Hallo,
möchte hier auch noch Mal zusammenfassend von meinen Erfahrungen und EindrĂŒcken mit dem Elysium berichten.
Was eigentlich als erstes auffĂ€llt, ist die makellose Verarbeitung in Sichtcarbon. Selber baue ich auch Modelle in Voll-cfk und es ist wirklich schwierig, eine OberflĂ€che ohne LufteinschlĂŒsse hinzubekommen. Hier ist das durchgehend Standard und selbst in der verwinkelsten Ecke ist nur cfk und Harz. Keine Blasen und auch keine BlĂ€schen. Da ist die QualitĂ€tskontrolle fĂŒr jeden möglich, die QualitĂ€t transparent!. Aufgrund beruflicher Auslastung konnte ich mich auch nicht gleich an die Umsetzung machen und es verging einige Zeit â aber auch mit der Zeit bilden sich da keine Blasen oder fĂŒhlbare Unebenheiten.
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Als ich das Modell abholen konnte, fielen mir auch die perfekten Formen auf, die sehr aufwendig in Aluminium gefertigt sind und sicher auch beim Tempern andere T-Kurven ermöglichen.
Eine gewisse Zeit schob ich dann den Einbau der 8mm Servos von KST vor mir her. RDS, LDS oder doch Ăber-Kreuz? Letztlich habe ich mich ĂŒber eine relativ robuste Ăber-Kreuz-Anlenkung entschieden, bei den Klappen mit Gegenlager. Da ich schon etwas flotter fliegen wollte und meine Modell in der Regel viele Jahre im Einsatz sind, gab ich dieser Lösung den Vorzug vor den sicher sehr eleganten LDS etc. Lösungen. Da die Servos bereits nach wenigen FlĂŒgen im Getriebe etwas Spiel bekamen, war es die richtige Entscheidung. Durch die Ăber-Kreuz-Anlenkung verschwindet das Spiel weitgehend in den lĂ€ngeren Servo â und Ruderarmen. Da steht ĂŒber den Winter aber noch ein update an.
Antrieb
Kniffelig wurde es bei meiner Antriebsvariante. Es sollte ein Getriebeantrieb werden, was jetzt nicht so ungewöhnlich ist. Es sollte aber ein AuĂenlĂ€ufer ans Getriebe kommen und vorne ein 5-Blatt-Prop mit ordentlich Steigung, damit es insgesamt etwas flotter laufen kann.
Beim AuĂenlĂ€ufer wiederum wollte ich einfach mal schauen, was an Leistung abgerufen werden kann, wenn die Drehzahl âangehobenâ wird. Versuchskandidat ist der Scorpion 3226 mit einem Reisenauer MC 4:1 und Polygonwelle.
Den Blatthalter habe ich mir selber gefertigt, die BlĂ€tter selber laminiert. Dabei handelt es sich um Speed-Props mit 12ÂŽ Durchmesser und 24-29ÂŽ Steigung. Die Formen und der Entwurf dieser BlĂ€tter sind von Dr. âPowercroccoâ Ralf Okon, der da technologisch u.a. diese TĂŒr fĂŒr alle weit aufgemacht hat.
Also, die Gesamtauslegung geht dann in Richtung Speed/Sport aber alles etwas leiser - und ich mag das Rauschen der 5-Blatt-Setups einfach.
Nun wĂ€re es schon schön, wenn der Antrieb einigermaĂen in der Nase verschwindet, was auch ganz gut gelang.
Was von auĂen nicht zu sehen ist: Die Installation des Stellers ist etwas tricky. Wenn dicke KupferlackdrĂ€hte als single-wire aus dem Antrieb kommen, können die gut an der Glocke nach hinten gefĂŒhrt werden â bei mir ist es aber die Werkswicklung. Die ist sehr flexibel. Also musste eine neue Lösung gefunden werden.
Dazu stĂŒtzt der Styroformklotz eine Platine ab, auf dem der Steller positioniert wird. Der Schaumklotz verhindert gleichzeitig, dass der Akku zu weit nach vorne geschoben werden kann oder bei einer harten Landung gegen die Glocke rutscht und dort etwas beschĂ€digt. Er kann auch etwas geformt werden, damit die KĂŒhlluft schön von der Glocke abströmen kann. Da ist noch viel möglich. Durch die Platine kann auch der Akku gut am Steller vorbei geschoben werden. Die Platine könnte jetzt noch eine KĂŒhlluftfĂŒhrung aufnehmenâŠder nĂ€chste Winter kommt ja bestimmt.
Das funktionierte bisher auch sehr gut und kann fĂŒr kĂŒnftige Speeder mit Getriebe& AuĂenlĂ€ufer ĂŒbernommen werden.
Fliegen
Die Zusammenfassung könnte lauten: Ausgesprochen entspannend
Die langen Hebelarme - LeitwerkstrĂ€ger und der gestreckte FlĂŒgel - können gut alle Drehmomente ausgleichen. Vor allen der lange LeitwerkstrĂ€ger ermöglicht ein feinfĂŒhliges Steuern um die Querachse. Ziemlich raffiniert ist dabei das ganze Höhenleitwerk gelungen. Es ist als Pendelruder ausgefĂŒhrt und erlaubt eine sehr gute Steuerung. Da war ich erst etwas skeptisch aber damit lĂ€uft das Modell sauber durchs Programm. Beim FlĂŒgel hatte ich etwas Bedenken beim Abkippen aber da lĂ€sst er sich rasch wieder abfangen und das Leitwerk ist weit auĂerhalb der FlĂ€chenwirbel und hĂ€lt alles in einem steuerbaren Bereich. Durch den langen Hebelarm konnte es auch klein ausfallen.
Der Antrieb muss durch den dĂŒnnen FlĂŒgel â der ist wirklich ziemlich dĂŒnn âund den geringen Gesamtwiderstand nicht so viel Schub erzeugen und schon mit rund 2kw gehtâs flott zur Sache. Was immer wieder SpaĂ mach: Nach dem Abgleiten der Höhe in den letzten 50m den Antrieb fĂŒr 10sek einschalten, leicht geneigt bis horizontal entlang der Startbahn beschleunigen und dann den entstanden Speed antriebslos in Höhe umsetzen. Das geht dann schon mal 400m nach obenâŠund das alles ohne viel Gekreische und was sonst noch stören könnte.
Viel Spaà macht auch das Bewegen des Modells um einen imaginÀren F5D-Kurs. Ich trau mich noch nicht wirklich in der engen Wende voll durchzuziehen aber das Modell kann es bestimmt.
Im thermischen Aufwind geht er auch sehr gut aber das ist jetzt nicht das Ziel gewesen. Allerdings möchte ich mir bei Gelegenheit dafĂŒr noch einen Mischer programmieren, der zu den Klappen auch die Querruder auch ganz leicht nach unten fĂ€hrt.
Das aerodynamische Konzept ist wirklich sehr gelungen â der Flieger handwerklich hervorragend gebaut â das hat HJK gut umgesetzt.
Zum kommenden Winter werde ich mir aber noch etwas Gedanken ĂŒber ein wenig Farbe machen. Die Sichtbarkeit ist jetzt im Sommer ausreichend â die flache Wintersonne bereitet mir aber schon etwas Probleme. So neonfarbige Wingtips oder einen farbigen LeitwerkstrĂ€ger könnte ich mir gut vorstellen.
Jetzt wird erst mal stufenweise die Leistung ausgemacht. Aktuell sind 7s 2200 installiert. Sobald ein passender Steller verfĂŒgbar ist, kann der Antrieb auf 8-10s aufgebohrt werden. Das sind dann leicht mal 5-6kw. Ich freu mich schon draufâŠ
VG