Ist Wasserstoff der Energieträger der Zukunft ?

gringo

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Um auf die Anregung von unserem allseits geschätzten Konrad einzugehen
plädiere ich für einen neuen thread.

Also, was berichten die Buschtrommeln ?
Gibt´s Fortschritte ?
Gibt´s Tankstellen ?
 
Haha, der war gut..

Grundsätzlich halte ich Wasserstoff für eine gute Idee. Läßt sich auch mit Photovoltaik in großen Mengen herstellen und speichern.
Man hat nicht das Problem mit den Akkus und deren limitierter Kapazität. Man muss da nur noch die Technik in Richtung Sicherheit idiotensicher machen und dann denke ich, dass das die bessere Lösung ist.

Mit einem entsprechenden Tankstellennetz genau so komfortabel wie Sprit und keine Nachteile.
 
ich bin mir sogar sicher, daß wasserstoff der treibstoff und energieträger der zukunft sein muß, denn die ressource wasserstoff ist quasi unendlich. und wesentlich klimaunschädlicher in herstellung und gebrauch als alle akkubasierten e-mobilitätssysteme, um die der momentane hype so wabert.
das problem ist, daß wasserstoff politisch auf der welt absolut unerwünscht ist als treibstoff, da fast jedes land der erde bis auf reine wüstenstaaten mit wassermangel freien zugriff auf die ressource wasserstoff haben wird. das würde nämlich erhebliche machtspielchen und abhängigkeitskonstellationen ausbremsen.
 

Tramp

User
Shell baut jetzt bei der Rheinland-Raffinerie eine Wasserstoff Fabrik mit einer Kapazität von, 1300 ton grünen Wasserstoff pro Jahr.
In 2020 wird die Fabrik gestartet. Das ist leider nur wie ein Wassertropfen auf einer glühenden Platte, sagt Shell.
Aber der Anfang wird gemacht und sie werden schnell aufskalieren.
Zur Zeit verbraucht die größte Raffinerie in Deutschland ungefähr 180.000 tonnen Wasserstoff pro Jahr um Produkten zu entschwefeln und von einem Fass Rohöl leichtere Produkten zu gewinnen, sowie Benzin und Diesel.
Ich bin davon überzeugt das Wasserstoff immer mehr produziert wird. War bei den Windturbinen auch so, zuerst einige und jetzt sehe ich nur mehr Windturbinen wohin ich auch schau.

Johannes
 

gringo

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Ich hatte irgendwann mal gelesen, daß Wasserstoff im KFZ ein erhöhtes Risiko bei einem
Unfall darstellen würde. Stimmt das ?
 

BZFrank

User
Ich hatte irgendwann mal gelesen, daß Wasserstoff im KFZ ein erhöhtes Risiko bei einem
Unfall darstellen würde. Stimmt das ?

Nö.

https://www.linde-gas.de/de/images/WASSERSTOFFTAG-03_STEPKEN_HANDOUT_tcm565-71315.pdf

Wenn ich mirs raussuchen müsste, würde ich lieber in einen Wasserstofffahrzeug einen Unfall haben, als in einem E-Fahrzeug. Die Chance in letzterem (wenn bewusstlos oder eingeklemmt) zu verbrennen/Rauchvergiftung zu bekommen, halte ich für weit höher. Denn Wasserstoff aus einem defekten Tank verflüchtigt sich schnell und zieht - leichter als Luft - nach oben ab. Verbrennungsprodukte sind ungiftig (H2O). Ohne Sauerstoff brennt auch nix.

Ein Brand eines vollen und ausreichend grossen Lithiumionenakku hingegegen kann nicht gelöscht werden, da es sich ständig wieder enzündet. Da hilft nur abbrennen lassen und ggfs. in dieser Zeit kühlen um die Ausbreitung zu minimieren. Man erinnere sich an den 'getunkten' E-Smart (was bei grösseren Fahrzeugen nicht geht).

https://www.facebook.com/BlaulichtnewsReutlingen/posts/725584964317852

https://arstechnica.com/cars/2016/08/tesla-model-s-france-battery-fire/

Da warte ich eh mal auf den ersten Tunnelbrand durch Unfall/technisches Versagen. So ein brennendes E-Vehikel, unlöschbar und toxische Verbrennungsgase (darunter Fluorwasserstoff) erzeugend...
 
das, was frank oben anführt, ist voll zu unterstreichen. die ersten größeren vorkommnisse mit akkubasierten elektrofahrzeugen werden nicht ausbleiben. dann wird das geschrei recht groß werden. da sich die politik und industrie aber schon zu weit festgelegt hat, wird es keine schnelle umsteuermöglichkeit mehr geben.

nochwas zur wasserstofftechnologie:
es wird eine katastrophale infrastrukturbelastung geben durch die elektroladeinfrastruktur, vor allem in den städten, wenn man wirklich "für alle" lademöglichkeiten schaffen will. vor allem schnellademöglichkeiten. auch die umweltseitigen kollateralschäden werden riesig. von der kostenseite ganz zu schweigen.
bei wasserstoff kann man das bsherige tankstellennetz auf- und umrüsten.
zusätzlich können ja brennstoffzellen ja nicht nur wasserstoff, sondern auch methan verarbeiten. ich denke, man wird sich ja auch um die vermehrte methanfreisetzung noch nutzungstechnisch kümmern wollen.
alles in allem ein sehr weites feld noch zu beackern!
 
Es wird nicht das eine oder das andere geben, sondern es werden einige Technologien parallel existieren. Sowohl Akku als auch Wasserstoff machen beides Sinn für die Zukunft. Bis bezahlbare Wasserstofffahrzeuge und das Tankstellennetz ausgebaut sind, wird sich auch die Akkutechnologie weiterentwickelt haben. Die aktuellen Akkus halte ich nur für eine Übergangstechnologie. Wenn man sich mal die Zahlen anschaut, die Moment seitens Industrie und Regierungen ausgegeben werden, kann man fast davon ausgehen, das in den nächsten Jahren/Jahrzehnten sich noch einiges tuen wird.
Hier im Norden machen auch bald 2 Wasserstofftankstellen auf. Tanks, Zapfsäule und ein Container (keine Ahnung wofür) stehen schon. Bin mal gespannt, ob man da auch mal Fahrzeuge antrifft...

Gruß

Felix
 
li-akkus machen aus umwelt-und nachhaltigkeitsgründen überhaupt keinen sinn!
und brennstoffzellen sind jedenfalls deutlich preiswerter anscheinend als li-akkus. und der brennstoffzellen-wasserstofftank wird mehr reichweiten liefern und vom systemgewicht her leichter ausfallen.
nach wie vor sind ja auch v-motoren mit wasserstoff als kraftstoff nicht vom tisch.
 
li-akkus machen aus umwelt-und nachhaltigkeitsgründen überhaupt keinen sinn!
und brennstoffzellen sind jedenfalls deutlich preiswerter anscheinend als li-akkus. und der brennstoffzellen-wasserstofftank wird mehr reichweiten liefern und vom systemgewicht her leichter ausfallen.
nach wie vor sind ja auch v-motoren mit wasserstoff als kraftstoff nicht vom tisch.

Naja, günstiger? Da fehlen irgendwie die Vergleiche... Aber einen Toyota Mirai empfinde ich zumindest nicht als günstig. Auch die Kosten für Wasserstoff sind nicht gerade günstig. Aber da wird sich sicherlich auch noch einiges tuen... Das gilt aber auch für Akkus. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit tut sich einiges (muss aber auch!).
Ich finde die momentane Entwicklung von "alternativen Antrieben" sehr spannend. :D

Gruß

Felix
 
Moin Frank,

eine kurze und knappe Antwort.
Im Falle eines Unfalles wäre es mir nur wurscht, in beiden Fällen würde ich das Möglichste zur Personensicherung und Eigensicherung betreiben.
Und Abstand herstellen...
Und sollte sich austretender Wasserstoff mit der Fahrzeugluft vermischen (was du zu spät merken würdest) wäre die Aussage - fraglich.;)
Das Öffnen der Tür mit angehender Innenraumbeleuchtung als recht zuverlässiger Zündmechanismus, meist im Fahrzeughimmel..... Knallgas....
Eine Beimischung zur Identifikation wäre schon hilfreich.... :D

Da warte ich eh mal auf den ersten Tunnelbrand durch Unfall/technisches Versagen. So ein brennendes E-Vehikel, unlöschbar und toxische Verbrennungsgase (darunter Fluorwasserstoff) erzeugend...
Austretender Wasserstoff mit Luft vermischt wäre im Tunnel eine ausgesprochen explosive Gelegenheit zur leider völlig ungesteuerten Röhrenverbreiterung....
Und in Hamburg, Berlin und ähnlichen extrem brandgefährlichen Wohngegenden.....
 

Julez

User
Und wieder einmal möchte ich der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass ein Wasserstoffauto 3-4x so viel Primärstrom verbraucht wie ein Batterieauto.
Damit sich ein Wasserstoffauto lohnt, müsste regenerativ erzeugter Strom also so extrem billig sein, dass es egal ist, wenn man 3-4x so viel verbraucht.
Das wird glaube ich so schnell nicht vorkommen.
Keiner würde ein Verbrennerfahrzeug als zukunftsweisend bezeichenen, das 3-4x so viel Sprit wie normal verbraucht. Würde jemand einen neuen Kleinwagen kaufen, der 15-20l Benzin oder 12-18l Diesel auf 100km verbraucht? Wohl kaum.
Genauso kann es keine gute Idee sein, eine Fahrzeugtechnologie als zukunftsweisend zu bezeichnen, die 3-4x so viel elektrische Energie wie normal verbraucht.
Ideal wäre eine Art Skript in der Forumssoftware, die jedes Mal, wenn das Wort "Wasserstoff" vorkommt, dieses automatisch verlinkt, so wie ich es gerade mache, und die folgende Grafik anzeigt.
Die Wasserstoff- Lobhudelei hat langsam schon das Niveau "alternativer Fakten" erreicht...

tatup061_seite30.jpg
Quelle.

Dazu passt:
Toyota Miraj: CO2 Angabe im Test in g/km: 121 g/km
Quelle.
VW Passat: 108 - 110 g/km
Quelle.

Tl;dr: Damit Wasserstoff ein erfolgreicher Energieträger wird, muss die Energieerzeugung so günstig sein, dass es egal ist, wenn mehr als 60% davon verschwendet werden.
 
Und wieder einmal möchte ich der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass ein Wasserstoffauto 3-4x so viel Primärstrom verbraucht wie ein Batterieauto.

Da hast Du auch vollkommen Recht. Aber wenn ich mich recht erinnere ist da noch ein recht großes Potenzial in Punkto Effizienz. Wenn ich den Link noch finde, reiche ich den gerne nach. Vielleicht kann aber auch ein Anderer noch was dazu schreiben...

Gruß

Felix
 
Julez, mein lieber,
du hast in deiner tabelle aber den energieaufwand, und zwar den gesamtenergieaufwand der akkuherstellung (haltbarkeit und recyclingfähigkeit noch gar nicht eingerechnet) von abbau der rohstoffe bis fertigen akkuzellen und natürlich auch deren logistik, gesamtenergiekosten der erstellung und inbetriebhaltung der ladeinfrastruktur und deren kollateralschäden bei errichtung der infrastruktur aber noch gar nicht eingepreist,
soviel zu DEINEN "alternativen fakten"!:mad:
und nochwas: auch wenn wir hier im "klatsch" sind, unterstell mir keine "alternativen fakten", sonst werd ich höchst iggelig!!! ich verstehe sowas nämlich als persönliche beleidigung!
 
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