie bewährt sich nun schon im 2. Jahr.
Mit der von mir beschriebenen Maßnahme braucht man beim Chilli keine Sorge mehr vor eventuell in großen Höhen auch mal unbeabsichtigten hohen Fluggeschwindigkeiten zu haben. Denn auch meine knapp um die 5kg Abfluggewicht realisierbare Chilli Version beschleunigt dank richtiger Einstellung mit dem dünnen Profil und der vorhandenen Festigkeit hervorragend.
Wegen des Haupteinsatzes in der Ebene sollte mein Chilli aber hauptsächlich saugut in der Thermik sein. Das Auskurbeln von gelegentlicher Thermik aus Landeanflughöhen (30-40m) heraus gelingt mit der für meine Modellauslegung geringen Flächenbelastung ebenfalls unerwartet gut. Wer also nicht vorrangig auf die u.a. für das GPS-Dreieckfliegen benötigte Speed-Streckeneigenflugeigenschaft eines Modells Wert legt, wird auch mit einer leichten Chilli Version (SR-Servo vorne im Rumpf!) und etwas nachgebesserter Befestigung des Seitenruderblattes sehr zufrieden sein