MÜ 28 von Rowi

Was in erster Näherung sehr gut geht: Maximale Sturzhöhe abschätzen, aus der man voll ziehen können möchte, und für diese Strurzhöhe potentielle und kinetische Energie gleichsetzen. Aus m * g * h =v^2 * m / 2 ergibt das v = sqrt ( 2 * g * h) ~ 4.4 * sqrt (h). Deine 70 m entsprechen dann über 200 m Sturzhöhe. (Das ganze ignoriert den Luftwiderstand und die Geschwindigkeit beim Beginn des Sturzes; ersterer gibt etwas zusätzlich Sicherheit, letzteres das Gegenteil, ist aber in der Gesamtenergiebilanz recht klein.)

Hi Markus,

wenn ich richtig verstehe kann mann für diese Maschine dann die 70-80 m/s hernehmen ?
Da ich ein Laje in diese Richtung bin, gib mir bitte einen Tipp was man so nehmen sollte, könnte.

An alle Anderen, super das ihr euch hier beteiligt , erleichtert wieder mal ungemein die Planung des Modells.


lg Reinhold
 
Ach so, wir haben die Höhenleitwerke als Pendelruder ausgelegt und uns dafür einen massiven Kohleumlenkhebel selbst gebaut. Hintergrund ist, dass alle Massen so dicht wie möglich um den Neutralpunkt zu bekommen. Soll ja ein Kunstflugsegler werden. Und bei der kurzen Rumpfschnauze rächt sich jedes Gramm hinten.

.

Hallo Jörg,

würdest du mir vieleicht bitte die Abmessungen deines Umlenkhebels zur Verfügung stellen?
Welchen Flächenaufbau hast du im Sinn, bei meiner letzten 4m Maschine, Graecalis, habe ich 160er UD Kohle verwendet mit Balsaholm im Schlauch und abgestufte Holmgurte.
Das Teil ist für meinen Geschmack allerding schon fast zu hart geworden, da sich überhaubt nichts mehr biegt.
Sieht meiner Meinung nach im Flug einfach nicht so gut aus. Irgendwelche Tipps??

lg Reinhold
 
Für normalen Kunstflug reicht das definitiv. "Vollgasfest" nach heute üblicher Betrachtungsweise ist das nicht, aber nicht jeder will aus der Sichtgrenze anstürzen und dann voll am Knüppel reissen.

Danke Markus,

muss auch nicht Vollgasfest sein, nur normaler Kunstflug mit etwas Reserven dass man trotzdem mal voll durchziehen kann sollte ein Manöver mal ordentlich in die Hose gehen.
Hast du vielleicht einen Vorschlag zum Flächenaufbau, sollte Torsionssteif werden, aber sich trotzdem noch ein wenig biegen wie die Flächen unsere grossen Brüder.


lg Reinhold
 
Hallo Jörg,

würdest du mir vieleicht bitte die Abmessungen deines Umlenkhebels zur Verfügung stellen?
Welchen Flächenaufbau hast du im Sinn, bei meiner letzten 4m Maschine, Graecalis, habe ich 160er UD Kohle verwendet mit Balsaholm im Schlauch und abgestufte Holmgurte.
Das Teil ist für meinen Geschmack allerding schon fast zu hart geworden, da sich überhaubt nichts mehr biegt.
Sieht meiner Meinung nach im Flug einfach nicht so gut aus. Irgendwelche Tipps??

lg Reinhold

Hmmm, ich schau ja nur in diesen Thread weil wir ja selbst MÜ`s bauen,
Eure Auslegungskriterien sind für mich hanebüchen: das ist halt das Problem wenn man Leuten die Wahlmöglichkeiten in Programmen gibt ohne das dann das Verständnis dieser Werte vorhanden ist. Mal so gesehen, 80 m/s entsprechen 290 Km/h und dass ist DS- Fliegen in Reinkultur (für die MÜ) und dann gibt es noch Leute die behaupten, dies wäre nicht vollgasfest. Entschuldigung, so etwas verstehe ich nicht.

So weiter mit etwas Physik, resp. Statik: nach einem Drittel der Spannweite sind schon zwei Drittel der Biegemomente weg. Das letzte Drittel der Momente verteilt sich dann bis auf Null auslaufend bis zum Flächenende. Und wenn ich mir dann anschaue was für Holme da konstruiert werden bzw. wie massiv die Flächen gebaut werden (1,5er Abachi ist viel zu dick) verschlägt es mir den Atem, es ist ein Wunder das ich noch lebe, denn so massiv wird selbst in der Großfliegerei nicht gebaut.

Aber Du wolltest wissen wie meine Flächen gebaut sind: Styro, 1,5mm Balsa, Steckung mit anschließend 2mm Sperrholz hochkant bis Mitte Störklappen. Von Anfang bis 10 cm über Sperrholz hinaus Kieferleiste 5*10 mm. Vollflächig 160 Gr. Kohle unter 45 Grad. OK mit dieser Bauweise sollte ich nur allein Fliegen gehen, nicht das jemand durch die Trümmer verletzt wird.

Ach so, Reinhold, Du hast das Richtige schon erwähnt, die Durchbiegung! Diese schützt Deinen Flieger vor allzu früher Überlastung. Wenn man jetzt weiß, dass zum Zeitpunkt T0 die Kraft des Ruckes unendlich groß ist versteht man Durchbiegung zu schätzen, da wo eine bocksteife Fläche einfach zerplatzt wird eine biegeweiche Fläche Überlastung einfach in Verformung umsetzen.

Als Beispiel: die ASW 20 von Schleicher hat einen Holm nur bis zu den Querrudern, danach nichts mehr. OK sieht schon komisch aus am Seil, aber ist hier jemand der behaupten will die sei nicht schnell? Oder Nimbus 4 oder ASW 22 oder....

Jörg
 
Hast du vielleicht einen Vorschlag zum Flächenaufbau, sollte Torsionssteif werden, aber sich trotzdem noch ein wenig biegen wie die Flächen unsere grossen Brüder.
Wenn Du Flächenbiegung (nicht nur Biegung im Verbinder) bei der Flächengeometrie einer Mü 28 sehen willst, solltest Du Dir überlegen, die Holmgurte in Glas auszuführen. Wenn Du Kohle auf 70 m/s Manövergeschwindigkeit auslegst, wird das vermutlich bocksteif. Torsionsschale natürlich trotzdem in Kohle. (Nur 45°, sonst passt das nicht zum Glas-Holm.) Zur Belegung der Torsionsschale fragst Du besser bei Leuten, die praktische Erfahrung mit ähnlichen Modellen haben. Zu Torsion gibt es keine absoluten Kriterien, wie das beim Auslegen der Biegefestigkeit auf eine bestimmte Geschwindigkeit möglich ist.



und dann gibt es noch Leute die behaupten, dies wäre nicht vollgasfest. Entschuldigung, so etwas verstehe ich nicht
Ich hasse dieses Wort und das ganze Konzept. Aber für heutige Modellbauer heisst "Vollgasfest": "Ich will aus der Sichtgrenze das Modell senkrecht fallen lassen und dann in 100 m Höhe voll ziehen können." Und da reicht nun mal 70 m/s Manövergeschwindigkeit nicht. Ich finde das nicht toll, aber so wird z.T. mit dem Material umgegangen. Ironischerweise ist die hier als Manövergeschwindigkeit angedachte Geschwindigkeit ja in einem Bereich, in dem Manntragende typischerweise Vne haben...

Wenn Du Dir Antworten aus anderen Threads ansiehst, dann wird z.T. behauptet, Scalesegler mit 5 m Spannweite nicht nach diesem Kriterium (Manövergeschwindigkeit bei Endsturzgeschwindigkeit) auszulegen sei "nicht sicher"...

Entsprechen sind bei Aussagen zur Festigkeitsauslegung solche CYA (cover your ass) Statements heute nötig.
 
Hallo,
um die für Deine Ansprüche und Fluggeschwindigkeiten vernünftige Torsionssteifigkeit der Fläche auszulegen, solltest Du v.a. folgende Parameter berücksichtigen:
1. wie dick ist mein Profil?
2. welche Vne sehe ich vor?
3. wie Momenten-arm ist das Profil?
4. wie stark muss meine Beplankung mindestens sein, bzw. welche Randabstände der Torsionslage ergeben sich?

zu 2. als Anhaltspunkt: alle meine selber gebauten Segler erreichen locker über 90-100m/s = 300-360 km/h. Vergleichend zum GPS habe ich es letztens erst wieder an meinem Fox mit 3m/ 5,4kg per Pitot-Rohr gemessen. Vor Allem, wenn man in größerer Höhe z.B. in den Bergen fliegt, dann geht`s ganz überraschend schnell voran ;). Deine Mü wird das mit dem 9% HQW auch spielend erreichen wenn Du alles handwerklich gut aufbaust! Ich empfinde es allerdings als fürchterlich unästhetisch, bei so einem Tempo noch mit hartem Knüppel zu agieren oder durch Turbulenzen zu ballern. Vne ist durch die aerodynamische Verformung bzw. Flatterfestigkeit gegeben und nicht die Manövergeschwindigkeit (= Ergebnis der Holmauslegung)- anders gesagt bedeutet "Vollgasfest" nicht "unzerstörbar bis Maximaltempo"...

zu 4. ich würde immer so dünn wie möglich wählen, idealerweise 0,6mm Anigre oder Lindenfurnier.

Und sonst? Gut geschnittene, harte Kerne und akkuraten Aufbau setzen wir mal voraus. Ich würde immer ein 45° bidiagonales CFK-Gelege als Verstärkung wählen oder wenn man sich es leisten mag, ein Spread-Tow. Überschlägig reichen rund 160g/m² je Seite, bis über ca. 10% Halbspannweite über die Steckung hinaus evtl. aufgedoppelt. Evtl. am Flügelende auf 100-120g/m² auslaufend. Ruder ebenso voll unterlegt! Das sollte genug Torsionssteifigkeit und eine gute Gewichtsverteilung am Außenflügel ergeben.

Demgegenüber lässt sich die Holmauslegung genau spezifizieren- siehe u.a. das Programm von C. Baron und viele diesbezügliche Artikel hier. Daher spare ich mir das erst Mal hier.
Nur so viel: eine übertriebene Durchbiegung ist nun auch wieder nicht erstrebenswert, denn man sollte schon einen Flügel anstreben, der bis zum auszufliegenden Maximalspeed kein merkliches Eigenleben führt. Da ist ein CFK-Holm aus einer HT-Faser einfach ideal, erreicht (vernünftig ausgelegt) aber nun mal keine allzu hohen Dehnungen. Ein wenig kann man mit dem Schubmodul am Holmkern tricksen, d.h. wenn dieser mit diagonaler Glasverstärkung statt CFK erstellt wird, erreicht man einen etwas biegeflexibleren Flügel und v.a. eine bessere Energie-Aufnahme/ Dämpfung. Also aus dem Kern, nicht aus der Gurtbelegung heraus. Gemeinhin das, was beim Ski als "Flex" und "Response" bezeichnet wird... und das ohne eine Knick-/ Beul-Problematik am Kern oder interlaminares Schubversagen befürchten zu müssen.
 
Ich habe mir jetzt lang überlegt ob es Sinn macht darauf zu antworten:

Was soll`s
-Pitot misst V gegenüber umgebener Luftmasse, GPS misst V gegenüber Boden, also nicht vergleichbar. Wenn Du mit GPS 300 messen willst geht das nur horizontal, das würde bedeuten, dass Du vertikal mind. 400 fliegen müsstest (Zeitverzögerung um Strecke als Messbasis zu haben), Pitot im Modellflugzeug ist eine Krücke mit hoher Ungenauigkeit da Referenzdrücke fehlen.
- richtig in großer Höhe wird es schneller weil die Luftdichte geringer ist, aber dies bedeutet auch geringere Last auf der Fläche.
-Den Form- und induzierten Widerstand bei einem "Semi-Scale"- Segler hast Du an der Rezeption abgegeben?
-Bei 300 hat sich der Kunststoff Deiner Kabinenhaube schon lange verabschiedet und ist in Teilen auf dem Weg zum Talboden
-der Rumpf von Rowi dürfte nicht fest genug sein um solche Geschwindigkeiten im engen Abfangebogen auszuhalten.

so jetzt mal weiter: wenn ich die gleiche "Ungenauigkeit" bei den Bauvorschlägen ansetzen würde, wären die Null. Stimmt aber nicht, da ich die Bauvorschläge im Prinzip unterstütze nur auch hier folgende Anmerkungen:
-Warum solche Krücken mit dem Holmsteg? Ich weiss, alle reden von 45 Grad oder Flexschlauchgewebe, warum erschließt sich mir nicht. Die Stege werden nur breit und dann ist in diesem Bereich das Profil dann ungenau (bei 0,6mm schleifst Du da nichts mehr richtig hin). Abgestufte Gelege unter der Beplankung sind unterschiedlich dick, wo soll die Differenz aufgenommen werden? Im Styropor? Das wird Die was husten! Also muss doch etwas Fleisch zum Schleifen her.

Ich erklär das meinen Kumpels immer so: stellt Euch vor, da kommt ein Luftteilchen mit der Bedienungsanleitung des Profilerfinders in der Hand angeströmt und wundert sich an der Nasenleiste ob es denn hier richtig sei. Naja sagt es sich wenn ich schon mal da bin ström ich mal weiter so vor mich hin. Kurz vor dem dicksten Punkt des Profiles reißt es die Augen vor Schreck auf, was ist das denn für ein Death Valley (Holmbereich) da vor mir? Aus Angst springt es jetzt endgültig von der Fläche.

Nicht um sonst sind die Schalenflieger so viel besser wie die Sandwichflieger
 

kid944

User
Baue auch eine ROWI MÜ28

Bei mir hat es sich beim Bau der Flächen ergeben, das ich 410cm baue.
Mache aber die Flächenenden um je 15cm abnehmbar. (auf 380cm)
Steckungsrohr dafür gleich mit in den Holm eingebaut.

Hauptsteckung 20er Rundstahl (1,6KG)
oder 300g CFK Stab.

Bau hat seit Mai 2017 aber leider Pause.

Gruß Eric
 

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Hi alle zusammen,

toll wie viele sich hier einbringen.
Jeder der will, soll hier seine Meinung zum Thema kundtun, vielleicht schaffen wir ja gemeinsam den ultimativen Fluegel zu bauen;-))
Ich moechte versuchen fuer mich das beste herauszuholen um einen fuer mich idealen Fluegel zu bauen.

Das Schalentiere besser fliegen ist mir schon klar, allerdings muss man im vergleich zur Sandwichflaeche auch sagen dass der Bauaufwand und der Preis fuer Formen usw. auch in einer anderen Liga spielen.

Mit herkoemmlichen Mitteln wird man auch immer wieder mit Bauungenauigkeiten zu kaempfen haben, das kann bereits beim schneiden der Kerne beginnen.
Ich bin auch der Meinung dass man mit sauberer Bauweise trozdem eine Furnierflaeche hinkriegt, die fuer mich Sonntagsflieger mehr als ausreichend ist.
Nicht jede, oder besser meine Hobbykasse laesst es nicht zu ein Voll Gfk oder wie es mittlerweile schon der Brauch ist eine voll CFK Modell zu bauen.
Mir jedenfalls fehlt auch das noetige Koennen um so etwas anzugehen.

Interessant finde ich wie gross die Unterschiede zwischen dem einen und anderen Modellbauer sind was die Auslegung so einer Flaeche betrifft.
Wenn ich mir die letzten Bilder von kid944, hast du vielleicht einen Namen fuer uns, anschaue dann sieht das so aus wie ich mir das vorstelle.
Kannst du uns vielleicht den Aufbau deiner Flaechen beschreiben?
Hoffe es ist kein Geheimnis, Flaeche sieht richtig gut aus mit dieser Belastung.

lg Reinhold
 
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Coogan

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Rowi 4m Mü28

Rowi 4m Mü28

Hmmm, ich schau ja nur in diesen Thread weil wir ja selbst MÜ`s bauen,
Eure Auslegungskriterien sind für mich hanebüchen: das ist halt das Problem wenn man Leuten die Wahlmöglichkeiten in Programmen gibt ohne das dann das Verständnis dieser Werte vorhanden ist. Mal so gesehen, 80 m/s entsprechen 290 Km/h und dass ist DS- Fliegen in Reinkultur (für die MÜ) und dann gibt es noch Leute die behaupten, dies wäre nicht vollgasfest. Entschuldigung, so etwas verstehe ich nicht.

So weiter mit etwas Physik, resp. Statik: nach einem Drittel der Spannweite sind schon zwei Drittel der Biegemomente weg. Das letzte Drittel der Momente verteilt sich dann bis auf Null auslaufend bis zum Flächenende. Und wenn ich mir dann anschaue was für Holme da konstruiert werden bzw. wie massiv die Flächen gebaut werden (1,5er Abachi ist viel zu dick) verschlägt es mir den Atem, es ist ein Wunder das ich noch lebe, denn so massiv wird selbst in der Großfliegerei nicht gebaut.

Aber Du wolltest wissen wie meine Flächen gebaut sind: Styro, 1,5mm Balsa, Steckung mit anschließend 2mm Sperrholz hochkant bis Mitte Störklappen. Von Anfang bis 10 cm über Sperrholz hinaus Kieferleiste 5*10 mm. Vollflächig 160 Gr. Kohle unter 45 Grad. OK mit dieser Bauweise sollte ich nur allein Fliegen gehen, nicht das jemand durch die Trümmer verletzt wird.

Ach so, Reinhold, Du hast das Richtige schon erwähnt, die Durchbiegung! Diese schützt Deinen Flieger vor allzu früher Überlastung. Wenn man jetzt weiß, dass zum Zeitpunkt T0 die Kraft des Ruckes unendlich groß ist versteht man Durchbiegung zu schätzen, da wo eine bocksteife Fläche einfach zerplatzt wird eine biegeweiche Fläche Überlastung einfach in Verformung umsetzen.

Als Beispiel: die ASW 20 von Schleicher hat einen Holm nur bis zu den Querrudern, danach nichts mehr. OK sieht schon komisch aus am Seil, aber ist hier jemand der behaupten will die sei nicht schnell? Oder Nimbus 4 oder ASW 22 oder....

Jörg


Hallo Jörg,

die von mir gewählten 70m/s reichen bei meiner Flugweise vollkommen aus, die Mü soll definitiv nicht vollgasfest sein, da ich absolut keine Sturzflüge aus irgend einer Sichtgrenze mache. Solche Aktionen finde ich persönlich unverantwortlich - bei mir sind es eher moderate Speedflüge in einem Winkel von 20-25° aus 400m, die in einem normalem Abfangbogen bei 100 - 150m in einer Rolle und Umwandlung der Restenergie in Höhe endet.
Persönlich möchte ich bei der Mü da und bei Loopings so gut wie kein Durchbiegen der Flächen sehen.
Die 1,5mm Abachi habe ich absichtlich gewählt, da das bei mir die ersten Flächen waren, die ich mit Holmgurten ausgelegt habe - ich wusste nicht ob das gleich auf Anhieb klappen würde, evtl. hätte ich ja Unebenheiten herausschleifen müssen und bei 1mm oder weniger ist das schon beim ersten Mal ein Risiko ... all meine anderen Modelle sind mit 1,0mm Abachi gebaut und so werde ich auch die nächsten wieder bauen.
Von einer Beplankung mit Balsoholz halte ich persönlich wegen der Druckempfindlichkeit bei Transport und Lagerung nicht viel.

Das Program von Chrisian finde ich sehr gut, vor allem für Leute wie mich, die sich weiterentwickeln wollen und dann langsam tiefer in die Materie einsteigen möchten, es hilft am Anfang bei den Berechnungen ungemein viel - was nützt es alles selbst zu berechnen um am Ende festzustellen, das die Berechnungen falsch waren und das Modell dann Schrott ist!

Wenn man nachfragt mit was für einer Geschwindigkeit man rechnen soll, bekommt man die unterschiedlichsten Angaben bei manchen reichen 40m/s für einen Kunstflugsegler, ein anderer rechnet mit 100m/s, der eine will bocksteife Flächen, der andere möchte dass sich die Flächen biegen, ich denke nicht, das es hier eine eindeutige Richtlinie geben wird!

Den Aufwand bei der Mü betreibe ich um Erfahrung beim Bau vom Flächenverbinder, Verbindertaschen, Holmaufbau und Holmgurten zu erlangen, da mein übernächstes Project eine DG800S mit 6,43m sein wird, der Rumpf liegt schon einige Jahre im Keller und bis jetzt habe ich mich da vom Bau wie ich bisher gebaut habe nicht herangetraut! Bei dieser DG sollen sich dann natürlich die Flächen durchbiegen.

Das nächste Projekt, welches ich nächsten Monat anfangen werde ist eine H101 Salto mit 3,90m / 4,40m Spannweite .... ich muss demnächst die Flächen berechnen, sie sollen sich im Gegensatz zur Mü gerne etwas durchbiegen - mit welcher Geschwindigkeit soll ich hier rechnen ... gebt mir mal einen Tip
Gewicht: ~ 5-6 kg
HL Profil: NACA 0012
Fläche: HQW 2,5/12 - HQW 2,25/10

Gruß
Carsten
 
Hallo Carsten,

Du hast ja Recht, auch C. Baron hat in seinen Berechnungen Sicherheiten enthalten und dann kommt noch die Schlauheit des Materials dazu. Und dann bleibt noch zu berücksichtigen wie die Leute Ihre Holmgurte "panschen". Rovings vorgespannt oder nicht, viel oder wenig Harz. Wenn Du da auf die sichere Seite gehen willst nimmst Du statt günstiger Rovingware einfach pultrutierte Kohlestäbe in 0,2- 0,5mm als Bündel, dies ist Festigkeitsmäßig nicht zu toppen und wird neuerdings in der Großsegelei auch gemacht (LAK).
Schau Dir die Fläche von Eric an wie schön gleichmäßig die sich durchbiegt, das muss das Ziel sein. Wobei dies nicht die Belastung von 10G ist und trotzdem sehr vertrauenserweckend aussieht.

Und Deine dicke Beplankung hat ja einen Vorteil, Du kannst Dein Profil anhand von Schablonen nachher nachschleifen bis der Arzt kommt. Und scheu Dich nicht auch mal etwas auf zu spachteln, der aerodynamische Gewinn ist deutlich höher als das Mehrgewicht.

Ach freue ich mich jetzt schon auf das Rifugio Frederola ab dem 13.07., endlich wieder richtig fliegen!!!
 

Coogan

User
... einfach pultrutierte Kohlestäbe in 0,2- 0,5mm als Bündel, dies ist Festigkeitsmäßig nicht zu toppen und wird neuerdings in der Großsegelei auch gemacht (LAK)...."


:cool:
Sehr Interessant, wieder was neues gehört - darüber muss ich mich mal schlau machen

Gruß
Carsten
 
Hallo Carsten,

Kennst Du die Bauberichte vom User Czfridolin im Thermik Board Forum? Er hat zahlreiche schöne Bauberichte von festen und schnellen Fliegern um die 4m gemacht. Die Bauweise ist bewährt und in der Luft nur mit Gewalt zu zerstören. Ich habe mehrere Modelle so gebaut und bin damit schon öfters über 300 km/h mit schnellen Richtungsänderungen geflogen.

Ein wirklich gut gebauter Sandwich-Flügel steht einem Schalenflügel nicht viel nach, außer beim Gewicht.

Gruß
Frank
 

Coogan

User
Hallo Carsten,

Kennst Du die Bauberichte vom User Czfridolin im Thermik Board Forum? Er hat zahlreiche schöne Bauberichte von festen und schnellen Fliegern um die 4m gemacht. Die Bauweise ist bewährt und in der Luft nur mit Gewalt zu zerstören. Ich habe mehrere Modelle so gebaut und bin damit schon öfters über 300 km/h mit schnellen Richtungsänderungen geflogen.

Ein wirklich gut gebauter Sandwich-Flügel steht einem Schalenflügel nicht viel nach, außer beim Gewicht.

Gruß
Frank

Hallo Frank,
ich schaue mir das mal an, bin aufmerksamer Mitverfolger von Andreas seinem Bericht "ASW 28 (M 1:3,33): Kompletter Eigenbau!" alles schön erklärt, denke so werde ich dann meine DG bauen.

Sandwich oder Schalenflügel, das ist natürlich auch eine Preisfrage. Es gibt natürlich auch viele Modellflieger, die ihr Hobby sehr gerne machen - aber das Potential ihrer Modelle überhaupt nicht ausnützen,
da gehört ja auch das richtige Einstellen von Ruderausschlägen, Gewicht, EWD .... jeder fliegt ja auch anderst oder auch die Einsatzgebiete sind total anderst, ob ich jetzt in der Ebene fliege oder am Hang..
Ich fliege meistens in der Ebene, einmal im Jahr Alpin am Lago Maggiore in Italien, dort ist weitläufigeres fliegen in Thermik angesagt, bei uns eher Thermik suchen - da ist man eher geneigt etwas zu sehr
am Höhenruder zu ziehen anstatt die Maschien laufen zu lassen .. Die Thermikentwicklung in 100m sind natürlich anderst wie wenn man schon in 1000m startet :-D

Gruß
Carsten
 
Preisfrage ist relativ. Ein Sandwichflügel mit guten Materialien gebaut kommt oft teurer als ein günstiges Schalenmodell. Bei meiner aktuellen ASW 15 hat das Material wahrscheinlich schon so viel gekostet wie ein Valenta-Flieger gleicher Größe. (Der Rumpf war allerdings sehr teuer) Rechnen wird sich so ein aufwändiger Selbstbau niemals.

Schau dir auch noch mal den Bericht vom User Kneubi an (LS10 in 1:3). Da habe ich die meisten Weisheiten her.

Viel Erfolg bei deinem Projekt. Eine MÜ28 steht auch auf meiner Liste.

Gruß
Frank
 
Ich habe mir jetzt lang überlegt ob es Sinn macht darauf zu antworten:

Was soll`s

Ich habe auch überlegt ob ich mir das antue ;)

-Pitot misst V gegenüber umgebener Luftmasse, GPS misst V gegenüber Boden, also nicht vergleichbar. Wenn Du mit GPS 300 messen willst geht das nur horizontal, das würde bedeuten, dass Du vertikal mind. 400 fliegen müsstest (Zeitverzögerung um Strecke als Messbasis zu haben)
Ich habe nicht behauptet, die Vergleiche bei diesem hohen Tempo anzustellen. Man kann das auch im stationären Horizontalflug diesseits 30m/s machen. Einen ungefähren Plausibilitätscheck ergibt das schon, imho.

Pitot im Modellflugzeug ist eine Krücke mit hoher Ungenauigkeit da Referenzdrücke fehlen.
Leider kriege ich messtechnisch nix Besseres zu kaufen, und auf eine gewisse Ungenauigkeit pfeife ich gern, wenn´s um Größenordnungen geht.


-Bei 300 hat sich der Kunststoff Deiner Kabinenhaube schon lange verabschiedet und ist in Teilen auf dem Weg zum Talboden
-der Rumpf von Rowi dürfte nicht fest genug sein um solche Geschwindigkeiten im engen Abfangebogen auszuhalten.
- Gut, dass Du das so genau weißt. Sag`s bitte nicht der Haube, bisher wusste sie nämlich nix davon ;)
- weder bin ich im Besitz eines Rowi-Fliegers, Rowi-Rumpfes, noch fliege ich bei diesem Tempo enge Abfangbögen (auch wenn das kein Problem wäre- nur halt nicht schön imho). Finde es interessant, was Du so alles aus dem Beitrag herausliest... :rolleyes:

So, und zum Rest nehme ich einfach keine detaillierte Stellung. Ist mir zu mühsam und ich habe bereits zu viele Flügel selber gebaut um jedes Detail nach außen rechtfertigen zu müssen...
Womit Du allerdings Recht hast, ist die Tatsache, dass man für genannte dünne Beplankungsfurniere eine gewisse handwerkliche Fertigkeit und Übung haben muss. Daher auch der Hinweis dass die Kerne entsprechend akkurat gescshnitten und geheftet werden müssen. Den Hinweis hätte ich evtl. noch klarer herausstellen sollen.
Ähnliches gilt für die Breite des Holms- hier gibt es strukturelle Optima, die sich aus der Auslegung ergeben- aber bautechnisch umzusetzen nicht immer ganz einfach sind. Daher ist vor der Nass-Belegung eine genaue Endmaß-Prognose des Stegs und der Gurthöhen an mehreren Punkten der Halbspannweite erforderlich. Dito gehört der Holm an die minimal gewölbte maximale Dicke, auch die Krümmung im Steg nachempfunden (Wurzelbereich) etc. Und wenn die Beplankung trotzdem ein wenig einfällt, gibt es einfache und bewährte Korrekturmöglichkeiten, die das Profil keineswegs unzulässig verfälschen. Gelebte Praxis :)

Nicht um sonst sind die Schalenflieger so viel besser wie die Sandwichflieger
Ach ja? Nun ja, ich sehe oft genug gute Sandwich-Flügel die handelsübliche Schalen gnadenlos versägen... den Premiumbereich mal ausgenommen...

@ Carsten: zu Deinem Salto gibt es ein ziemlich ähnlich ausgelegtes kommerzielles Gegenstück: Valenta Salto. Ich habe so einen in Voll-CFK und der geht mit dem HQW 2,5 nur mit Gewalt und Selbstüberwindung an die 220-250km/h ran... mit 8kg d.h. wenn ich 1,4kg Messing in den Eigenbau-Verbinder reinschiebe ;)
Mit anderen Worten: ich würde da eine modernere und leistungsfähigere Auslegung wählen- wobei die Allround-Eigenschaften schon ganz gut sind
 

kid944

User
Mal zurück zur MÜ ;)

Die Biegung meiner Flächen ist eigentlich wirklich sehr klein.
Sieht auf dem Bild stärker aus als es ist.
Der 20er Stahl macht eher die "Biege"

Bevor ich was über meinen Flächenaufbau schreibe...

Habe über Wochen jeden Fetzen den ich im Netz finden konnte aufgesaugt,
mit dem Ergebniss das ich alles anders machen werde.
OHNE Vakuumpumpe !

Vorbereitungzeit: ENDLOS
Fläche Laminieren/Beplanken/Pressen (alles Nass in Nass) max. 2,5 Std

Zum Bau werde ich demnächst mal ein eigenes Thema eröffnen.

Mein Flächenaufbau:
20mm Steckung (26cm in die Fläche je Seite)
Perfekt gewachsener 10mm Kieferholm durchgängig (war sehr schwer zu finden)
50K Rowings für 10G gerechnet, abgestuft (oben und unten auf dem Holm)
140G Biax vollflächig
125G UD vollflächig
1mm Abachi

Was die Fläche wirklich kann ?
Keine Ahnung.
Denke aber ich kann mich problemlos draufsetzen (zwischen zwei Stühlen)


Mein Strack hat übrigens 8,6% Dicke

Sind meine ersten Flächen.
Sind kerzengrade.
Kein Hügel und Täler

Gruß Eric
 

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