Hi Leutz,
(Achtung, Beitrag hat Überlänge, besser erst ein Bier holen
)
erstmal vielen Dank für eure rege Anteilnahme.
Ich bin seit 2001 ordentliches Mitglied in dem Verein.
Zur Platzsituation ist es so, dass es der Nähe ein Klärwerk gibt, dass jedoch verständlicherweise nicht überflogen werden darf. Es gab deshalb, weil das bereits einige wenige Male mit "normalen" Modellen unabsichtlich passiert ist, auch schon Ärger mit den Betreibern. Ich bin jedoch der Meinung, es "braucht" keinen Jet um diese klare Flugzonen-Anweisung zu mißachten.
Ein verantwortungs-LOSER Pilot wird den freigegebenen Luftraum mit jedem Modell verletzen, während ein verantwortungs-BEWUßTER Pilot alles menschenmögliche tun wird, um genau das zu vermeiden - auch mit einem Jet!
Die Nähe des Klärwerks ist dem RP ausserdem bekannt und die AE wurde ja schließlich in diesem Wissen erteilt.
Es ist in der Tat so, dass mir der Vorstand in seiner Ablehnung ausdrücklich bestätigt hat, dass die
Aufstiegserlaubnis des RP Turbinen nicht ausschließt. (Angeblich ist dort 1 Jet, also keine 2 Stück zeitgleich, in der Luft i.O.)
ABER: Er interpretiert den in der
Platzordung angeführten Punkt über die zulässigen Modelle
Wortlaut:
Segel, Motor-, Hubschrauber RC-Modelle sowie Fesselflugmodelle. Das zulässige Abfluggewicht darf 25kg nicht überschreiten.
eben dahingehend, dass Turbinen nicht erlaubt seien, weil sie nicht expliziert genannt / aufgeführt sind.
Hätte man das gewollt, hätte man den "Passus der AE" übernommen.
Ich interpretiere dass jedoch so, dass Turbinen erlaubt sind, weil sie eben in der Platzordnung nicht explizit ausgeklammert sind.
Schließlich werden bei uns am Platz auch z.B. Impeller geflogen, obwohl diese ebenfalls nicht explizit genannt sind. Einer der Vorredner sagte sinngemäß, dass nicht automatisch alles erlaubt sei, was nicht verboten sei.
Diese Ansicht teile ich NICHT, denn dazu müsste an anderer Stelle gesondert aufgeführt sein, was automatisch erlaubt ist und für was man eine gesonderte Erlaubnis einholen muss.
In Folge würde es (wohl nach Sicht der Vorstandsseite) also entweder einer Mitgliederversammlung bedürfen um das Turbinenfliegen zu erlauben, oder eben meiner Ansicht nach, müsste das Turbinenfliegen überhaupt erst durch eine Mitgliederversammlung untersagt werden, wenn es der Vorstand verhindern will.
@Andreas: Deine Argumentation kommt meinem Rechtsempfinfden sehr nahe.
Ist deine, (meines Erachtens wesentliche !) Aussage
Ein Turbinengetriebenes Modell ist ein Modell mit Verbrennungsmotor. Es kollidiert somit mit keinem aktuellen Gesetz (solange nicht anders geregelt)
präzedensfähig irgendwo dokumentiert? Ich meine nicht nur was die Lärmvorschriften angeht sondern von der gesamten Modelldefinition?
Was mich ebenso ärgert, ist die pauschale Verteufelung von Turbinen.
Ich sehe ein, dass es Jets gibt, welche von der Gesamtbetrachtung aus Modelltyp, Flächenbelastung und Motorisierung eher "sehr heisse Teile" sind, es im Gegensatz dazu jedoch auch "slowflyermäßige" Jets mit äußerst humanen Flugeigenschaften gibt, die auch relativ engräumig zu fliegen sind. Dazu zähle ich mal den Kolibri-Twinjet. Nicht zuletzt deshalb habe ich mir dieses Modell für den Jet-Einstieg ausgesucht. Ein anderes positives Beispiel wäre ein Segler mit Turbinenaufsatz. Über solche Gedanken, ebenso über die Verwendung von z.B. Turboprops, hat sich unser Vorstand wohl leider keine Gedanken gemacht.
Und auch eine beschränkte Erlaubnis für den Turbo-Twinjet würde mir auch nur temporär weiterhelfen, da ich noch eine Liebetrau F-86 mit Lambert T-51V2 im Keller habe, und ich nicht möchte, dass die Schranke vor der Sabre dann wiederum zugeht.
Es muss also eine generelle Regelung her, und ich denke dass diese durch den Flugleiter ja bereits besteht. Wer bewusst Mist baut wird verwarnt oder bleibt im Wiederholungsfall am Boden. Und das sollte eigentlich für alle Modelle selbstverständlich sein, nicht nur für Jets.
Zum Thema mit der Angst vor Haftungsansprüchen.
Ich denke nicht, dass da die Vorstände mit ihrem Privatvermögen haften müssen.
Wenn sich alles in gesetzlichem Rahmen abgespielt hat (wie gesagt die AE erlaubt ja Turbinen) dann haftet für Schäden wohl zu allererst der Pilot (bzw. dessen Haftpflichtversicherung) und eventuell, falls grob fahrlässig gehandelt, vielleicht noch der Flugleiter (vielleicht wenn er einen sichtbar alkoholisierten Piloten fliegen lässt).
Das gilt aber für ALLE Modelle, nicht nur für Jets.
Über die potentielle Gefahr, dass mit einem Flugmodell prinzipiell ein (auch gravierender!) Unfall passieren kann, sollte sich ein Vorstand eines Flumodellvereins (!) im Klaren sein, bevor er sich aufstellt und wählen lässt. Wenn er damit nicht klarkommt, gibt es auch andere Vereine mit weniger "Gefahrenpotential" wie Kleingartenvereine, Schachclub, Männer-Batikgruppe etc. . An der Stelle sei gesagt, dass der 1.Vorsitzende übrigens KEIN aktiver Modellpilot ist (OK, muss er ja auch nicht sein).
Ein Unding ist geradezu folgender Umstand: Kurz nach dem Schaumwaffeltreffen 2008 in Griesheim berichtete ich am Platz begeistert von den Turbo-Twinjets, die ich dort fliegen sah.
Ich tat das kund, dass ich mir für den Jet-Einstieg auch so ein Teil zulegen wollte und ließ den 1. Vorsitzenden durch seinen Sohn fragen ob etwas
gegen Jets bei uns am Platz spräche.
Das wurde (vor Zeugen!) verneint, worauf ich mich freute und mir in Folge durch die Liquidation meines halben Modelbau-Kellers den Kolibri-Twinjet zusammensparte.
Jetzt will der 1. Vorsitzende von seiner Zusage nichts mehr wissen
So wie ich es im Moment sehe, wird wohl leider an einer Entscheidung über die Mitgliederversammlung (bzw. wenn ich 1/5 der Mitglieder zusammenbekomme, an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung) kein Weg vorbeigehen.
Ich kann also nicht nachvollziehen, was unseren Vorstand zu dieser Haltung bewegt.
@Eberhard:
Wird das Turbinenfliegen nicht verboten, ist es unter dem Oberbegriff Verbrennungsmotoren grundsätzlich mit enthalten....
Hier stellt sich der Vorstand mit der unklaren bzw falschen Begriffswahl selbst ein Bein.
Genau so sehe ich das auch!
Danach hätte sich dann auch der Vorstand entsprechend der verabschiedeten Platzordnung zu richten.
Wenn dem so wäre, wie setze ich das durch? Den schriftlich erhaltenen, ablehnenden Bescheid zu ignorieren und mit einfach der Düse zu fliegen, ist wohl sehr dünnes Eis?
Andererseis: Was ist, wenn ein Vorstandsbeschluss tatsächlich Willkür und Unrecht ist? Darf man so ewas ignorieren? Sagt das allgemeine Vereinsrecht / Vereinsgesetz etwas dazu?
...und ein persönlicher Dialog mit dem Vorstand vonnöten, den offenbar keine Partei für angebracht hällt. Da schüttel ich dann fassungslos den Kopf und frag mich wie erwachsene Menschen so verfahren können.
Konntest du nicht wissen, aber:
Dieser "Dialog" hatte am Tage des ausgesprochenen Startverbots mit dem TJ stattgefunden. War allerdings eine sehr einseitige Angelegenheit
:
Ich wurde vom 1. Vorsitzenden vor meinen Clubkameraden bestimmt 5 Minuten angeschrien, obwohl ich mehrfach zusagte, dass ich es akzeptiere, bis zur Klärung der Angelenheit mit der Kolibri nicht zu starten , und habe bestimmt 5-6 mal gebeten, die Agression aus der Stimme zu nehmen.
Ich machte deutlich dass man mit mir durchaus sachlich reden könne. Als das jedoch trotz mehrfacher Bitte meinerseits nicht honoriert wurde, habe ich halt irgendwann auch entsprechend zurückgeblafft.
War vielleicht ein Fehler, aber irgendwann war das Maß halt voll - bin kein persönlcher Frustableiter
In der schriftlichen Ablehung konnte sich der 1. Vorsitzende dann wiederum ein / zwei spitze Bemerkungen nicht verkneifen, was mich jedoch eher zum Schmunzeln brachte
Insofern, lieber Eberhard, gebe ich dir Recht: Absolute Kinderka....
Ich fürchte also, das Kind ist in den Brunnen gefallen und wird sich wohl nur noch auf dem offiziellen Weg lösen lassen... Leider
Übrigens nochmals vielen Dank an Bruder Tack und die anderen Kollegen, welche mir sofort angeboten haben den Turbo-Twinjet bei ihnen am Platz einzufliegen. Das rechne ich euch hoch an, und werde auch das eine oder andere Angebot in der Nähe wahrnehmen. Trotzdem möchte ich nicht vor dem hauseigenen Problem "flüchten" und muss versuchen, es irgendwie zu lösen..
viele Grüße Holgi