Eta

jwl

User †
Wie? Damit ein Servo keine Beule macht und lokal die Aerodynamik stört, schluckt man einen ganzen Flügelbereich mit schlechter Aerodynamik? Hm, auch nicht mein Ding.
diese scale fritzen sind sehr pinelig wenns ums detail geht es ist ein argument des details nicht der aerodynamik? man muss sich ja nur die pilotenpuppen ansehen.

diese ganze scale welt geht es um ganz andere dinge: es geht um perfektion.

hier geht es darum irgenwie diese teil zum fliegen zu bringen und dass sie auch noch leistung bringen. einen zwecksegler vernüftig auszulegen mit den ganzen zwängen ist schon nicht leicht aber einen 30meter langen zahnstocher im massstab eins zu irgendwas nachzubauen der auch noch fliegt ist ein kompromiss. aus diesem grund werden die scalesegler immer grösser und grösser dass das zeug endlich fliegt.

gruss jwl
 
Hallo Jungs,
endlich mal eine interessante Diskussion! Schade nur, dass es nur einen, Steffen, zu überzeugen gilt. Der hat warscheinlich noch nie einen Großsegler gebaut und denkt mir hier zu theoretisch. Es ist ja nichts falsch was Du schreibst, Steffen!
Die Mischung aus Theorie und Praxis macht es! :)
Vielleicht findest Du eine vernünftige theoretische Erklärung für das stärkere Wölben der Außenfläche.

Was jwl mit seinem letzen Beitrag geschrieben hat ist der Kern der Probleme bei einem Scale-Modell. Ich habe bei einigen Modellen, und nicht nur Scale-Modellen hoher Streckung, nicht nur die Wölbung des Profils erhöht, sondern auch die Dicke. Bekanntlich erhöht dies die Breite des nutzbaren Ca bei einer Inkaufnahme des höheren Cw.

tragfltheprax1.jpg



Aber mal was Neues in dieser Diskussion:
Nicht nur ich habe festgestellt, dass eine Vorverlegung der Dickenrücklage bei Profilen die bei kleinen Re-Zahlen eingesetzt werden deutlich hilft. Da war doch vor einiger Zeit ein Artikel, in dem das MH 32 so modifiziert vorgestellt wurde, mit XFoil gerechnet. Der Sprach mir aus der Seele. So werden einige Probleme mit stärker gewölbten oder außen aufgedickten Profilen wieder geradegerückt.
Mit XFoil ist es kein Problem, dies auch bei den weitgehend eingesetzten HQ-Profilen mal nachzurechnen. Nehmt doch mal die Dickenrücklage von ca.30% wo sie bei fast allen Modellflugprofilen liegt, mal auf 22%! Die Polaren kann man dann für die Berechnung der Auftriebsverteilung, z.B. mit dem Programm von Ranis http://mitglied.lycos.de/frankranis/
einsetzen und diese dann vergleichen.
Das Gö795 wurde weiter vorne erwähnt, wurde für den Außenflügel der eta verwendet. Es sei Re-Zahl unkritisch und auch für kleine Re-Zahlen geeignet! Stimmt! Schaut es euch mal genau an. Die Dickenrücklage, das heißt der Punkt größter Dicke liegt zwar bei 32,3% aber das Profil ist bis nahe zur Profilnase fast gleich Dick! Daher dies günstige Verhalten. Der Strömungsumschlag erfolgt schon relativ weit vorne bei höheren Anstellwinkeln und kleinen Re-Zahlen.

Gruß
Christian
Roter Baron
 
Männer, ich möchte Eure Diskussion nicht aus dem Tritt bringen. Aber langsam werd' ich doch neugierig..

Wo kann man denn so 'ne eta mal fliegen seh'n?

;) Da würd' ich sogar 'n paar Kilometer fahren für. Wenn's draussen warm is' ..
 

Steffen

User
Schade nur, dass es nur einen, Steffen, zu überzeugen gilt.
Och, da gibt es schon noch ein paar mehr, die dieser Meinung sind.

Die aufgezählten Argumente erklären bisher jedenfalls nicht hinreichend die Verwendung. Vielleicht führt mir mal einer ein Modell eines offene Klasse Fliegers vor, das vernünftig geht, obwohl es diese Konstruktionsdetails besitzt.

Aber mal was Neues in dieser Diskussion:
Nicht nur ich habe festgestellt, dass eine Vorverlegung der Dickenrücklage bei Profilen die bei kleinen Re-Zahlen eingesetzt werden deutlich hilft.
Ach da schau her :) Das ist doch eine ganz andere Baustelle als ein simples Erhöhen der Wölbung, nech? Und was macht das? ca_max erhöhen bei etwa gleichem alpha_0.

Wo kann man denn so 'ne eta mal fliegen seh'n?
1:5, 1:4, 1:3 oder 1:1?

Ciao, Steffen
 
So Jungs, jetzt scheiß ich Euch zu... :D

Die aufgezählten Argumente erklären bisher jedenfalls nicht hinreichend die Verwendung.
Steffen, Du bist bisher ein Gegenargument gegen das Rezahl-Argument schuldig geblieben. Der Thermikflug ist ein schlagendes Argument für diese Art der Auslegung. Das Argument "ich bleib bei meiner Auffassung!" ist keins! ;)

Was S-Schlagprofile am Außenflügel angeht, solltest Du Dir die Steigzahl sowie die Gleitzahl im Vergleich zu HQ Profilen o.ä. genauer ansehen. Dann siehst Du, daß diese Auslegung einen ganz klaren Kompromiß beinhaltet, den Du mit Deinem Leistungsanspruch sicher nicht vereinbaren kannst, definitiv weniger als mit höher wölben!!! Ein Blick in die Polare bringt Klarheit: Das obere Laminardelleneck ist bei diesen Profilen das Problem, ganz abgesehen von der Schwierigkeit, diese Profile rezahlunempfindlich zu gestalten. Ich hab da Erfahrung, denn nicht aus langer Weile habe ich inzwischen einen ganzen Haufen Profile dieser Art für meine Nurflügel entworfen.

Nun aber zum roten Baron mit seiner Dickenvorverlagerung... :)
Nicht nur ich habe festgestellt, dass eine Vorverlegung der Dickenrücklage bei Profilen die bei kleinen Re-Zahlen eingesetzt werden deutlich hilft.
Hm, was das angeht, bin ich etwas anderer Meinung und zwar dahingehend, daß es auf den Geschwindigkeitsverlauf auf der Oberseite ankommt. Die Dickenrücklage ist nur ein Zufallsprodukt aus Ober- und Unterseite und wenn man dann an der Dickenrücklage schraubt, können bösartige ;) Oberseiten entstehen, wie beim "Schweineprofil" (Originalzitat F3B Szene :D ), dem E205. Hier sieht man den Problemfall im Vergleich zum SD7037:

e205_sd7037_v.gif


Der Hauptdruckanstieg beim E205 beginnt bei rd. 30% (x/t=0,3) mit einem recht scharfen Gradienten. Der Umschlagspunkt im mittleren ca-Bereich liegt genau mitten in diesem starken HDA-Gebiet und das Ergebnis in Form der Polare mit großen unterkritischen Bereichen kennen wir bereits oben. Die Blase ist deswegen hier sehr dick und wird in der Folge sehr lang. Alles Bedingungen, die ein rechtzeitiges Schließen der laminaren Ablöseblase vor der Endleiste (=überkritisch) nicht fördern!

Im Vergleich dazu ist der Hauptdruckanstieg beim SD7037 weich und liegt weiter hinten. Der letzte scharfe Druckanstieg erfolgt in der Nähe der Endleiste und damit bereits in turbulenter Strömung. Turbulente Strömung verkraftet einen starken HDA deutlich besser als laminare Strömung, ohne abzulösen.

Wenn man die Dickenrücklage reduziert, muss man sehr aufpassen, dass man den Hauptdruckanstieg auf der Profiloberseite nicht zu stark nach vorne verschiebt und zugleich zu scharf gestaltet! Sicherlich ist eine nach vorne verschobene Dicke nicht grundsätzlich falsch, wenn zugleich ein weicher HDA Verlauf gewährleistet ist. Man vergleiche hierzu das SD7003, was exakt eine solche Oberseitencharakteristik aufweist:

sd7003_ve.gif


Diese Geschwindigkeitsverteilung gibt den Geschwindigkeitsverlauf über das Profil für den reibungsfreien Fall an. Daher findet man keinen Knick im Geschwindigkeitsverlauf, wo die Blase sitzt. In diese Geschwindigkeitsverteilung habe noch einiges mehr eingezeichnet, damit die weniger geübten mit diesem Diagramm klarkommen: Der Anstellwinkel alfa ist bei Eppler relativ zur Nullauftriebsrichtung angegeben. Darüber hinaus habe ich die Umschlagspunkte eingezeichnet, also der Punkt, wo der Umschlag beim jeweiligen Anstellwinkel stattfindet. Die laminare (Ablöse-) Blase befindet sich vor und hinter diesem Punkt! Wer dazu mehr wissen will, sollte sich diesen Artikel durchlesen und vor allem das Video aus dem Modellwindkanal Stuttgart anschauen! Wie so eine Blase in der Visualisierung mit Rauch aussieht, kann man in diesem Video (WMV, 2.36MB) sehen.

Der Vergleich der Geschwindigkeitsverteilungen soll eines zeigen: Begeht bitte nicht den Fehler und verlagert bei einem x-beliebigen Profil einfach die Dickenrücklage nach vorne!!! Die Geschwindigkeitsverteilung (reibungsfrei)zeigt sofort, ob ein kritischer Druckanstieg (=Geschwindigkeitsreduktion) erfolgt oder nicht. Wir exerzieren deswegen das Spiel vom SD7003 eben noch einmal mit dem E205 durch:

e205_ve.gif


So sieht ein für Modellbau-Rezahlen problematischer Geschwindigkeitsverlauf aus. Und bei der Reduktion der Dickenrücklage besteht stets die Gefahr, dass man sich dieser problematischen Form des Hauptdruckanstieges nähert und das ist im übrigen nur eine Vorstufe dessen, was S-Schlagprofile so kompliziert macht.

Wie eine Profiloberseite mit geringer Dickenrücklage designt sein sollte, kann man sehr schön am SD7003 sehen. Das SD7003 ist eines der wenigen Profile, die man mit Turbulatoren nur verschlimmbessern kann. Das zeigt, dass hier eine blitzsauber auf unsere Re-Zahlen zugeschnittene Profiloberseite entwickelt wurde. Und dieses Profil hat in der Tat nur rd. 25% Dickenrücklage!
Siggi
 
Hallo, ich war vor einigen Jahren auf dem Jettreffen in Nordheim und hab dort eine Woche Urlaub gemacht.In dieser Zeit wurde die eta zum ersten mal in der Werkstatt von Herrn Binder zusammengebaut.Nach einem kurzen Anruf durfte ich in die Werkstatt kommen und mir das Projekt anschauen.Das ist schon beeindruckend.Außerdem wurde gerade der 2.Rumpf entformt.
Nach einem Gespräch mit herrn Binder konnte ich mir einen Überblick über Kosten und Energie machen,die solch ein Projekt verlangt.Um so mehr hab ich mich über den Erfolg nach dem Erstflug gefreut.
Gruß Rudi
 

Steffen

User
das leben ist komplizierter als es in büchern steht.
Aber ohne Bücher kann man das Leben nicht deuten.

nur modellbauer müssen alles machen
Da liegst Du falsch. Segelflugzeuge kommen auch aus einer Hand.

Was S-Schlagprofile am Außenflügel angeht
Sag mal, wer redet hier von S-Schlag? Ich jedenfalls nicht. Ich habe auch nie von einer deutlichen Wölbungsverringerung gesprochen.

Du bist bisher ein Gegenargument gegen das Rezahl-Argument schuldig geblieben.
Da gibt es für mich zwei Argumente, die die Sache einfach abwegig erscheinen lassen: zume einen hilft mir das nicht, einen lokalen Betriebspunkt so zu wählen, dass er funktioniert, während dafür andere Punkte den Bach runter gehen (Du landest im unteren ca-Bereich im Desaster-Area der Polare). Zum zweiten hatten wir die Auftriebsverteilung ja schon.
Ich mag es nicht, Teufel gegen Beelzebub antreten zu lassen.

Übrigens ist es ungültig, für die Darstellung eines Re-Zahlproblem das E205 heranzuziehen, das weisst Du genau :)

@Walter:
1:5 ist Simprop
1:4 ist der Flieger, der in der Modell letztes Jahr beschrieben wurde
1:3 ist von gleichen Erbauer in Arbeit
1:1 ist bald der dritte fertig, Taktzahl wird noch erhöht.

Ciao, Steffen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

manchmal ist es besser, man hat keine Zeit zu antworten. Dann kommen andere zu Wort und es wird vielfältig und interessant wie hier geschehen. Daher der Daumen nach oben.

Als erstes stelle ich fest, die Diskussionsteilnehmer sind auf einem gemeinsamen Verständnis angekommen, haben aber immer noch unterscheidliche Ansichten. In der Tat wäre da ein Workshop sehr reizvoll.

Christian Baron hat meine Grundideen, die ich gerade anwende besser dargestellt, als ich es selbstgekonnt hätte. Danke.

Steffen hat gesagt, dass er sich das ganze mal an einem Entwurf ansehen will. Bei meinem F3B-Entwurf (schicke ich gerne auf Nachfrage zu) habe ich durch Veränderung der Wölbung (innen 1,7%, aussen 2,1%) und Vorverlegung der größten Dicke (um wieviel weiß ich nicht aus dem Kopf, da es einfach durch rumprobieren entstand und alles auf einem anderen Rechner liegt; daher sind die folgenden Angaben alle aus dem Kopf heraus) einen Strak mit ungeschränkter Profilsehne ( ich stimme Steffen zu, dass somit der Flügel als geschränkt zu bezeichnen ist, da der Nullauftriebswinkel über die Spannweite variert) geschaffen, dessen Polaren bei jeweils herrschenden Re-Zahlen theoretisch folgendes bietet (Achtung: alles rechnerisch laut XFoil, also blanke Theorie!):

a) Schnellflug
Re innen rd. 600.000, Re aussen 360.000, ca=0,05
Nullauftriebswinkel differiert um 0,2°; D.h. bei 0,2° Torsion wäre es perfekt. Naja, wird sicher nicht exakt getroffen, aber auch bei 0,5° artet es noch nicht zu Katastrophe aus.

b) Langsamflug
Re innen 140.000, aussen 82.000, Ca= 1 (wird sicher nur kurzfristig erreicht, also beim Kreisen kurz vorm Abriß, von Xfoil ist bekannt, dass es bei hohen CA zu optimistisch rechnet; also hier wird es wohl ungenau)
Das äussere Profil bietet durch die höhere Wölbung etwa gleiches ca-max, das aber bei etwas mehr alpha. D.h. Abriß erfolgt innen und die leicht überelliptische Geometrie wird fast ausgeglichen (rd. 3% bei Ca-max Verlust gegenüber der idealen Ellipse). D.h. der re-Zahlbedinte Ca-Verlust ist laut X-Foil größer als die Ca-Zunahme durch die Wölbungserhöhung!

Interessant wäre ein Tool zur rechnerischen Abschätzung der Torsion auf jeden Fall. Ich weiß, dass Michael für unsere ASW 17 so eine Abschätzung vorgenommen hat und 1° bei 250km/h gelandet ist (4,44m Spannweite, 160er/90er Kohlegewebe im Schalenflügel diagonal). Daher habe ich bar jeder Ahnung wie man das rechnet für meinen F3B-Entwurf einfach die Hälfte, also 0,5°, angesetzt. Der Entwurf ist Profilseitig auch noch nicht ganz zu Ende gebracht. D.h. ich schwanke noch etwas zwischen zwei Profilstraks, einer hat bei ca=0,5 etwa 4% weniger Widerstand aber ein negativeres cm_0.25 (-0,05256/-0,0535 zu -0,0410/-0,0445 jeweils innen / aussen.

Steffens Ansatz mit der Verminderung der Torsion leuchtet ja ein. Ketzerisch könnte man ja dann sagen, nehmen wir halt Profile mit neutralem Momentenbeiwert und die Torsion ist gar kein Problem. Dumm ist nur, dass bei den mir bekannten momentenarmen Profile das Ca-max flöten geht und die Polare keine besonders breite Laminardelle aufweisen. Die Idee, nach aussen zu entwölben um das negative cm_0.25 betragsmäßig zu Reduzieren und gleichzeitig das ca-max des Profils zu erhöhen, sich imho also widerspricht. Ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.

Naja, ich brauche ja garnicht ein höhers ca-max, ich muss das höchste Ca nur bei einem höheren Anstellwinkel erreichen, damit die Strömung nicht am Aussenflügel zuerst abreißt. Den Rest kann ich über die Geometrie anpassen.

Uhh, viel geschrieben und Zeit fürs einen Mütze Schlaf. Aber auf jeden Fall hat diese Diskussion mein Verständnis wieder etwas erhöht.

Hans
 
Donnerschlag, gibt's die denn alle?

1:5 = 6 m
1:4 = 7,5 m
1:3 = 10 m

;) Und das Original siehste sowieso ganz rasch nur noch aus der Ferne.

Zur Einstimmung würden mir die 6m ja schon reichen. Aber wenn grad' ne grössere Variante abhebt, schau' ich mir die auch noch an. Klarer Fall ..
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Steffen,

habe gerade noch Deinen letzten Beitrag gesehen und will noch was nachliefern.

An der Teck fliegt eine ASW27 nach diesem Konzept (bis zu 250km/h laut glaubwürdiger Aussage des Eigners) ohne Hängeohren. Maßstab weiß ich nicht genau, jedenfalls eher größer als 5m. Fluggewicht 12,5 kg. Profil ist ein HQ-Strak mit im Aussentrapez erhöhter Wölbung. Die Leistung des Modells ist im Schnell-, Gleit- und Kreisflug beeindruckend.

Dann ist der Champion ein bekannt gutes F3B-Modell. Siehe hierzu: http://www.aerodesign.de/modelle/F3B/champion.gif

Wobei wie gesagt ich selbst (derzeit ;) ) die Vorverlegung der größten Dicke gegenüber dem Aufdicken für besser halte und ich wie zuvor geschildert das Angleichen des Nullauftriebswinkel für des Guten zuviel halte. Der Champion ist daher für meinen Geschmack zu sehr auf Kreisflug optimiert.

Aber erst mal abwarten, bis mein Entwurf fliegt und ob denn alles so zutrifft, wie ich es mir zusammenreime.

Hans
 

jwl

User †
Das ist doch eine ganz andere Baustelle als ein simples Erhöhen der Wölbung, nech? Und was macht das? ca_max erhöhen bei etwa gleichem alpha_0.
lieber stefan,
das leben ist komplizierter als es in büchern steht. es wir nicht nur einfach die wölbung erhöht. man nennt es nur so weil sich dieses so eingebürgert hat. haubtsächlich kommt diese von den NACA profilen. die NACA war der vorläufer der NASA, also ewig weit her.
diese profile wurden so gemacht. man nimmt einen tropfen etwas wölbung drauf fertig. heute etwa hundert jahre später werden profile designt mit inversen verfahren. da werden die unterseiten und oberseiten "getrennt" voneinander entworfen. wenn man nun die unterseite mit der oberseite vergleicht nennt man diesen unterschied wölbung. jetzt weiss fast "jeder" was er von diesem profil zu erwarten hat.

da wir in einer taylorisierten gesellschaft leben gibt es menschen die machen profile, es gibt menschen die machen holme und es gibt welche die wissen wie gross man ein seitenleitwerk machen muss.

nur modellbauer müssen alles machen weil der industrielle druck (evolutions theoretisch) spielsachen für "männer" sind.

jemand hat mal gesagt dass es genau so viel modellsorten wie modellflieger gibt. es ist eine möglichkeit vom fliegen in einer technokratiesierten welt. weil man als modellflieger träumen und bauen darf was einem so passt. die sehnsucht nach dem eigenen genius. sein wie leonardo und die wrights zusammen, und es fliegt.

wenn man an der hangkante steht denkt man nicht, schau was für ein tolles flugzeug, sonder ich kann fliegen. wenn ich träume dann lebe ich. die meisten segelflugpiloten sind einfach romatiker. romatiker die flugzeuge bauen (keine ARF etc) sind fanatiker. es gibt unter den modellbauern naturen die grandiose manntragende flugzeuge bauen könnten*. sie wissen aber dass es nur als modell sinn macht.

ein flugzeug selbst zu entwerfen und zu bauen ist wie ein traum von einer bessern welt.
okay jetzt reichts.

gruss jwl

* oder können j . wimmer
 

Steffen

User
Das hier ist ein Laminarprofil mit S-Schlag.
Da liegst Du aber schwer daneben, das ist ein Laminarprofil mit Wölbklappe in Schnellflugstellung. cm<0 auch in dieser Stellung.

Profile mit cm>0 sind von mir nicht erwähnt worden und auch nicht gemeint.

'Da schau her' bezog sich auch auf die Wölbungsverteilung, vergleiche mal HQR1 und HQR2.

Ciao, Steffen
 

Yeti

User
Au weia, Siggi!

Das HQR 1 ist das Innenflügelprofil des 1:1 - Modells. In der Grafik gezeigt mit der Wölbklappe in der Schnellflugstellung, bei der das Profil eine stetige Profilunterseite aufweist, während in der Kreisflugstellung die Profiloberseite knickfrei ist. Also nix S-Schlag, nur negativer WK-Ausschlag ;)

Auch wenn mir die Re-Zahlen in dieser Diskussion mittlerweile viel zu klein sind, um noch etwas konstruktives beizutragen, hätte ich noch eine klitzekleine Anmerkung: Ich finde es immer schade, wenn im Laufe einer solchen Diskussion das "Argument" kommt, dass jemand ja offensichtlich einfach keine oder nur unzureichende praktische Erfahrung hätte, der eine andere Meinung vertritt als die Allgemeinheit.
icon13.gif
. Oder ist die Teilnahme an Diskussionen hier in Zukunft nur noch denjenigen erlaubt, die ihren kompletten Lebenslauf in der Signatur stehen haben, um ihre Unfehlbarkeit zu untermauern?

Hier geht es doch um die Frage, wie man am Außenflügel der kleinen Re-Zahlen Herr wird, ohne Wölbungserhöhung. Und da ist es mir eigentlich völlig egal, was andere an ASW 27 Modellen treiben. In diesem Fred geht es ursprünglich um ein Modell mit einer Streckung von über 51! Dazu gibt es praktische Erfahrungen/Beobachtungen an Modellen mit hoher Streckung, die aufgrund nicht gelöster Torsionsprobleme im Schnellflug die Ohren anlegen. Dazu die Aussage des Piloten, dass das bei solchen Modellen "völlig normal" sei. Und hier liest man, dass es eigentlich nur einen einzigen wahren Weg bezüglich der Profilierung von Außenflügeln gibt. Wirklich?

Vielleicht kommt diese Diskussion ja doch wieder auf eine konstruktive Ebene hinunter.

Gruß Yeti
 

Milan

User
Hallo Fachmänner !

Wo andere mittlerweile mangels ausreichendem Abstand zwischen Brett und Kopf die Fäuste als Argumentationshilfe einsetzen würden, habe ich momentan den Eindruck, das es euch Spaß bereitet, dem anderen zu zeigen, das der eigene Fachwissenshammer doch noch ein Stück höher hängt, als der des anderen.

Damit ich aus diesem Thread endlich was lernen kann würde ich mir wünschen, das ihr alle den gleichen Modelltyp bauen und vorfliegen würdet. Selbstverständlich designd jeder seine Tragflächen mit allem zick und zack aus eigenen und wissenschaftlichen Erkenntnissen der Aerodramatik !!

Wenn ihr fertig seit, sagt mir bitte, wo das Vergleichsfliegen stattfindet - dann werden wir schon sehen, welche Weisheit dann die richtige ist.

Anschliessend kann man an dieser Stelle das richtige Konzept, weil erprobt und miteinander verglichen, den Interessierten näher bringen.

mfG

Harry

[ 14. Januar 2003, 15:56: Beitrag editiert von: Milan ]
 

jwl

User †
@steffen

>>> Da liegst Du falsch. Segelflugzeuge kommen auch aus einer Hand.

wie heisst die hand?
die 20 hände wurden entfernt auf wunsch.

>>> Aber ohne Bücher kann man das Leben nicht deuten.

wie kommt man auf neue idee?
man bricht regeln und für jede gebrochene regel gibt eine neue.

wenn man aus büchern was lernen möchte sollte man sie auch hinterfragen und anzweifel was drinsteht.
das ist die wichtigste regel.

um das leben zu deuten braucht man nur einen wachen verstand, dass zeigt mir meine tochter täglich.

@yeti

>>>Hier geht es doch um die Frage, wie man am Außenflügel der kleinen Re-Zahlen Herr wird, ohne Wölbungserhöhung.

da gibt es viele möglichkeiten. es ist nicht sehr verkaufsfördern bzw von der jury von scale-wettbewerben nicht gern gesehen, wenn man da stolperdrähte turbolatoren wie zb. zackenbänder etc. an den aussenflügel angebracht werden. es geht hier um nachbau und nicht ob es sinn macht.

flugzeuge die man selbst baut gelten andere gesetzmässigkeiten wie flugzeuge aus dem katalog. es gibt menschen die wollen die natur in miniatur (aus welchen gründen auch immer), es gibt menschen wollen ein modellflugzeug das so ein bisschen aussieht wie was manntragendes ganz ander wollen ein flugmodell.

es lässt sich leicht feststellen um welche art von mensch es sich handelt. mit der art wie das teil nennen wo der ganze kram abgedeckt wird.

*kabinenhaube mit schiebefenster saugend eingepasst mit pilotenpuppe
*kabinenhaube
*abdeckung schnauze konus

gruss jwl

[ 14. Januar 2003, 16:38: Beitrag editiert von: jwl ]
 
Und hier liest man, dass es eigentlich nur einen einzigen wahren Weg bezüglich der Profilierung von Außenflügeln gibt. Wirklich?
Sicher nicht, aber das ist der einzige Ansatz, der bisher auf etwas breiterer Basis erfolgreich erprobt wurde und speziell die Probleme im Langsamflug deutlich verbessert hat.

Der Aufwand für eine Lösung für einen einzigen Flieger ist sehr groß, das kennst Du ja. Die Frage, die sich stellt ist die: Wie kriege ich mit vertretbarem Aufwand eine Lösung hin, die meine kritische Rezahl in den Griff bekommt! Das ist aus meiner Sicht sehr schwierig, wenn zwei unterschiedliche Profilkategorien am Flügel auftauchen. Das Abreißverhalten ist sehr schwierig vorherzusagen. Die Variante mit Hochwölbung hat hier den klaren Vorteil, daß die Vorhersage keinen Wahrsager braucht. ;)

Im Endeffekt reden wir bei Spezialprofilen nicht mehr über Wölbungen und Dicken, sondern nur noch über Geschwindigkeitsverteilungen und Hauptdruckanstiege. Wenn Du eine Speziallösung suchst, die an die Rezahlverhältnisse angepaßt ist, bekommt jeder Flügelabschnitt eine andere Dicke und andere Wölbung. Aber das ist alles andere als eine pragmatische Lösung, die sinnvoll umsetzbar ist. Gesucht ist eine Lösung, die mit vertretbarem Aufwand machbar ist und eine hast Du ja genannt: Querruder minimal absenken für den Speedflug. Meine Frage ist nur: was stört Dich dann so am Hochwölben??? Es ist ein Weg und zwar ein gut gangbarer.

Ein spezielles Randbogenprofil kann man durchaus designen, vgl. SD7003, aber es ist ein anderes Profil mit problematischen Straks im Übergangsbereich. Du holst Dir damit andere Probleme ins Haus und das ist die Sache. Es fragt sich daher, welcher Weg ist welchen Aufwand wert???
Siggi
 
@Yeti

Fazit: Wer imstande ist, komplexe Mischerfunktionen heutiger Computersender sinnvoll zu nutzen, wird mit einem hochgestreckten Segelflugmodell einfach mehr Spaß haben. Alle anderen fragen Steffen, wie man das Problem auch mechanisch lösen kann
kannst du das mal näher erläutern? Wie stehen die Querruder und Wöbklappen im Schnellflug und wie beim kurbeln? Neben der ganzen Theorie hier mal ein paar praktische Tipps, wäre nett :) , da mir für ein Zweitstudium derzeit die Zeit fehlt (noch min.15 Jahre bis zur Rente) :D
CU
Ernie
 

Steffen

User
aber das ist der einzige Ansatz, der bisher auf etwas breiterer Basis erfolgreich erprobt wurde und speziell die Probleme im Langsamflug deutlich verbessert hat.
Das ist ja soweit schön, aber hat überhaupt jemand einen anderen Weg verfolgt? Ich kenne fast nur Modellflieger, die sagen: 'Schau mal, im Schnellflug geht der Flügel runter, da muss mehr Auftrieb nach aussen, also mehr Wölbung rein'
Dass Wölbung nicht gleich mehr Auftrieb ist, muss ich Dir ja nicht sagen.
Und dann machen sie das und es hängt noch mehr runter. Und dann folgt der Schluss: das ist bei solchen Modellen so. Da frag ich mich, warum das im Original nicht so ist, wo das doch noch größer ist...

Auf jeden Fall steht eins fest: das Simpropmodell ist so ausgelegt worden und es fliegt hervorragend. Den 1:4 eta (nach euren Vorstellungen) habe ich leider noch nicht fliegen sehen. Mach ich mal im Sommer.

Ciao, Steffen
 
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