OPUS im Schnellflug - keine Richtungsstabilität

Yeti

User
Gut erklärt, Christian!

Bei einer Flügelfläche von 0,33m² (-> mittlere Flügeltiefe = 17cm) ergibt sich bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h ( = 55,5 m/s) und dem cm von -0,045 aus Harrys X-Foil Rechnung ein Moment von ca. 5Nm um den Flügelneutralpunkt.

Die erforderliche Leitwerkskraft ergibt sich, wenn man dieses Moment durch den Leitwerkshebelarm teilt.
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Ok, ich kann nun so weit folgen, daß Hans´s Xfoil uns sagt wie groß der Faktor des Momentes ist, welches durch das HLW und die EWD ausgeglichen werden muß - dieser faktor nennt sich "cm".

Wird die Geschwindigkeit erhöht wird die belastung größer - versteht sich von selbst - und ein HLW auf einem Gummirumpf weicht dieser Belastung aus...

Der unterschied zwischen Horizontalflug und Sturzflug liegt darin, daß das eigengewicht des Rumpfes sich dieser Rechnung entzieht - aber dieses ist doch vor dem SWP gleich groß wie dahinter :confused: also was ändert sich am Sturzflug ?

Um nicht voll ganz vom Thema abzukommen fällt mir eben ein, daß bei einer höheren Geschwindigkeit die verwirbelungen hinter der Fläche möglicherweise die angeströmte Fläche des VLW verringert...

Danke erstmal & Grüße
Tobi
 

Yeti

User
Tobias Reik schrieb:
Ok, ich kann nun so weit folgen, daß Hans´s Xfoil uns sagt wie groß der Faktor des Momentes ist, welches durch das HLW und die EWD ausgeglichen werden muß - dieser faktor nennt sich "cm".

Genau! Mit X-Foil Screenshot sieht das aber irgendwie wichtiger aus :D
 
Hallo,


"Das Modell ist so getrimmt, dass immer ein möglichst neutrales Flugverhalten (kein Wegtauchen oder Unterschneiden) auftritt, im Normalflug und Sturzflug gibt es kein Problem"

wie stehen denn die Ruderklappen im Normalflug? evtl. leicht auf tief??
Benutzt du verschiedene Flugphasen??


Ich würde die EWD verrringern, SPW bei 76 - 78 mm ab Vorderkante

Hat beim Opus/ Oohpussi geholfen.

Gruß, Jan
 

Peer

User
Jepp,

da kann ich Jan nur zustimmen, und ich habe es in meinem
ersten Beitrag leider vergessen: Die Klappenstellung des LW
ist wichtig, stehen sie ein bisschen nach unten, hast du ein
leicht gewölbtes Profil, das im Langsamflug für einen netten
Geradeausflug sorgt, aber bei Top-Speed schon mächtig viel
Auftrieb nach oben liefert => Unterschneiden !

Daher bitte die EWD so anpassen, dass die LW-Klappen
neutral stehen.

Ich fliege SP 78 mm bei meinem Ohpussy (ein Nachbau).

Peer
 

Yeti

User
Höhenleitwerke von Flugzeugen mit (positiv) gewölbtem Flügelprofil erzeugen im Schnellflug Abtrieb. Sonst nix Gleichgewicht wink_smilie.gif
 

Arnim

User
Hallo, mein erster Beitrag. Ich fliege einen Opus und kann mir das Problem nicht erklären. Der Rumpf sollte sich bei Belastung fast nicht verbiegen da er sehr steif ist. Die ewd sollte im original Auslieferzustand eigentlich stimmen. Der Opus ist sehr gut verarbeitet also sollte es keine großen Abweichungen bezüglich der ewd geben.
 
Hallo zusammen,

noch ein Tip aus der Praxis: Schau Dir mal die Nasenleisten von Flächen und Leitwerken an.
Bei mir waren damals ziemlich heftige Grate vorhanden und er flog deutlich neutraler, nachdem man mit ein paar Zügen mit dem Schleifklotz die Grate entfernt hatte.

Vielleicht hilft das auch bei Deinem Problem.

Gruß Ralph
 

franc

User
Opus und Schnellflug

Opus und Schnellflug

Hallo,
ich glaube ein verbiegen vom rumpf kann mann fast sicher ausschiessen,
er ist wirklich stabil, auch das leitwerk sitzt fest.
was mir aber wirklich komisch vorkommt ist: HAT KEINER DAS PROBLEM
MIT DEM OPUS selbst der vertreiber des modells kennt sowas nicht.

na gut, wie fliege ich meine modelle ein: nach dem vermessen der EWD
und Schwerpunkt wird gestartet, Ruder werden abgestimmt und dann
kommt meist das schwierigste was macht das teil im schnellflug.
der sturzflug muss neutral sein, vieleicht ein ganz leichtes abfangen, finde ich
angenehm. aber auf keinen fall im horizontalfug nach unten!
ein verstellen des schwerpuntes ist meistens die lösung.
den schwerpunkt wurde bis 78 mm nach hinten verlegt ich glaube das ist die grenze (unterscheiden) auch das saubere kreisen ist nicht mehr so einfach,
momentan liegt er wieder bei 76 mm die EWD wurde leicht verringert.
naturlich verwende ich flugfasen im schnellflug stehen die ruder des HLW
neutral die EWD wird angepasst. habe die querruder beim opus im schnellflug bis jetzt immer neutral stehen gelassen, glaube nicht dass das die lösung ist.

wenn geschwindikeiten bis 300km/h oder mehr erreicht werden muss das modell direkt auf dem knüppel liegen alles andere ist ein zu grosses risiko.

mfg
 

kurbel

User
Ich würde mal genau den Flügel untersuchen.
Wenn andere Opuse das Problem nicht haben, liegt der Verdacht nah,
es könnten Schäden in der Verklebung der Flügelschale oder der Stege die Ursache sein.
Wäre zwar ungewöhnlich, wenn die Schäden symmetrisch sind,
(sonst müsste auch eine deutliche Rollneigung drin sein) aber wer weiß.
Die Flügel sollten sich zumindest nicht erkennbar Verwinden lassen, wenn sie heile sind.

Kurbel
 
Franco,
fast alle möglichen Ursachen eliminiert.


Bleibt noch :
hast Du alle Ruderspalte abgeklebt, wenn nicht könnte dies einen Einfluss haben.

Der Opus hat ja leider keine wipers.


Gruß
Thomas
 

Yeti

User
franc schrieb:
ich glaube ein verbiegen vom rumpf kann mann fast sicher ausschiessen,er ist wirklich stabil, auch das leitwerk sitzt fest.

Kann das mal ein Opus-Besitzer ausprobieren? Rumpf am Flügel fest auflegen und am Leitwerk 750g anhängen, Durchbiegung messen. Bei den hohen Geschwindigkeiten reichen kleinste Auslenkungen, um einen Effekt zu bewirken.

Es sind natürlich auch andere Ursachen denkbar. Aber nur weil jemand findet, dass der Rumpf "stabil" ist, würde ich das noch nicht als Ursache ausschließen ;)
 

-Bob-

User
Leichte Aufgabe;

Gemessen wurde am Ende vom Rumpf.. Unterkante.
74,4cm über Meeresspiegel (so denken Holländer halt :D) ohne Gewicht
73,8cm über Meeresspiegel mit 1kg Zucker (hatte keine Packung mit 750gr) am Schwanz...

Kein spürbarer Effekt am Höhenrudder (<0,1mm!?... viel genauer komme ich nicht, ich hoffe die Bilder überzeugen)

0kg.jpg 1kg.jpg

vorne.jpg hinten.jpg

Resultat am LW:

VLW Kante.jpg

Rumpf Opus voll CfK/GfK
Anlenkung über CfK Gestänge (4mm) und standard Kugelgelenk

Bin kein theoretiker... ;)

Gruss,

Bob
 

-Bob-

User
@Frank... "Hat keiner das Problem?" Hab's auf jedenfall nicht in Erinnerung... letzter Zeit auch wenig Opus geflogen....
 

pilotini

User
Moin,

doch, das Problem des Unteschneidens habe ich auch mit meinem Colt V (E-Version vom Opus). Besonders gravierend war es mit der GFK-Flächen des Opus am Colt. Die CFK-Flächen am Colt lindern das Ganze. Mein Colt ist so getrimmt, dass die H-Ruder immer im Straak stehen. Laut PAF sollte das Modell im Normalflug im Strak stehen und für Speed leicht tief gerimmt sein. Das würde bei mir nicht gehen. Der Effekt tritt auch nur dann auf, wenn ich es richtig schnell laufen lasse. Im Normalflug merkt man es nicht aber im Speedflug nach dem Abfangen muß ich minimal Höhe gezogen halten -sonst "isser hin...". Ich denk mal, dass bei den exremen Geschwindigkeiten veschiedene, leichte Verformungen (Fläche, Rumpf; HLW und Schubstange) dazu führen, dass die EWD eben einen Tick zu klein wird.
 

franc

User
Hallo Christian,
genau wie du es beschreibst, nach dem Abfangen muss man leicht Höhe gezogen halten.

Ein Bekannter von mir hat das Problem bei seinem Opus auch, er fliegt eine normale GFK-Version. Meiner ist die verstärkte DS-Version und doch genau das gleiche Leiden.

Also gibt es doch Piloten die das Problem haben?:cry: Wer Lust hat und einen Opus in 300 m Höhe hat, sollte doch bitte mal darauf achten was der Flieger macht! DANKE

mfg
franc
 

Dix

User
Moinmoin,

@Bob: meinst Du etwa, daß sich die Höhenrudernullage verändert, dadurch daß sich die Höhenruderanlenkung (Schubstange) verschiebt?

Es geht hauptsächlich darum, daß sich die EWD verändert, weil der Rumpf nachgibt.

Hier eine schnell zusammengezimmerte Rechnung mit der Annahme, der Leitwerksträger ist ein einfacher Biegebalken konstanten Querschnitts. Tatsächlich ist er aber ein Konus, was die Sache noch ein Stück verschlimmert (
icon4.gif
)
Die verwendeten Daten stützen sich auf das Foto von Hans und die Messung von Bob.
BILD der Rechnung
Bob, bitte mach zur Kontrolle den Versuch nochmal mit aufgebautem Flieger und messe die EWD (siehe Magazinbeitrag).
Bedenke aber, daß bei Deinem Versuchsaufbau vielleicht der Rumpfboden am hinteren Ende der Flügelauflage nachgegeben haben kann.



@Yeti, wollte mich oben in meinen Ausführungen mal was knapper halten. War anscheinend zu knapp. Der CHP hat das besser hingekriegt.
Wenn Du noch der Meinung bist, daß was falsch/verwechselt war, lasse ich mich gerne aufklären. Vielleicht auch per PN, dann sprengt das hier nicht so den Rahnen.

@Peer: Ich übersetz mal die beiden knappen Sätze von Kurbel und Steffen: Das "Drücken" beim Schnell fliegen, ist tatsächlich ein Abbau von "zuviel Abtrieb". Bei neutralem Ruder nämlich würde der Flieger die Nase hochnehmen und wieder langsamer werden wollen, was Du ja erfolgreich durch Drücken verhinderst... :rolleyes: Das was Du genannt hast, ist leider nicht richtig, und dazu noch sehr weit verbreitet. :cry:
 

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