Niederhalter für Materialien

Hallo zusammen,
jeder kennt das Problem, man hat eine gewölbte Platte auf dem Tisch und will nun Fräsen. In der Mitte des Frästisches wölb sich die Platte nach oben. Meist ist es weiches Material wie 3mm Pappelsperrholz. Wir kann man das Mateial nach unten drücken um noch fräsen zu können ? Es gibt von einigen Herstellern Niederhalter mit Absaugung, diese passen aber nicht an meinen Kühlkopf meiner HF-Spindel. Kann mir jemand sagen, wo ich nur diesen Niederhalterkopf herbekomme, ohne gleich die gesamte Absaugung zu kaufen ? Hat vieleicht jemand eine eigene Lösung für das Problem ?
 

Gast_1681

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Hallo Dieter,

ganz brutal: dreh die Holzplatte um!
Im Ernst: die meisten Sperrholzplatten haben die Wölbung nur nach einer Seite. Legst Du die nun so auf den Tisch, dass der Bauch unten ist, stehen die 4 Ecken hoch, und die kann man recht einfach niederhalten.

Oder Du suchst Dir einen Bereich wo der Fräser mit 2cm oder so dran vorbei fährt und spaxt die Beule am Tisch (Opferplatte) fest. Das hält auch, wenn am Ende nur mehr ein paar Stege drumrum sind.

Gruß,
Kuni
 
Hallo Kuni,
vielen Dank für den Tipp. Mir geht es aber nicht nur alleine um das niederhalten der Platte. Ich möchte auch noch Absaugen ohne das Teile, die nicht mit einem Steg untebrochen sind, angesaugt,b.z.w eingesaugt werden. Du hast natürlich recht, SPAX geht immer.
 
Hallo Dieter,

schau dir mal das Bild an.

Das sind 2 MDF Platten übereinander mit jeweils einer holen Tasche dazwischen. Seitlich ein altes Rohr reingebohrt und von oben ganz viele Löcher in der Größenordnung von 2 mm. Staubsauger an, Brett drauf und du wirst feststellen das sich da nichts mehr bewegen lässt. Selbst wenn du deine Bahn gefräst hast halten die Teile bombenfest.

Grüße Frank

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Gast_1681

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Hi,

ich hatte mir auch so einen Vakuumtisch gebaut; tausende Löcher (2mm) in die Platte gebohrt. Eine ungefräste Balsaplatte hat man auch nicht runtergezogen bekommen; etwa nach der Hälfte des Fräsjobs aber ließ die Saugwirkung deutlich nach, durch die vielen Durchbrüche. Ab da wurde es Murks. Sauger war ein alter Industriesauger mit etwa 1000W. Zusammen mit der Kress war mir das einfach zuviel Stromverbrauch. So habe ich wieder auf die Opferplatte und Spax-schrauben zurückgerüstet.

Die Löcher hatte ich glaube im 5mm-Raster angeordnet. Sollte eigentlich reichen, oder?

Gruß,
Kuni
 
Hallo Kuni,

dieses Phänomen habe ich bis jetzt noch nicht gehabt. Ich hab die Löcher in 20mm * 20mm Abstand und jeweils eins in der mitte gebohrt. Bis jetzt läuft der Vakumtisch sehr gut.

Grüße Frank
 

Igab

User
Macht die Bohrungen 2-stufig.
Ich habe bei meinem Vakuumtisch (41cmx101cm aktive Fläche) alle Bohrungen (2424st.) 2 Stufig gemacht.
Raster 10mm.

igab_06.jpg


igab_07.jpg


Die obere Hälfte der Bohrung Ø4mm, damit eine große Fläche viel Kraft erzeugen kann, die untere Hälfte der Bohrung 0,8mm, damit offene Bohrungen nur geringe Luftmengen durchlassen.
Funktioniert bestens, selbst wenn man den halben Tisch offen lässt reicht es noch zum Balsa fräsen.
Wenn man einen Staubsauger nutzt sollte man bedenken das der Sauger die angesaugte Luft auch zum kühlen des Motors braucht, also ein wenig Fremdluft braucht der Motor.
 
Hallo Igab

das ist eine SUPER IDEE. Werde ich gleich mal ausprobieren.

Das mit dem Staubsauger hab ich auch schon gemerkt, das er Wärmer wird als sonst. Da muss man zwischendurch mal Pause machen.

Grüße

Frank
 

Gast_1681

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Nabend,

"einfachster Trick: die bereits befrästen Bereiche mit nem Blatt Papier oder Folie abdecken, dann bleibt auch noch genug Unterdruck für den rest über"

ist ja nicht schlecht, aber ich hab ja die CNC um nicht mehr dabei sein zu müssen ;)

Nee, ich lebe ganz gut damit, zu horchen wann die Spindel ausgeht, dann in die Garage zu wandern, den Akkuschrauber zu nehmen und die 4 Schrauben raus- und wieder reinzudrehen.

Mal ein Beispiel, auch wegen der Packungs-/Teiledichte. Das ging mit Vakuum eben nicht mehr. Vielleicht liegt es ja auch am Sauger. Abgedeckt waren übrigens schon am Anfang des Jobs alle freien Löcher.

Gruß,
Kuni
 

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ich hatte mir auch so einen Vakuumtisch gebaut; tausende Löcher (2mm) in die Platte gebohrt. Eine ungefräste Balsaplatte hat man auch nicht runtergezogen bekommen; etwa nach der Hälfte des Fräsjobs aber ließ die Saugwirkung deutlich nach, durch die vielen Durchbrüche.

Das stimmt, je mehr Löcher, desto größer ist zu Beginn die Ansaugkraft. Allerdings ist bei jeder Fräsbahn auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass ein Loch getroffen wird. Wenn der Gesamt-Querschnitt der Löcher den des Staubsaugers erreicht hat, ist Feierabend. :rolleyes:

Ich hatte den Fehler damals auch gemacht ;)
http://www.rclineforum.de/forum/thread.php?threadid=85949

In den darauf folgenden Lochplatten habe ich den Lochabstand auf 10mm erweitert. Abgesehen von der enormen Zeitersparnis, reicht die Ansaugkraft, und es lassen sich größere Flächen bearbeiten, weil nicht so viele Löcher "getroffen" werden.

Mittlerweile tendiere auch auch dazu:
Die obere Hälfte der Bohrung Ø4mm, damit eine große Fläche viel Kraft erzeugen kann, die untere Hälfte der Bohrung 0,8mm, damit offene Bohrungen nur geringe Luftmengen durchlassen.

Ich überlege, Sterne mit 10-15mm Durchmesser zu fräsen, die nur eine 1mm-Bohrung in den Grund haben...;)



Was die gezielte Fremdluft betrifft, so habe ich diese eigentlich immer ignoriert und mein alter Miele lebt immer noch... ;)

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass bei mir im Keller ein normaler PC, die kleine Kress, und 2 Sauger ordentlich Wärme entwickeln. Heizung ist unnötig, und im Sommer geht man Kaputt...
 

Igab

User
Ein Stern hätte einen Nachteil: sobald eine Ecke frei ist zieht der ganze Stern nicht mehr.
Da sind einzelne Bohrungen mit kleinem Saug-Durchmesser, könnten auch locker unter 0,5mm sein, ein wenig im Vorteil denn ein ein offenes Loch macht nicht viel aus, da geht nicht gleich im ganzen Bereich die Haftung verloren.
Der Nachteil kommt eben wenn mehrere offen sind...
Wobei Staubsauger ein derart hohen Volumenstrom haben das einige offene Löcher nicht ganz viel machen, zumindest ist es bei meinem Tisch so.
 
Sorry, das ich mich jetzt erst melde, aber ich war im Urlaub.

Hallo Frank,
super Idee, dein Vakuumtisch mit Opferplatte. Ich hatte mir schon einige käuflich zu erwerbende Vakuumtische angesehen. Diese waren mir eigentlich zu schade, denn jeder macht einmal einen Fräsfehler und die schöne Kunststoffplatte ist hin. Ausserdem muss man in bestimmten Intervallen immer einmal planfräsen, da kommt man nicht weit mit einer 5mm Platte. Ich werde mir auch einen Vakuumtisch fräsen und werde den Rat vom Ingo folgen und zweistufig die Lochreihen anordnen. So sind die käuflich zu erwerbenden Vakuukmtisch auch aufgebaut.
Hast du eigentlich noch eine Unterstützung zwischen deiner holen Tasche und der Oberplatte ? Ich könnte mir vorstellen, dass die obere Platte sich beim Ansaugen nach unten biegt. Oder ist die MDF-Platte so steif, dass das nicht passiert ?
 

Igab

User
Nee, ganz ohne Abstützungen geht es nicht.
Hier also weitere Bilder zur Info:

Das Innenleben:
Vakuum1.jpg

Ganz hinten erkennt man die Öffnungen zum Ansaugkasten

Die Sammel/Ansaugseite:
Vakuum5.jpg

LochØ abgestimmt auf den Staubsauger.

Ich hab die Abstufung so gemacht:
Erstes Bohrloch Ø4mm (2mm Radienfräser) 2mm tief, dann mit 0,5mm Bohrer nach unten durchgebohrt.
Die Opferplatte ist eine 4mm Buchen-Sperrholzplatte aus dem Baumarkt.
Der Vorteil der Sperrholzplatte gegenüber MDF ist, das die die Fräser nicht ganz schon schnell stumpf macht wie MDF und beim bearbeiten nicht so stinkt.

Viel Erfolg beim Bau.
Meine Erfingung ist das aber auch nicht, siehe hier

Das Bohren der Löcher macht die CNC ganz alleine wenn man eben ein Bohrprogramm tippt.
Geht recht einfach.
 
Wie ich sehe, hast du den ganzen Kasten auf die MDF-Platte gestellt.
Geht da nicht zu viel Bearbeitungshöhe verloren?

Habe auch schonmal überlegt, mir sowas zu bauen, aber statt das Teil auf die grundplatte zu legen, spiele ich mit dem Gedanken, es anstatt der Grundplatte einzubauen. Frage ist dann nur, wie ich die Luftabsaugung an die Stelle bringe, wo ich sie brauche.
Mal sehen, ob und wann ich dazu komme.
 

Igab

User
Da ich meine Tron auf 70mm Weg auf Z modifiziert habe und der "Kasten" nur 34mm hoch ist habe ich noch 36mm für Material und Fräser, das hat bisher immer gereicht.

Ich will per Vakuum auch nur Depron, Balsa und 4mm Sperrholz befestigen, dickeres hab ich noch nicht ausprobiert.

Da die MDF-Platte der Fräse erst die verwindungssteifigkeit gibt würde ich sie nicht entfernen.

Der Vakuumtisch ist schnell gebaut, am längsten dauert das Bohren 2424 Löcher 2x bohren (in meinem Fall) nimmt ordentlich Zeit in anspruch...
 

IngoH

User
Hallo,

ich finde das mit dem selbstgebauten Vakuumtisch eine super Sache und werde mir wahrscheinlich demnächst auch einen bauen. So etwa im DIN A3 Format. Werden mit dem Vakuumtisch auch die feinen Späne mit abgesaugt, so dass man sich die normale Absaugung sparen kann? Ich habe meine Fräse jetzt gerade mal eine Woche im Betrieb und im Keller ist schon jetzt alles mit einer feinen Staubschicht überzogen.

Ingo
 

Igab

User
Hallo Johann,
kann deine Frässoftware Bohrdateien abarbeiten?
Dann guck Dir mal das SiebMeier Format an, das ist Super einfach:
An jeder Koordinate wir ein Loch gebohrt.
Die Parameter wie Geschwindigkeit, Bohrtiefe und so weiter mußt du in deiner Frässoftware einstellen.

Programmbeispiel:

Vor dem % kann stehen was will, zum Beispiel:
Bohrprogramm Vakuuktisch, erster Durchgang Ø4mm 2mm tief, zweiter Durchgang Ø0,5mm 4,5mm tief

Fett geschriebenes ist nur zur Erklärung, nicht bestandteil des Programms.

% Programmanfang
T1 Werkzeug 1
X0Y0 Pos X0Y0
X100 Pos X 10mm Y bleibt wie vorher
X200 Pos X 20mm Y wie vorher
X300 Pos X 30mm Y wie vorher
und so weiter, danach Sprung auf eine Reiher höher
X10000Y100 Pos X 1000mm Y 10mm
X9900 Pos X 990mm Y wie vorher
X9800 Pos X 980mm Y wie vor
und so weiter
M30 Programmende

Da hast du mit Excellhilfe binnen ein paar Minuten dein Bohrprogramm selbst geschrieben, so habe ich es zumindest gemacht.
Es ist so einfach weil man nur die Werte eintragen muß die sich ändern.
Wenn du also immer auf der langen Achse erstmal die Werte einträgst, dann dein Rastermaß ein Raster hoch fährst und dann die lange Achse zurückfährst hast du für diese Achse schon mal alle Werte, danach brachst Du nur noch diese Zeilen kopieren und anhängen und danach die Werte der kürzeren Achse anzupassen.
Wenn du beim vor und zurückfahren bohrst (z. B einmal X + und zurück eine Reihe höher X-) sparst Du dir auch noch unnötige Leerfahrten, denn Bohrprogramme dauern ne weile, je nach Raster.

Sollte dann so aussehen:
...................................↑
->
↑...................................
<-
....................................↑
Start ->
 
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