Rückstell-Genauigkeit von Servos bzw. Sendern

Absenger

User
Hallo Leute!
Wenn es um das Thema Stell- bzw. Rückstellgenauigkeit von Servos geht, liest man eigentlich immer nur, dass das von den Servos abhängt.
Dass es da Qulitätsunterschiede gibt ist klar und bekannt.
Aber jedes noch so präzise Servo wird nur dann zum Neutralpunkt zurückkehren, wenn vom Sender das entsprechend richtige Signal kommt.
Ich könnte mir vorstellen, dass Ungenauigkeiten zumindest zum gleichen Anteil, wenn nicht sogar zu einem größeren Anteil von der Genauigkeit der Kreuzknüppel abhängt.
Und daher meine Frage:

Gibt es eine günstige bzw. einfache Möglichkeit,
die Rückstellgenauigkeit von Sendern zu überprüfen?

Mit einem einfachen Servo-Tester kann man ja ein Servo µs-genau stellen und testen.
Mich würde interessieren, welche µs-Werte mein Sender aussendet und wie genau dabei der Null- bzw. Neutralpunkt eingehalten wird. Gibts ein Gerät, das mir die vom Sender übermittelten µs-Werte anzeigt?

LG,
Alois
 
Was hast du denn für einen Sender? Bei meiner Frsky Taranis X9D+ SE 2019 (was für ein Name) mit OpenTx wird mir dieser Wert angezeigt.
 

skytra

User
Hi Alois,

Dann kommt zur Genauigkeit aber noch der Empfänger und dessen "Endstufe" dazu.
Da wäre es ja relativ einfach den Pegel und das Timing vom Ausgangsimpuls mit einem Oszilloskop zu messen

Solltest du FrSky nutzen gibt's auch die Möglichkeit im Log die Knüppelpositionen zu betrachten.
Vorausgesetzt die Aufzeichnungsrate ist schön kurz eingestellt
(müsste aber auch bei anderen Fernbedienungen gehen)


Grüße
Thomas
 

Absenger

User
Ich selber hab die Multiplex Cockpit SX7.
Unabhängig vom Hersteller sind ja technisch die Sendesignale ident - oder?
Ich vermute aber, dass es bei der Stellgenauigkeit der Kreuzknüppel Unterschiede gibt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Knüppel immer haarscharf genau auf die Mitte zurückstellen, also auf genau 1500, und zwar unabhängig von der Richtung aus der der Knüppel zurückgestellt wird.
 

skytra

User
Die Knüppel selbst haben Potis oder Hallsensoren die könnte man bei offener Fernbedienung auch "auswerten"
Aber all das bringt einen ja nicht so viel weiter.... denn das Signal, welches am Servo ankommt durchläuft ja noch die ganzen Komponenten der Fernbedienung die Funkstrecke und anschließend den Empfänger und dessen Elektronik.
Ob ich das Signal mit einem Poti oder Kippschalter eingebe ist da relativ egal für das Signal welches am Ausgang des Empfängers anliegt.
 
Welchen Wert hat denn eine solche Diskussion? Oder vielleicht für wen?
Die allermeisten Piloten können ihre Modelle doch ganz vernünftig steuern. Macht es Sinn, die zu Tode zu optimieren? Es gibt ja einige Diskussionen, die sich darum drehen, Modelle, deren Komponenten oder das Setting zu optimieren. Und die Verbissenheit, mit der dann meist diskutiert wird, ist manchmal am Ziel vorbei.
Ich habe die Befürchtung, wir beginnen bald noch den Faktor Mensch zu manipulieren...

Gruß Mirko
 

bendh

User
Wenn man an die Empfängerausgänge eine Jetibox anschließt, kann man die Servowerte in µs ablesen. Dann weiß man was der Sender ausgibt und wohin er in Neutralstellung zurückkehrt.
Viele neuere Ladegeräte können das auch.
In allen Fällen die ich kenne war allerdings weder das Servo noch der Sender schuld an einer schlechten Rückstellgenauigkeit,
sondern ein schwergängiges Servogestänge oder Spiel in der Anlenkung.
Auch mechanisch falsch angepasste Servowege sind mit merkwürdigen Effekten in Verbindung zu bringen.

Bei meinem FrSky Sender wird mir der gesendete Servowert auch angezeigt, das kann bei einem Billigsender natürlich anders sein, aber auch nicht verwunderlich.
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Mit der Multiplex Multimate, also einem relativ günstigen Gerät, kannst du an einem PPM Ausgang den Servoimpuls messen. Das geht somit mit jedem Empfängerfabrikat. Da messen vergleichen bedeutet, wäre ein absolute minimale Ungenauigkeit der Multimate m. E. vernachlässigbar.
 

Absenger

User
Danke euch für die Antworten.
Also wenn ich mit der Jetibox bzw. mit dem Multimate die am Empfänger ankommenden Servoimpulse in µs anzeigen lassen kann, wär das genau das, was ich suche, um die Präzision meiner Fernsteuerung zu überprüfen.
 
Fragte mich vor einiger Zeit aus gegebenen Anlass ebenfalls, wie exakt und mit welcher Wiederholgenauigkeit die
Nullstellung erfolgt. Habe zum Test bei einem Jeti und Futaba System am Empfänger die Impulsbreite mit einem Oszi. nachgemessen. Ergebnis war,
dass beide Systeme an den Empfängerausgängen ganz exakt und beständig die 1,5ms für den Mittenimpuls lieferten.

Folgend habe ich dann mit Hilfe einer Messuhr die Rückstellgenauigkeit verschiedener Servos ermittelt. Dabei gab es so manches
"Aha-Erlebnis". Interessant war dabei auch, dass die Rückstellgenauigkeit einiger Servos, sofern kein Richtungswechsel erfolgte, ganz
gut war. Wurde dann aber nach Servobewegung von rechts zur Mitte und folgend von links zur Mitte die Mittenposition verglichen, kam
bei einigen Servos wenig Freude auf.

Gruß,
Dirk

Servotest.jpg
 
Also wenn ich mit der Jetibox bzw. mit dem Multimate die am Empfänger ankommenden Servoimpulse in µs anzeigen lassen kann, wär das genau das, was ich suche, um die Präzision meiner Fernsteuerung zu überprüfen.

Hallo,

mit einer Jetibox kannst Du natürlich keine am Empfänger ankommenden Servoimpulse in µs anzeigen lassen, sondern die vom RX ausgegebene Impulslänge. Damit hast Du die Strecke vom Knüppel bis zum RX-Ausgang gemessen. Die Jetibox funktioniert an jedem Empfänger mit dem klassischen PPM-Signal.

Die Genauigkeit der Umsetzung deiner Knüppelpostion hängt wiederum von den Knüppelaggregaten und den Potentiometern und der ADC Auflösung und dessen Genauigkeit deiner SX7 ab. Selbst die Umsetzung der analogen Position (Spannung) in einen digitalen Wert ist aufgrund des begrenzten Zahlenvorrates des Prozessors nicht unendlich genau. Bei den 8-Bit und 16-Bit Prozessoren war die Integer-Arithmetik teilweise schon recht aufwendig.

Auch ist das Sendesignal und das funktechnische Übertragungsverfahren verschiedener Hersteller i. d. R. unterschiedlich.

Gruss
Micha
 
...
Folgend habe ich dann mit Hilfe einer Messuhr die Rückstellgenauigkeit verschiedener Servos ermittelt. Dabei gab es so manches
"Aha-Erlebnis". Interessant war dabei auch, dass die Rückstellgenauigkeit einiger Servos, sofern kein Richtungswechsel erfolgte, ganz
gut war. Wurde dann aber nach Servobewegung von rechts zur Mitte und folgend von links zur Mitte die Mittenposition verglichen, kam
bei einigen Servos wenig Freude auf.
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Hallo Dirk,
völlig normal. Das liegt an dem so genannten "deadband":
Standard (Analog) servos have a deadband of around 8us and high performance servos have a deadband of 1~3us.
Quelle: Servos | HITEC RCD USA

Das Servo bzw. die Anlenkungen haben einen weit größeren Einfluß auf die Rückstellgenauigkeit, als Sender/Empfänger.
 
Hallo Dirk,
völlig normal. Das liegt an dem so genannten "deadband":
Standard (Analog) servos have a deadband of around 8us and high performance servos have a deadband of 1~3us.
Quelle: Servos | HITEC RCD USA

Das Servo bzw. die Anlenkungen haben einen weit größeren Einfluß auf die Rückstellgenauigkeit, als Sender/Empfänger.

Nein, das ist leider nicht nur mit dem teils unterschiedlichen Dead-Band verschiedener Servos zu erklären.
Ich habe bis zu 9 Servos eines Typs verglichen. Die Ergebnisse waren von gut bis besser
zur Seite legen -> extreme Serienstreuung.


Gruß,
Dirk
 

Absenger

User
Dass die Anlenkungen potentiell den größten Einfluss auf die (Rückstell-)Genauigkeit haben ist klar.
Aber wenn ich diese Fehlerquelle weitgehend ausgeschaltet habe (was bei einer Seil-Anlenkung mit Rückholfeder bei den Rudern normal der Fall ist), muss ich bei den Servos und schließlich den Knüppel-Aggregaten weitersuchen.
Und eben daher hab ich die Frage gestellt, ob es einfache, günstige Möglichkeiten gibt, das zu überprüfen.
Was offenbar mit der Jetibox am günstigsten möglich zu sein scheint.
Ich werd´s ausprobieren. Falls jemand eine günstige abzugeben hat, hab ich Interesse.

Danke, Alois
 

Absenger

User
Das Toolkit scheint mir auch interessant zu sein, denn da hätte ich gleich auch einen handlichen Lader dabei.
Danke für den Tipp.
Doch nun eine Detailfrage zu diesen Geräten:
Wie schließ ich die an meinem Empfänger an, sodaß ich am Diplay dann das empfangene PPM-Signal ablesen kann?
Einfach ein dreipoliges Servokabel zwischen Empfänger-Ausgang und dem Servo-Anschluss des Toolkit bzw. der Jetibox oder MPX Multimate?

Grüße, Alois
 
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