Le Brett`le 20.0 und andere reine Nurflügel mit endlicher Spannweite

zum Thema Hochachsenstabilität ... ich habe vor gut einem Jahr einen puristischen reinen Nurflügler ohne Pfeilung , ohne Flosse , ohne Winglets , ohne V-Form und natürlich ohne Rumpf gebaut , um zu testen ob so was auch einigermaßen fliegen kann .... es ist das le BRETT`le 20.0 geworden ... vor kurzem bin ich nun auch einmal dazu gekommen von diesem Teil ein Flugvideo zu machen .... LE BRETT `le 20.0 ... Minimalnuri - Experimental 1240mm/31dm²/514gr. - YouTube .... erstaunlicherweise fliegt dieses Teil in erster Lesung gar nicht so schlecht , obwohl lt. Theorie der Aerodynamiker NULL Hochachsenstabilität bzw. Richtungsstabilität erwartet werden konnte ... an der Steuerungstechnik muss ich noch etwas arbeiten , ist eben etwas anders zu fliegen als "gewöhnliche" Nuri`s , und das nächste mal fliege ich näher an der Hangkante damit man das fliegende Brett`chen
002.jpg
003.jpg
auch besser sehen kann ...
 

husi

User
Hallo Rainer,

kannst du zu deinem Brett (evtl. wo anders, wenn vom Admin gewünscht) etwas mehr schreiben?
Ich finde es sehr interessant.

Vielen Dank
Mirko
 
Hallo Rainer

das ist ja mal ein cooles Video! Hätte ich nicht gedacht, dass man mit so was weiter als 2m kommt :-) Ich hatte selbst mal mit sehr kleinen Seitenleitwerken experimentiert und war überrascht wie klein die eigentlich sein können und man immer noch damit fliegen konnte. Allerdings war der Flieger dann sehr empfindlich auf Schiebezustände bzw. wie er das wieder raus kam. So war zum Beispiel werfen schon recht kritisch...schräg werfen hat dann immer zu einer schnellen Landung geführt. Aber mal in der Luft und dann schnell geflogen, war eigentlich alles prima. Langsam fliegen mochte das Teil eher nicht, hatte aber auch keine angepassten Klappen.

Wäre toll, wenn du ein wenig mehr zu deinen Überlegungen und Erfahrungen schreiben könntest.
 

dschim

User
Hi miteinander,
ich finde die Diskussion hier als interessierter Mitleser klasse - was hier an Fachwissen geteilt wird ist schon allererste Sahne.
Aber zurück zum Thema.
In einem der davorliegenden Posts wurde auch der Vergleich mit den seitenflossenlosen Vögeln herangezogen.
Vielleicht lässt sich daraus auch mit Hilfe eines Controllers eine Ableitung treffen.
Peter und Uwe schrieben ja über das Kriterium ca-Wert - am Aussenflügel.
Kann es sein dass die gefiederte Zunft im Geradeausflug ohne Störung eine elipitsche Verteilung einstellt um
dann bei Störungen oder im Kurvenflug mit Hilfe des biologischen Flightcontrollers den Außenbereich absenkt um
durch die sich daraus ergebende Glockenverteilung eine Stabilisierung zu erreichen?
 
Liiiiieber Franz ..... ich denke gerade darüber nach was du wirklich meinst .... Mit Motor wird mir immer so schnell fad. ..... steht zumindest in deinem Beitrag in der letzten Zeile .... oder meinst du mit Antrieb den Gummi und/oder die Flitsche ? .... ( dies habe ich noch nicht getestet ) ... lg r
 
Moin Wolfgang,
das kann sehr gut sein, gesehen hab ich es aber noch nicht.
Letztens hab ich eine Möwe im Gleitflug beobachtet und als sie gerade von mir weg flog konnte man sehr gut die Schränkung erkennen. In der Mitte lag die Hinterkante vom Blickpunkt aus noch unter der Vorderkante, gegen Flügelspitze bog sie sich dann hoch und endete darüber.
 

dschim

User
Hi Marc,
das habe ich mir auch gedacht - als ich mal in der Wikipedia gestöbert habe
Der Daumenknochen wäre es dann ....
Das in Modelbautechniken nachzuempfinden ist dann schon ein Pfund ...
Aber ob das auch so von den gefiederten Kollegen eingesetzt wird ????
Ich kann das aufgrund mangelnder theoretischer Kenntnisse nicht nachrechnen.
Im Rahmen des TS würde mich dann schon interessieren welche Erfahrungen
mit dem Entwurf vorliegen.
 

UweH

User
erstaunlicherweise fliegt dieses Teil in erster Lesung gar nicht so schlecht , obwohl lt. Theorie der Aerodynamiker NULL Hochachsenstabilität bzw. Richtungsstabilität erwartet werden konnte ...

Hallo Rainer,

auch ein ungepfeilter Nurflügel hat eine (geringe) Richtungsstabilität, das hatte ich in Post #39 kurz geschrieben und steht u. a. auch irgendwo im bereits leicht betagten Buch "Schwanzlose Flugzeuge" von Nickel / Wohlfahrt. Auch im ollen Schlichting-Truckenbrodt müssten das theoretische Aerodynamiker bereist beschrieben haben und da müssten auch Zahlenwerte dazu stehen.
Diese Richtungsstabilität kommt vor allem daher dass Neutralpunkt und Schwerpunkt nicht bei 50% Flügeltiefe liegen, sondern deutlich davor. Damit entsteht vereinfacht ausgedrückt ein Hebelarm um den Neutralpunkt zwischen dem kleineren voreilenden und dem größeren nacheilenden Flügelteil und dadurch ein stabilisierender Windfahneneffekt, eine aerodynamische Pfeilung ohne geometrische Pfeilung.

Bei mir steht in der Signatur "Ein Flügel genügt", aber wenn ich mir Deine Nuriexperimente anschaue bekomme ich das Gefühl dass Du nicht nur Leitwerke nicht besonders magst, sondern auch Rümpfe NULL ausstehen kannst :eek::D

Ich habe größten Respekt davor dass Du Dich an solche minimalistischen Konzepte heranwagst und sie auch erfolgreich dazu bringst gut zu fliegen 👍
Die "fliegende Schaltafel" toppt beim Flugbild aber alles was ich bisher von Dir gesehen habe 👏
Am Ende vom Video scheinen sich ein paar Eigenheiten im Flugverhalten zu zeigen die man als Preis für den Minimalismus in Kauf nehmen muss, aber da ich die Funktion der Miniklappen in der Flügelmitte noch nicht ganz verstehe nehme ich an dass Du Dir da schon einige Gedanken drüber gemacht hast. Ich wäre sehr gespannt mehr darüber zu erfahren ;)

Weiter viel Spaß und Erfolg mit Deinen ganz außergewöhnlichen und besonderen Nur-Flügeln!

Gruß,

Uwe.
 
Liiiiieber Franz ..... ich denke gerade darüber nach was du wirklich meinst .... Mit Motor wird mir immer so schnell fad. ..... steht zumindest in deinem Beitrag in der letzten Zeile .... oder meinst du mit Antrieb den Gummi und/oder die Flitsche ? .... ( dies habe ich noch nicht getestet ) ... lg r
 

Rallef

User
Nochmal zum Flight-Controller bei Vögeln. Ich habe nicht den Eindruck, dass die da viel "control" brauchen.
Hier ein Video von einem Adler: 360Grad Eagle Cam Dolomiti
Das ist ist ein 360° Video, bei dem man die Perspektive verändern kann mit den Pfeilen oben links im Video und so auch Schwanz- und Flügelfedern sehen kann. Ich glaube, der Bursche steuert nur mit den Schwanzfedern. So erzeugt er auch keinen negativen Giereffekt durch Auftriebsveränderung an den Flügelenden.
Allerdings scheint das ja auch nichts auszumachen, wie uns Rainer oben ja anschaulich demonstriert hat.
 
Liiiiieber Franz ..... ich denke gerade darüber nach was du wirklich meinst .... Mit Motor wird mir immer so schnell fad. ..... steht zumindest in deinem Beitrag in der letzten Zeile .... oder meinst du mit Antrieb den Gummi und/oder die Flitsche ? .... ( dies habe ich noch nicht getestet ) ... lg r

Hallo Rainer!

Dein Brett sieht in der Luft wirklich genial aus.

Es gab da einmal eine Zeit da war Elektro ziemlich neu und spannend....
Und damals hatte ich ein kleines Brett, rechteckig, keine V-Form, die Ruder trapezförmig und mit einem kleinen Seitenleitwerk direkt am Flügel.
Experimentieren ist schön und so hörte ich zum Verkleinern des SL erst auf als es nichts mehr wegzuschnippeln gab. Das Ding flog danach immer noch, wenn auch bei weitem nicht so gut wie Dein LE BRETT.
Dann kam ich auf die Idee vorne einen Speed 400 statt des Ballastes einzubauen. Die Zeit vom Erststart bis zum Einschlag war jedenfalls recht kurz.
Schlussendlich bekam das Teil wieder ein SL.


LG Franz

P.s.:
3 mm Depron und ein Strohhalm aber kein Seitenleitwerk nötig:
geier.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will ja nicht Rainer vorgreifen, aber wenn die kleinen inneren Klappen gegenseitig ausgeschlagen sind können sie ja einen Widerstand hinter dem SP erzeugen, der das Brett quasi gerade zieht. So ähnlich wie der NF B2 Bomber mit seinen Spreizruderen (obwohl da vielleicht auch noch andere Sachen eine Rolle spielen - Radar Signatur).
 
Hallo Peter ... die beiden inneren kleinen Klappen sollen gegenläufig zu den Querrudern ein ausgleichendes Moment um die Hochachse erzeugen , aber dies wurde von mir beim Prototypen noch nicht getestet .... d.h. im vorigen Video fliegt das Le BRETT`le noch ohne Unterstützung der inneren Ruder ... wir werden in Folge bzw. bei weiteren Tests sehen ob dem so ist , u. U. benötigen diese entsprechend große Ausschläge und/oder Differenzierung . lg r
 
Bei mir steht in der Signatur "Ein Flügel genügt", aber wenn ich mir Deine Nuriexperimente anschaue bekomme ich das Gefühl dass Du nicht nur Leitwerke nicht besonders magst, sondern auch Rümpfe NULL ausstehen kannst :eek::D

@- Uwe .... da hast du recht ... allerdings hat dies nichts mit "ausstehen" zu tun , sondern man braucht Rümpfe in vielen Fällen eigentlich nicht ... wieso brauch ich einen Rumpf wenn ich Flügel habe ( frei nach Frida Kahlo ) ..... lg r
 
Wäre toll, wenn du ein wenig mehr zu deinen Überlegungen und Erfahrungen schreiben könntest.
Hallo Peter , Liebe Leut .... zum Le Brett`le 20.0 gibt es von mir einen Beitrag/Bericht im kommenden Open-Space-Newsletter 2021-5 der IGNF ( Interessengemeinschaft Nurflügler ) , der Anfang Dezember verschickt werden wird .... da gibt es einige weitere Info`s zum Konzept des Nuri`s .... einige von Euch kennen die IGNF bereits schon und bekommen die Newsletter jedenfalls , aber wenn nicht , einfach ein mail an Joachim Etschmayer ( IG@nurfluegel.net ) schicken , dann könnt ihr dies per mail zugeschickt bekommen ... lg r
 
Ja, Hans,

das ist auch meine Meinung: bitte einen neuen Beitrag starten. Schließlich haben die Open-Space-Berichte der IGNF Hand und Fuß, da wird sich nach deren Erscheinung ein ergiebiger Dialog aufbauen.

Danke,
Klaus.
 
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