Gecrimpte UNI-Stecker und deren Haltbarkeit zur Diskussion gestellt

Aufgewachsen in der guten alten Zeit mit den vielen verschiedenen Stecksystemen....hierüber öfters auch geärgert....verwende ich jetzt quasi auch nur noch das UNI-Stecksystem....
dabei ist mir gerade bei einer BEC-Reglerprogrammierung per Karte aufgefallen, dass es immer wieder Wackelkontakte gab. Genauer hingeschaut, wurde der UNI-Stecker als Problem lokalisiert, die Kontaktstifte einzeln herausgenommen, getestet und dabei festgestellt, dass der Plus-Pol unsauber gecrimpt war und schliesslich den Wackelkontakt verursachte. Überhaupt fiel mir dabei auf, das diese Kontaktübergabe vom Kabel auf den Stift via Crimpen widerstandsmässig und von der Zugfestigkeit her betrachtet nicht besonders optimal erscheint. Zieht man doch die Stecker in der Regel am Kabel aus dem Empfänger, weil man an die Stecker gar nicht hinkommt. So ein Wackelkontakt am BEC-Regler je nach Kabellage ist sicher nicht ganz optimal...da wären mir die alten MPX-Stecker mit den schrägen Stiften irgendwie lieber, weil die stabileren und solideren Eindruck machen und die Kabel an die Kontakte gelötet sind. Gut: Etwas grössere Bauhöhe aber in puncto Übertragungswiderstand und Haltbarkeit - denke ich - sicher die bessere Wahl.
Folglich die Frage, gibts die UNI-Stecker auch gelötet ?
 
Es gibt eben Krimpen und "Krimpen"...

Kabel.jpg


Im Computer- und Airlinerbau wird millionenfach gekrimpt. Absolut zuverlässig.
Wie anders soll denn das geschehen??
Im Modellbau hilft nur Gottvertrauen... denn da darfs nichts kosten...
Und Fachpersonal welches das Krimpwerkzeug auf Zehntelmillimeter einstellt gibts da auch nicht.
Im Zweifel mal an den Kabel rütteln und ziehen. Mehr gibts nicht.
Gruss Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

onki

User
Etwas grössere Bauhöhe aber in puncto Übertragungswiderstand und Haltbarkeit - denke ich - sicher die bessere Wahl.

Und genau da denkst du falsch. Die ollen MPX-Dinger sind einfachste Stanzteile mit schlechter Kontaktfläche und nur 2 Kontaktpunkten.
Was war das für ein Mist in den ganz alten Royal mc- oder Profi-Sendern.
Der Uni-Stecker hingegen hat eine Kontaktierung von allen 4 Seiten.

Nur weil was alt ist, ist es nicht unbedingt gut. Ich persönlich weine den Dingern keine Träne nach. Einzig Brauchbar war das Tool, womit man die Stecker herausziehen konnte.

Tolle Dinge sind halt auch Mist, wenn sie nicht richtig ausgeführt werden. Deshalb ist der Uni-Stecker nicht schlecht, nur derjeneige, der den so gecrimpt hat, war eben nicht bei der Sache oder die Qualitätskontrolle war schlecht bzw. nicht existent.

Mir sind auch schon ein paar faule Kontakte untergekommen. Daher crimpe ich alle unfertigen Verbindungen (z.B. in Rumpf oder Fläche) selber.
Auch da hat man machmal wenig Fortune, merkt das aber sofort bei der Inaugenscheinnahme.

Gruß
Onki
 

Oxymoron

User
Eine mit dem richtigen Werkzeug korrekt ausgeführte Crimp-Verbindung ist viel zuverlässiger als eine Lötverbindung und deshalb bei industriellen Anwendungen immer noch die erste Wahl. Leider gibt es Hersteller wo diesbezüglich geschlampt wird - ich hatte auch schon neue Servos, bei denen nur wenige Litzen eines Servokabels mit der Platine verlötet waren…
 

Oxymoron

User
Die Crimpzange muss den für die entsprechenden Kontakte richtigen Einsatz haben und sollte über einen Mechanismus verfügen, der die Zange erst nach vollständiger Crimpung wieder öffnet.

Wichtig ist zudem, dass das Servokabel in der richtigen Länge abisoliert wird, sodass die blanke Kupferlitze vollständig in den Kontakt eingeführt werden kann und die Isolierung mit der Crimpung eine gute Zugentlastung bewirkt. Dazu muss der Kontakt aber richtig herum in die Crimpzange eingelegt werden, worauf oftmals nicht geachtet wird…

Ein weiterer Vorteil einer Crimpverbindung ist, dass die Litze flexibel bleibt und nicht durch Lötzinn verhärtet - der Übergang, wo die Litze nicht mehr verzinnt ist, stellt nämlich eine potentielle Sollbruchstelle dar!

Ich verwende für die Uni-Servostecker zudem nur vergoldete Kontakte und nicht die billigsten Blechkontakte von Ali & Co.
 

madmao

User
20211202_201736.jpg


Das verwende ich und bin sehr zufrieden.
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Wie oben schon gesagt bedeutet korrektes Crimpen nicht bloß das "Mitirgendeinerzangeirgendwiezusammenquetschen" eines Kontaktes um eine Kabellitze herum.

In diesem alten Beitrag befindet sich eine kleine Hintergrundbeschreibung.

Hier steht auch ein bisschen.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Nicht nur an JR-(Servo)Steckern habe ich schon mal eine lose, schlecht gecrimpte Litze gehabt, sondern auch an den Balancersteckern von Lipos. Die zieht man ja auch oft an den Kabeln gefasst aus den Buchsen (z.B. von Ladegeräten). Nicht aus Schlampigkeit, sondern weil die Stecker so tief eintauchen, daß man sie nicht richtig greifen kann. Wenn es dann einen Kurzen gibt, funkt es ganz schön und ein Teil der Litze löst sich in Rauch auf. Für Balancerstecker gibt es Schutzhüllen, die beim Abziehen die Kabel entlasten, aber für JR-Stecker ist mir sowas nicht bekannt. Vielleicht hat jemand einen Tipp?
 
Hallo LS8-18

Schau mal diesen Beitrag:
 

Peter2

User
Diese Schutzhüllen für Balancer Stecker finden meine Vereinskollegen und ich klasse.
LG
Peter
 

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Robinhood

Vereinsmitglied
Um auf das Thema der JR-Stecker zurückzukommen:

Die Stecker werden meist sehr eng zusammen in den Empfänger/Stabi etc. gesteckt. Um die wieder rauszubekommen, muß man am Kabel ziehen, wie schon eingangs geschrieben. Die kleinen Nasen oder Kerben für den Fingernagel gibt es mittlerweile auch so gut wie nicht mehr. Mangels geeigneter Schutzkappen fixiere ich die Litzen meist mit ein paar Tropfen dickflüssigem Sekundenkleber am Steckergehäuse. Der dickflüssige Kleber läuft nicht in die Stecker und kann keine Kontaktprobleme geben. Wer ganz sicher gehen will kann vorher an jeder Litze mit der Pinzette testweise anziehen und die Crimpung prüfen. Aber ganz ehrlich: Ich habe das bisher nie gemacht, hoffentlich bereue ich mein blindes Vertrauen in die Hersteller und meine eigene Faulheit nicht irgendwann...🙄
 

swoop

User
Ich verwende Stecker von Muldenthal, kosten mehr als das was aus China kommt, lassen sich dafür besser anstecken und leichter wieder abziehen weil sie einfach maßhaltig sind.
 
Stecker von Muldenthal verwende ich auch sehr gerne, sind qualitativ hochwertig und passen perfekt. Sind übrigens auch im Sortiment vom Himmlischen Höllein zu finden.

Die Stecker werden in Deutschland hergestellt, Details sie Homepage der Muldenthal Elektronik GmbH

Gruß, Karl Hinsch
 
Stecker von Muldenthal verwende ich auch sehr gerne, sind qualitativ hochwertig und passen perfekt. Sind übrigens auch im Sortiment vom Himmlischen Höllein zu finden.

Die Stecker werden in Deutschland hergestellt, Details sie Homepage der Muldenthal Elektronik GmbH

Gruß, Karl Hinsch

So wie ich das lese, werden "nur" die Kabel in D konfektioniert!

Die Stecker/Buchsen werden vom jeweiligen Hersteller zugekauft!
 
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