Henseleit Helicopters

Die QualitĂ€t der Henseleit Teile ist unbestritten auf Top Niveau. Jetzt darf man aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und wenn man sich Ă€hnlich wertige Modelle anschaut, ist die QualitĂ€t dort meist auch ohne Tadel. Ich war zuletzt sehr positiv ĂŒberrascht bei den schwarzen Minicopter Teile. Die Alu farbenen Teile von Minicopter sehe ich auf einem Niveau wie bei Henseleit, die schwarzen setzen meines Erachtens einen drauf und sind besser wie z.b. die Teile von SAB/XL Power. Dagegen hat z.b. XL-Power mit seinen geschliffenen CFK Platten eindeutig die Nase vor den Anderen.

Ähnliche und vergleichbare Alu Teile QualitĂ€t liefert Plöchinger, womit die deutschen Edelhersteller meines Erachtens alle sehr nahe bei einander sind.

Oft wird FertigungsqualitĂ€t was Maßhaltigkeit und OberflĂ€chenrauheit etc angeht mit Konstruktioninhalten vermischt und der Eindruck der QualitĂ€t entsteht aus dem gesamt Produkt.

Ich sehe Jan Henseleit als einen VisionĂ€r, der oft die richtige Nase am weitesten vorn hatte und die Konstruktionen modernen RC-Heli geprĂ€gt hat wie kein anderer. Daraus erging ja z.b. der TDR (bitte berichtigen wenn ich falsch liege) als erster reiner FBL Heli, wo Mitbewerber noch mit langen ZentralstĂŒcken und UmbausĂ€tze fĂŒr Paddelköpfe unterwegs waren. Einstellbare oder Drehzahlgesteuerte KopfdĂ€mpfung, lineare TS Anlenkungen usw. Jan Henseleit war in meinen Augen kein besonderes Beispiel fĂŒr QualitĂ€t, sondern der herausragendste Helikopter Konstrukteur der letzten 30 Jahre.

Man kann die Historie ja leicht nachvollziehen.

Als die Helis nicht standhaft waren hat Jan den blauen Three Dee heraus gebracht der voll kugelgelagert und auch noch Crash Optimiert war. Das war zu einer Zeit wo viele noch mit einem dĂŒnnen Stahldraht als Starrantrieb geflogen sind und Heckrotorgetriebe hatten, die alle 30 FlĂŒge nachgefettet werden mussten.

Nachdem die Alltagstauglichkeit hergestellt war, und die Hersteller mehr Kugellager und Alu einsetzten, baute Jan in CFK mit niedrigem Schwerpunkt und verzichtete auf den Pitchkompensator. Damals gab es meines Erachtens keine andere Mechanik die so gut Rollen fliegen konnte wie ein Henseleit NT.

Noch bevor es brauchbare Lipos gab, hatte Jan einen MarktfÀhiges Elektrohubschrauber mit einem Akkubausatz der aus zig kleinen Lipo Packs bestand, welche man mit Alu-Verbinder zur Dynamitstange machte.

Als nĂ€chsten Meilenstein dann der TDR, als erster FBL Heli von einem Hersteller der ja eh schon ein besonders weit entwickeltes Rotorkopfsystem besaß. Hier zeigt sich die Strebsamkeit nach dem Optimum.

Zu einer Zeit wo viele Hersteller 3D fÀhige Helis auf dem Markt hatten und sich das Thema FBL durchgesetzt hat, kam die nÀchste Evolution in Richtung Speedfliegen mit linearen TS Anlenkungen und speziellen RotorkopfdÀmpfungen sowie Getriebe, welche extrem hohe Leistungen umsetzen konnten.

Nachdem man im Schnellfliegen alles hinter sich gelassen hat und mit seinen Konstruktionen der Welt gezeigt hatte, was physikalisch möglich ist, kam dann der leichteste Serien 700er.....

Ich habe sicherlich viele Details vergessen und manches ggf falsch interpretiert. Die Historie macht meines Erachtens aber eines deutlich, die QualitĂ€t der Bauteile stand nicht im Vordergrund und war im Grunde genommen gleichbleibend hoch vom ersten CFK Alu NT bis zum TDSF. BemĂŒhungen die Fertigungs-QualitĂ€t zu optimieren indem man z.b. hochwertige Eloxal OberflĂ€chen einfĂŒhrt oder die CFK Platten prĂ€zise abschleift, kann ich nicht erkennen. Ganz im Gegenteil, war der erste blaue TD V1-V4 noch eloxiert, hatte man spĂ€ter getrommelte Teile. Da haben andere Hersteller mehr zu bieten. Allerdings gab es meines Erachtens keinen Hersteller, der so konsequent und strebsam ĂŒber mehrere Jahrzehnte das technische Optimum seiner Konstruktionen im Fokus hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten