DS Brett Auslegung

Moin Männer,
ich möchte ein Brett ausschlieslich zum DS fliegen bauen.
Bauweise in EPP,
Spannweite max. 2100mm,
Aufballastierbar auf ca 2,5 bis 3 Kg,
Ranbogen muß min. 15mm dick sein,

Frage:
Welche Profile?

Gruß
Carsten
 

jduggen

User
Hallo Carsten,

ich plane gerade den Bau eines Cfk Nuris auf Basis des keinen JW 36. Das Teil fliegt in EPP einfach nur nett. Wir sind aber noch am rechnen, wie Geometrie und Profil am besten passen. Das wird aber nur 0,9-1,2 m groß, also nicht Deine Liga.
Viele Grüße

Jörg
 

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UweH

User
Hallo Carsten,

das ist sicher ein sehr widerstandsarmes und leistungsfähiges Brettprofil, aber die Dicke von 7,2 % halte ich für Deine geplante EPP Bauweise für nicht geeignet, bei 2 m Spannweite in EPP erst recht nicht. Ich würde Dir raten entweder die Bauweise zu ändern oder ein dickeres Profil wie PW51, PW 75, PW 106 oder HS 522 einzusetzen.

Mal eine Frage an die Leute die sich schon mal intensiver mit dem Thema DS-Bretter beschäftigt haben: worauf kommt es bei der Profilwahl für so ein Teil eigentlich an? Dass der Flieger ordentlich Durchzug und damit geringe Widerstände bei hohen RE haben sollte ist klar, aber wie sieht es mit der Wölbung und dem cm025 aus? Wie sind die Trimmwiderstände durch die Klappenstellung im schnellen DS-Kreis einzuschätzen?
Wenn das Profil einen geringen Nullmomentenbeiwert hat muß man doch ziehen um durch den Kreis zu kommen und somit die Klappenpolare bei diesem Flugzustand betrachten.
Was ist besser:
- ein Profil mit etwas mehr Wölbung und geringem positiven Profilmoment das ich durch das ziehen entwölbe.
oder
- ein geringer gewölbtes mit hohem positiven Nullmomentenbeiwert das im Kreis fast keinen Ruderausschlag braucht und damit mit den längsten laminaren Laufstrecken fliegt?
Oder bin ich da vollkommen auf dem Holzweg?

Gruß,

Uwe.
 
Eigentlich müsste man so ein Teil für den Kreis auslegen, d.h. Moment und Schwerpunktlage so, dass es im unkorrigierten Gleitflug immer mit der Kreisflugbeschleunigung aufzieht. Zum Gleiten dann tief trimmen. Was im Umkehrschluss heisst, dass das Profil grosse cm0 Reserven braucht, um im Gleitflug noch stabil zu sein.
 

Chrima

User
Hi
Der Christoph hier in meiner Gegend berichtete mir von seinem Ausflug nach Californien von verschiedenen Modellen, die sie ihm in die Hand drückten.

Grob gesagt unterscheiden sie die Flieger in Einsatzgebiet "Frontside" und "Backside" (eben DS). Also Luvseitig seien doch meist PWs die Schnellsten gewesen, er erwähnte aber auch AZ (mein nächster Flügel...;)).

Backside, also im Lee schien aber noch immer kein Kraut gewachsen zu sein gegen das JW-Profil. Auch Martin schwärmt davon ...

Vielleicht kann ja Markus das JW-Profil einmal analysieren, und herausfinden warum ein so "stumpf" aussehendes Profil im DS so gut zieht (rel. hohes ca im Kreisflug ?)

Gruss
Chrima
 

Peter K

Vereinsmitglied
Das liegt an der Bauweise der Amis ... ein JW mit 1,22m hat dort meist über 1kg. Der Rekord wurde mit 1200g geflogen. Dazu braucht man ein Profil mit viel Auftrieb, obwohl das CA beim DS gar nicht soo hoch ist.

Die "Hänge" dort erlauben extreme Flächenbelastungen, traumhafte Bedingingnen für DS. Bin vor ein paar Jahren auch durch Kalifornien gezogen und an einigen Hängen geflogen ... da ist die Teck ein Sandhügel dagegen.

Auf einer Seite eine Wüste, auf der anderen der Pazifik und quer dazwischen eine Bergkette - so ungefähr sehen dort die meisten DS-Spots aus.

Aus Erfahrung kann ich jedoch behaupten, dass ein PW51 auch auf der dark side Spitze ist, allerdings mit weniger hohen Flächenbelastungen ... wir sind das Frettchen mit 530g geflogen und waren praktisch gleich schnell wie die doppelt so schweren JWs. Allerdings hat uns damals damals die Erfahrung gefehlt ... das Modell war zu schwach gebaut (360g ohne Ballast) und ist uns beim DS dann auch in der Luft gebrochen ... ganz unten im Kreis - nicht in der Scherschicht! Hier ist noch ein DS-Video.

Und das ist ein Video vom Parker Mountain ... was da turnt, ist allerdings ein 2-Achs-Thermiksegler ... ein Spezi (EPP-Schischi mit einem von mir entworfenen Profil).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, Peter hat hier eine ziemlich treffende Analyse abgegeben: Die runde Nase macht die Profile recht unempfindlich gegen Turbulenzen. Das hilft auf der Dark Side.

Mit der dicken Endleiste sind sie bezüglich Minimalwiderstand sicher nicht ideal, aber für einen Foamie ehrlich...
 

Peter K

Vereinsmitglied
Moin Männer,
ich möchte ein Brett ausschlieslich zum DS fliegen bauen.
Bauweise in EPP,
Spannweite max. 2100mm,
Aufballastierbar auf ca 2,5 bis 3 Kg,
Ranbogen muß min. 15mm dick sein,
Um noch was zum eigentlichen Thema zu sagen:
Das ist eine extrem ehrgeizige Aufgabe - ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber ...
ich habe mal einen Skunk XL ausgelegt mit 2,4m - aber für Hangflug, nicht für DS - da werden die Kräfte m.E. zu hoch.
Skunk_XL.jpg

Ich könnte mir für DS 1,5-1,8m und 1,5kg noch vorstellen, aber darüber hinaus würde ich nicht gehen wollen ... und ich bin als Hersteller der weltgrößten EPP-Modelle und Selbst-Disser bestimmt nicht ängstlich oder unerfahren.
 
Moin,
die Bretter unten, Akula von der Modellbaufreund, haben 2080mm Spannweite.
Fluggewicht ohne Ballast ca. 1400g. Ballast 6x 84g also 1,8Kg.

Zu leicht.

Sontag[1].jpg

Ich möchte die konisch gewickelten Rohre von Weissgerber einbauen.
Wurzel 16/12mm Rand 13/12mm.

Geometrie würde ich die vom Akula nehmen. 260 auf 180 t4 0. Ich denke, ich
werde das TP100 nehmen, allerdings auf 8% aufgedickt. Mal sehen,
wie das schneidetechnisch umzusetzen ist.

Gruß
Carsten
 
Moin,
job done.

Leider habe ich keine Ahnung, wie ich ein dxf oder pdf in jpg convertiere.
Deshalb als Anhang.
Spannweite 2290mm
TP100 1,3/9% auf TP100 1,2/9%

Noch mal `ne Frage: Leitwerk als 2mm Brett, beschichtet oder
besser profiliert z. B. SD8020 6%?

Gute Nacht!
Carsten
 

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UweH

User
Hallo Carsten,

ich fand es ein bisschen Schade dass Du den Baubericht vom Akula nicht fertig gemacht hast, die Flugerfahrungen hätten mich interessiert:rolleyes:

Hast Du mal geschaut ob das aufgedickte TP100 gegnüber den Original dicken PW´s und HS tatsächlich einen Vorteil erbringt oder durch das aufdicken vielleicht sogar wieder verliert?

Für die geplanten Geschwindigkeiten ist ein profiliertes Leitwerk besser als die ebene Platte, aber wegen der Turbulenzen beim DS würde ich es nicht ganz so dünn machen oder zumindest ein Profil mit geringerer Dickenrücklage verwenden.

Gruß,

Uwe.
 
Moin Uwe,
habe das TP noch mal gegen PW und AZ gefoilt.
Alle auf 8,25%. Tun sich alle nichts.
Ich werde bei dem TP bleiben.
Ich mache heute die Schneid und Fräsdateien
fertig und werde Donnerstag mal anfangen.

Gruß
Carsten

Ps: ich baue noch 2 Akulas. Wenn du möchtest,
mache ich den Bericht weiter.
 

UweH

User
Moin Carsten,

ich hab für andere Projekte auch ein bisschen gefoilt und finde das TP100 ist ein gutes Profil mit besonderer Eignung für hohe Re-Zahlen, also von dieser Seite her gut für DS.

Wegen mir alleine mußt Du den Akula-Bericht nicht fertig machen, aber ich denke das interessiert noch mehr Leute;) zumal die Bauweise mit Holz-EPP Kombi recht ungewöhnlich ist :eek:

Gruß,

Uwe.
 
Moin,
Habe 2 Satz Kerne geschnitten. Die Holme passen gerade so rein.
Bin bei dem Profil jetzt bei unter 8%.
Hat schon mal jemand versucht, die Hollenbeck RDS in EPP
zu implimentieren?
Ich versuche heute Abend mal die Frästeile fertig zu machen.
Ich mache dann mal ein paar Foto`s.

Gruß
Carsten
 
JW-Profil

JW-Profil

Der Bau eines steifen 2.00-2.40m DS-Nuris sollte eigentlich problemlos
möglich sein.
Das JW-Profil generiert nicht nur einen enormen Auftrieb, durch seine Dicke
kann der Flügel sehr stabil gebaut werden und es können Normalservos (20mm) verbaut werden.
Mein erster JW wiegt 2.5kg und fliegt fantastisch. Die Fläche ist mindestens doppelt so hart wie die des Blade 1.9 Performance (2-fach Kohle)!!!
Werde mal schauen, welche Leistung ein leichterer JW (1.5-2kg) bringt und dies hier posten.
Gerade in der turbulenten Gebirgsluft ist das JW-Profil Gold wert.
An der laminaren Küstenströmung würde ich hingegen ein PW-Profil wählen.

Gruss Martin
 
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