Ist "Der Lottogewinner" von Loriot heute diskriminierend?

HWSTE

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Moin Dietmar,

genau deswegen sind alle modernen parlamentarischen Demokratien nach den Prinzipien der repräsentativen Demokratie ausgeführt. Schiller war exakt auf der richtigen Spur ;)
Das hat auch Nachteile, wie man zur Zeit sehen kann. Einmal gewählte Volksvertreter scheinen nach der Wahl nicht mehr das zu tun, was sie während der Wahl versprochen haben und wofür sie auch gewählt wurden. Kurz vor der nächsten Wahl macht man gerne einen Schlenker und tut so, als wenn man nach der Wahl den Willen der Wähler umsetzen würde.

Der Rest der guten Vorsätze fällt den Kompromissen bei den Koalitionsverhandlungen zum Opfer.

Ich bringe es mal auf eine einfache Formel: Doofe gab es schon immer und es wird sie immer geben.
Die Frage ist, wie stark werden die Doofen in die gesellschaftlichen Entscheidungen einbezogen. Die Geschichte lehrt, dass es immer, wenn die Doofen an Einfluss gewinnen, abwärts geht. Die Doofen leiden übrigens selbst immer am meisten unter den Folgen dieser Entwicklung - aber weil sie doof sind, merken sie es meist nicht mal.
Dann stellt sich dann nur die Frage, wer die Doofen, wer die Klugen sind und wer sich durch reine Ideologie leiten läßt und gleichzeitig ungebildet ist.
Ist manchmal nicht ganz so einfach , oder manchmal ist es auch einfach ;)
 
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Es muss dabei dieser Effekt beachtet werden:

Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.
Diese Neigung beruht auf der Unfähigkeit, sich selbst mittels Metakognition objektiv zu beurteilen.


Beim Versuch festzustellen, ob ich unter mangelnder "Metakognition" leide oder mangelnder Objektivität gegenüber mir selbst🤣, kam ich nach "Ich denke. Also bin ich", direkt zu Juliane Werdings "Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur du denkst ...".

Will sagen: Wir verlangen von Politikern, dass sie sich für kompetent erklären, also machen die das auch. Nach allen Regeln der Kunst, regelmäßig mit teurer professioneller Hilfe, die wiederum letztlich wir bezahlen.
Dass "die Show" das Wichtigste ist, demonstriert nicht nur täglich BILD sondern konsequenter auch Ex-BILD-Ex-Gel-Haar-Mann Dieckmann, der sein lukratives Unternehmen ja "Storymachine" nennt.
Also, wenn ein Politiker als "intelligent" wahrgenommen werden will, kann er das in erheblichem Umfang auch "kaufen". "BILD hilft!", Dieckmann hilft.
Verblödung, Täuschung, Manipulation als Ware.

Es hilft nur: Medienkompetenz. D.h.: BILD nicht lesen, schon gar nicht kaufen. BILD verwirrt viele, viele Menschen. Ähnlich wie Youtube/Facebook: Dort werden mittels Künstlicher Intelligenz blitzschnell und in Echtzeit Informationskorridore fabriziert, wer da einmal drin ist und auch nur Stunden verbracht hat, sitzt ganz schnell beim Abendbrot allein am Tisch, niemand versteht ihn mehr.
Aber auch die sonstigen "Informationsangebote" prüfen, welche Interessen die haben, bestimmte Informationen gerade jetzt und in dieser Aufmachung an den Modellflieger zu bringen.
Überall wird zensiert, bspw. Google oder ChatGPT ist eben NICHT objektiv.
 
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Window

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Besten Dank für die Darstellung des Dunning - Kruger Effekt - wenn man darum weiß ,erklärt sich einiges in Gesellschaft, Politik und beruflichem Alltag ( mein pers Respekt gehört „ Eisvogel“ mit dessen Grundhaltung bzgl Toleranz man getrost in die generationenübergreifende Zukunft blicken kann - in unserer Gegenwart leider immer häufiger die Ausnahme - Kompliment ) - beste Wünsche, Claus🌈
 

Gast_74695

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Überall wird zensiert, bspw. Google oder ChatGPT ist eben NICHT objektiv.
Das ist richtig. Google kann aber auch ein sehr nützliches Werkzeug sein. Ich habe einen Rechner, den ich ausschließlich für diverse Recherchen benutze und peinlich darauf achte, nicht auf irgendwelche Klickköder zu reagieren. Dort läuft auch Pocket von Firefox, das Vorschläge von Neuigkeiten aus dem eigenen Interessensbereich bringt. Beides "trainiert" man mit seinen eigenen Suchen und Vorlieben. Natürlich kommen trotzdem noch gesponsorte Links durch, aber dann hat man immer noch seine Medienkompetenz ;)

Kurz: die Algorithmen lernen, wer da vorm Bildschirm sitzt und präsentieren, was derjenige erwartet.
 

Gast_74695

User gesperrt
Gestern war Loriots Hundertster. Im Ersten gab es eine schöne zwangsgebührenfinanzierte Sendung zu seinen Ehren. Loriot sprach darin auch kurz über Satire und das passt hier wunderbar:
Sinngemäß: Satire richtet sich immer gegen die Mächtigen. In einer Demokratie ist der Souverän das Volk. Also muss sich Satire gegen das Volk richten und nicht gegen die paar Hansel, die vom Volk gewählt wurden und vorturnen müssen.
Welche wunderbaren Beiträge könnte Loriot heute angesichts des aktuellen geistig moralischen Auftritts des Souveräns liefern. Die Trauer ist groß.
 

Ost

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Vor allem aber hätte er sich die Selbstherrlichen vorgenommen, die mit dem Finger immer auf andere zeigen.
Nein, die Themen wären ihm nicht ausgegangen, im Gegenteil👋🙊
 
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