Empfehlungen für Reparaturlackierung

Ich habe einen GFK-Rumpf repariert und stehe nun vor dem Problem, wie lackiere ich das Teil am besten, damit man die Reparaturstelle möglichst wenig sieht (zu lackierende Fläche ca. 10x20 cm). In Sachen Lack bin ich relativ unbedarft, wenn es über das Anwenden einer Spraydose hinaus geht.

Welcher Lack ist geeignet, wie komme ich zu einem passenden Farbton (grau), welche Ausrüstung würdet Ihr verwenden? Einen Baumarkt-Kompressor besitze ich. Da ist auch eine Farbspritzeinrichtung dabei, die ich aber noch nie verwendet habe.

Gruß
Bernd
 
Reparaturlackierung von GFK

Reparaturlackierung von GFK

Hallo Bernd

Ich bin Autolackierer und würde Dir raten -geh in eine Lackiererei und lass das Profis machen

wenn du keine Erfahrungen damit hast und du es trotsdem probieren willst steht , unter Umständen, ein langer nerviger Weg vor Dir - bis du ein perfektes Ergebniss erzielst.

In den meisten Gebieten gibt es "Lackdoktoren"- die sind auf solche Sachen spezialisiert - und selbst ich als Lackierer staune oft wie gut die kleine Beschädigungen beseitigen .

die Preise sind absolut humman- z.B. 80€ für ne kleine Delle im Kotflügel - einige kommen sogar nach zu Dir und machen das vor Ort.

bis Du alles ,was du brauchst zusammengekauft hast - Pörenfüller ,2K Füller , Basisfarbe, 2K Klarlack, Schleifpapeir in div. Körnungen ( 180-3000), Beispritzlöser ........ etc - hast du mehr ausgegeben.

Farbtöne treffen die auch nicht genau , schon gar nicht Grau oder Weiß , das lieget an unserer Fähigkeit 15000 Grau und Weißtöne zu unterscheiden aber nur ca. 3700 Farben.
Aber durch Beilackieren wird das Auge beschummelt und der Unterschied ist meist nur von Profis zu erkennen.

Grüße
Steffen
 
Danke für Deine Antwort!

Perfekt muss das Ergebnis nicht sein, eher brauchbar und kostengünstig. Ich bin nicht bereit 100 EUR für eine kleine Lackreparatur an einem Modellflieger auszugeben, der neu (nackt) 400 gekostet hat. Der Flieger soll vor allem gut fliegen

Meine Vorstellung würde so aussehen: ich spritze die Reparaturstelle mit Spritzspachtel aus der Dose und schleife das ganze nass mit ca. 600er Papier. Dann lass ich mir bei Obi für 15 EUR eine Dose Kunstharz Farbe mischen nach Farbmuster. Dieses Zeug spritze ich mit dem Farbspritzzubehör meines Kompressors auf den Flieger und schleife die abgeklebten Übergänge bei, damit man keine Stufe sieht. Kann das funktionieren, wenn die Ansprüche nicht allzu hoch sind?

Gruß
Bernd
 
P1060964.jpgP1060965.jpgP1060966.jpg
 

Krähe

User
Hy

Was du brauchst kann KFZ/LKW Lack sein 2k oder 1k Einschicht den passenden Farbton kannst du dir in eine Farbspraydose abfüllen Lassen oder Gebinde wenn Pistole vorhanden . ( Kleinstes Gebinde) 1 Grundierfüller Spraydose und 1X Feinspachtel 2 K
Beispritzband (geht auch in diesen Fall mit normalen Klebeband)

Spachteln Grundierfüllern eventuelle unebenheiten nochmal mit 2k Feinspachtel nacharbeiten diese Stellen dann etwas Nachgrundieren und Lackieren
Schleifen dazwischen am besten Nass
20151129_123101(1).jpg
Um scharfe Lackkanten zu vermeiden dein Klebeband an den Lackübergängen nach oben ziehen
nach den Trocknen kannst du dann die Lackübergänge vorsichtig Nass anschleifen und aufpolieren
Kunstharzlack hat lange Drocknungszeit und eine wesentliche weichere Oberfläche und lässt
sich nicht gut Polieren damit hast du beim Bespritzen nicht die optimale Übergänge
etwas Großzügiger abkleben und an den Maskierten stellen nur leicht einnebeln also auslaufen lassen so vermeidest du einen harten Übergang zur intakten Lackierung
 

Relaxr

User
Ja - falls an der Stelle auch zB eine andersfarbige Designbinde hindürfte, würde es schon mal die Problematik des gleich Lacktones entschärfen. Falle es einfarbig bleiben soll, würde ich den ganzen Rumpf lackieren. Die Stelle ist leider an einem "sehr auffälligen" Ort. Ich pers. finde es zB recht schön den Kopf des Fliegers kurz vor den Flächen, abgeschrägt, in einer anderen Farbe des Gesamtdekors abzusetzen.
 
Mit einer ganz anderen Farbe zu lackieren habe ich auch schon erwogen. Was man auf den Bildern nicht sieht, da abgeklebt: die Spitze ist schon rot und schwarz abgesetzt. Jetzt noch eine weitere Farbe ins Spiel zu bringen find ich nicht so hübsch.

Wieviel Mehrgewicht würde ich mir durch eine Ganzlackierung so etwa einhandeln? Es handelt sich um den Rumpf des Aquila von Staufenbiel. Länge 1,18m

Kurze Anmerkung zum Unfall.

Ich habe den Fehler gemacht, zu denken, einen Flieger zu werfen sei für normal begabte Menschen einfach und eine kurze Einweisung würde genügen. Dass es besser gewesen wäre, den Werfer (der sich in seiner Jugend mit Flugmodellen beschäftigt hat) darauf hinzuweisen, dass ein Flugzeug Flügel hat und er den Wurf bitte nicht zu tief ansetzen soll, damit der Flügel nicht den Hinterkopf trifft, ist mir leider zu spät klar geworden. Die anschließende "Landung" aus Kopfhöhe hat leider ausgereicht, den Rumpf an drei Stellen mehrere cm tief einzureißen. Auch die Rumpföffnung unter den Tragflächen hat jeweils in den Eckradien kleine Risse bekommen. Daraufhin habe ich die Öffnung mit großen Radien erweitert, um für die Zukunft die Spannungsspitzen in den Ecken zu entschärfen. Zum Glück sind die Flächen ganz geblieben. Ich hatte bis dahin die Vorstellung, dass ein GFK-Rumpf ein bisschen mehr aushalten würde, zumal der Boden eine hindernisfreie Wiese war. Warum ich den Flieger überhaupt aus der Hand gegeben habe: Ich hatte das Umhängeband der Fernsteuerung vergessen, was etwas ungewohnt war. Ich fühlte mich sicherer, wenn ich nicht werfen musste, obwohl es bestimmt kein Problem gewesen wäre. Klassische Fehlentscheidung.

Gruß
Bernd
 

Relaxr

User
Na beim Aquila kannst du doch ein +/- flexibles Design umsetzen, der Flieger ist eh sehr bunt (und mE schön) lackiert. Das Grau sollte auch besser als ein Weiß zu treffen sein. Man soll die Stabilität von CFK/GFK nicht überschätzen, da ja meist Leichtbau realisiert wird. Sei froh, dass es kein Kevlar war, das deformiert ja gewaltig und ist oft schwer und aufwändig in die alte Form zu bringen. Mir sind da definierte Risse (GFK) lieber. Viel Erfolg!
 
Ich würde da etwas weiter denken...
Solche Reparaturen sind immer wieder erforderlich. Als erstes würde ich 2K Füller in weiß kaufen. Den würde ich mit dem Pinsel auftragen. Dann entsprechend verschleifen.

Für die Farbidentifikation würde ich eine RAL Farbkarte für 10€ kaufen und dann die Farbe bei PS Lackcenter für 30€ pro 1,5kg kaufen.

Niemals darf man so eine Stelle scharf abkleben. Mit der Airbrush oder einer kleinen HVLP Pistole für 20€ ist das einfach zu lackieren.

Wenn es 100%ig werden soll, muss man einen Profi ran lassen. Es ist komplett unmöglich das auf Anhieb perfekt hinzubekommen.

Sprühdosen bzw 1K Farben generell sind für mich tabu.

Stefan
 

Relaxr

User
Ja - 1K-Farben und scharf abkleben - ich kenne das - es wird einfach nichts gescheites......wenn dann noch die Pinholes kommen. Sauber Lackieren ist ein Kunst (die ich zB noch nicht beherrsche) :rolleyes:
 
Ist es sinnvoll, mit Airbrush Technik einen ganzen Flieger zu lackieren, oder ist das eher was für filigrane Sachen wie Plastikmodelle fürs Regal? Braucht man für Airbrush einen speziellen Kompressor oder geht notfalls auch ein normaler 8bar Druckluft Kompressor, bei dem ma den Druck entsprechend zurück nimmt? Benötigt man zum Spritzen mit Druckluft nicht eine Kabine mit Absaugung, weil der Spritznebel einem sonst die ganze Werkstatt versaut?
 
zur Frage nach dem Komressor: es ist egal wo die Druckluft herkommt ( Kompressor , Druckluftflasche oder wer ne gute Lunge hat kann auch pusten).
entscheidend sind die benötigte Luftmenge, der Druck und die Qualität (Sauberkeit der Luft)

der Druck ist bei fast allen gängigen Kompressoren gleich - 8-10 bar und spielt beim lackieren nur eine untergeordnette Rolle - die Fabpartikel werden durch die Luftmenge verteilt und nicht durch den Druck- (Geschwindigkeit der Luft)- mit 1ml Luft bei 10bar kann man garnichts zeusteuben , mit 10000000Ltr/M bei 1Bar Fäfft jeder Baum um - Vergleich V/A,- Wassermenge auf ein Mühlrad -Schnapsglas voll Bier schnell getrunken oder ne Kiste langsam

die Menge machts!!!!!

das wichtigste Merkmal eines Kompressors ist die abgegebene Luftmenge-Füllmenge, davon hängt ab was man mit der Luft betreiben kann.
z.B. normale Lackierpistole 350-650 Lieter pro Minute
HVLP Pistole 450-800 Ltr/M
HVLP mini Pistole 50-200Ltr/M
Airbrush 10-100Ltr/M
je nach Hersteller , Bedüsungund und Farbviscosität


normaler Schlagschrauber 450-650Ltr/M
Autoreifen aufpumpen- beim LKW mehrere qm dauert mit nem Baumarkt Kompressor Tage

je größer die Fülleistung des Komressors je universeller einsetzbar



für's Airbrushen reicht ein Kompressor aus dem Baumarkt lange aus.

man sollte aber einen Wasser und Partikel Abscheider und einen Druckminderer benutzen.

das im Kompressor befindliche Öl und Abrieb aus dem Gerät können sonst das Lackierergebniss stark beeinflussen- Silikoneinschlüsse , Staubeinschlüsse,

da nützt auch keine Absaugung

Zur Absaugung : die Absaugung in Lackierkabinen ist vor allen dafür da das man auch bei Längerem Gebrauch einer Lackierpistole noch was sieht,und die Farbpartikel und Lösemittel nicht in die Umwelt gelangen.
der Sprühnebel beim Lackieren mit, heute gebräuchlichen, Lacken ist meisten schon getrocknet wenn er herrunterfällt und ist dann genauso Staub wie beim Schleifen -Kann man wegfegen oder aufsaugen

Wenn man nicht gerade Alkyharzlack mit Terpentin verdünnt und damit lackiert

wichtig Maske benutzen die Lackpartikel setzen sich schön in der Lunge und den Bronchien fest - Lösemittel können Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen - Masken aus dem Profibereich haben z.T. einen separaten Luftanschluß für Atemluft

es soll auch Leute geben die Ziehen nen Lösemittelrausch Alkohol vor ;-)

ne Ganzlakierung mit nem Airbrush kann mann machen- kommt auf die Düse an und wie viele unterschiedliche Farben man einsetzen will und wie groß die entsprechenden Bereiche sind.
bei einer einfarbigen Lackierung ist es sinnvoller eine mini Lackierpistole zu nehmen -haben meist Düsen von0,8-1mm und einen entsprechend großen Farbbecher.

Ich benutze den Airbrush wenn ich viele Farben auf kleinen Bereichen verarbeite -bei entsprechend kleiner Bedüsung braucht man teilweise nicht mal abkleben.
danach versiegle ich alles mit einer mini Pistole mit Klarlack


noch ein Tip am Rand
wenn man beschädigte bereiche Lackieren will ist ein Abkleben nicht immer sinnvoll
lieber richtig großzügig anschleifen mit max 1500 Korn , den beschädigten Bereich von innen nach außen dünner werdend lackieren und zum Schluß mit Verdünner den Spritznebelbereich leicht auslackieren .Dabei immer in der angeschliffennen Fläche arbeiten. Nach dem trocknen den ganzen Bereich mit 2000-3000 Korn anschleifen und die Ränder egalisieren danach mit einer Schleifpollitur auspollieren
Profis machen noch ne Schicht Klarlack drüber und bereiten die zu lackierende Fläche mit einem 10/1 verdünnten Klarlack vor in den dann naß weitergearbeitet wird

-durch das dünner werdende lackieren nach aussen lassen sich Farbunterschiede gut angleichen da sich Reparaturlack und Untergrung transparent überlagern

wenn die Vorarbeiten ordentlich ausgefürt wurden und der Lackauftrag geglückt ist kann man die Reparaturstelle nicht mehr sehen

viel Spaß bei ausprobieren

VG
Steffen
 
Ist es sinnvoll, mit Airbrush Technik einen ganzen Flieger zu lackieren

Nicht mit den Airbrush-Pistolen, die ich kenne. Viel zu klein. Eine kleine HVLP ist meiner Meinung nach optimal.
Vom Einsatz im Haus ohne Kabine mit massiver Absaugung ist dringend abzuraten. Nach 5 Sekunden sieht man nichts mehr.
Airbrush im Haus mit Abzugshaube ist machbar.

Stefan
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten