Lose Kondensatoren bei Reglern

s.nase

User
Selbst mit vernünftigen Lötstellen, sind die Kontaktbeine eines Elkos alleine nicht als Montagebefestigung geeignet.

Ein Castle Phoenix ESC hat ja z.B. sogar ne relativ aufwendige Elkohalterung. Das verhindert aber trotzdem nicht, das es die Beine der Elkos durch Vibrationen irgendwann abwackelt.

Problem ist ja , das man defekte Elkokontaktierung oft erst an erhöhter Reglertemperaturen bemerkt, wenn man Antiblitz Akkustecker mit zu hohem Vorwiderstand verwendet, weil kein Ladeblitz mehr vorhanden(hörbar) ist.
 

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Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liegen sollte handelt es sich auch nicht um eine Lötstelle

Um was soll es sich denn sonst handeln?

Auf Bild 2 sieht man eindeutig, dass das Bein quasi aus dem Lötzinn rausgefallen ist und einen perfekten Abdruck hinterlassen hat. Bei einer sauber ausgeführten Lötung, bei dem das Lot das Bein umschliesst und sich mit dem Metall des Beins verbindet kann das unmöglich passieren. Da bricht hundertprozentig vorher das Bein des Kondensators als die Lötstelle selbst. Genau das passiert bei Vibrationen. Das ist hier aber eindeutig nicht der Fall da das Bein nicht mehr im Lot steckt.

Gruss Lukas
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Elkos sind die neuen Quarze... 🤓

noch etwas: in meiner Jugend habe ich viele Platinen "ausgeschlachtet". Die grossen Sieb-Elkos (4700µF 40V und so) der Netzteile hatten unisono dasselbe Problem: man konnte die Anschlussdrähte (verzinntes Kupfer, ca. 0,5mm Durchmesser oder mehr) nicht mehr gerade biegen - sind sind sofort gebrochen. Der jahrelange Strom (mit 50Hz rein und raus aus den Kondensatoren) hatte das Kupfer offenbar zermürbt. Das ist nur bei Elkos passiert, und auch nur bei solchen, die elektrisch gesehen heftig beansprucht wurden. Ich weiss nicht, wie dieser Effekt heisst, elektrochemisch ist er ja wohl nicht? Müsste irgendeine Physik sein.
Ich nehme an, dass in die hier beanstanderten Elkos ja auch enorme Ströme hinein- und herausgeschossen werden, und das zigfach öfter als nur 50x pro Sekunde. Kann es sein, dass da im Lötzinn oder in der Grenzschicht Lötzinn/Bauteil ähnliche Effekte im Spiel sind?

LG Bertram
 
Bei solch offensichtlich schlechter Qualität kann man auch dem Rest des Regler nicht trauen, denn die Qualitätskontrolle wird wohl nicht allzu ernst genommen.

Hallo,

eine Qualitätskontrolle der Lötstellen etc. wird bei so einem Low Cost Produkt aus China kaum stattfinden. Die Platinen werden auf SMD-Automaten zusammen genagelt, die Kabel und die Elkos werden von Hand verlötet. Die SMD-Automaten machen übrigens auch einen ICT-Test der bestückten Platine. Mehr wird da nicht gemacht, allenfalls wird da stichprobenartig mal die Ware per kurzer Sichtkontrolle überprüft.

Gruss
Micha
 

k_wimmer

User
Hallo Bertram,
Deine Vermutung ist leider total falsch!
In dem von dir beschriebenen Fall sind es 2 Probleme die dort zuschlagen:
1. die thermische Belastung durch den kalt/warm Wechsel
2. mech. durch den Trafo, der meistens auch auf der LP montiert war.

Bei den heutigen hochfrequenten Schaltnetzteilen ist das nicht mehr ganz so kritisch, aber immer noch vorhanden.
An den modernen ESC's sollten eigentlich sog. Low-ESR Kondensatoren an dieser Stelle verbaut sein die für solche Belastungen ausgelegt sind.
Bei den industriellen Wechselrichtern geht man mittlerweile dazu über an dieser Stelle eine ganze Batterie von SMD-Keramik Kondensatoren zu verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Erklärung,
LG Bertram
 

k_wimmer

User
Schön wenn ich auch mal zur Erhellung beitragen konnte.
 

justme

User
Und welcher Hersteller ist es nun?
Die Frage kann ich nur unterstützen. Meiner Meinung nach ist dieser Thread ansonsten einfach nur nutzlos. Da niemand erwarten wird, dass jetzt mehrere 10000 RCN-User alle Ihre vielen Regler aufschrauben, auseinander reißen und die Lötstellen kontrollieren, dient so ein Thread nur dazu in der ewigen Liste "ich-weiß-etwas-was-Du-nicht-weißt" Punkte zu sammeln.
Find ich so gar nicht gut und liegt voll neben der Gewinnzone eines Fachforums.
 

S_a_S

User
was ist dem zuzufügen?
Ich habe gerade mal meine Sammlung an Reglern durchgesehen, von den Reglern bei denen die Lötstellen der Kondensatoren
sichtbar waren, war nicht ein einziger mit durchgesteckten Anschlüssen. Alle Kondensatoren sind vor der Platine liegend
verbaut mit je einem Draht oben und unten auf der Platine. Außer dem Lötzinn und eventuell einem kleinen Klecks Kleber
werden die nur vom Schrumpfschlauch gehalten. Das sind Regler von Turnigy, Robbe alt und Robbe neu, Jisu, Dymond,
alle gleich was die "Befestigung" der Kondensatoren angeht.

eine Qualitätskontrolle der Lötstellen etc. wird bei so einem Low Cost Produkt aus China kaum stattfinden. Die Platinen werden auf SMD-Automaten zusammen genagelt, die Kabel und die Elkos werden von Hand verlötet.

Meine Bewertung der Lötstellen (mangels besserer Bildqualität) kommt zu einem anderen Schluss - der Anschlussdraht des Kondensators hat von allen Seiten Zinn gesehen und ist am Zinn abgerissen (klassischer Kriechbruch).

Aber genauso möglich, dass das nicht ganz eutektische Lot beim Handlötprozess (und das ist es definitv - egal welcher Hersteller) während des Erkaltens vielleicht doch eine Kristallphase mitbekommen hat, welche die Kriechbrüche weiter begünstigt.

Grüße Stefan
 

s.nase

User
Der Hersteller ist egal, weil das Problem bei alle ESC Auftritt, wo die Elkos nicht in Lötaugen verlötet sind, und keine vibrationsfeste Verklebung mit der Platine haben.

Sieht man ja auch gut an der Bruchstelle der Elko beine. Die sind schön glatt und absolut waagerecht. Der Bruch ist also über die Zeit langsam gewachsen.
 

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k_wimmer

User
Mit dieser Behauptung wäre ich sehr vorsichtig!
 

k_wimmer

User
Mit der Behauptung das das bei ALLEN Esc‘s auftritt die mit solchen Elkos arbeiten.
Demnach würde fast JEDER Steller über kurz oder lang so ausfallen.
Und das ist schlichtweg falsch und kann auch als Bashing ausgelegt werden.
 

s.nase

User
Kannst ja Mal bei einem gediegenen ElkoHersteller nachfragen, was er von so einer Bestückungsweise hält, und welche Vibrationsfestigkeit er solch einem Aufbau noch zutraut.
 

heikop

User
Du mußt jetzt keinen Angriffskurs fahren, hast in der Sache ja recht.
Das ändert aber nichts daran wie die Elkos im echten Leben montiert werden.
 
Was so ziemlich alle ESCs sein dürften.

Hallo,

ich hab mal 2 alte Drehzahlsteller, einer ein Hobby King Mystery 40A von 2008, der andere ein Dymond SMART 60 opto noch 1-2 Jahre älter, unter die Lupe genommen. Die Lötstellen der Kabel und der Elkos sind sehr gut ausgeführt, die SMD-Bauteile sind auch sauber bestückt und verlötet. Natürlich sind die Elkos nicht mit Klebstoff gesichert. Die Elkos z. B. mit 5 Minuten Epoxy zu verkleben ist in der Produktion viel zu aufwendig und daher teuer. Bei einem Produkt das nur wenige Euro in der Herstellung kostet, ist so etwas nicht drin und würde wohl kaum ein Modellflieger zahlen wollen.

Wer ein Elektroflieger mit Vibrationen fliegt, muss halt selber am besten die Ursache abstellen, oder zum Epoxy greifen.
Das Vibrationen die Fehlerrate der Elektronik teilweise deutlich erhöht, sollte eigentlich bekannt sein. Bei der Berechnung von Bauteilfehlerraten werden daher extra die Einsatzbedingungen berücksichtigt. Die Fehlerraten werden dann multiplikativ nach den MIL-HDBK-217 Environmental Conditions verändert.

1644392763431.png


Die Qualität der Lötstellen kann ich übrigens beurteilen, hab als Schüler und Student in der Fertigung und Auftragsproduktionen von Leiterplatten
nebenher gearbeitet. Meine erste Erfahrung mit der SMD-Technik und den Bestückautomaten incl. deren Programmierung hab ich da Mitte der 1980er Jahre gemacht. Da sahen die bestückten Platinen noch anders aus. Die Bauteile sind da anfangs oftmals von der Platine gefallen, einmal kräftig auf den Tisch klopfen hat da gelangt. Da wurde auch eine aufwendige Sichtkontrolle unter der Lupe durchgeführt.

Die SMD-Technik wurde erst ab Mitte der 1980er Jahre in der Luftfahrtelektronik eingesetzt. Einer der ersten Flieger bei Airbus war da der A320.

Gruss
Micha
 

S_a_S

User
Da wurde auch eine aufwendige Sichtkontrolle unter der Lupe durchgeführt.
mit einer bei dieser Methode üblichen Durschlupfrate von 1/1000 (bei trainierten, ausgeruhten Kontrolleuren).
Bei SMT ist inzwischen 3D AOI (automatic optical inspection) oder gar mit 3D Röntgentechnologie Stand der Technik. Da gibt es nur ein "digitales" gut oder schlecht.
Aber dann kommen immer noch die handgelöteten Bauteile/Kabel

Unbenannt.png


mit konstruktiv sehr mäßiger Auslegung. Eine gewisse Redundanz gibt es ja, wenn zwei Kondensatoren verbaut sind ;)

Grüße Stefan
 

M.Thonet

User
Guten Tag zusammen,
was wäre nun der Rat, um solche Brüche zu vermeiden: Alle Elkos komplett vom der Platine bis zum Elko mit Epoy vergießen - reicht da evtl. auch Heißkleber?
Vielen Dank
Michael
 
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