Rumpf verstärken
Rumpf verstärken
Die meisten meiner Rümpfe bau ich zwei- bis dreilagig auf. Viele Hersteller ziehen allerdings nur 2 Lagen von vorne nach hinten, verwenden dann auch noch oft zu dicke Gewebe.So ein Rumpf in der Herstellung soll nicht zu viel kosten und schnell gehen. Aber Qualität schaut halt anders aus, deswegen auch das aufgetauchte Problem eines zu schwachen Rumpfvorderteils.
Damit eine wesentliche Verstärkung ohne großen Aufwand entsteht, würde ich nachfolgende Einbauten vornehmen. Kenesfalls Spanten. Bei harten Scherbelastungen platzen diese Spanten oft weg oder sie stellen ein Bruchgefahr dar. Der Rumpf sollte noch elastisch bleiben. Dies kann man mit einer weiteren Schicht Kevlargewebe erreichen. Hier würde ich die Stärke 160er vorziehen. Also das Rumpfboot mit gröberen Schleifleinen anrauhen, daß die glatten Harzstellen weg sind. Dann würde ich das Kevlargewebe zu Anbrobe in den Rumpf reinlegen und mittels Marker anzeichnen, wie groß das Laminat werden soll. Trocken dann zuschneiden. Das Gewebe sollte unterhalb der Ränder der Kabine bleiben, eine spätere Nacharbeit der Überstände bleibt dann weg. Ich würde das Gewebe etwa bis erstes Drittel der Flügeltiefe einbringen.Wenn dies nicht in einem Stück gelingt, ruhig Passtücke vorbereiten. Dann das Epoxyharz leicht trixotropieren und den Innenrumpf komplett ausstreichen. Das Laminat klebt dadurch leichter an. Die Falten ausstreichen und noch einmal Harz einstreichen, bis das Laminat gesättigt ist. In die Ränder der Kabinenauflage würde ich 4 bis 5 Kohleroovings einlaminieren. Ich tupfe dann mit Saugpapier das überflüssige Harz wieder raus, so daß keine Lacknester übrig bleiben, sonder das Gewebe matt glänzend übrig bleibt. Mit dieser Methode bleibt der Rumpf elastisch und hält jede noch so große Bumslandung aus. Denn nicht umsonst wird Kevlar sogar bei den Formel 1 Boliden verarbeitet und auch bei den neuesten Mann-Seglern. Es werden Risse vermieden und trotz leichtestem Aufbau enorme Festigkeitswerte erreicht.
Clemens