LS 10 (Heinz Kugler): Baubericht & Erfahrungsaustausch

Hallo eon,
ich fliege die LS 10 seit Herbst 10, leider noch nicht so oft wie ich gerne möchte. Ich habe 2 Rümpfe, einen mit Elektromotor in der Schnauze, einen als reinen Seglerrumpf. In beiden habe ich keine Einziehfahrwerke montiert, ich fliege die LS ja hauptsächlich am Hang. Die Elektroversion wiegt 7350 gr., der reine Segler 6880 gr., mit Kevlarverstärkung im Rumpf und doppelter Kohle in der D-Box. Die Flugeigenschaften sind wirklich toll, vor allem die Beschleunigung beim Anstechen, der Speed und der Durchzug sind wirklich sehr gut. Die Thermikeigenschaften sind, soweit ich bisher beurteilen kann, ebenfalls gut, unter Berücksichtigung des Gewichtes und der schnellen Auslegung des Modelles. Meine Rümpfe sind nicht so toll verarbeitet (diese macht Heinz meines Wissens im Gegensatz zu den Flächen nicht selbst), Heinz musste sie wegen zu vielen Lunkern spritzen. Auch ist etwas viel Harz/Microballoon Pampe verarbeitet, bei einer etwas harten Landung ist die Naht an der Höhenleitwerkaufnahme aufgegangen. Dies sollte inzwischen besser sein. Deiner ist ja nicht mehr nachträglich gespritzt. Insgesamt bin ich mit der LS 10 sehr zufrieden und würde sie sofort wieder kaufen (hoffentlich muss ich nicht!).
Viü Grüess
Chrigu
 
hoi Chrigu,

bei meinem Rumpf kann ich ausser einigen so kurzen deutlichen Kratzern neben der Naht (vom Entformen?) und der etwas dreieckigen Naht selber vor dem SR nichts beklagen. Klassische Lunker habe ich nicht gefunden (aber auch nicht alles mit Lupe abgesucht...). Die Nahtüberlappung scheint z.B. sehr ordentlich (da habe ich aus einer nahöstlichen Edelschmiede mal was anderes erlebt).

Tja, beim Andrücken kommt sie wirklich daher als ob jemand "Freibier für alle" gerufen hätte... :D

Thermikeigenschaften: Bei Thermik und (annähernder) Windstille ist sie natürlich jedem Thermikballon unterlegen. Wenn es aber windig ist, muss jedes andere "normale" Modell so viel andrücken, dass jedes Steigen vernichtet wird. Ich hatte das bisher nur mit Faszination bei Theo, Heinz und Albin in den Colli di San Fermo beobachtet. Bei konstantem deutlichen Wind haben die ja teilweise alle anderen in Grund und Boden geflogen.
Und beim Erstflug hat es (per Zufall wegen des Föhns) ja hervorragend geklappt. Die LS-10 flog, als ob es gar keinen Wind gäbe und stieg und stieg... Der Wind in der Höhe war sicher bis über 40 kmh (im benachbarten Wallis in Gipfelhöhe >110 kmh), gemerkt habe ich es fast nur an der weicheren Ruderwirkung im Rückenwindteil beim Flug auf den Hang zu. Ich würde mal so sagen: unter solchen Bedingungen sind die Steigeigenschaften der LS-10 überragend. Die Penetrationsfähigkeit (das wird sicher das nächste Modellfliegerunwort) ist einmalig. Das ist für mich nicht nur bei stärkerem WInd wichtig, sondern auch, weil wir doch öfter vom Boden aus die ganze Parsenn abklappern, vom Dorfberg rüber zum Schiahorn und wieder zurück. Dort gibt es schon verschiedene Absaufzonen, die gerne schneller durchflogen werden wollen.

Ich denke aber, dass die LS-10 auch bei schwach windiger Thermik wenigstens einigermassen mithalten kann. Von Heinz' 120g/dm² bin ich noch ein gutes Stück entfernt. Wir werden sehen.

Bertram
 

Gast_36267

User gesperrt
Hallo Bertram,
habe die LS bereits mehrfach life gesehen , einfach ein tolles Teil.
In der Luft, und das ist was zählt, einfach berauschend anzusehen.
Gruß Martin
 
so, ich war heute wieder mit ihr unterwegs. Wenig Wind, fast keine Thermik ausser in ewiger Entfernung - gut um ein wenig mit den Einstellungen zu spielen.

Da es ein Austausch für LS-10-Piloten sein soll:

Meine Landeeinstellung ist wie folgt - drei Werte für "im Strak", "Thermik", "Thermik+Butterfly"
(negativ: nach unten)

WK 0 -4 -32
QR 0 -2 +10
HR 0 -0,5 -3,5

Die Störklappen kommen bedingt durch den langen Entriegelungsweg ca. bei 40% Bremse zum Vorschein.

Mit dieser Einstellung senkt sie beim Butterfly ganz wenig die Nase, dadurch wird sie nicht zu langsam und man kann es gut mit dem HR beherrschen. Man kann die wirklich gut bis zum voll gezogenen Höhenruder aushungern und (bei etwas Gegenwind) dann sanft "plumpsen" lassen. Allerdings sollte man dann nicht mehr zwei Meter hoch sein, eh klar.

Das kleine Angstblei ist heute auch heraussugeflogen; ich fliege jetzt mit exakt dem von Heinz angegebenen SP und der passt gut.

Die Flächendurchbiegung finde ich immer noch nicht dramatisch, denn torsionsfest sind die Flächen ohne Ende. Und wenn man den Looping gross genug fliegt, biegt sich gar nicht so viel :D

Noch ein paar Bilder von heute:
(Danke an Christoph für's Fotografieren)

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enjoy!

Bertram
 
Erstflug mit neuem F3B Rumpf

Erstflug mit neuem F3B Rumpf

heute Mittag war der Erstflug mit dem neuen F3B Rumpf, Flächen von der LS 10, Motor
Plettenberg Dinator 30/3 Getriebe 5:1,Latte 20 x 13 Freudenthaler, 5 S 4000, Leistung
1600 Watt, Steigen laut Logger ca. 11-12 m/sec. Gewicht 6,4 kg (Flugfertig).
 

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Heinz,

ganz toll! Ich glaube, den Rumpf brauche ich auch noch. Ist der bereits so gross, dass man ein EZFW einbauen kann (ähnlich Bussard/EMS)? Das würde die Landungen im Hochgebirge etwas erleichtern...

Bertram
 

DL1SAL

User
LS10 mit JK KTW und FEMA FW - Immer flott unterwegs zu sein - Besser geht es nicht.

LS10 mit JK KTW und FEMA FW - Immer flott unterwegs zu sein - Besser geht es nicht.

Liebe LS10 Fan´s,
nach nunmehr über 70 Flugstunden mit der LS10 kann ich resümieren:
Es ist mein bester Segler den ich ich den letzten 30 Jahren geflogen bin.
Leider bin ich dieses Jahr erst 2 Stunden geflogen.
Die Auslegung mit der hohen Flächenbelastung, den dünnen Flügeln (mit 9 - 7% an der Grenze des Machbaren) ist etwas ganz besonderes.
Am meistens Spass macht der ernorme Geschwindigkeitsbereich (270km/h Topspeed ist kein Problem).
Wenn man sich daran allerdings gewöhnt hat, dann werden alle anderen Seglermodelle gefühlt zu "lahmen Enten".
Warum das so ist wird einem schnell klar, wenn man einen GPS Log anschaut.
Man ist permanent mit ca. 55 -65 km/h unterwegs und das natürlich auch im Landeanflug, die Aufsetztgeschwindigkeit liegt bei ca. 50km/h (ab ca. 45km/h fliegt die LS10 nicht mehr).
Somit wird der Landeanflug außerhalb einer Modellflugpiste immer wieder spannend vor allem bei windarmen Tagen oder sogar leichtem Rückenwind.
Trotz der hohen Grundgeschwindigkeit steigt die LS10 sehr gut und ich fliege die LS10 mit ca. 8,7kg auch bei schwächsten Bedingungen ohne Probleme.
Heinz sagte mir dass die Gleitzahl bei ca. 1:38 liegt - Thermik suchen oder ein Gebiet mit starkem "Saufen" schnell verlassen bei diesem Gleiten kein Problem.
Zum Problem wir das Gleiten nur beim Landen. Großräumiger Anflug und dann alle Klappen meist permanent setzen, aufsetzten, die Radbremse muss alles geben, Richtung halten und warten, das Modell steht und die Landebahn ist noch nicht am Ende.
Was für ein "gailer" Flieger.;)
 
hi,

ich bin zwar noch keine 70h damit geflogen, kann aber auch sagen, dass einem nach einer Weile weder Gewicht noch Geschwindigkeit irgendwie besonders vorkommen, man gewöhnt sich daran. Nur die Landeanflüge muss man wie gesagt ein wenig grossräumiger machen (Platz haben wir hier ohne Ende - ähh, mit Ende: ich habe mal im Gegenanflug eine Baumreihe geköpft).
Beim Thermikfliegen habe ich bisher keine Nachteile gefunden, man kann wunderbar den gesamten Himmel abfliegen.

Einziger Schwachpunkt, den ich bisher gefunden habe: die Gegenmuttern für die HR-Befestigung sind zu schwach mit der SR-Struktur verbunden. Ich habe sie jetzt das zweite Mal wieder einharzen müssen (gut - nach dem Flug in die Bäume, sonst war nichts passiert), diesmal richtig. Bei der Gelegenheit habe ich auf 2xM4 Kunststoffschrauben "umgebaut" (geliefert wir mit 2xM3 Metallschrauben).

Bertram

Für die, die das Video noch nicht kennen (war bei den Winterbildern schon verlinkt):
http://vimeo.com/38500945
(Lieber Modi, Du brauchst es nicht extra einzubinden; ich glaube das Video kennen die meisten schon)
 

Effe

User
Hallo Kollege
2 x 4mm KF Schrauben ????
Um Gottes Willen !
Dann doch 2 x 4mm Metall !!!!!!!
Das ist kein Spielzeug und das Gewicht kann man vernachlässigen.
Vor allem im harten Hangeinsatz !!!!
Wäre schade um das Modell.
Gruß
Effe
 
Hoi Effe,

wenn ich es etwas zackiger angehen lasse, nehme ich schon Metall...

Du hast das Problem nicht verstanden: Das HR hat ein beträchtliches Gewicht (180g). Einmal hatte ich die Flächenfuge beim "Ohr" nicht abgeklebt und bei der Landung hat sich so ein blöder langer Grashalm mit Fruchtrispe da eingehakt. Eigentlich war es eine recht schöne Landung, aber durch den gar nicht mal so heftigen Schlenkerer hat es das HR mitsamt den Blechmuttern aus dem Vorgelat gerissen. Jetzt deutlich, was ich meine?
Und das Flugmanöver, das zwei saubere M4-Nylons abschert, möchte ich erst sehen. Wenn ich sie bei relativ normalen Landungen mal abschere, rüste ich auf M5 auf...

Bertram
 

eon

User
Kunststoffschraube am HLW

Kunststoffschraube am HLW

Hi,

ich verstehe Betram schon. Hatte auch immer gedacht, dass es besser ist die K-Schraube schert lieber ab als das die Masse des HLW größeren Schaden anrichtet. Hab das Thema gestern bei Chris Schauberger im Zusammenhang mit der DG 800 S diskutiert und ich werde jetzt alle Kunststoffschrauben rausschmeißen:)

Gruß
Andi
 
hoi Andreas,
mach mich mal schlau: Es würden also auch 2x M6-Nylonschrauben nichts nützen? Oder ist er der Meinung, lieber die abgerissene HR-Auflage jedesmal neu zu harzen, auf 0,1° genau? Oder nicht so genau, weil das keiner bzw. ich nicht kann, und jedesmal wieder neu einfliegen?

Bertram
 

DL1SAL

User
LS10 Video und Problem mit Einschlagmuttern

LS10 Video und Problem mit Einschlagmuttern

Hallo Betram,

vielen Dank für das tolle Video:), ich kannte es nicht. Du hast die LS10 sehr schön geflogen und in dieser Kulisse in Szene gesetzt. Davos ist eine wunderschöne Ecke, da muss ich unbedingt mal hin. An dem Wochende der Aufnahme war ich bei unseren Schweizer Freunden (Auch Modellflieger) in Wildhaus zum Skifahren.
Wie hast Du die Aufnahmen gemacht? Das war bestimmt eine HD-Hero oder?
Wie hast Du die Kamera montiert gehabt? Vor dem Triebwerkschacht?

Zum Thema Schwächen der LS10:
Wenn es eine konstruktive Schwäche gibt, dann sind es tatsächlich die in Nass-in-Nass eingebrachten M3 Einschlagmuttern der HR Verschraubung. Bei einer heftigen Landung geht die Rumpfnaht an der Auflagefläche auf und die Muttern lösen sich, da die Muttern wie Keile wirken. Es fehlt ein Spant. Ich hatte dann etwas Material abgetragen, neues Glas eingebracht und die neuen Muttern mit der Fläche nach oben eingeklebt. Seither passiert nichts mehr.

Grüße von der Teck

Peter.
 
hi Peter,

GoPro Hero HD ohne Schutzgehäuse in verschiedenen Positionen mit ordentlich Tesa an den Segler geklebt. Dazu passende Abströmkörper aus Styrodur/Roofmate (grob gesägt und mit dem Tellerschleifer geformt). Ich fliege ohne KTW.
____

Das Problem mit dem HR ist die eigentlich sehr elegante Platzierung des HR-Servos unter dem HR. Dadurch ist kaum Platz für zwei Minispanten, die die Kräfte der HR-Schrauben in die SR-Dämpfungsflächen leiten könnten. Ich hatte beim Bau noch gedacht, ob ich das HR-Servo nicht doch konventionell in den SR-Abschlussspant setzen soll, aber es dann doch wie vorgesehen gebaut.
____

An der Teck fliegen doch ein paar LS-10? Pack sie nächsten Februar mal in einen Bus...

Bertram
 
Befestigung HLW

Befestigung HLW

Hallo LS 10 Benutzer,

möchte mich auch mal an der Diskusion beteiligen,

1. Das HLW ist meines Erachtens zum Aufbau nicht zu schwer (180gr), klar kann man es leichter bauen nur mit welchen Nachteilen?,
Festigkeit, Torsion, Bruch....., mir ist seit dem 1. Modell vom April 2009 noch kein HLW kaputt gegangen. Klar hat es bei mir auch
schon mal die Muttern rausgezogen, aber besser dies als das der Rumpf abbricht oder sonst was kaputt geht.
Man muß halt mal die Kräfte berücksichtigen die bei einem Ringelpitz oder sonstigen harten Landungen hier mit Einfließen,
deshalb lieber mal die Schrauben neu verharzen, wie einen Rumpf am SLW Übergang neu richten.

Vorschlag für die Befestigung:

an der Auflage des HLW zimlich tief über die Trennnaht rausschleifen, und mit Rovings auffüllen so das die Naht einen Übergang
bekommt. Wer noch mehr möchte, kann noch Rovings innerhalb der SLW Flosse als Verstärkung mit einlaminieren (U-Profil).

Bezüglich der Befestigung des HLW würde ich bewußt kein K-Schraube verwenden, da ich bei der Auslieferung schon Schrauben
mit 10.9 mitliefere, dies ist bewußt da alles andere sich nicht bewährt hat.
(Siehe Diskussion)

wünsche Euch trotzdem viele schöne absturzfreie Flugstunden mit der LS 10.

Heinz Kugler
 

FX2000

User
Hallo Zusammen,

die M3 Schrauben 10.9 in allen Ehren. Meine Meinung ==> kann man machen.

Aber was um alles in der Welt spricht gegen Kunststoff Schrauben? was soll den passieren? etwa, dass die K-Schrauben im Flug abreisen?
Bitte erklärt mal was dagegen spricht, wenn bewust keine K-Schrauben eingesetzt werden.

ich sehen den Vorteil der K-Schrauben darin, das die bei einer harten Landung nachgeben. Hingegen, würde es bei Befestigung mit einer Metallschraube, es wo anderes Nachgeben. Und gerade wie Bertram oben schreibt, beim harten Hangeinsatz. Auf dem Platz ist es sicher scheiß egal, aber eben am Hang nicht!

LG
Stephan
 
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