Frage an die Elektronikspezialisten

Griffon

User
Hallo zusammen
Vielen Dank für die Interessanten Antworten. Ich habe die Spannungsangelegenheit bis jetzt auch sehr locker angewendet. So etwa wie Peter, bloss noch ohne Dioden.
Mein letztes Modell (Eigenbau Stinson MM 1:3) ist mir jedoch zu schade um durch eine Einsparung von vielleicht 5CHF. zu erden.

Auf der anderen Seite will ich nicht noch mehr Komponenten einbauen als ich bereits habe, wenn's nicht nötig ist.

Schöne Grüsse
René
 
Sigi
das mit dem ansteigenden Stromverbrauch mit höherer Spannung ist mit einem einfachen Vergleich leicht zu erklären:
Am einfachsten wird es, wenn man die Spannung(V) mit dem Wasserdruck vergleicht und die Stromstärke (A) mit der Wassermenge. Ein Widerstand in einem Wasserrohr ist einen Rohrverengung und vermindert den Wasserdurchfluss. Genau das gleiche macht ein elektrischer Widerstand wie in den Servos z.B. der Servomotor einer ist. Wenn du nun in dem Wasserrohr den Wasserdruck erhöhst wird auch der Wasserdurchfluss durch die Rohrverengung zunehmen. Bei einem elektrischen Widerstand ist es nun genau das Gleiche, bei höherer Spannung (=höherer Druck) steigt somit auch der Stromfluss (= größere Menge).
Mit dem höheren Strom steigt aber auch die Betriebstemperatur, wegen der immer vorhandenen Verlustleistung im Servomotor, welche bis hin zum Abbrennen sich erhöhen kann.

Franz
 
Hallo Franz
Netter und verständlicher Vergleich.
Genauso wie die bildliche Vorstellung, dass das Wasser aus dem Rohr ein Wasserrad mit einer bestimmten Last antreibt. Erhöhst du den Wasserdruck, brauchst du weniger Durchfluss (kleinere Düse) um das Rad wieder mit der gleichen Last anzutreiben

Unser Servo muss eine bestimmte Kraft verrichten, Die ist abhängig von Ruderblattgrösse, Geschwindigkeit und Winddruck, aber nicht von der eingesetzten RX Spanungsversorgung. und da gilt mal im allgemeinen: P ist U x I

Und wenn ein Hersteller bei einem Servo mit 6V Spezifikation Kondensatoren einsetzt die bei 6,1 V platzen, dann hau ich dem die Servos um die Ohren.
 

frido_

User
Hallo Sigi

sigimann schrieb:
.....beim übergang von 4 auf 5 Zellen (4,8 auf 6V) hab ich weniger mAh verbraucht!
Weil du eine höhere Spannung hast.
mAh ist nur eine Einheit der Ladungsmenge.
Also die Ampere die in einer bestimmten Zeit hinein- oder herausfließen.
Betrachten solltest du die verrichtete elektr. Arbeit. (Wattsekunde Ws)
Das wäre Ladungsmenge mal Spannung.
Denn das ergibt Leistung (V * A =W) pro Zeiteinheit (s) also Arbeit (Ws).

In einen Akku mit höherer Spannung wirst du weniger "Ah" einladen
bei gleicher Entnahme elektr. Arbeit.

Jetzt haben wir im Siegerland auch mal schönstes Flugwetter.
Hau rein :cool:

Nette Grüße
Frido
 
wir können uns doch darauf einigen, dass ein Servo eine mechanische Kraft zu verrichten hat, die gleich bleibt.
Zugeführt wird elektrische Energie, die mit einem bestimmten Wirkungsgrad in mechanische Energie umgewandelt wird.

Ich stimme euch zu, wenn mir jetzt jemand plausibel und in Bildern (Wasserrohr) erklären kann, dass durch eine Anhebung der Spannung von 0.3 Volt, der Wirkungsgrad von angenommen 70% auf 40% fällt.
 

Wattsi

User
Ist schon interessant, dass sich
1. der thread starter nicht mehr meldet, und
2. viele user zu Wort melden, obwohl es im Titel
Frage an die Elektronikspezialisten
heißt...wobei das persönliche Limit bereits beim Ohm’schen Gesetz liegt und selbst Engelszungen nicht weiterhelfen können...
Wolfgang
 

Griffon

User
Hallo Wolfgang

Wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil!!!!!!!!

Zudem hat sich in der Diskussion ergeben, dass das Ohmsche Gesetzt sich nicht einfach auf die Dioden anwenden lässt.

Schöne Grüsse vom Themenstarter
René
 
Hallo Peter,

wir sind nahe dran.

Ein Servo liefert in den aller meisten Situationen eine mechanische Kraft (Drehmoment), z.B. wenn die Klappen ausgefahren sind und der Wind dagegen drückt. Eine Kraft ist aber weder Arbeit noch Leistung. Ohne Bewegung beträgt die mechanische Arbeit 0,0. Die Leistung ebenso. Eine Arbeit entsteht nur in der Phase der Bewegung (Kraft mal Weg). Je nachdem wie schnell das erfolgt wird eine Leistung benötigt (Kraft mal Weg pro Zeit).

Der Wirkungsgrad des Servos beträgt bei Halten eines Ruders gegen den Wind 0%. Die gesamte elektrische Energie wird in Wärme umgesetzt. Deshalb kann man da auch nicht Strom und Spannung wechselseitig ersetzen.

Das Drehmoment oder die Kraft erfordert einen ganz bestimmten Strom, der nur vom Motor und vom Getriebe abhängt. Dieser Strom ist immer gleich und Unabhängig von der Versorgungsspannung (in dem Betriebszustand: Halten).

Die Servoelektronik muss das irgendwie regeln. Alle mir bekannten Elektroniken machen das via PWM.
Folgende Beispielrechnung:
Versorgungsspannung: 5V
Motorkonstante: 1Nm/A
Motorwiderstand: 1 Ohm

Wenn der Betriebszustand 2,5Nm Drehmoment (Rudergröße, Windlast, Hebel) fordert muss der Motor mit 2,5A betrieben werden. Da die Spannung immer nur ein und ausgeschaltet wird und der Motor generell steht beträgt der Strom in der Aktivphase 5A (5V/1Ohm). Das Drehmoment wäre somit 5Nm. Da aber nur 2,5Nm benötigt werden ist der Motor immer 10ms an und 10ms aus (wäre das nicht so, würde sich das Ruder gegen den Wind bewegen). In der Aktivphase beträgt die Leistungsaufnahme 5A*5V=25W. Da nur 50% der Zeit Strom aufgenommen wird, beträgt die mittlere Leistungsaufnahme 12,5W und der mittlere Strom 2,5A.

Wenn jetzt die Spannung auf 10V (nur als Beispiel damit man es leichter rechnen kann) erhöht wird, wird folgendes passieren. In der Aktivphase fließen 10A. Das Drehmoment beträgt 10Nm. Da nur 2,5Nm benötigt werden wird der Motor 5ms aktiviert und ist 15ms aus. Die Leistung in der Aktivphase beträgt 100W. Der Motor ist aber nur zu 25% der Zeit aktiv. Also 25W mittlere Leistung und 2,5A mittlerer Strom.

Wir sehen, dass die Leistungsaufnahme in diesem Betriebszustand linear mit der Spannung steigt. Der mittlere Strom bleibt gleich. Der Spitzenstrom ist linear höher.

Im Blockadefall ist es anders, da dann das Drehmoment jeweils auf den Maximalwert steigt.

Ist das verständlich ausgeführt? Gibt es irgendjemand, der das anders sieht?

Der Betriebszustand "Bewegung" ist etwas schwieriger so genau darzustellen.

Stefan
 
Dann wissen das meine Norm-Servos nicht, da sie alle seit zig Jahren an 2s LiFe mit Diode (entspricht etwa 5 NiCad) ohne Kondensator sang und klanglos und ohne Erwärmung ihren Dienst verrichten.:)

und bei gleicher Kapazität hält jetzt der Rx Akku um einige Zeit länger, was mal grundsätzlich gegen eine erhöhte Stromaufnahme spricht.
(ok die LiFe haben weniger Selbstentladun)

Hallo,

das ist eine interessante Beobachtung. Ich halte es aber für nahezu unmöglich bei einem Wechsel der Akkutechnik so eine Schlussfolgerung abzuleiten.
NiCd werden kontrolliert überladen. LiFe/LiPo haben eine Ladungswiedergewinnung von fast 100%.

Der experimentelle Nachweis ist eigentlich nur mit einem gut auflösenden in die Versorgungsleitung integriertem Stromsensor möglich.

Stefan
 

Julez

User
Ich betreibe auch einige normale Servos direkt an 2s LiFe. Geht, aber bei wertvollen Flugzeugen würde ich das nicht machen. Da käm bei mir ein schöner kompackter Brückengleichrichter dazwischen, und fertig. Kondensator auch.

Die elektrische Leistung, die ein Servo aufnimmt, wird sich im normalen Betrieb nicht groß ändern, wenn man die Spannung erhöht. Nur wenn ein Servo blockiert, wird es bei höherer Spannung schneller durchbrennen, da mehr elektrische Leistung durchgesetzt werden kann.
 

onki

User
Hallo zusammen,

warum fahren eigentlich alle hier total auf die Kondensatorgeschichte ab.
1. Ist in jedem halbwegs wertigen Servo bzw. Empfänger bereits ein Kondensator eingebaut, der mögliche Spannungsspitzen abnimmt.
2. Möchte ich mal einen Screenshot eines Oszis sehen wo man im laufenden Betrieb solche Killer-Spannungsspitzen sieht.

Die Geschichte mit LED an bei ausgeschaltetem Sender jucken mich nicht. Dieser Dynamoeffekt zerstört keine RC-Anlage.

2s LiFePo mit Siliziumdiode hab ich in vielen Modellen im Einsatz. Das gheht vom Sharon mit z.T. uralt Volz-Servos bis zur Alpina. Sowohl mit als auch ohne Kondensator.
Diese Modelle wurden von 4s NiCD bzw. eneloop auf LiFePo aufgerüstet. Würde ich so jederzeit wieder machen. Ich denke ihr macht euch viel zu viel Strass dazu.

Gruß
Onki
 
Hallo zusammen,
warum fahren eigentlich alle hier total auf die Kondensatorgeschichte ab.
1. Ist in jedem halbwegs wertigen Servo bzw. Empfänger bereits ein Kondensator eingebaut, der mögliche Spannungsspitzen abnimmt.
2. Möchte ich mal einen Screenshot eines Oszis sehen wo man im laufenden Betrieb solche Killer-Spannungsspitzen sieht.

1. die integrierten Kondensatoren sind viel zu klein
2. es gibt mehrere Messberichte unter anderem auch hier:
http://shop.rc-electronic.com/downloads/pdf/testberichte/Test_OCP_MFI.pdf

Ich frage mich, wie man bei einem so klaren Zusammenhang überhaupt diskutieren kann. Es geht hier um 2g und 0,80€ Kosten.

Stefan
 

onki

User
Hallo Stefan,

in dem verlinkten Artikel bzw. dem Emcotec Zeug ist aber eine Supressor-Diode im Einsatz und kein Kondensator.
So ein Bauteil sollte in allen Dingen drin sein, die eine CE-Zulassung möchten weil dies u.a. geprüft wird (EMV-Prüfung).

Gruß
Onki
 

Erdie

User
Graupner legt bei den neueren +T Brushlessreglern sogar einen Zusatzkondensator gratis dazu. Die werden das nicht tun, wenn das technisch total sinnlos wäre. Ein bißchen Vertrauen in die Entwicklungskompentenz bei Graupner habe ich schon. Und das gilt sich auch für andere Firmen.
 

Julez

User

onki

User
Hallo Erdie,

der ist aber für den entgegengesetzten Fall zur Stelle. Der überbrückt Spannungseinbrüche des BEC bei Lastspitzen.
Steht so auch in der Anleitung.

Gruß
Onki
 
Hallo

Da ich mich nur kurz (und Schmerzvoll) über diese unseligen NiMH Akkus geärgert habe, bin ich relativ früh von NiCd zu LiPo und LiFe umgesattelt.

Neben gekauften High-Tech- Dingelchen Namhafter (teuer) und nicht so Namhafter Hersteller (billiger) die die (LiPo und) LiFe Volt begrenzen und dem Gebrauch von Hermanns (HFK) „LiFe Empfänger Versorgung“… fahre… ähm… fliege ich auch (wie Peter) LiFe (und in Farbe) mit einfachen Dioden.

Allerdings benutzte ich immer Zwei Dioden (ca. 20Ampere Typen) in Reihe. Ohne Kondensator. Ohne das jemals ein Servo merkwürdige Töne, geschweige Rauchzeichen von sich geben hat und mir den Effe-Finger zeigend den Betrieb eingestellt hätte.

Und das teilweise seit weit mehr als 10 Jahren (– weil, ich auch alte, aber noch sehr gut funktionierende Servos nicht einfach wegschmeißen kann – bin doch nicht Krösus!). Auch weil es mit Einführung von LiFe hier schlichtweg keine von diesen schicken „Dingelchens“ gab, die jene ominösen 4,8V liefern konnten, die meinen älteren Modellen Leben hätten einhauchen können.

Da macht (muss) man eben einen „Plan“ und bastelt sich was, ohne vorher großartig zu „Elektronikingenieuren“.

Vielleicht waren die Analog- Servos von früher auch Stabiler (gegen Überströmen) gebaut?


Allerdings ist diese Diskussion sowieso müßig, da man heutzutage eben jene Dingelchen überall kaufen kann, die das Mimosen… sorry… Moderne Servo nicht gleich röcheln lassen.
 

rkopka

User
Da hat man ein solide vergossenes Bauteil mit fetten Anschlusskontakten. Wäre mir persönlich lieber als das Rumgelöte an spillerigen Einzeldioden.
Aber nur 2 Anschlüsse verwenden ! Wenn man beide Stromversorgungsleitungen durchführt, kann es Probleme mit der Signalleitung geben, die dann einen niedrigeren Pegel als Servominus erreichen kann.

RK
 
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