Get1more von re-design

Servus, wer hat schon Erfahrung mit dem Bau und vor allem mit den Flugeigenschaften des neuen get1more von Re-Design.
Eine Entscheidungshilfe sowie Erfahrungen mit diesem Nurflügel wäre super.
Vielen Dank.
Grusz
Peter
 
Hallo Peter,

ich habe einen Get 1 More gebaut und geflogen. Der Aufbau war problemlos und stellte mich vor keine besonderen Schwierigkeiten. Die präzise gefrästen Teile passten gut zusammen und erforderten kaum Nacharbeit, ich musste lediglich stellenweise an Verzapfungen kurz feilen und habe die Kanten der aus Sperrholz gefrästen Teile mit feinem Schleifpapier überschliffen/entgratet, diese Arbeiten waren schnell erledigt. Die Verkastung wird aus einer Sperrholzleiste erstellt, welche Schlitze für die Rippen besitzt. Die Rippen werden dann einfach in die Verkastungsleiste gesteckt, ausgerichtet und verklebt. Das geht schnell und einfach von der Hand. Ich war anfangs etwas skeptisch, was die Drehhaken zur Flächen- und Wingletbefestigung angeht, allerdings haben sich diese in der Praxis bewährt. Da ich beim Zusammenbau wohl etwas ungenau gearbeitet habe, musste ich die Wurzelrippen alledings etwas überschleifen, damit die Flächen spaltfrei aneinander passten und sich der Drehhaken schließen ließ.

Ich habe den Flieger mit Oracover (nicht Oralight) bespannt. Als Empfängerakku kommt nur eine Lipo-Einzelzelle zum Einsatz. Zum Einstellen des Schwerpunkts benötigte ich mit knapp 100g unerwartet viel Blei. Laut Hersteller sollte der Schwerpunkt fast ohne Blei einzustellen sein. Als Ursache für die Schwanzlastigkeit bei meinem Get 1 more vermute ich die verwendete Folie und den leichten Empfängerakku. Trotz der großen menge an Blei liegt das Abfluggewicht mit 470g kaum über der Angabe des Herstellers. Die Elektronik sollte nicht zu groß sein, denn es geht relativ eng zu im Flügel.

Besonders viel Flugerfahrung habe ich noch nicht mit dem Get 1 more, aber er macht bisher keinen schlechten Eindruck. Die Langsamflugeigenschaften sind gut, Überziehen in der Kurve quittiert der Get 1 more durch Abkippen über die Fläche. Wenn man sofort reagiert und das Höhenruder in Neutralstellung nimmt, ist er bereits nach wenigen metern wieder voll steuerbar. Selbst in Bodennähe lässt sich der Get 1 more nach einem Strömungsabriss noch abfangen. Im Geradeausflug (zB. Beim Aushungern zur Landung) kann voll gezogen werden ohne dass man ein Abkippen befürchten muss. Insgesamt ist der Get 1 more durchaus gutmütig. Die Festigkeitsreserven sind sehr gut, so dass auch harte Landungen überstanden werden. Über den angebotenen "Schleuderstab" oder das Elektro-mittelstück kann ich nichts sagen.

Ich werde demnächst noch den Start am Gummiseil testen und nach weiterer Flugerprobung wieder berichten (eventuell mit Bildern).

Gruß Christian
 
Erfahrungen

Erfahrungen

Hallo Peter,

ich habe einen Get 1 More gebaut und geflogen. Der Aufbau war problemlos und stellte mich vor keine besonderen Schwierigkeiten. Die präzise gefrästen Teile passten gut zusammen und erforderten kaum Nacharbeit, ich musste lediglich stellenweise an Verzapfungen kurz feilen und habe die Kanten der aus Sperrholz gefrästen Teile mit feinem Schleifpapier überschliffen/entgratet, diese Arbeiten waren schnell erledigt. Die Verkastung wird aus einer Sperrholzleiste erstellt, welche Schlitze für die Rippen besitzt. Die Rippen werden dann einfach in die Verkastungsleiste gesteckt, ausgerichtet und verklebt. Das geht schnell und einfach von der Hand. Ich war anfangs etwas skeptisch, was die Drehhaken zur Flächen- und Wingletbefestigung angeht, allerdings haben sich diese in der Praxis bewährt. Da ich beim Zusammenbau wohl etwas ungenau gearbeitet habe, musste ich die Wurzelrippen alledings etwas überschleifen, damit die Flächen spaltfrei aneinander passten und sich der Drehhaken schließen ließ.

Ich habe den Flieger mit Oracover (nicht Oralight) bespannt. Als Empfängerakku kommt nur eine Lipo-Einzelzelle zum Einsatz. Zum Einstellen des Schwerpunkts benötigte ich mit knapp 100g unerwartet viel Blei. Laut Hersteller sollte der Schwerpunkt fast ohne Blei einzustellen sein. Als Ursache für die Schwanzlastigkeit bei meinem Get 1 more vermute ich die verwendete Folie und den leichten Empfängerakku. Trotz der großen menge an Blei liegt das Abfluggewicht mit 470g kaum über der Angabe des Herstellers. Die Elektronik sollte nicht zu groß sein, denn es geht relativ eng zu im Flügel.

Besonders viel Flugerfahrung habe ich noch nicht mit dem Get 1 more, aber er macht bisher keinen schlechten Eindruck. Die Langsamflugeigenschaften sind gut, Überziehen in der Kurve quittiert der Get 1 more durch Abkippen über die Fläche. Wenn man sofort reagiert und das Höhenruder in Neutralstellung nimmt, ist er bereits nach wenigen metern wieder voll steuerbar. Selbst in Bodennähe lässt sich der Get 1 more nach einem Strömungsabriss noch abfangen. Im Geradeausflug (zB. Beim Aushungern zur Landung) kann voll gezogen werden ohne dass man ein Abkippen befürchten muss. Insgesamt ist der Get 1 more durchaus gutmütig. Die Festigkeitsreserven sind sehr gut, so dass auch harte Landungen überstanden werden. Über den angebotenen "Schleuderstab" oder das Elektro-mittelstück kann ich nichts sagen.

Ich werde demnächst noch den Start am Gummiseil testen und nach weiterer Flugerprobung wieder berichten (eventuell mit Bildern).

Gruß Christian

Servus Christian,
Danke fuer den ausführlichen Bericht und deine Einschätzungen zum Bau....freu mich schon auf Bilder und weitere Anmerkungen von dir.
Zur Bespannung: würdest du eine Bespannung mit Oralight empfehlen....fester wird der Flügel ja mit normaler Oracover auf jeden Fall..ist der Flügel steif genug mit einer Oralightbespannung?
Nochmals danke und Gruesse
Peter
 
Servus,

wie gesagt habe ich Oracover verwendet, da dieses bereits vorhanden war. Allerdings denke ich, dass auch bei einer Bespannung mit Oralight noch ausreichend Festigkeit gegeben ist. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bespannung der filigran gebauten Winglets mit Oralight etwas einfacher ist, denn mit Oracover musste ich etwas aufpassen, dass sich beim Bespannen nichts verzieht. An der Festigkeit der Konstruktion ist nichts auszusetzen, der Flieger musste bereits die ein- oder andere härtere Landung wegstecken und trug davon keine Schäden.

Beim Start am Gummi ist noch zu beachten, dass das modell zwei Haken besitzt, die jeweils etwa 3cm links und rechts der Wurzelrippe liegen. Es muss also ein Y- oder V-förmiges Seil verwendet werden. Es sind drei verschiedene Positionen zum Einhängen gegeben. Ich habe vorhin mal den Hochstart gewagt, mein Hochstartgummi ist leider nicht das beste. Erfreulich ist, dass der Get 1 more dabei keine Tendenz zum Ausbrechen zeigt, sondern stabil am Seil hängt. Für die weiteren Flüge werde ich wieder etwas Blei rausnehmen, da ich glaube, somit mehr Leistung rausholen zu können.

Ich habe mal versucht mit Stativ, 10s Selbstauslöser und Serienbildaufnahme während dem Flug zu fotografieren, leider sind die Bilder recht unscharf geworden.

IMG_1541.jpg
IMG_1530.jpg
IMG_1568.jpg
IMG_1571.jpg

Liebe Grüße, Christian
 

UweH

User
An der Festigkeit der Konstruktion ist nichts auszusetzen, der Flieger musste bereits die ein- oder andere härtere Landung wegstecken und trug davon keine Schäden.

Hallo Leute,

wie (flatter)fest ein Pfeilnurflügel ist zeigt sich meist im Hochstart und beim schnellen Abstieg aus der Thermik, bei härteren Landungen kommt dem Nurflügel die kompakte Bauweise ohne Leitwerksträger zugute, dabei geht er selten kaputt.
Ein normaler Yoda flattert schon wenn man ihn fest wirft, ein ARES hält den Hochstart am normalen RES-Set auch bei 4 Bft ohne flattern aus.
Der Get1more sollte irgendwo dazwischen liegen, aber das kann man testen indem man den Auszug am Gummi langsam steigert bis das flattern beginnt.
Wenn man 1 m-weise mehr Zug gibt dann bremst das flattern den Flieger aus bevor er abmontiert....meistens jedenfalls :rolleyes:
Ein Streifen Tesa mehr an der Trennstelle hilft bei den Tests gegen abmontieren, aber es ist trotzdem nicht ganz ungefährlich, aber ich mach das so weil ich gerne die Grenzen eines Modells kenne bevor ich es in guter Thermik von der Sichtgrenze runter holen muss ;)

Gruß,

Uwe.
 
Hallo,

wie gesagt, mein Hochstartgummi ist nicht das beste, es handelt sich um das Hochstart-Set von Robbe. Der limitierende Faktor bei den Tests heute war nicht die Festigkeit des modells, sondern der Hochstartgummi. Dieser ist nicht mehr der neuste und ist beim ausziehen gerissen. Wenn das Wetter mal gut genug ist, um etwas auf Höhe zu kommen, werde ich mal sehen was bei einem Sturzflug passiert. Die Torsionsfestigkeit ist durch die beplankte Nase mit Verkastung deutlich höher als bei einer Rohrholm-Bauweise, daher erwarte ich kein Flattern.

Gruß Christian
 

UweH

User
Die Torsionsfestigkeit ist durch die beplankte Nase mit Verkastung deutlich höher als bei einer Rohrholm-Bauweise, daher erwarte ich kein Flattern.

Hallo Christian, ARES hat einen zweiholmigen Aufbau mit beplankter Nase und meiner flattert bei Oracover-Bespannung etwa nach 80 - 100 m senkrechtem Sturz bzw. im Soft DS bei geschätzt etwa 80 - 90 km/h.
Bei einem Pfeilnurflügel in Rippenbauweise sollte man immer mit flattern rechnen, außer er ist so leicht bzw. widerstandsbehaftet dass er auch im Sturzflug nicht schnell wird.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo,

ich kenne von den beiden genannten Nurflüglern nur den Yoda und von dem weiß ich, dass er nur über einen Kohle-Rohrholm verfügt, weshalb es mich nicht wundert, dass dieser relativ schnell zu flattern beginnt. Wo die Grenzen des Get 1 more liegen, wird sich noch zeigen, für den normalen Betrieb sind die Festigkeitsreserven mehr als ausreichend. Um einen Flitschenstart durchzuführen, fehlt ein passender Haken, dabei ließe sich gut feststellen, wie flatterfest die Konstruktion ist. Ein Flitschenstart am Hochstarthaken ist nicht möglich.

Gruß
Christian
 
Elektro mittelstück mit Fernwelle

Elektro mittelstück mit Fernwelle

Hallo,

nach längerer Pause gibts nun was Neues: Der get 1 more bekommt einen Antrieb.

Gleich vorweg: Die vom Hersteller vorgesehene Konstruktion mit hinter der Endleiste liegendem motor macht einen durchdachten Eindruck, beim Zusammenstecken der Teile wurde der Eindruck bestätigt. Ich erwarte keinerlei Probleme bei planmäßigem Zusammenbau des mittelstücks. Der von mir durchgeführte Umbau ist nicht notwendig und bringt Probleme mit sich, die gelöst werden müssen.

Gründe für den Umbau auf eine Fernwelle sind folgende: Zum einen die verbesserte Aerodynamik, zum anderen die Tatsache, dass ich dadurch hoffentlich auf das bisher benötigte Blei verzichten kann.

Als Grundlage diente das von re-design angebotene Elektro-mittelstück, anstatt den motor gemäß dem Bauplan hinter der Endleiste und damit auch hinter dem Schwerpunkt zu montieren, habe ich allerdings eine Fernwelle realisiert. Als ich den Bausatz vor mir liegen hatte, habe ich als erstes mal alle Teile zusammengesteckt. Wie vom Rest des modells schon gewohnt, passte alles auf Anhieb und praktisch ohne Nacharbeit zusammen. Lediglich die beim Fräsen notwendigen Stege mussten nach dem Heraustrennen der Teile noch abgefeilt werden.

Nachdem alle Teile zusammengesteckt waren, machte ich mir Gedanken, wie sich eine Fernwelle einbauen ließe und wie die daraus resultierenden Probleme zu lösen sind. Die Forderung, den motor möglichst vollständig unterzubringen, führte zu einer montage hinter dem vorderen Flächenverbinder. Da die Welle etwa in der mitte der Endleiste austreten sollte, war die Position der Welle vorgegeben. Dadurch lässst sich der hintere Flächenverbinder nicht ohne weiteres einbauen, da die Fernwelle diese kreuzen würde. Nun wurden der motorspant und andere Teile gefertigt, das Rohr abgelängt und das Gerüst zusammengeklebt. Die Fernwelle habe ich aus Kohleroving gewickelt. Der abgebildete Stator diente nur zur Ausrichtung der Wellenanlage.

IMG_1601.jpg


Als nächstes wurden Ausschnitte, die zum Einbau des motors nötig sind, eingebracht und Verstärkungen eingeharzt. Zudem wurden Spanten und messingrohre zur Aufnahme des geteilten Holms eingeklebt. Auch die Stahlstifte für die Drehhaken bzw der Drehhaken selbst wurden montiert. Die obere Beplankung konnte nach diesem Schritt auch aufbracht werden und mit Ausschnitten versehen werden. Die Ausschnitte ermöglichen später den Zugang zu den Schrauben der motorbefestigung.

IMG_1615.jpg

IMG_1613.jpg


Durch die Fernwelle bleibt die Aerodynamik weitestgehend ungestört:

IMG_1610.jpg
PS: Die Spuren auf dem modell stammen von mir, die Schnitte in den Fingern allerdings vom Blechlehrgang im Rahmen der Ausbildung.


Ich habe inzwischen auch die untere Beplankung aufgezogen und alles mit einer Lage 49er Glasgewebe überzogen, das Harz trocknet gerade.

Gruß
Christian
 
Erstflug mit Elektromittelstück

Erstflug mit Elektromittelstück

Hallo,

Ich habe nun das mittelstück fertiggestellt und getestet. Der Eltektronikeinbau gestaltete sich etwas schwierig, denn viel Platz steht nicht zur Verfügung. Der Regler wurde im rechten Flügel ganz vorne eingebaut, der Empfänger im linken Flügel zwischen beiden Flächenverbindern. Die Kabel wurden direkt vor dem vorderen Flächenverbinder unterhalb der Drehhaken durch das mittelstück geführt. Um den Akku (3s 850mAh) einbauen zu können, müssen die GFK-Rippen der Flügel und des mittelstücks etwas abgefeilt werden. Von der Verwendung noch größerer und insbesondere dickerer Akkus würde ich absehen. Für den Akkuwechsel muss nur der linke Flügel abgenommen werden, dann wird der Akku angeschlossen und so weit als möglich eingeschoben, mei mir ragt er etwa 2cm in den linken Flügel hinein. Der Akku muss in meinem Fall vor dem Einbau angesteckt werden und mit den Kabeln voraus eingeschoben werden. Die Anschlusskabel müssen dabei neben dem Akku, zwischen Akku und Flächenverbinder liegen.

Wie erhofft, konnte durch den Umbau auf eine Fernwelle auf Blei verzichtet werden, der Schwerpunkt stimmte praktisch auf Anhieb. Da der Akku sich nicht verschieben lässt, ist bei Verwendung anderer Akkus und/oder Propeller eventuell etwas Blei notwendig. Das Abfluggewicht beträgt lediglich 540g und liegt damit etwas unter der Herstellerangabe von 560g. Für die ersten Testflüge habe ich einen Graupner 4,7"x4,7" Speedprop verwendet, allerdings soll dieser in Zukunft einer 6"x3" Klappluftschraube weichen. Das mittelstück hierfür möchte ich selbst an Drehbank und Fräse herstellen.

Der Erstflug verlief unproblematisch, nach dem Start bleibt genug Zeit, den motor einzuschalten. Ein Start bei laufendem motor is aus Sicherheitsgründen nicht sinnvoll. Bei ausgschaltetem motor lässt sich das modell für den Wurf an der Endleiste mit Zeige- und mittelfinger abstützen. Die Steigleistung ist mit dem 4,7"x4,7" Prop natürlich nicht gerade überwältigend, aber ausreichend. Wie bei Speedprops üblich, ist der Standschub äußerst gering, deshalb erzielt man die beste Steigrate bei einer recht hohen Geschwindigkeit. Die aus Kohleroving gewickelte Fernwelle läuft leider nicht völlig rund und vibrationsfrei, allerdings halten sich die Vibrationen in Grenzen. Bei der Verwendung einer 6"x3" Klappluftschraube dürften sie wegen der geringeren Antriebsdrehzahl noch geringer ausfallen. Der Verzicht auf Sturz und/oder Seitenzug macht sich kaum negativ bemerkbar, insgesamt fliegt der get 1 more sehr neutral. Begeistert bin ich vom Durchzug und der erreichbaren Geschwindigkeit des modells bei ausgeschaltetem motor. mit einer Klappluftschraube dürfte hier sogar eine weitere Verbesserung eintreten. Die Festigkeit des modells ist meiner meinung nach mehr als ausreichend, auch wenn man das modell ordentlich anheizt, passiert nichts. Bei Sturzflügen ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn ein Flattern ist nicht ausgeschlossen. Aber angesichts der modellauslegung war das zu erwarten, weshalb dies kein Anlass zur Kritik ist.

Hier noch ein paar Bilder:

IMG_1794-2.jpg

IMG_1792-2.jpg

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Gruß
Christian
 
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