Langsam wird mir mulmig mit den Lipos

BZFrank

User
Frank, kannst Du das bitte begründen bzw. genauer erläutern.

Ich wollte den Akku laden, aber er war absolut hochohmig.

Dann hast du Glück gehabt. Es bilden sich bei langer Zeit unter 2.5V/Zelle Cu-Brücken in der Zelle aus, die auch durch den Separator "wachsen". Diese schliessen die Zelle dann kurz. Über sehr lange Zeit geht die Zelle dann durch den Zerfall der Kathode kaputt ("hochohmig") aber bevor das passiert ist sie in einem Zustand der kritisch bei Wiederaufladung reagiert. Im Prinzip verwandelt sich dann ein Teil des Ladestroms einfach in Wärme. Und wenn man nicht aufpasst heisst das: Warm -> Heiss -> Thermal Runaway -> Bumm.

Gruß

Frank
 

Crizz

User
natürlich, sogar A123 ANR26650m1A können detonieren. Autobatterien ebenso. Wo Chemie ist können Gase entstehen, alles ne Frage der Umstände die einwirken. Wichtiger ist, was in Folge davon passiert, denn ein Aufplatzen einer Sekundärzelle ist ja nicht das eigentliche Problem.
 
Die P-Ions sind absolut klasse, dabei bleibe ich und ich bin sehr froh das es diese sehr sicheren Akkus gibt.:)

P.S Der Geruch von diesem verbrannten Lipomüll hängt mir heute in der Nase bzw. im Haus, da wird mir noch ganz mulmig.:mad:
 

Jetter

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Spricht eigentlich etwas dagegen Lipos ganzjährig, auch bei minus Graden und im Sommer natürlich nicht in der prallen Sonne, im feuersicheren Dokumentenkoffer zu lagern? Bzw. was ist die ideale Lagertemperatur für einen Lipo Akku?


Gruß
Hans

PS: Spannung bei 3,7 bis 3,8 Volt.
 

Crizz

User
Also nach meinen persönlichen Erfahrungen tut es JEDEM Akku gut, wenn er bei Nichtbenutzung bei unter 16°C gelagert wird. Li-Ion sind in der Chemie ein klein wenig anspruchsvoller bei der Lagerung und mögen es, wenn sie "in Bewegung" bleiben, weshalb ich empfehle den Zellen alle 4 Wochen eine kleine Teilentladung und wiederaufladen auf Lagerspannung empfehle, bisher die besten Erfahrungen damit gemacht, die Zellen neigen sonst dazu, Lazy" zu werden und haben schon nach 4 Wochen Lagerung und sofortigem Einsatz im Modell eine etwas geringere Spannungslage, als wenn man vorher eine Teilentladung und Wiederaufladung durchführt. Bei Lipos ist der Effekt zwar auch da, aber nicht so deutlich - zumindest bei dem was ich bisher vermessen habe.

Hab u.a. Kunden dabei, die in der Winterpause ihre P-Ion im Kühlschrank aufbewahren bei ca. 5°C. Solche Akkus sollten aber vor der Benutzung gründlich klimatisiert werden, also mindestens 12 h ( besser 24 ) bei Raumtemperatur liegen lassen bevor man sie lädt, gerade bei 6s Packs dauert es lange bis die mittleren Zellen auch Temperatur haben.

Also zusammengefasst ist lagern bei niedrigeren Temperaturen sinnvoller, pralle Sonneneinstrhahlung sollte auf jeden Fall vermieden werden, und wer keinen Kellerraum zum lagern hat und siene bessere Hälfte nicht mit der Kühlschrank-Variante nerven will, der kann die Dinger einfach in nen Metallkoffer legen der auf dem Fußboden liegend aufbewahrt wird - an einer Stelle wo kein direktes Sonnenlicht drauf scheint (und natürlich nur wenn man keine Fußbodenheizung hat - die ist dann eher was zum vorwärmen ).
 

Julez

User
Ich denke, ich werde nun auch ein wenig vorsichtiger werden. Bislang habe ich meine Lipos beim Laden immer mit einer Feuerlöschdecke zugedeckt. Das funktioniert gut, selbst ein auf Holzbrettchen gelagerter, vorsätzlich entzündeter LiPo ist schnell erstickt.

Ich denke aber, dass ein Edelstahlbräter wahrscheinlich noch sinnvoller wäre, um eine Brandausweitung zu verhindern. Die gibts beim Ebay für 15 Euro. Da ein bisschen Gewicht draufgeklebt, und dann beimLaden über die LiPos gestülpt, dass nur noch die Kabel zum Ladegerät drunter wegführen. Natürlich noch Alublech oder sowas drunter zur Sicherheit, und beides irgendwie lackiert oder so um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Denkt ihr, das wäre eine halbwegs sichere Angelegenheit?

Wichtig ist, dass es schnell und einfach geht, denn sonst siegt irgendwann doch wieder die innere Faulheit...
 
Noch besser als Stahl ist etwas keramisches da nicht-leitend. Grosser Blumentopf oder Weinflaschenkühler. Dazu ein passender Deckel und die Brandausbreitung ist gestoppt.
 

Marco

User
Moin,

Ich nutze eine Alubox, den Boden mit Schamotteplatten ausgelegt.... Schamotte schützt vor der Hitze, die Box vor brennenden Spritzern und ähnlichem Szenario.
Müssen nur die Stecker gesichert werden damit die nicht mit dem Alu in Kontakt kommen -> Ich nutze dazu Festo- Schlauch der einfach über die Goldstecker geschoben wird.

Bleib noch das Rauchgasszenario...


Gruß, Marco
 
Ich hab mir jetzt zwei grosse Mun-Boxen in der Bucht bestellt (je 14,95€), dazu zwei Gasmaskenfilter für je 5€.
In die Boxen kommt eine Unterteilung aus Fermacell und ein Loch mit Gewindedurchmesser der Filter, die werden dann einfach reingeschraubt und anschliessend mit Karosseriedichtmasse (dieses schwarze silikonartige Zeug) abgedichtet. Damit habe ich erstens eine Öffnung wo die Druckwelle entweichen kann und diese wird dann auch noch durch Aktivkohle gefiltert.
Mehr fälllt mir zum Thema Sicherheit absolut nicht mehr ein solange ich nicht in Richtung Profi Eqipment investiere.
 

BZFrank

User
und diese wird dann auch noch durch Aktivkohle gefiltert.

Dir ist aber schon klar das das entweichende Gas eine Temperatur von mehreren hundert Grad, beträchtlichen Druck und Partikeldichte haben kann? Insofern bin ich etwas skeptisch das das die Aktivkohle aufzuhalten vermag. Der Filter setzt sofort zu.

Gruß

Frank
 

BZFrank

User
Hallo Julian,

Denkt ihr, das wäre eine halbwegs sichere Angelegenheit?

Das Metall wird halten aber der Deckel fliegt dir weg wenn du keine Ausgleichsöffnungen vorsiehst.

Wenn schon dann sowas oben im Deckel anbringen (ab ca. >100mm Durchmesser) und aus dem Fenster führen. Dann noch Gewicht auf den Deckel oder Spannschlösser dran, müsste ausreichen:

http://www.trelleborg.com/de/Trelle...ngsschlauch/Elastomerbeschichteter-Fibercord/

Gruß

Frank
 
Dir ist aber schon klar das das entweichende Gas eine Temperatur von mehreren hundert Grad, beträchtlichen Druck und Partikeldichte haben kann? Insofern bin ich etwas skeptisch das das die Aktivkohle aufzuhalten vermag. Der Filter setzt sofort zu.

Gruß

Frank

Nicht unbedingt.

Die spektakulären Explosionen sind durch massive überladung gekommen, ich rechne eher mit einem langsameren abbrennen oder ausgasen, das wird ja eine Lager-Box, kein Lade-Gehäuse, dafür muss ich mir noch etwas ausdenken
Einen "Partikelstrahl" und eine "Druckwelle" kann man konstruktiv durch die verkammerung des Innenraumes lösen (Labyrinthdichtung), und damit wahrscheinlich auch die Temperaturproblematik entschärfen. Hergestellt wird Aktivkohle bei 700-1000° (Wikipedia), da müsste man eigentlich drunterbleiben können.
Da die Filter Militärbestand sind haben sie eine spezielle Giftgas -Ausrüstung und ein Metallgehäuse, damit sind sie wahrscheinlich besser geeignet als andere Filtermöglichkeiten. Habe auch erst an Filter für Dunstabzugshauben gedacht (grösserer Durchmesser = bessere Druckverteilung), aber die Plastikverkapselungen haben mich schnell davon abgebracht.
 

Marco

User
schon interessant was da alles so gebastelt wird.

Der Druck kann durch die Öffnung der Maske schnell genug entweichen dass da nichts passiert. Vielmehr bedenke ich dass der Filter zu schnell gesättigt ist und nicht mehr viel nutzen würde.Ist der Filter denn überhaupt für die Art der entstehenden Gase und Gifte geeignet?
Wenn ja würde ich lieber ein paar Masken im Haus verteilen damit man lebend rauskommt wenns ernst werden würde.
Das nächste Problem wird sicher auch die Lagerung mehrer Akkus is einem Behälter sein...-> Kettenreaktion

Besser als nichts isses aber allemal.


Bin gespannt was noch für Ideen ans Tageslicht kommen ;)

Grüße,
Marco
 

Crizz

User
Also wenn du es ganz genau machen willst ist es vermutlich beste, einen Stahlschrank dort hinzustellen, wo ein Kaminanschluß vorhanden ist und mit einem Abzug zu verbinden. Dann hast du eine große Druckentlastungsöffnung und gleichzeitig können die Gase und Partikel über den Schornstein entweichen.Da es sich ja nicht um eine Feuerstätte handelt ist es auch für den Bezirkschonsteinfegermeister kein Problem.
 

Marco

User
Also wenn du es ganz genau machen willst ist es vermutlich beste, einen Stahlschrank dort hinzustellen, wo ein Kaminanschluß vorhanden ist und mit einem Abzug zu verbinden. Dann hast du eine große Druckentlastungsöffnung und gleichzeitig können die Gase und Partikel über den Schornstein entweichen.Da es sich ja nicht um eine Feuerstätte handelt ist es auch für den Bezirkschonsteinfegermeister kein Problem.

So hab ich das gelöst ;) Da brauch man nur eine Öffnung in der Wand. ist ja quasi wie ein Dunstabzug, das geht kein Steinputzer was an solange kein Kachelofen oder ähnliches im Raum bzw Wohnung vorhanden ist. So die Aussage von unserem Steinputzer.
 
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