NOVA - ein F3J/F5J Projekt aus West-NRW

Dynamisch->Infinity

Dynamisch->Infinity

Wenn´s dynamischer sein soll so sollte die Infinity 3ter Platz unter 93 Teilnehmern für Bohus.jpgFred Modelisme bevorzugt den Infinity gegenüber der Ultima.jpg_MG_9030.jpgauf jeden Fall in Betracht gezogen werden.
 
@Merlin

@Merlin

Ausprobieren, dann weißt Du es. Inhaltliche Erklärungen vermeide ich, denn sonst muß ich noch mehr am Computer sitzen. Manchmal sind gut gemeinte Hinweise eben einfach nur gut gemeint. Wer es nicht will brauch ihnen nicht zu folgen. Ständig präsent zu sein und viel zu schreiben - hier eine neues Farbschema, da eine neue Schraube, das Servo so und so einbauen - überlasse ich anderen obgleich mir sehr wohl bewusst ist, daß eben dieses ständige berichten dazu führt, daß diese Flieger auch gekauft werden. Je mehr ich mir´s überlege, desto mehr recht hast Du. Aber das ist nicht meine Art.

Gruß
 

Chrima

User
Taktlos

Taktlos

Hallo Dirk Pflug

Wärst Du irgend ein Neuling hier im Forum, könnte man es Dir ja nachsehen, aber als Profi-Entwickler hier wieder sein neues Baby anzupreisen ist echt peinlich. Du schreibst nicht nur nichts Nützliches über Deine eigenen Entwicklungen, Du liest auch nicht richtig mit. Hier geht es um die Nova oder irgendwelche Erkenntnisse aus Vergleichsflügen mit der Nova.

Wenn Du etwas Rückgrat besitzt, bittest Du den Modi die letzten Beiträge (inklusive den unpassenden Fotos!) wieder zu löschen, da total fehl am Platz !

Gruss
Christian
 

Björn

User
Hallo zusammen,

ih denke es ist mal wieder an der Zeit auch was zu sagen. Das Thema "Beitrag kapern" sehe ich natürlich auch kritisch und finde es wie Christian nicht gut. Dafür gibts entweder nen eigenen Thread oder aber eine persönliche Nachricht. Aber das soll hier nicht das eigentliche Thema sein.

Ich denke ihr würdet euch wundern wie gering die Unterschiede moderner F3J/F5J Profilierungen, beispielsweise mein auf der Nova eingesetzter Strak, im mittleren Auftriebsbereich....da wo Strecke bzw "dynamisch" geflogen wird...zu relativ aktuellen F3B/F3F Profilen sind. Hier ist beispielsweise der Drela Strak vom SSL rechnerisch deutlich schlechter. Der AG Strak vom SSL, wie auch F3B/F3F Profile, sind jedoch im Vergleich zur Nova Profilierung (oder guter anderer F3J Straks) besser wenn es an den wirklichen Schnellflug bzw max. Geschwindigkeit geht (< ca 0.2). Das ist für einen F3J/F5J aber ein Auftriebsbereich der selten genutzt wird und daher außerhalb des Haupteinsatzbereiches. Wer eine hohe Topspeed als "Dynamik" betrachtet wird daher eher mit dem SSL als beispielsweise mit Maxa oder Nova glücklich. Wenn es dann an fliegbare Strecke oder Thermik/Float performance geht hat er jedoch das Nachsehen.

Was man jedoch definitiv berücksichtigen MUSS ist Modellgröße und Flächenbelastung. Ein großes Modell ist immer "Träger" und nicht so Wendig wie ein kleineres Modell. Zudem muss nicht zuletzt auf Grund der größeren umspülten Fläche ein größeres Modell...beispielsweise ein 3.64m F3J wie die Nova...generell eine etwas höhere Flächenbelastung haben als ein kleines Modell...z.b. F3F oder auch SSL sofern die Profilierung vergleichbar ist. Da das kleinere Modell bei ähnlicher Flächenbelastung jedoch leichter ist besitzt es eine geringe Massenträgheit und ist dadurch nunmal direkt auch wendiger/agiler. Daher ist es auch immer sehr schwer jemanden ein Modell fürs "Freizeitfliegen" zu empfehlen da hier jeder seine eigenen Wünsche hat. Die aktuellen F3J/F5J Modelle wie Nova, Pike Perfection, Maxa etc. sind in ihrer Leistung quasi identisch, wobei jedes Modell irgendwo eine Nuance besser/schlechter ist als ein anderes. Aber da sind halt einfach keine signifikanten Unterschiede mehr. Jedes dieser Modelle kann sehr dynamisch geflogen werden wenn der Pilot weiß damit umzugehen, es richtig einstellt und auch die Klappen richtig nutzt...genauso kann das Modell bei jemand anderem einen total stumpfen Eindruck machen. Die von Patrick geschilderte Aussage "die Nova geht nicht richtig dynamisch" habe ich schon mehrfach gesehen bzw gehört, jedoch kann ich dies nicht bestätigen. Was stimmt ist, dass ganz viele die Maschine zu langsam getrimmt und zu schwanzlastig (wir sind mittlerweile bei ~111mm) fliegen und damit viel Dynamik und Potential verschenken. Das liegt größtenteils daran, dass die Nova einfach sehr langsam und dabei sicher geflogen werden kann...selbst mit hohen Flächenbelastungen. Daher neigt man nunmal dazu dies auszunutzen...was aber leider nicht richtig ist. Dann kommt noch hinzu das die Nova, wie auch beispielsweise der Cyclon, eine vergleichsweise hohe Grundwölbung aufweisen und daher schon relativ früh im S-Schlag geflogen werden müssen. Wer dies einfach ignoriert...und da gibt es viele...hat teils deutlich schlechtere Gleitwinkel und eine geringere "Dynamik" (weniger Topspeed, schlechtere Fahrtaufnahme, schnellerer Fahrtverlust). Modelle mit geringere Grundwölbung sind hier für die "Klappenverweigerer" am Hang bzw bei etwas windigerem Wetter die geeignetere Wahl, da diese erst später entwölbt werden müssen. Wie schon mehrfach gesagt...rechnerisch sollte alles über 42km/h mit einer 2kg Nova mit gut 2mm S-Schlag geflogen werden! Da dies für ein solch großes Modell nicht unbedingt ein optisch zügiges Fugtempo ist...insbesondere mit etwas Wind...sollte man den Flügel eigentlich immer entwölben wenn man meint schneller als "entspanntes" Gleiten fliegen zu wollen.

Schöne Grüße
Björn
 
Also ich muss sagen ich bin immer noch absolut begeistert von der Nova. Ich kann leider keinen Vergleich zu den anderen ziehen, bin aber mit meiner Nova mehr als zufrieden. Ich weiß auch nicht was ich immer unter "dynamisch" verstehen soll. Irgendwie schreibt das immer jeder bzw fragt jeder "ist der Flieger dynamisch?", keine Ahnung den irgendwie verstehen viele den Begriff unterschiedlich... Was ich an der Nova vom ersten Moment an liebe das sie sehr gut und wie ich finde direkt auf Ruder eingaben reagiert und auch für die Größe sehr Wendig ist und gut rollt (Ich war überrascht wie wendig die Nova ist für ihre Größe). Hier habe ich schon geringere Spannweiten gesehen die deutlich träger waren/sind.

Auch Thermik nimmt sie wahnsinnig gut an. Als ich das letzte mal mit ihr fliegen war hatte ich in 15m noch einmal Thermik gefunden und konnte das komplett auskurbeln, was wahnsinnig Spaß gemacht hat.
Allerdings bin ich kein Profi oder Wettbewerbspilot oder ähnliches, daher fehlt mir einfach die Erfahrung und ich fliege sie vermutlich auch nicht immer optimal. Aber das tut dem guten Flugverhalten keinen Abbruch. Also ich kann die Nova nur empfehlen....

An der Flugcharakteristik gibt es für mich eigentlich gar nicht auszusetzen. Wenn es überhaupt etwas auf sehr hohen Niveau zu bemängeln gibt dann wäre das an anderer Stelle. Aber nicht am Flugverhalten.

DSC01078.jpgDSC01079.jpgDSC01081.jpgDSC01085.jpg
 

Björn

User
Hallo zusammen,

die "Winterpause" ist rum und ich hole mal das Thema aus dem Forenkeller. Tja was gibt es Neues? Vielleicht etwas sehr Interessantes für alle Nova Besitzer da draußen. Ich habe den Winter genutzt natürlich und ein wenig an Schwerpunkt, Hochstarthaken und EWD experimentiert. Bis Anfang Februar hatte sich bei mir ein Schwerpunkt von 109mm eingestellt und ich dachte: "Man geht die Nova jetzt gut". Sicher, man muss sich erstmal darauf einschießen aber unterm Strich war die gezeigte Leistung bei allen Wetterlagen gut. Allerdings ist dieser Schwerpunkt weit weg von dem was ich zu Anfang mittels XFLR5 als Schwerpunkt angepeilt hatte (116). Soweit so gut…dann kam der Februar….
Anfang Februar war ich einen halben Tag lang mit einem Teamkollegen und seinem vergleichbar schweren X3 bei recht böigem Wetter auf der Wiese. Leistungstechnisch taten sich die Modelle quasi nichts, aber nachdem ich seinen X3 dann mal fliegen durfte, rauchte es in meinem Kopf doch gewaltig. Vom Handling her waren da Welten zwischen. Der X3 mit Schwerpunkt jenseits der 125mm war deutlich leichtfüßiger und einfacher zu fliegen…der Begriff „sportlich“ trifft es recht gut. Wir haben dann natürlich diskutiert und da viel das Stichwort EWD. Die ist bei seinem Modell gute 0.4° geringer als bei meiner Auslegung der Nova. Bisher habe ich EWD eigentlich als halbwegs vernachlässigbar quasi als „Trimmpunkt“ angesehen…aber so ganz stimmt das wohl nicht wie ich nun gelernt habe. Ein paar Tage später hatte ich mir ein kleines Hilfstool gezeichnet und gebaut, mit welchem ich die EWD meiner Nova um 0.4° reduzieren konnte. Das versetzen der Löcher der Querkraftbolzen war anschließend in weniger als 1h gemacht.

Das folgende Wochenende zeigte sich von seiner besten Seite…schönes Einflugwetter mit BFT 4-5…in Böen bis BFT6…genau auf den Haushang in Belgien. Um ehrlich zu sein habe ich schon an mir gezweifelt als ich am Hang aus dem Auto stieg, aber die Neugier war nun doch größer. Also wurde die Nova kurzerhand bis auf max. Gewicht von 3kg ballastiert und ihrem Element übergeben. Der Unterschied war schon deutlich spürbar…die Nova war deutlich neutraler, freier und Schneller. Zum Thema Schwerpunkt konnte ich da natürlich noch nicht viel sagen…das kam aber ein paar Wochen später als Vorbereitung auf den F3J-Sommerliga Wettbewerb in Hüttenberg (12.03.2017). Ansonsten habe ich den Tag noch damit genutzt die Differinzierung weiter zu verfeinern, denn bei solch starkem Wind sieht man Fehler einfach besser.

Das Wochenende vor dem Wettbewerb hatten wir relativ ruhiges Wetter mit 10-18km/h Wind und leichter Sonneneinstrahlung. Auf der Testwiese in der Eschweiler Region angekommen zeigte sich erstmal das wahre Ausmaß der EWD Verringerung. Mit dem 109er Schwerpunkt hatte ich gefühlt einen „Marschflugkörper“ am Ruder. Daraufhin wurde der Schwerpunkt sukzessive weiter zurückverlegt. Anders als mit der höheren EWD war trotz deutlich rückverlagertem Schwerpunkt kaum eine Tendenz zum Aufbäumen und Ausbremsen in schlechter Luft zu erkennen. Für den Wettbewerb habe ich mich dann erstmal einen Schwerpunkt irgendwo in der Mitte des Wohlfühlbereiches gewählt um ein wenig auf „Nummer-Sicher“ zu gehen. Was sich schon beim Sturm am Hang zeigte wurde am Start sehr deutlich. Die Maschine ist im Schuss deutlich schneller und man erreicht signifikant bessere Höhen (~+15 bis 20m an der Gummischnacke).

Dann war also letztes Wochenende direkt mal eine richtige Probe im Wettbewerb angesetzt. Bei schönstem Wetter, jedoch spürbarem Wind welcher den Berg hinunter ins Tal wehte, galt es nach F3J Regeln knapp 10min in 5er Gruppen mit Start am Gummiseil (7.5m Scale-Gummi + ~70m Seil) zu fliegen. Wer dabei war weiß, es war sehr schwierig und man musste teilweise relativ hohes Risiko gehen und mit dem Wind ins Tal hinunter fliegen um die 10min überhaupt schaffen zu können. So gab es einige Außenlandungen und 1000er mit teilweise weniger als 3min Flugzeit. Letztendich hat es mich dann in Runde 4 auch erwischt und es gab wegen einer gut 300m entfernten Außenlandung einen Nuller. Das war aber bewusst auf Risiko geflogen denn die Flüge vorher waren sehr gut (1000, 995.6,1000). Letztendlich war dann Runde 5 auch wieder ein 1000er. Im Wettbewerb habe ich ein wenig mit dem Schwerpunkt experimentiert und letztendlich nochmal ca. 6g aus der Nase entnommen und ein wenig an der Trimmung im Start gearbeitet. Unterm Strich war ich, wie auch andere, sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung und dem Flugverhalten. Die Nova ist nun deutlich freier, lauffreudiger und agiler. Im Gegensatz zu vorher geht die Nase beim Einflug in Thermik tendenziell eher runter als hoch und es beliebt auch in Bodennähe ein schöner Fluss in der Maschine. Auch die Starthöhen waren mit 162m im Mittel sehr gut (155-170m). Zu Hause angekommen habe ich natürlich den Schwerpunkt auch vermessen. Was soll ich sagen…ich musste schmunzeln. Dieser liegt nun bei 117 und entspricht damit einem Stabilitätsmaß von etwas unter 12%. Also quasi da wo ich eigentlich hinwollte.

Nach dem jetzigen Erkenntnisstand würde ich allen von euch empfehlen die EWD zu verringern. Meine jetzige EWD ist schon ziemlich spitz und wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack. Wer jedoch die DXF oder PDF der Schablone haben möchte schreibt mich bitte kurz an und ich lasse diese per Mail zukommen. Ansonsten kann man die EWD aber auch gut ohne diese verringern. Ich denke 0.3° weniger…das wären dann 0.7° absolut…wären ein guter Kompromiss.
Sobald es meinerseits wieder etwas zu berichten gibt melde ich mich wieder. Bis dahin alles Gute

Gruß Björn


PS: sollte Interesse an aktuellen Einstelldaten besteht werde ich diese gerne hier veröffentlichen
 

Björn

User
Hallo zusammen,

da es ja die Wünsche nach aktuellen Setupdaten gibt, hier die aktuelle Version:

+ = Klappe runter. Querruderausschlag gemessen am Randbogen bei 25/26 mm Klappentiefe. Wölbklappe am Rumpf gemessen. V-Leitwerk ebenfalls am Rumpf gemessen. Alles bezogen auf Oberseiten (Anformungen/Klappen).

Quer: (bei Klappen im Strak. Für andere Klappenstellungen in Nuancen anders)
QR.....+5/-7
WK....+ 8/-6
SR....+4.5/-4.5

Seite: +/- 16mm (Ich habe da 30% Inverses Expo drauf, so dass man um die Nulllage kleinere Knüppelbewegung braucht. Sonst ist sie mir zu weich auf Seite, bzw ich muss zu viel Knüppelweg machen. Bei mehr Gesamtauschlag für härtere Ruder reißt das Leitwerk zu leicht ab...daher der Weg übers Expo)

Start:
WK ca 10mm
QR ca 1.5mm Versatz zu WK

Landung:
WK 78mm gemessen als Strecke von Endpunkt Wurzelrippe zu Endpunkt Endleiste
Quer: ca +3mm

Thermik 1
WK + 1mm
QR...0

Thermik 2
WK...+3mm
QR...Knapp 1mm Versatz zu Wölbklappen
Differenzierung: Keine Wölbklappen zu Querruder hinzugemischt

Strecke&Speed
WK....-2mm
QR.... bündig zu WK

Schwerpunkt: Nach Verringerung der EWD bin ich von ehemals 109 auf 117 zurück. Das lässt sich aber wahrscheinlich nur mit spitzer EWD fliegen...bin ja aber noch nicht zu oft damit raus gewesen um es definitiv sagen zu können.

Der Hochstarthaken liegt bei mir ca. auf 122 ab Nasenleiste....Also etwas hinter CG. Denke der könnte noch nach etwas vorne, aber beim aktuellen Rumpf geht der nicht mehr weiter vor.
 

ppb

User
Zum EWD Verstellen usw. hätte ich da mal einige Fragen.

Wie hast Du das mit dem eckigen Verbinder gelöst? Die Löcher neu zu bohren ist nicht so die Herausforderung, aber der Verbinder??
Kann man testweise auch mal nur tief trimmen um den Effekt zu testen? Ich möchte nicht gleich den Rumpf vergewaltigen, um nachher zu merken das mir die geringe EWD inkl. dem SP nicht liegt.

Dann hab ich noch ne Frage zum Verbinder. Ich hab inzwischen einen leichteren Verbinder mit weniger V-Form erhalten. SP liegt bei 112mm, und ich muss für einen halbwegs gerade Flug noch ca. +1mm Höhe trimmen. Wenn ich die Nova jetzt ca. 45° nach unten anstelle, fängt sie recht früh an zu unterschneiden, bzw. macht einen Bogen in Richtung Boden :confused:
Mit dem alten Verbinder hat sie das trotz SP weiter hinten nicht gemacht. Hat die V-Form der Flächen einen Einfluss auf die EWD :confused: :confused:


patrick
 

Björn

User
Hallo Patrick,

da ich nicht viel Zeit habe nur kurz zu deinen Fragen:

1. EWD Änderung und rechteckiger Verbinder: Ich habe die Kannten abgerundet. Muss man eh wenn man sehr passende Verbindertaschen hat, denn auf Grund eines Fehlers der Urmodelle sind beide Leitwerkshälften leicht zueinander verdreht. Dann hat man nämlich Spannung auf dem Leitwerk, sofern man diese wie es sein sollte sauber an der Anformung ausrichtet.

2. Nein, V ändert nichts an der EWD. Habe selber einen mit 0.5°/Seite geringere V-Form hier und der macht kaum etwas...auf Seite kommt Sie dann was schlechter, aber bei Wind etwas sauberer in der Luft. BEi dem was du da schriebst stimmt bei dir die EWD nicht mit dem überein wie diese sein sollte. Überprüfe mal wie Sauber Flügel bzw. Leitwerke mit den entsprechenden Anformungen überein stimmen. Da sollte kein nennswerter Versatz sein. Meine und auch andere kannst auf neutral trimmen und selbst mit 118 unterschneidet diese nicht. Das Leitwerk sollte generell immer nahezu auf 0 getrimmt sein. Mit dem 109er und meiner spitzen EWD hatte ich bei absolut toter Luft etwas unter 1mm...ca 0.8... Höhentrimm drauf um sie einzutrimmen.

Gruß Björn
 

ppb

User
1. OK
2. Ich verstehe es ja auch nicht. Hab der Nova lediglich eine Diät mit einen neuen Antrieb, Verbinder usw. gegönnt. In dem Zuge sind die beiden Servos auch ganz vor/hinter den Motor gewandert, und das VLW musste neu programmiert werden. Aber das alles hat nix mit der EWD zu tun. Vor dem Umbau waren die VLW Klappen auch im Strack, und die Nova ist auch nicht abgetaucht. Ev. hab ich den Rumpf verbogen??? Nur wie?
Keine Ahnung

Ich kuck mir mal an wie das VLW an der Anformung anliegt.


patrick
 

Chrima

User
Also wurde die Nova kurzerhand bis auf max. Gewicht von 3kg ballastiert und ihrem Element übergeben. ....
...Ansonsten habe ich den Tag noch damit genutzt die Differinzierung weiter zu verfeinern, denn bei solch starkem Wind sieht man Fehler einfach besser.

Hallo Nova Piloten

Obige Aussage von Björn blieb mir im Kopf und so nahm ich dann doch auch einmal die Nova mit an den Hang. Obwohl sie ja eigentlich damals für das Gebiet der "schweizer Kornkammer" mit ihren riesigen Feldern angeschafft wurde.

Mit 500g Ballast erreichte ich zwar noch immer nicht die Flächenbelastung all meiner anderen Modelle, aber gerade deshalb war ich dann also doch positiv überascht, wie ich sie am Laufen halten konnte mit nur 30g/qdm.
Wie Björn schon betonte ist dabei die "Speed"-Stellung wichtig. Ich brauchte zu Beginn auch etwas Überwindung, da man erst mal das Gefühl bekommt nur Höhe zu verlieren.
Wenn sie dann aber läuft behält sie ein eindrückliches Tempo bei und ein gediegenes Soft-F3F ist möglich. Interessant dann auch, wie leise sie wird. Leiser, wie mit Klappen im Strak.
Eine andere Überaschung war, dass sich dieses Modell trotz des geringen Gewichts gar nichts aus Turbulenzen macht. Man hätte es viel schwerer vermuten können.

Das war ein interessanter Nachmittag, den ich gerne wiederholen möchte, vielleicht dann mit noch einmal zusätzlichen 500g (aus reiner Neugier). ;)

Grüsse
Christian
 

ppb

User
Interessante Beobachtungen!

Ich fliegen die Nova öfter an einem eher flachem, thermischen Hang in der Nähe von Basel. Vor Ort bin ich eigentlich immer der Letzte in der Luft. Nich weil ich sooo toll fliegen kann, sondern weil die Locals schon alle eingepackt haben.

Bein letzten Flug hatte ich endlich etwas mehr Wind. So ca. 2bft. Sonst musste ich meist leicht verwölb fliegen um auf Höhe zu kommen. An dem Tag gings auch mal mit den Klappen im Strack, und auch mal etwas flotter. ABER mit der Speed-Stellung habe ich auch nur das Gefühl Höhe zu verlieren. OK, bin auch nie lange damit geflogen. Ev. kommt ja mal ein Abend mit mehr Wind.

Die eNova wiegt ca. 2090g, SP bei ca. 115mm


patrick
 

Björn

User
Hallo zusammen,

lang ists her seit dem letzten Eintrag hier…die Zeit vergeht echt schnell. Wenn ich so zurückdenke, vor 5 Jahren begann das Fräsen der Urmodelle und das „Projekt“ Nova war voll im Gange. Heute ist es doch etwas ruhiger und ein paar der alten Weggefährten widmen sich neuen Dingen. Nichts desto trotz, läuft die Optimierung und Weiterentwicklung stetig weiter. Hierzu aber später etwas mehr. Ich denke ich kann vorweg nehmen, es wird sicherlich viele überraschen….

Tja was ist passiert seit den letzten Postings…war ja schon 2017. Für mich wettbewerbstechnisch nicht sehr viel, das aber durchaus erfolgreich. Im Herbst 2017 erreichten sowohl mein Vater, als auch ich beim Eurocontest F3J in Nancy recht problemlos das Flyoff. Es waren teilweise recht selektive Bedingungen, auch wenn man das Wetter „optisch“ absolut nicht als solches empfand. Im Flyoff habe dann ich auch erstmalig Kurzstarts gemacht, auch wenn diese nur im Bereich von 1-2s lagen. Die Devise war klar: im Training kommt man doch auch meist immer aus 50-90m weg…also los geht’s. Geschlagen habe ich mich dann definitiv bei der Landung, auch wenn es auf Grund der „langen“ Startzeiten wahrscheinlich eh nur maximal für 5/6 gereicht hätte. Ebenso wie meine Nova flog auch schon die meines Vaters mit der reduzierten EWD, allerdings mit deutlich unterschiedlichen Schwerpunktlagen.

Dann wären wir schon in 2018 angekommen. Mittlerweile hat sich „mein“ Schwerpunkt bei ca.120mm eingependelt…mein Vater liegt bei ca. 118. Zu beginn der Saison stand mal wieder der fliegerisch bisher stehts fordernde Teilwettbewerb der F3J Sommerliga im hessischen Hüttenberg an. Auch dieses Jahr war es aus taktischer Sicht recht schwer. Insbesondere zum Nachmittag hin sorgen umherziehende Gewitterfronten für interessante Flüge. Neben einem guten Modell welches man auch sehr gut kennen muss, spielt der Helfer eine recht große Rolle am Erfolg…und der war mit dem 1.Platz nicht so ganz klein und seit langem gabs auch mal wieder einen Pokal mit nach Hause.

Meinerseits stand dann nur noch der F3J Eurocontest in Babenhausen (15./16. September) auf dem Programm. Die Zwischenzeit wurde mit dem Aufbau und der Programmierung meines Ruder-Einstelltools auf Arduino Basis (Infos per PN), mit Einstellarbeiten des neuen Votan-CNC (HGS-Sportmodelle), einem schönen Rhön Wochenende, Verbesserungen des Landesetups meiner Nova und einem Einstellnachmittag mit Christian Keulerz gefüllt. Christian hatte es nämlich geschafft, kurz vor dem anstehenden Wettbewerb sich endlich wieder selbst eine Nova aufzubauen um nach gut 2 Jahren Abstinenz wieder an einem Wettbewerb teilzunehmen. Da zum Einfliegen nicht viel Zeit blieb, haben wir mein Setup soweit wie möglich auf seine Maschine übertragen. Dies ging mit dem im Frühjahr erstellten digitalen Tool ( 0.1° Auflösung) sehr schnell und genau von statten. Im Vorfeld hatte Christian schon ein paar Flüge gemacht um EWD und Schwerpunkt zu checken. Hier wurde natürlich auch das bisher gesammelte Wissen genutzt und für die ~ 1700g seiner Nova passte ein 120er Schwerpunkt auch sehr gut. In der Luft und im direkten Vergleich zu meiner…erwiesenermaßen gut fliegenden Nova…war nahezu sofort die gewünschte Performance da und es ging eigentlich nur noch darum mit Hilfe von GPS Daten und Vergleichen sich auf die Fluggeschwindigkeiten und das Modell einzustellen.
Wie der Wettbewerb in Babenhausen ein paar Wochen später zeigte, hat der Einstelltag mit Trainingsflügen nicht zu viel versprochen, denn beinahe wäre Christian ins Flyoff gekommen. Leider hat eine zu defensive Starttaktik am Sonntag (Start mit voller länge gegenüber Rocket launch) zweier direkter Verfolger dazu geführt, dass er kurz vor Schluss aus den Flyoff Plätzen heraus rutschte. Ehrlich gesagt anders als bei der angesetzten Wetterlage im Vorfeld des Wettbewerbs von mir prognostiziert, war ich doch wieder im Flyoff. Das Starterfeld war nicht zuletzt auf Grund der Entscheidungen zur Regeländerung „pro Winde“ für 2019 (damit gilt Babenhausen für viele als quasi letzer „richtiger“ F3J Wettbewerb) sehr hochkarätig besetzt (z.B. der amtierende Welltmeister Arian Hucaljuk, Phillip Kolb, quasi komplette dt. WM-Nationalmanschaft , Litteam und viele viel mehr). Die guten und ruhigen Bedingungen ließen zu, dass meist jeder die 10min vollmachen konnten und es wurden schon in den Vorrunden viele Starts unter 3s…vereinzelt bis <1s geflogen. Hier galt dann von Anfang an die Devise: „mitziehen und sehr gut landen“. Tja was soll ich sagen, irgendwie klappte das mit dem Landen mal endlich wieder richtig gut und es gab für mich viele gute Zeiten (9:54-9:56) mit meist sehr guten Landungen (100-98). Hier machte sich endlich das neue Landesetup mit zusätzlicher Flugphase fürs „Stecken“ deutlich bemerkbar und erhöhte die Präzision wie gehofft. Somit gabs dann zum Saison Abschluss nochmals ein schöne und spannendes Flyoff mit mir als einzigem Teilnehmer ohne WM/EM Erfahrung als Statist….Schön wars &#55357;&#56842;


Zurückblickend kann ich sagen, dass die Nova definitiv noch immer eines der TOP F3J Modelle ist…und dabei als einziges Modell dieser Gruppe, zu welchem mittlerweile verfügbare Urmodelle zum Abformen bereit stehen (bei Interesse, PN an mich). Die anfänglichen Schwierigkeiten mit der manchmal fehlenden Performance in vereinzelten Bereichen/Situationen sind analysiert und behoben. Das einzige Wirkliche Problem ist, das der Flügel zu gut funktioniert und insbesondere der Außenflügel zu „sicher“ ausgelegt ist. Hinzu kommt eine von Haus aus zu Große EWD die, anders als in der Theorie, real doch spürbar bremst. Dies zu Erkennen und eine Lösung zu finden hat doch einige Zeit gedauert, was einerseits an dem von mir gemachten Auslegungskonzept inkl. Profilierung liegt, als auch schlichtweg an der Tatsache, dass die wirkliche Parameteroptimierung (z.B. EWD) fast nur über mich und meinen Vater erfolgt ist. Das geht dann bei den „Großen“ wie etwa Vladimir, NAN oder auch SAMBA mit ihren jeweiligen „Werkspiloten“ einfach deutlich schneller.

So, das ist jetzt doch wieder mehr Text geworden als ursprünglich geplant. Damit dann dieser Beitrag erstmal fertig. Der Nächste…ich schreibe quasi direkt weiter…wird sich dann über die Neuigkeiten für 2019 drehen.

Gruß Björn
 

Björn

User
So, hier kommt Teil 2
…leider haben sich im ersten Teil vereinzelt doch noch ein paar Fehler eingeschlichen, aber die lassen sich nun nicht mehr korrigieren…von daher: mea culpa
Tja, nun zum interessanten Teil. Was gibt’s diesmal Neues in der Entwicklungs Pipeline? Die Nova betreffend im Prinzip zwei unterschiedliche Punkte, wovon der zweite Punkt eher durch Neugier entstanden ist, als durch gezielt versuchte Evolution. Und genau dieser wird mit Sicherheit bei den meisten für zumindest hochgezogene Augenbrauen sorgen. Aber dazu später mehr.

Punkt 1) ist ein geringerer Öffnungswinkel des V-Leitwerkes. Warum das? Auf Grund dessen, dass das klassische F3J auf Grund von Platz und Personalmangel, nun vielleicht auch noch auf Grund der Regeländerung bzgl. Winden, immer weniger Ausrichter in Deutschland und unmittelbarer Nähe findet, wandert das Interesse mehr und mehr hin zum aktuell boomenden F5J. Auch ich werde nächstes Jahr zumindest teilweise auf die E-Seite wechseln…wenn auch nicht ganz Freiwillig und zunächst mit meinen alten F3J Flächen.
Wer schonmal F5J gesehen hat weiß, hier spielt sich das meiste deutlich tiefer ab als im F3J. Einstiegshöhen von 50m-80m sind bei normalem Wetter ja schon eher die Regel…teilweise noch deutlich tiefer. In dieser bodennahen Thermik, welche teilweise sehr eng und ruppig sein kann, braucht es ein richtungsstabiles Flugzeug mit ordentlich „Druck“ auf dem Seitenruder. Hier hat das X generell schon Vorteile gegenüber dem V, da Höhe/Seite nicht durch die gleiche Steuerfläche erzeugt werden muss. Um die Seitenruderwirkung zu vergrößern, habe ich den V-Winkel um 4° reduziert (102° auf 98°) wodurch sich eine spürbar erhöhte Seitenruderwirkung/Schiebedämpfung einstellen sollte. Hinzu kommt, dass die Nova mit dem Basiswinkel trotz ihres doch sehr großen V-Leitwerks noch immer vereinzelt leicht „schwänzelt“ bzw. „schiebt“. Auch wenn dies nur eine Kleinigkeit ist, kann es in geringen Einstiegshöhen das wegkommen erschweren. Diese Änderung geht zwangsläufig auf Kosten der Nick-Stabilität. Diese ist jedoch durch eine leichte Anpassung des Schwerpunktes wieder in den Griff zu bekommen und sollte somit kein allzu großes Problem sein, denn genügend Reserven sind definitiv vorhanden. Die ersten F5J Rümpfe mit geringerem Öffnungswinkel werden in den nächsten Monaten fertig aufgebaut sein und die Testflüge können beginnen.

Nun zu Punkt 2…. Ich denke folgendes Bild ist besser als Einleitung geeignet als meine Worte:

IMG-20181125-WA0004.jpg

Ja, ganz richtig geschaut. Das sind tatsächlich Winglets auf dem Flügel! Wie schon oben angedeutet ist dieses Experiment eher aus Neugier, als aus Glauben an eine Verbesserung ins Leben gerufen worden. Im Prinzip beruht dies darauf, dass ich 2016 für ein GPS-Triangle Projekt, bei dem eine Antares gebaut werden sollte, eine Modellauslegung machen durfte. Leider gibt’s das Modell heute noch immer nicht. Naja jedenfalls musste ich mich seinerzeit ein wenig mit dem Thema „Winglets, Funktion und prinzipielle Auslegung“ beschäftigen. In dem Glauben, die Dinger haben bei uns im Modellflug eher einen störenden, maximal einen neutralen Effekt wollte ich den Widerstand dieser „notwendigen Dekoration“ möglichst klein halten und dabei ggf. noch eine Reduktion von Schiebwinkeln mitnehmen. Heraus kam ein einfacher 2-Profile Strak mit 5% Dicke am Winglet Fuß und 4% Dicke an der Spitze. Trotz ihrer geringen Dicke sehen zumindest laut xflr5 die Polaren noch sehr gut im Vergleich zu anderen veröffentlichten Modellflug-Winglet Auslegungen aus, was das cd/alpha Verhalten betrifft. Hier ein kurzer Vergleich des 5% von mir mit dem „Wurzelprofil“ (7% Dicke) welches Hans Rupp vor einigen Jahren mal entworfen und veröffentlicht hat:

Unbenannt.JPG

Nunja, im Rahmen der „Antares“ habe ich nie einen Vergleich mit/ohne durchrechnen lassen. Im Frühjahr dieses Jahrs habe ich jedoch mal rein aus Neugier diese Winglets an das xflr5 Modell der Nova gepackt und ein wenig an den geometrischen Parametern des Winglets gespielt. Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass es selbst auf einem F3J Modell rein aus der Simulation her tatsächlich funktioniert und nur im hohen Geschwindigkeitsbereich leichte Nachteile im Gleitwinkel bieten solle. Ansonsten verspricht hier xflr5 eine Reduktion der minimalen Sinkgeschwindigkeit vergleichbar zu ca. 70g-80g reduziertem Abfluggewicht. Rein als stationäre Werte gesehen ist das nicht sehr viel, aber besonders für F5J immerhin eine quasi rein positive Prognose. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Idee, wie ich ein solches Winglet mal real und ohne große Kosten und Aufwand testen könne. Nachdem es sich im frühen Sommer dann ergeben hat, dass plötzlich eine recht präziser 3D Drucker im Bastellzimmer stand, reifte der Gedanke, damit mal das Thema Winglets in Angriff zu nehmen. Lange gegrübelt…letztlich pragmatisch und schnell gemacht, gabs den ersten Satz Winglets ende Oktober passend zu einem Testnachmittag mit meinem Vater und Olaf Starmanns auf einer Wiese hier in der Nähe…dazu noch bei schönstem Sonnenschein. Da ich natürlich nicht meinem guten Flügel einfach die Ohren absäge, werden die Winglets auf den Flügel aufgeklebt. Hierbei steht dann natürlich noch ein ca. 3cm langes Reststück der Flügelspitze auf der Außenseite des Winglets hervor. Wahrscheinlich nicht optimal, aber war ja nur als nicht ganz ernst gemeinter Test gedacht. Ich muss ehrlich sagen, ich habe im Vorfeld gedacht, dass die Nova mit den Teilen fliegt wie ein Stein und nur noch schlecht auf Seitenruder reagieren wird. Quasi dies passiert nämlich, wenn man bei ihr am Außenflügel anfängt mit Klebeband als Turbulator zu experimentieren…und das ist ja eine bedeutend kleinere Änderung. Nach ein paar Flügen ohne Winglets hatten wir ein recht genaues Bild vom Wetter und dem was so „machbar“ mit meiner 2kg Maschine war im direkten Vergleich mit Olaf (2x ca. 1600g F5J) und mein Vater mit seinen Elektro Votan-CNC (ca. 1300g meine ich). Also nun kurzerhand die Winglets aufgeklebt und ran ans Gummiseil. Man spürte direkt das irgendwas „anders“ war als normal, aber es bedurfte doch einige Zeit dies etwas genauer zu klassifizieren. Ich kürze jetzt etwas ab und liste mal die Punkte auf, die uns bis dahin aufgefallen waren:

• Gieren/Schieben quasi vollständig verschwunden
• Gleitleistung und Hochstarthöhen quasi unverändert
• Deutliche Verbesserung der Seitenruderwirkung. Die Nova ist rein mit Seite sehr flüssig und gefühlt wie auch „Schienen“ zu fliegen. Dies verringert den notwendigen Kurvenradius und steigert gleichzeitig die Effizienz bei flachem Kreisen deutlich. Warum dieser Seitenruder Effekt eintritt, kann ich bisher nicht stichhaltig erklären. Eine Idee hierzu wäre, dass die Maschine nun direkt ein Kurve fliegt, anstatt erstmal nur zu Schieben bis sich eine Änderung der Flugrichtung wirklich einstellt
• Das Modell „steht“ deutlich besser auf der Flügelspitze beim Kreisen und verliert bei schwachen Bedingungen sichtbar weniger Höhe
• Erhöhte Abrissneigung am Außenflügel in bestimmten Situationen. Dies war insbesondere am Votan zu sehen, der auch temporär für einen Quervergleich herangezogen werden musste. Dieser hat im Vergleich zur Nova schon einen weniger auftriebsstarken Außenflügel, welcher wahrscheinlich durch die zusätzliche Auftriebsbelastung im Bereich des Winglet Fußes teilweise überlastet wird und es zum lokalen Abriss kommt
• Enges kreisen mit starker Querlage (hohe Auftriebsbeiwerte) tendenziell mit verringerter Steiggeschwindigkeit beim Einsatz der Winglets. Dies lässt sich ebenfalls auch recht gut mit den eingesetzten Winglets begründen. Durch die geringe Streckung, in Verbindung mit der eingesetzten „Spureinstellung“ kann es bei hohen Auftriebswerten des Tragflügels dazu kommen, dass der Gesamtwiderstand mit Winglet irgendwann doch deutlich ansteigt und sich dadurch die Steigleistung reduziert. Ich weiß, der Begriff „Spureinstellung“ und eine damit verbundene Idee eines „Kochrezeptes zur Winglet Gestaltung hat an anderer Stelle hier bei RCN schon zu einer heißen Diskussion geführt, dennoch finde ich ihn anschaulich und nutze ihn ebenfalls

Man sieht, ein an sich recht positives Bild, denn die vermeintlich „negativen“ Aspekte lassen sich begründen und daher wahrscheinlich auch verbessern. In wie weit man hier einen Kompromiss zu den positiven Aspekten finden muss wird sich im Laufe des nächsten Jahres zeigen.
Zum Abschluss des Tages gabs dann auf Grund der nachlassenden Thermik noch ein echtes „AHA“ Erlebnis. Mittlerweile wieder ohne Winglets unterwegs, da diese auf dem Votan montiert waren, konnte ich mit der schweren Maschine eigentlich nur noch abgleiten. Hier waren Zeiten um die 4min aus ca. 85m Starthöhe zu erreichen. Für die leichten F5J’ler sah es da noch etwas besser aus. Mit Winglets erhöhte sich die Flugzeit plötzlich reproduzierbar um >100%. Die Statistik ist noch etwas dürftig, aber der Unterschied war deutlich. Auf Grund der oben beschriebenen positiven Effekte aufs flache Kreisen und dem reduzierten „Absacken“ über den kurveninneren Flügel, konnte man die vorhandenen Thermikreste plötzlich in leichtes Steigen umwandeln, oder zumindest über einen längeren Zeitraum mit quasi „Nullschieber“ kreisen. Zuvor reichte es maximal für einen temporären Nullschieber im Geradeausflug.
An besagtem Tag konnten wir nur einen ersten Eindruck darüber gewinnen, was da vielleicht noch an Leistungsgewinn beim Thermikfliegen möglich ist. Die offene Frage nach „wie stark bremst es“ konnte ich vor 2/3 Wochen am Haushang in Belgien testen. Hierzu hat Olaf ein kleines Video gemacht, welches hoffentlich noch seinen Weg nach Youtube findet. An diesem Tag herrschte ca. 35-40kmh Wind (Böen bis 70km/h). Da wir eigentlich „nur“ Hangfliegen wollten hatte ich meinen Votan CNC im Gepäck und auf sein maximal mögliches Gewicht von 2650g ballastiert…falls möglich, hätte ich gerne noch mehr Ballast reingepackt, denn Olaf flog seinen Pike Precission 2 mit bis zu 4kg. Fazit des Ganzen war wie folgt:

• Topspeed mit Winglet gefühlt etwas niedriger. Da aber kein GPS oder ähnliches eingebaut gibt’s hier keine Messdaten zu
• Mit Winglets deutlich erhöhte Richtungsstabilität. Das Modell flog bedeutend ruhiger und man konnte fast parallel zum Hang fliegen ohne verweht zu werden
• Wenden mit sichtbar weniger Fahrtverlust und quasi „wie auf Schienen“
• In Summe höhere Durchschnittsgeschwindigkeit

Auf Grund dieser ersten Erfahrungen ist nun ein Winglet-Testprogramm mit verschiedenen Konfigurationen entstanden, welches mit Beginn der kommenden Saison in Angriff genommen wird. Ich weiß, dass das Thema „Winglet“ sehr komplex ist. Daher versuche ich auch gar nicht hier irgendwelche allgemeingültigen und wissenschaftlich belegbare Kochrezepte ergründen zu wollen, sondern wir gehen das Thema nach der guten alten „Feldmethode“ an…Versuch macht Klug!

Ich hoffe ich habe euer Weltbild nicht zu sehr ins Wanken gebracht. Meines hat jedenfalls ein wenig gewackelt nach den ersten Tests, weil ich mich ehrlich gefragt habe…und noch tue…warum das in den letzten Jahren niemand sonst gemacht hat. Vielleicht findet sich zu dieser Frage die Lösung einfach durch mehr Flugpraxis als wir es bisher haben…vielleicht ist es auch einfach nur so weit „ungewohnt“, dass es deshalb keiner der „Großen“ probiert hat. Es bleibt spannend!

So und dann wären da noch zwei weitere Neuigkeiten die ich noch kurz erwähnen will. Zu gegebener Zeit gibt’s hierzu noch mehr Infos. Einerseits wird’s einen X-Rumpf für die bisherige Nova geben, andererseits habe ich letzten Winter auf Wunsch von Christian eine „Nova 2“ gerechnet…ein offizieller Name existiert noch nicht. Hier kommt ein komplett neuer Profilstrak zum Einsatz, der (mit Modifikationen) auf einem reinrassigen F3B Profilstrak beruht, welchen ich in der Konzeptphase zum Votan-CNC entwickelt habe. Es sollten sich deutlich bessere Gleitwinkel >60km/h einstellen, bei nahezu gleichbleibendem Thermikflug in Verbindung mit einer „einfacheren“ Einstellbarkeit durch weniger tolerante Außenflügel…in etwa auf dem Niveau des Votan-CNC der aus jetziger Sicht einen guten Kompromiss darstellt

Gruß
Björn
 

Björn

User
Hi Olaf,
danke da warst du aber schnell...sogar bearbeitet das Ganze!

Ich glaube man sieht die Unterschiede recht gut. Nicht zwangsläufig die Fluggeschwindigkeit, denn es gab Mal mehr Mal weniger gute Phasen was man insbesondere im Abschnitt "ohne" Winglet sieht zum Ende hin, sondern das grundsätzliche Verhalten des Modells mit und ohne Winglet. Zudem sieht man auch, dass das eingesetzte Winglet zumindest nicht deutlich bremst, obwohl man auf den Geraden mit nur geringem Auftriebsbeiwert unterwegs war. Genau deshalb bin ich recht zuversichtlich, dass man es für F3J/F5J durchgängig nutzen könnte.

Gruß Björn
 

Merlin

User
Hast du auch mal Fluegelenden a la Supra (Querruder gehen bis zum Ende des Flügels) zum Vergleich probiert?

Bei euren F3F Tests sieht es so aus, als ob sich der Flugstil in den Wenden ueber die Zeit geändert hat. Weniger/anders gezogen? Radien etwas größer? Das Modell stellt zum Ende hin nicht mehr so ab.

/Bernd
 
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