Neuer Ultraleichtsegler: Präsentation

Wirklich toll.

was heisst das eigentlich Zulassungstechnisch kein 120kg Flieger zuzulassen.
Trotz UL wird es dank EASA wohl richtig teuer oder?

Könntest Du bei Gelegenheit mal ein paar Zeilen und Bilder zu der Konstruktion Holmtaschen in den Flächensegmenten posten?
Wäre sehr interessant.

Danke und viel Spass beim Bauen. 1 Monat noch , dann gehts thermisch wieder los!
 
Hallo zusammen,

Ein 120-kg Flieger ist ein Fluggerät, das incl. Antrieb nicht mehr als 120 kg Leergewicht auf
die Waage bringt - meines Wissens arbeitet das Luftfahrtbundesamt derzeit daran, die
verantwortlichen Stellen (beworben haben sich DAeC und DULV) zu beauftragen und die
entsprechenden Bauvorschriften zu definieren. Hier ist ein Medical nicht erforderlich.
Der Flugplatzzwang bleibt unberührt. Mein Gutachter ist hier sehr skeptisch und meint,
dass es wohl Festigkeitsprobleme geben wird. Ich favorisierte hier vor allem die Nurflügler.

Mein Luftikus 2 ist bei einem Leergewicht von 120 kg (ohne Antrieb) ein sogenanntes Gleit-
flugzeug, das rechtlich den Gleitschirmen und Hängegleitern gleichgestellt ist. Man braucht
kein Medical und auch kein Kennzeichen.

Die Zulassung erhalte ich nach entsprechender Begutachtung, in meinem Falle durch die
Oskar-Ursinur-Vereinigung, vom technische Büro des DAeC. Bei einem Einzelstück ist
die Zulasserei nicht so kompliziert - das ist auch bei einem UL so.

Die Kosten für die Gutachten und die Zulassung beträgt etwa 1.000 Euro.

Wenn ich den Formenbau unberücksichtigt lasse, werde ich für meinen Luftikus Material
in Höhe von etwa 10.000 Euro verbaut haben. Ein ULF 1 ist wesentlich günstiger zu bauen.

Wegen der Holmtaschen in den Flächen habe ich hier bei zwei Flächen ein wenig experi-
mentiert und deswegen noch nichts dokumentiert.

Jetzt habe ich meine Erfahrungen und kann bei der 3. und 4. Holmtasche dann die ent-
sprechenden Fotos machen - dann kann ich ja hier berichten.

Gruß Michael
 

CHP

User
Wenn der Luftikus 2 rechtlich mit Gleitschirmen und Hängegleitern gleichgestellt ist, heißt das dann, dass es ausreicht, wenn man diese fliegen kann? Oder muß man, was für mich logischer wäre, eine Segelfluglizenz haben?

Wie wird gestartet? Im Schlepp?
 
Hallo CHP,

für das Führen eines "Gleitflugzeuges" brauchst Du einen PPL mit dem Beiblatt -F-
(wenigstens war es mal so).
Bei mir wurde vor 20 Jahren ganz einfach der Segelflugschein PPL C umgeschrieben.
Heute braucht man dafür eine Einweisung über eine Flugschule.

Nachdem es keine doppelsitzigen Gleitflugzeuge gibt, mit denen man auch schulen kann,
muß man diese Schulung bis zur Alleinflugreife auf einem Doppelsitzersegelflugzeug
mit einem Fluglehrer machen. Warum das auf einem Dreiachs-UL nicht machbar ist, ver-
stehe ich nicht.

Theorie ist wie bei allen fliegenden Geräten gleich.

Der UL-Segelflug hat sich vor 20 Jahren eigentlich aus dem ULF 1 entwickelt. Sinn war
es damals, ein fußstartfähiges Gleitflugzeug zu konstruieren - das Leergewicht war
incl. Rettungsgerät auf 70 kg beschränkt. Diese Fliegerei hat sich damals sehr der
Drachenfliegerei angenähert - Flüge am Monte Cucco waren z.B. keine Seltenheit.
Der aerodynamisch gesteuerte Nurflügler Swift fliegt im Bereich der Drachenflieger auch
bei Weltmeisterschaften mit, weil er zu Fuß gestartet und gelandet werden kann. Meines
Wissens trifft das auch auf den Acheopteryx zu.

Mit der Einführung des Banjo entwickelte sich die UL-Segelfliegerei wieder mehr in
Richtung Segelfliegerei zurück. Hauptsächlich findet hier das Fluggeschehen auf Flug-
plätzen statt.

Startarten: Winde,
F-Schlepp (ULF 1 oder Luftikus 1 z.B. mit Trike), der Banjo auch
mit Super Dimona
Auto-Schlepp
Rollstart z.B. am Mt. Cucco auf eigenen Rädern
Gummiseil z.B. am Westhang der Wasserkuppe (nicht Banjo)
Fußstart (ULF 1, Swift, Acheopteryx)

Die genauen Details findest Du auf der Seite des DULSV.

Gruß Michael




-
 

CHP

User
Danke, ich werde mir mal die Webseite ansehen.

Und was motiviert einen vom normalen Segelflugzeug auf ein Gleitflugzeug (UL-Segelflugzeug) zu gehen?

Wegen des Interesses am Flugzeugbau?
 
Hallo CHP,
ich war 25 Jahre an einem Segelflugplatz. Über meinen damaligen Werkstattleiter,
der übrigens meinen derzeitigen Bau als Bauprüfer begleitet, habe ich die Kenntnisse
im GfK bekommen. Ein Freund hat dann das Drachenfliegen begonnen und ich wollte
mir auch so beim Fliegen den Wind um die Nase wehen lassen. So ist der Luftikus 1
entstanden. So kam ich auf die freie Fliegerei und nachdem am Segelflugplatz das
Verhältnis Arbeitsstunden:Flugstunden nicht mehr gepasst hat, habe ich mich aus-
schließlich der Gleitfliegerei verschrieben, wobei ich schon zugeben muß, dass ich
nie der große Streckenflieger war, sondern mich immer mehr die Technik interessiert
hat.
Ich bin nicht an einen offiziellen Flugplatz gebunden, sondern kann überall fliegen, wo
auch Drachenflieger und Gleitschirmflieger fliegen. Ich fliege auch noch Gleitschirm
und da passt das ganz gut zusammen!

Michael
 
Haubenrahmen im Rohbau fertig - 540 g

Haubenrahmen im Rohbau fertig - 540 g

Hallo zusammen,
in den letzten Tagen habe ich mit dem Bau des Haubenrahmens beschäftigt. Ihr kennt das
ja alle vom Flugmodellbau her, welche "fieselige" Arbeit das ist.
Wie ihr auf einem Foto sehen könnt, habe ich den Rumpfrahmen mit Balsastücken (dabei die
2mm für das Plexiglas berücksichtigt) eingeschalt und das ganze mit einer Lage 296 Atlas-
Gewebe auslaminiert. Danach legte ich in die Nut 16 Kohlerovings, glich etwas mit Microballons aus und füllte die Rest mit 10 mm Airex auf. Nach dem Aushärten sägte ich den Überstandweg, schliff die Kante rund und fräste mit meiner Dremel eine Nut, in die ich wieder 5 Rovings legte. Danach wurde das ganze bis zu den unteren Kanten mit 3 Lagen 105er Glasgewebe überzogen.
Etwas abenteuerlich war das Entformen. Ich hab mich dann doch mit Hilfe von 2 Gummihämmern getraut. Es ging gut!

Gruß Michael
Der Rahmen ist 540 g leicht und recht verwindungsstabil. Ich denke er ist geeignet.

Gruß Michael
 

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Bremsklappen funktionieren!

Bremsklappen funktionieren!

Hallo zusammen,
nach einiger Probiererei habe ich nun auch die Bremsklappen (90 x 19 cm) soweit, dass es passt.
Die Lagerung mit zwei Scharnieren war nicht ausreichend, deshalb musste ich in der Mitte noch ein weiteres installieren. Bei 120 km/h kommt da doch ein ganz schöner Druck auf die Fläche.
Die Anlenkung erfolgt über ein 1,5 mm Edel-Stahlseil (Reißfestigkeit 175 kg). Nachdem die Reißfestigkeit passt und das Seil um 60 % leichter ist, als das übliche 2,4 mm Stahlseil, nehme ich es auch für die Anlekung des Seitenruders her.

Außerdem hatte ich im Anlenkungshebel vergessen, Platz für die Anlenkungsstange des Querruders zu lassen.

Jetzt kann ich an den Zusammenbau der rechten Tragflächensegmente gehen.

Michael
 

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Hurra, die Tragflächenbolzen sind da!

Hurra, die Tragflächenbolzen sind da!

Hallo zusammen,
aufgrund meines Hilferufes hier im RC-Network hat sich ein Modellfliegerkamerad gemeldet
und sich bereit erklärt, mir die Bolzen zu fertigen.

Gestern sind diese nun mit der Post eingetroffen und sehen absolut Spitze aus. Man kennt
sofort, dass hier ein Profi am Werk war. Kommentar meiner meine Frau :"Oh, die sehen aber gut aus!"

An dieser Stelle nochmals vielen Dank!!:)

Ich bin mal gespannt, wie lange ich für das Einpassen brauche?
 

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Interessante Bremsklappen Konstruktion. Mit Zug am Seil ausfahren ist praktisch. Kriegst Du ggf. ein starkes Moment wenn Du die ausfährst?
Sieht so aus, als wären die weit vorne wenn ausgefahren.

Bitte weiter berichten. Einfach klasse!
 
Hallo Modellbobby,

die gleiche Klappengröße habe ich beim Luftikus 1. Dort wird die Klappe über ein
1 cm starkes Alurohr in Torsion angelenkt. Dabei Ist mir noch nie was aufgefallen.
Die Wirkung dieser Klappen ist sehr gut. Der Drehpunkt liegt ca. 5 cm hinter dem
Holm.

Näheres wird sich in der Flugerprobung zeigen. Gefühlsmässig müsse das passen.

Michael
 
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Luftikus

Luftikus

Hallo Michael,
selten hat mich ein Bericht so fasziniert wie Deiner !!!! Ich wünsche Dir weiter viel Spaß und das Du Immer gute Landungen hinbekommst.
Mit freundlichen Grüßen
Peter
 
Rumpf passt mir nicht!

Rumpf passt mir nicht!

Hallo zusammen,
wie schon mal bemerkt, komme ich beim derzeitigen Stand der Dinge knapp an die
120 kg - das ist ja die erlaubte Obergrenze.

Nachdem bei den Flächen und bei den Leitwerken in keinem Falle eingespart werden
kann - habe ich mir heute den Rumpf nochmals auf die Waage gestellt. Mit Steuerung
und ohne Räder 26 kg !!! Nach meiner ersten Begutachtung habe ich hier offensichtlich
zuviel Harz und Baumwollflocken verbaut oder anstelle von 105er Gewebe 296 er Atlas-
Gewebe verwendet. Der Fahrwerksspant strotzt ja nur so von Gewebe und Harz!
Eine Alternative für die schweren gebremsten Räder hätte die Fa. Tost mit 20 cm
kleinen, scheibengebremsten Rädern mit einem Gewicht von insgesamt 2,6 kg. Bei
zwei Stück würde auch die Belastungen passen.

Nachdem ich aufgrund des Steckungsrohres für den Leitwerksträger innerhalb des
Rumpfes Probleme habe, ein UL-Rettungsgerät zu installieren, werde ich nicht umhin-
kommen, ein normales Rettungsgerät zu verwenden.

Bei der derzeitigen Sitzposition reicht jedoch der Platz zur Haube nicht aus. ich muß noch
um 5 cm tiefer.

Dies funktioniert jedoch nur, wenn ich das Steuerrohr entferne und die Steuerung
mit einem Sidestick wie beim ULF 1 ausführe. Jetzt geht das noch, da die Flächen
noch nicht angeschlossen sind. Außerdem ragt die Schutzhülle des Steuerrohres
unten dergestalt aus dem Rumpf heraus, dass ich Proble beim Start sehe, dass
der Flieger mit dem entsprechenden Anstellwinkel abheben kann.

Ich werde mich die nächsten Wochen mit Atemschutzmaske und "Maus-Schleifmaschine"
über den Rumpf machen und die überflüssigen Harzpfunde abspecken.

Derartige Probleme bringen Prototypen so mit sich - ich hab ja eh erst im Herbst mit
dem Erstflug gerechnet.

Michael
 
Oh no !!! Schade um die ganze Arbeit. Sidestick ist glaube ich sehr gewöhnungsbedürftig. Es gab mal von Schredder ein Segelflug-Bausatz HP18? mit Sidestick und diese wurden dann gerne auf Center Stick modifiziert.

Viel Erfolg beim Abspecken und Konstruieren!
 
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