NASA Rover Perseverance auf dem Mars gelandet ...

Beim Testlauf lief der obere Rotor in der Tat falschherum. Das konnte man sogar erkennen, ohne ein selbsternannter Experte zu sein.
Das war auf jeden Fall das Bemerkenswerteste an einer kurzen, pixeligen Filmsequenz, die ansonsten nicht mehr als 1,5 Rotorumdrehungen zu zeigen hatte.
Dass man die Geschichte mit der Drehrichtung für den eigentlichen Flug sicher noch in den Griff bekommt, daran hat wohl kaum einer hier gezweifelt. Im Gegensatz zu dir scheinen die meisten hier wohl zu dem Schluss gekommen zu sein, dass sich die NASA einen Brushless-Controller mit softwareseitiger Drehrichtungumkehr leisten kann :D
Da schließe ich mich voll Franz Hintermann an!
 
Wow, er ist geflogen, super!
Und dass obwohl hier einige selbsternannte Experten erkannt haben, dass der obere Rotor sich falsch rum dreht. ...
Fakt ist: Es war ein Software Update erforderlich und es sah so aus, als würde der obere Rotor falsch herum drehen. Dass das auch ein Effekt der Bildwechselfrequenz sein kann ist klar. Diese ist offensichtlich sehr niedrig, wie man beim ersten Flug von Ingenuity erkennen kann.
Das Schattenbild der Bodenkamera von Ingenuity ist dagegen gestochen scharf - und das bei einer Kopfdrehzahl von ca. 2.500U/min.
 
Da sind wir zu Gast auf einem fremden Planeten und was machen wir?
...lassen einfach unseren Müll liegen...ob wir so Freunde von den kleinen grünen Männchen werden? :rolleyes:

Litter on Mars.jpg


Ich hoffe es gibt noch eine Misson "clean landscape".

Aber trotzdem drei 👍👍👍 für den geglückten Erstflug.


Gruß
Eddie
 

UweHD

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Da schließe ich mich voll Franz Hintermann an!
Schaut euch mal das Originalvideo der NASA an, aufgenommen von der Perseverance mastcam. Das kann niemals eine optische Täuschung aufgrund Drehzahl und Aufnahmefrequenz sein, allein schon weil sich die Drehzahl des Rotors langsam auf null reduziert:

Wenn man sich lediglich die auf YT kursierenden Videos anschaut, dann könnte man in der Tat Zweifel haben.
 

UweHD

User
Stimmt, auf diesem Video ist es eindeutig. Sieht aber auch nicht aus als ob es ein Drehzahltest ist.
Sie haben beide rotoren von einer definierten Position in eine andere bewegt.
Der Orignaltext sagt dazu, dass es eine Aufnahme des testweisen Drehens der Rotore ("wiggle test") vor dem eigentlichen Hochlaufen der Rotoren auf Nenndrehzahl ("actual spin-up") war.
"The video shows the blades performing a wiggle test before the actual spin-up to ensure they were working properly."
Beim eigentlichen "spin-up" danach kam es dann zu einem automatischen Abbruch, der letzlich zu der mehrtägigen Verzögerung und dem Software-Update geführt hat.

Ich denke allerdings nicht, dass der Abbruch etwas mit der Drehrichtung des oberen Rotors im "wiggle test" zu tun hatte. Falls ja, wäre das allerdings schon ein Knaller ;)
 

Wilf

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Entwicklungskosten 2,2 Mrd €, lese ich.
Ob die NASA jetzt in die Serienproduktion geht und damit den Modellbaumarkt überschwemmt?
a010.gif
 

Vultra

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" Ob die NASA jetzt in die Serienproduktion geht und damit den Modellbaumarkt überschwemmt? "

Naja, wenn dann auch ein Flug zum Mars mit dabei ist. Auf der Erde kann man ja mit dem Ding nicht fliegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Wir hatten das schon angeschnitten, aber mE nicht ausdiskutiert:
Wie wirkt sich die dünne Marsatmosphäre auf die Flugeigenschaften von so einem Modell aus?

Bei einem Modell mit Tragflächen würde ich annehmen, dass dieses abartig schnell fliegen muss, damit die Fläche genügend Auftrieb schafft. Während des Flugs ist das ja nicht wirklich ein Problem. Das dicke Ende kommt erst bei der Landegeschwindigkeit, weil die "Luft" am Mars zwar viel dünner ist, die Steine aber genau so hart sind wie bei uns.

Wie verhält sich das bei einem Hubschrauber?
 

UweHD

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Wie verhält sich das bei einem Hubschrauber?
Auf dem Mars entspricht die Atmosphärendichte etwa 1% des Erdniveaus, die Schwerkraft hingegen rund 33%. Ergo ist es für ein Fluggerät ca. 33x aufwendiger, den notwendigen Auftrieb zu erzeugen.
Ein Starrflügler müsste entsprechend größere Flächen aufweisen und ein Hochauftriebsprofil verwenden. Und wohl dennoch ein vielfaches schneller fliegen als auf der Erde, um den notwendigen Auftrieb zu generieren.
Für einen Hubschrauber gilt das gleiche, nur eben für einen Drehflügel: Die Rotoren müssen im Vergleich zur Größe und Masse des Fluggerätes überdimensional groß sein (was sie bei dem Mars-Helikopter ja auch sind: ca. 1,2m Rotordurchmesser, und das gleich doppelt - plus das überbreite Blatt im Verhältnis zu ähnlich großen RC-Helis), ein Hochauftriebsprofil aufweisen und "schnell fliegen", d.h. eine hohe Umdrehungszahl haben. All das trifft auf den Marsheli zu, wenn man ihn mit einem Modellheli auf der guten alten Erde vergleicht...
 
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Bei einem Modell mit Tragflächen würde ich annehmen, dass dieses abartig schnell fliegen muss, damit die Fläche genügend Auftrieb schafft. Während des Flugs ist das ja nicht wirklich ein Problem. Das dicke Ende kommt erst bei der Landegeschwindigkeit, weil die "Luft" am Mars zwar viel dünner ist, die Steine aber genau so hart sind wie bei uns.
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Nehmen wir als Beispiel den guten alten AMIGO II von Graupner. Leicht gebaut (700g) kann man den noch mit 5m/s oder 18km/h steuern. Auf dem Mars läge die Minimalgeschwindigkeit bei ca. 102km/h. Bei dieser Geschwindigkeit wird die Landestrecke arg lang und ein größerer Stein im Weg dürfte zum Totalschaden führen.
 

Vultra

User
Nehmen wir als Beispiel den guten alten AMIGO II von Graupner. Leicht gebaut (700g) kann man den noch mit 5m/s oder 18km/h steuern. Auf dem Mars läge die Minimalgeschwindigkeit bei ca. 102km/h. Bei dieser Geschwindigkeit wird die Landestrecke arg lang und ein größerer Stein im Weg dürfte zum Totalschaden führen.
Naja, ich befürchte einmal dem guten alte Amigo könnte eventuell vor der Landung bereits durch ein kleines Flatterproblem das zeitliche segnen.
 
Auf der Erde kann man ja mit dem Ding nicht fliegen
Warum nicht? Wenn sich das Teil in der dünnen "Luft" vom Mars in selbige hochwuchten kann, sollte das auf der Erde kein Problem sein. Was mich etwas wundert: Wieso ein doch schon antiquiertes Heli-System und keine moderne Drohne mit 4 oder 8 Propeller?
 
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Warum nicht? Wenn sich das Teil in der dünnen "Luft" vom Mars in selbige hochwuchten kann, sollte das auf der Erde kein Problem sein. Was mich etwas wundert: Wieso ein doch schon antiquiertes Heli-System und keine moderne Drohne mit 4 oder 8 Propeller?
Auf dem Mars beträgt die Schwerkraft nur knapp 38% gegenüber der Erde. Warum Heli-System? Die Antwort liegt in der Effizienz der großen Rotoren.
 
Aha. Danke Jürgen. Ich hab's nicht so mit Fliegzeugs wo keine Flügel dran sind.
 
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