Kabinenkreuzer "Sea Commander" von Aerokits

molalu

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Da haben wir genau das Problem, das ich auch beim Bohren meiner Messingleisten hatte.
Hallo Ragnar,
die an meinem Sea Commander verwendeten Scheuerleisten sind auch von JoJo. Die unregelmäßigen Abweichungen der Lochbohrungen sind marginal und stören schlußendlich nicht die Optik wegen schief stehender Nagelköpfe.
Mein Problem war ein anderes - ich musste alle Löcher in den Leisten aufbohren, weil ich mit meinen Stiftnägeln (deutlich unter 1mm) nicht durch kam.
 
Zuerst der Wasserzulauf im Rumpfboden:

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Bei so einem Modell hätte ich den Zulauf immer Hinter die Schraube gesetzt.
Röhrchen etwq 30-45° in Richtung Schraube, damit der wasserstrahl gleich in Richtung Röhrchen geht und nicht nur Staudruck das Wasser traansportiert.
Dein Bericht macht alleine beim Zusehen freude, 👍
Ulli
 

molalu

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Ragnar hatte auch schon den Hinweis gegeben den Wassereinlauf direkt hinter den Prop zu platzieren. Leider ist der Platz zwischen Prop und Ruder sehr knapp bemessen.
Meine Herangehensweise war eine andere:

Bei den Powerbooten ist es ein MUSS den oder die Wassereinlässe im hinteren Drittel des Rumpfes einzuharzen. Bei diesen Bootstypen und bei der Geometrie der Unterwasserschiffe wird ausschließlich mit Staudruck gearbeitet, was bei den Geschwindigkeiten auch ein leichtes ist.

Für mich kam nur eine Lösung mit Wasseraufnahme-Röhrchen im Rumpfboden in Frage. a) weil mir der Platz für ein langes Staurohr vor dem Prop fehlt und b) weil es schei...... aussieht.

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Der Sea Commander ist 90cm lang. Mein jetziger Wassereinlass ist bei ziemlich genau 43cm ab Bugspitze verbaut. Der Schlauch zur Kühlschlange am Motor ist weniger als 10cm lang.
In Youtube-Videos von englischen Sea Commandern ist zu sehen, dass der Bug bei Vollgas ca. zu einem Drittel aus dem Wasser ragt. D.h, knapp 30cm des Bug hängt in der Luft. Würde mein Sea Commander bei Vollgas eine ähnliche Wasserlage haben, hätte ich bei 43cm den vollen Staudruck am Wassereinlass.
Beim Einbau des Wassereinlass im Heckbereich müsste ich ca. 60cm Kühlwasserschlauch bis zum Motor verlegen. Ich bin mir nicht sicher, ob da der Staudruck, oder der Wasserdruck vom Prop ausreicht, um genügend Aqua in die Kühlschlange zu befördern.

Da ich nicht vorhabe den Sea Commander ausschließlich mit Vollgas zu fahren, habe ich die Hoffnung, dass auch beim cruisen noch genügend Staudruck anliegt, um über den kurzen Schlauchweg ausreichend Kühlwasser in die Kühlschlange zu befördern.

"Learning by doing" - man wird sehen und ich werde berichten.
 

molalu

User
Das wichtigste Teil, um ein Modell-Boot zum Fahren zu bekommen, der Propeller ist gestern geliefert worden. Für die ersten Testfahrten habe ich mich für einen 35mm Raboesch 3-Blatt Messing-Prop mit 1.1er Pitch (Steigung) entschieden. Mal schaun was das SetUp mit 500er Bürste an 7,4V SubC dann bringt.

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Wie man sehen kann, ist das Ruder auch schon verbaut. Ebenso wie der Gestängeanschluß zum Servo. Funktioniert wunderbar. Ruderausschlag ist programmiert.

Das Ruder hat mir ein junger Modellbau-Kollege an seinem 3-D Drucker angefertigt. Ich habe mich belehren lassen, das ein 3-D Drucker heutzutage zur Standard-Ausstattung jeder Modellwerkstatt gehört. Man soll bekanntlich die technischen Entwicklungen nicht aufhalten, aber vielleicht weil ich im Modellbau mit der Laubsäge groß geworden bin, fehlt mir die Bereitschaft in meinem Alter nochmal den Umgang mit einem 3-D Drucker zu erlernen. Dennoch, was diese Dinger imstande sind zu leisten ist schon beeindruckend.
Manchmal reicht es auch schon einen zu kennen, der sowas hat und der weiß wie man damit umgeht.

Im weiteren Verlauf meiner Arbeiten habe ich dem Sea Commander eine Bug- und eine Heckreling verpasst.

Die Bugreling habe ich aus 1,5mm Messingdraht gebogen und gelötet. Löten gehört nicht gerade zu meinen Parade-Disziplinen.

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Auf dem Foto wird auch sichtbar, dass ich bereits alle Beschläge, also Poller, Klampen und Lippen angebracht habe. Leider habe ich im www. keine Messing-Lippen/Klampen gefunden. Die hier sind brüniert.

Der Deckssprung des Achterdecks hat mir die Arbeiten an der Heckreling nicht einfach gemacht. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt Relingstützen aus Messing auf die passende Höhe zu stutzen und einen Handlauf aus Teak drauf anzubringen. Durch den Deckssprung wurde die Arbeit ganz schön tricky, weil die Teak-Leiste unter Spannung aufgebracht werden musste.
Zuvor habe ich an der Unterseite der Teakleiste und deckungsgleich mit den Relingstützen sehr vorsichtig mit dem Senkbohrer kleine Vertiefungen gebohrt. Die Relingstützen habe ich wegen der besseren Klebeverbindung am oberen Ende plan geschliffen.
Mit eingedicktem Epoxidharz habe ich die Teakleiste auf die Relingstützen gelegt und wegen der Spannung rechts und links mit Tape fixiert.

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Nach 24 Stunden aushärten war alles bombenfest. Kein nachkleben - dafür an einigen Klebestellen die Harzreste verschleifen.

Und so schaut es im fertigen Zustand aus:

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Hier die Anfertigung der auf dem Deck sichtbaren, aufgeschossenen Anlegeleine:

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Mit vielen Stecknadeln auf einem Weichholzbrettchen fixieren, dann mit Sprühkleber einnebeln, austrocknen lassen und mit einem Tropfen Elastosil auf dem Deck befestigen.
 

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Schmuckstück!
Bezüglich 3d Druck :
Über den Verbund der offenen Werkstätten kann man schauen ob sich eine in der Nähe befindet. Das sind meist Vereine bei denen einem für einen kleinen Obolus geholfen wird in den verschiedensten Richtungen. In Wilhelmshaven zb die " Do it yourself Werkstatt Wilhelmshaven"

Anbei ein paar Bilder davon.
Für den kleinen Kurs von 10 € im Monat kann man fast alles frei benutzen, Verbrauchsmaterial ist selbst zu besorgen.
 

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molalu

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Hallo Günni, das ist ja ein interessanter Hinweis. Das es solche Werkstätten gibt wusste ich nicht. Ich kannte nur die Selbstschrauber-Werkstätten im Kfz-Bereich.
Ich werde gleich mal im Netz recherchieren, ob es so etwas in München gibt. Danke für den Tipp.
 
Hallo Ingolf,

Ich bin immer wieder begeistert, was du aus einem Haufen verrottetem Sperrholz, welches du aus irgendwelchen Kellern und Scheunen ziehst, Wunderschönes zu bauen in der Lage bist. Gratuliere zu dem schönen Wiederaufbau dieses Klassikers. Deinem Baubericht über die Wochen zu folgen, war - wie immer - ein Genuss!

Oliver
 

molalu

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"Ich habe fertisch", um Herrn Trappatoni zu zitieren. Flasche ist aber noch nicht leer.

Heute habe ich die Beleuchtungen verbaut. Also Positionsleuchten Backbord und Steuerbord, sowie einen schönen alten Suchscheinwerfer im Alugehäuse.
Die beiden Positionsleuchten habe ich mit farbigen LED umgerüstet. Der Suchscheinwerfer durfte sein Glühbirnchen behalten, weil die Streuscheibe fest mit dem Alugehäuse verklebt war. Dennoch, alle 3 Lampen haben bei schummrigen Licht ordentlich Wirkung.
Wie schon bei früheren Modellen habe ich die Bleuchtung schaltbar gemacht. Bewährt hat sich dafür ein Schaltmodul von Absima aus dem RC-Car Bereich.
Kanal 4 an meiner Pistolenfunke habe ich dafür auf "Schalter" programmiert. Funktioniert perfekt.

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Ich habe dem Sea Commander den Namen "Miss America" gegeben. Was noch fehlte war die Landesflagge, die ebenfalls heute sein Plätzchen gefunden hat.

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Bei mir gibt es keine Geisterschiffe. Es war nicht ganz einfach für diesen Maßstab ein passendes Besatzungsmitglied zu finden. Bei Krick bin ich fündig geworden. Nicht ganz scale, aber dennoch nett anzuschauen wie ich finde.


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Hier nochmals ein Foto vom aufgeräumten Maschinenraum:

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Zur Erklärung für alle, die sich erst jetzt zugeschaltet haben:

mittig ein wassergekühlter 500er Bürstenmotor
davor ein 7,2V NiMh/3000er LRP Akkupack mit 4mm Goldis
links oben am Schott ein 40A Bürstenregler (vor-/zurück) von modellbauregler.de
daneben der 4-Kanal Futaba Empfänger
an der linken bordwand vorne das Absima Schaltmodul für die Bleuchtung

Und jetzt nochmal der Sea-Commander in seiner vollen Pracht:

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Am Mittwoch darf der Sea Commander zusammen mit meinem Powerboot-Mono zum Dichtigkeitstest in die Badewanne und wenn das Wetter hoffentlich mitspielt, geht es nächste Woche zum ersten Mal auf den See.

Ich hoffe es gelingt mir nicht nur die Fernsteuerung zu bedienen, sondern auch noch die Kamera für ein Video zu führen. Wird schon klappen - Schiffsmodellbauer sind doch multitasking🤣
 
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Ragnar

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Also Ingolf,

meine Frau würde jetzt sagen: süüüüüüüüüüüüüüüüs
Toll geworden das Boot. Und ich finde auch die farbgebung des Furniers kommt jetzt sehr gut raus. Ich denke, das wird noch etwas nachdunkeln.

By the way - Beleuchtung. Da fehlt noch das Dampferlicht und die Heckleuchte 😛
 

molalu

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Heute sollte die erste Ausfahrt mit dem Sea Commander sein.

Man soll ja zu seinen Fehlern und Dummheiten stehen. Ich weiß nicht wie es passieren konnte, aber der Akku war nicht geladen. "Man wird älter".

Dennoch stelle ich mal ein kurzes Video ein und nenne es "Impressionen einer Erstwasserung". Der 2. Anlauf wird sicherlich besser!!


Bitte keine unangemessenen Kommentare hinsichtlich meiner geistigen Umnachtung🤬
 
Also das mit dem Akku…. Da bist du sicherlich nicht der erste und wirst auch nicht der letzte sein. Was mich viel mehr wundert sind die Geräusche. Müssen die so? Oder ist da was unwuchtig/scheuert?
 

Ragnar

User
Glückwunsch Ingolf,
das schaut klasse aus.
Ich nehme mal an, die Geräusche kommen vom Kreuzgelenk.
Hast Du mal über die Variante nachgedacht einfach einen dickeren Silikonschlauch als Kupplung zu nutzen?
Das sollte doch bei einem 500er durchaus noch machnar sein.
 

molalu

User
Ich nehme mal an, die Geräusche kommen vom Kreuzgelenk.

Volltreffer Ragnar, Du alter Fuchs. Damit ist auch die Frage von Olli beantwortet.

Ja, es ist das Kreuzgelenk. Diesmal eins aus Metall und das hört man. Ich werde noch mal die Flucht Motorwelle > Antriebswelle nachjustieren. Mein schicker Motorträger lässt eine stufenlose Verstellung des Motors zu. Mal schaun.

An den Silikonschlauch hatte ich schon vor der Montage des Kardangelenks gedacht, hatte aber Bedenken, dass die Wellen durchrutschen. Auf jeden Fall eine Option.

Und sollte es bei dem Kardan-Geräusch bleiben, erübrigt sich ein Soundmodul.

Spaß beiseite, dass war mit der geringen Spannung ganz eigenartig. Wie bei einem Flugregler mit Bremse. Unterm Fahren Aussetzer, die sich vom Regler ausgehend aus wie eine Bremse angefühlt haben. Vermutlich auch deshalb die Geräusche vom Kardan.

Heute war nicht mein Tag. Ich habe dann auch noch bemerkt, das der Jumper am Regler auf "Lipobetrieb" gesteckt war. Der AS Regler ist zwar lipofähig, ich fahre aber NimH. Mal schaun wie lange. Ich versuchs mal mit einem 3000er - 2S - 25C Lipo.
 
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