Luftschraube aus Holz und Kunststoff - wo liegt genau der Unterschied?

Paride

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Hallo mrbom123,

war lange nicht hier drin, ist mir leider erst eben aufgefallen. Auch wenn's lang her ist:

in der Frontalansicht des Modells mit montierter Latte (oder wenn die nicht montiert auf'm Tisch liegt) siehst Du die Umrisse der Latte. Die haben mit der Steigung erst mmal nichts zu tun.

Viele Latten-Hersteller gestalten ihre Props so, daß bei etwa 70-75% der "Halbspannweite" die ermittelte Steigung liegt, was aber in den wenigsten Fällen mit der Stelle der größten Blattbreite der "Halbspannweite" zusammenfällt. Die liegt eher bei etwa 50% der "Halbspannweite" des Props.

Auch die Form der Blattansätze, Blattspitzen und Profilquerschnitte variieren.

Man bemüht sich seit einiger Zeit um mehr Definitionen. So richtig im Griff ist das aber nicht. In der DMFV Verbandszeitschrift veröffentlicht regelmäßig ein Kollege, der Ingenieur ist und sich mit solchen Themen beschäftigt, Artikel zu seinen Untersuchungen - manchmal leicht verständlich, manchmal recht wissenschaftlich kompliziert / komplex anmutend, kommt mir vor, aber so gut wie immer interessant und aufschlußreich. er heißt, meine ich Proetl (oder Proetel oder so ähnlich, mea culpa, wenn's nicht genau stimmt).

Darunter waren schon Artikel zur Schubleistung bei Flächenmodell-E-Antrieben, zur Hubkraft bei Coptern usw - lesenswert.
 
Morgen

Also ich bin von den APC-E Luftschrauben enttäuscht und meide die Dinger wie der Teufel das Weihwasser.

Der Grund:

Modell der 6S Klasse, Motor Rimfire 1.20 (450kv), Regler YGE 120, Akku SLS 6S 5000 APL.

Verbaut war einen 16x8 APC-E. Strom 85A.

Später dann eine Fiala 16x10. Strom 82A.

Mit der Fiala, die mehr Steigung hat, fliegt das Modell schneller, und hat mehr Durchzug bei weniger Strom.

Der Wirkungsgrad der APC ist einfach bescheiden. Des weiteren reißt bei der APC schnell mal die Strömung ab. Hat man vor allem auf den ersten paar Metern beim Starten gehört. Bei der Fiala gibt's sowas gar nicht.

Ich hab noch ein Modell, ebenfalls 6S Klasse da ist es das gleiche. Nur ist dort ein Scorpion 4025-10 (510kv) als Motor verbaut.
Die APC frisst mehr Strom und hat weniger "Bums".

Seit dem kauf ich die APC Dinger nur noch in kleinen Modellen. Weil Fiala gibt's nur ab 15 Zoll aufwärts.

Ach ja, die Fiala ist ein Holzlöffel.

Grüße

Ich hab in meiner 6S Taylorcraft einen Hacker A60 5XS. Hacker gibt auf seiner Seite einen Strom von 97A für eine 18x8er APC an. Gemessen hab ich eine 18x8er Fiala mit dickvollem LiPo: 79A
Das Vorhaben auf eine 19x8er Fiala zu gehen scheiterte leider an 94A. Gemessen jeweils festgehalten bei Vollgas im Stand.

Gruß Christian
 

Paride

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Hallo Werner,

klar, dickeres Profil = mehr Widerstand, Auftriebsänderung (je nach restlichen Bedingungen) und dazu 0,5 Zoll mehr Steigung und ggf. eine andere Form der Latte in der Frontal- und Seitenansicht (montiert am Modell) - das kann schon Änderung ergeben.

Bei so vielen Parametern wird es schwierig, heraus zu finden, was woran lag. Um einen groben Anhalt zu bekommen, nimm mal beide Latten und zeichne, auf ein Stück Transparentpapier gelegt, ihre Konturen mit einem Stift nach. Wenn Du jetzt die Zeichnungen aufeinander legst und beides auf ein helles Stück Papier, kannst Du gut sehen, wie unterschiedlich die beiden Hersteller ihre Latten formen. Bei der "Halbspannweite" einer Seite zeichne mal bei 70% und bei 75% der Strecke (nach Außen) Markierungen auf der mittigen Längslinie jedes Blattes. Dann siehst Du, inwieweit die Stelle der maximalen Blattbreite von jenen Stellen abweicht und wie lange das Blatt in seiner Kontur breit bleibt. Legst Du die beiden Blätter jetzt noch auf ihre schmale Seite und machst das Gleiche mit der Kontur der Blattoberflächenwindung, am besten oberhalb und unterhalb, siehst Du im Grunde das Gleiche aus dieser Perspektive und ggf. Unterschiede zwischen den beiden Blattherstellern bzw -typen.

Wäre nett, wenn du es machst, abfotografierst und hier einstellst - uns interessiert das auch. Danke vorab.

Noch zu Deiner Frage nach der Sicherheit von Holzlatten: seriöse Prop-Hersteller geben idR an, bis zu welcher Drehzahl eine Latte nutzbar; d.h. betriebssicher ist, einwandfreien Zustand und korrekte Behandlung (d.h. ohne erkennbare Schäden) vorausgesetzt. Wo das nicht angegeben ist, würde ich die Finger davon lassen bzw beim Hersteller / Generalvertreter vorher mal anfragen. Das gilt aber nicht nur für Holzlatten, sondern generell für alle. Bei KfK oder Gfk zB ist tückisch, wenn sie Haarrisse haben, die man nicht oder kaum sieht - unter UV-Licht sieht man es.
 

FamZim

User
Hallo

Ich habe auch stromfressende Erfahrungen mit Holzprops gemacht, und mache sie darum ab 50 % Radius auf 10 % dicke runter.
Keinesfals sollten sie aussen so :

Fiala,20.18-09..jpg

aussehen.

Das sind Bremspropeller.
In einen Messschieber geklemmt kann das Profil erstens gemessen werden, und der Punkt der grössten Dicke,( 1/3 von vorne) und der Nasenradius beurteilt werden.
Je höher die Nase vom Profil liegt um so schneller darf die Umpfangsgeschwindigkeit sein.

Gruß Aloys.
 

kioto

User
Hallo Alois,
Die Luftschraube ist auf halben Radius am breitesten 31mm und dort 4,4mm dick, zu den Spitzen läuft sie auf 2mm Dicke aus. Profil ist etwas flacher als in Deinem Bild.
Bis jetzt hatte ich nur kleine, leichte Flieger, so max 1,5Kg und halt eine halbweg passende Kunststoff Latte gekauft, den Strom gemessen und ok.

Der Stick ist jetzt 2,5Kg, fliegt zwar auch bei Böhigem Wind wie auf Schienen, aber man merkt doch das Gewicht.

Stick-Prop-001-k.jpg

Stick-Prop-002-k.jpg

Stick-Prop-003-k.jpg

Stick-Prop-005-k.jpg

Umrißvergleich zu APC 13x6,5 (grün)
Stick-Prop-007-k.jpg
 

FamZim

User
Hallo

Dieser Prop ist einwandfrei zu dick für einen guten Wirkungsgrad.
Bei 31 mm Tiefe sollte er nur noch 3,1 mm dick sein.
Die grösste Dicke ist auch eher bei 50 % also zu weit hinten.
Hinterkante zu dick und zu rund, da wurde früher mit der Hand der Verbrenner angeworfen, das braucht man nicht bei E Antrieben.
Das Profil sollte wie ein flottes Seglerprofil aussehen im Meßschieber, bis Aussen, und dort nur verrunden wie ein Flächenende auch.
Der Standschub und der Strom dabei ist dann ähnlich wie vorher mit dem dicken, die Vorteile merkt man aber sofort an der längeren Flugzeit.

Gruß Aloys.
 

Paride

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Hallo,

langsam. Es ist sicher ein VB-Prop, aber das von Aloys Beschriebene ist auch an bestimmte ua aerodynamische Voraussetzungen geknüpft, die vielleicht in vielen Fällen derzeit bei BL-Antrieben so sind, aber nicht unbedingt so sein müßten. Werde mich später mal dazu äußern, vor allem, weil ich den gedanklichen Ansatz dünnster Blattprofile bei E-Antrieben (und nicht nur bei denen), zumindest so pauschal, für falsch halte, auch wenn er, auf den ersten, flüchtigen Blick, logisch erscheint.

Das schmalere Mittelstück, die Prop-Aufnahmeregion der E-Props, ist vor allem der Gewichtsreduktion an einer aerodynamisch eher irrelevanten Stelle geschuldet und hat mE weniger mit Effizienz des Vortriebs zu tun. Die Verschlankung des E-Prop Blattes nach Außen folgt ua einer Idee zur Aerodynamik und somit Effizienz des Antriebes, das stimmt, nur muß der Ansatz so nicht in jedem Fall stimmen.

@Werner: herzlichen Dank für die Mühe der Zeichnungen und Fotos sowie der Schilderungen und Fragen, die sind prima.

@Aloys: danke für die Diskussion, die brauchen wir dringend.
 

Hans J

Vereinsmitglied
Moin
In der DMFV Verbandszeitschrift veröffentlicht regelmäßig ein Kollege, der Ingenieur ist und sich mit solchen Themen beschäftigt, Artikel zu seinen Untersuchungen - manchmal leicht verständlich, manchmal recht wissenschaftlich kompliziert / komplex anmutend, kommt mir vor, aber so gut wie immer interessant und aufschlußreich. er heißt, meine ich Proetl (oder Proetel oder so ähnlich, mea culpa, wenn's nicht genau stimmt).
die Herren Ernst Schöberl und Helmut Schenk haben sich nach meiner Erinnerung schon vor vielen Jahren über Propellerauslegung Gedanken gemacht. Einiges dazu muß auch hier irgendwo in den Tiefen des Forums verbuddelt sein.
http://www.drivecalc.de/PropCalc/PCHelp/Einfuehrung.pdf


P.S.: Derr Herr heißt Proetel.;)
 

FamZim

User
Hallo

Ach noch etwas
Die Schlanken Propellerblätter sind meines Erachtens einem Kompromiß geschuldet.
Dieser ist zwischen großem Durchmesser und dem dabei zu hohen Motorstrom entstanden.
Kommt die Strahlgeschwindigkeit nache an die Fluggeschwindigkeit, fällt der Motorstrom sehr stark wenn der Prop etwas taugt, im Sturzflug kann der bis auf null runtergehen (Windmilling) .
Also macht man die Blätter so lang wie es geht, und dann so schmal, das der Motor nicht verreckt ;)

Gruß Aloys.
 
Hallo Hilmar,
es ist wohl ein Turnigy Type C Light Wood Propeller.

Hallo Werner,

ich verwende die Typ A Beach wood Propeller und bin damit sehr zufrieden.
Aktuell habe ich 2 Slowfly wood Propeller im Test. Sind an kleineren 3 D Modellen (1,2m) im Einsatz.
Bisher sehr positiv und deutlich formstabiler als die teilweise montierten Plastic Propeller.

Gruß Hilmar
 

Paride

User gesperrt
Unter "Prodcuct Config Table", über "Compare" findet sich eine Darstellung zu Durchmesser und Steigung einer Luftschraube, die ich recht interessant gemacht finde:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/...Wooden_Slowfly_Propeller_13x4_5_CCW_1pc_.html

Das soll keine Produkt- oder Anbieterwerbung sein, nur ein Beispiel.


Das hier schien mir auch noch ineressant:

http://www.instructables.com/id/Wood-Propeller-Fabrication/

https://www.bing.com/search?q=Wooden+Propeller+Plans&FORM=R5FD2

http://www.woodenpropeller.com/MWP.html

http://www.woodenpropeller.com/Propeller_Identification.html

http://www.paraprops.com/


und das noch:

http://www.historicpropellers.com/
 

Paride

User gesperrt
Hallo Hilmar,

danke für den Tipp!


Werde das, was Werner gemacht hat, Umrisse von Props zeichnen, nach dem Umzug auch noch machen - mit dem bißchen, was ich habe. Finde seine Skizzen wirklich gut.
 
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