Sarabande - ein neuer Leistungs-Pfeilnurflügel

Hallo Uwe,

wahrscheinlich gibt es nur eine Möglichkeit das herauszukriegen. Wir müssen Wollfäden, bzw. Bindfäden auf die Tragfläche kleben und das Ganze dann filmen.

Was vielleicht auch noch gehen würde wäre Öl mit Ruß zu mischen, dann dieses Gemisch auf die Nasenleiste streichen und mit der Flitsche den Flieger in sein Element entlassen und ohne große Steuerbewegungen wieder landen. Vielleicht reicht es schon einfach nur großräumig zu fliegen und wenig zu steuern. (Also keine gerissenen Figuren) Nur wer putzt mir dann das arme ölverschmierte Modell?

Wenn es keiner mißt steht einfach nur Aussage gegen Aussage.
 

Chrima

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und jetzt sprecht Ihr ja nur über die Flügeloberfläche !
Auf der Unterseite gehn die Wollfäden ja zum Randbogen hin, nicht ?

Gäbe auf jeden Fall ein interessantes Profil, wollte man dies individuell anpassen ! :cool:
 

UweH

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wahrscheinlich gibt es nur eine Möglichkeit das herauszukriegen. Wir müssen Wollfäden, bzw. Bindfäden auf die Tragfläche kleben und das Ganze dann filmen.

Hallo Bernd, solche Versuche gab es mit manntragenden Hortenflugzeugen, die Bilder dazu sind auch im Nickel-Wohlfahrt im gleichen Kapitel Seite 568 ff oder so. Soweit ich das jetzt in Erinnerung habe war die Ablenkung nicht eindeutig zu erkennen, zumindest nicht so klar wie der Unterschied zwischen anliegender und abgelöster Strömung. Ich kann ja mal Versuche mit meiner Horten III machen, die ist groß genug und hat sich als Kameraträger bereits bewährt...wenn das Flugwetter für Versuche besser wird, im Moment ist zu oft Regen und zu viel Wind, die Wollfäden müssen trocken sein und die Luft möglichst ruhig.

Was vielleicht auch noch gehen würde wäre Öl mit Ruß zu mischen, dann dieses Gemisch auf die Nasenleiste streichen und mit der Flitsche den Flieger in sein Element entlassen und ohne große Steuerbewegungen wieder landen. Vielleicht reicht es schon einfach nur großräumig zu fliegen und wenig zu steuern. (Also keine gerissenen Figuren) Nur wer putzt mir dann das arme ölverschmierte Modell?

Jo, zum putzen schlage ich mal vor das macht ein Verbrennerflieger, die haben die meiste Erfahrung darin :D


Wenn es keiner mißt steht einfach nur Aussage gegen Aussage.

Da hast Du wahrscheinlich Recht, ohne konkrete Ergebnisse von Untersuchungen dreht sich die Diskussion im Kreis.

Gruß,

Uwe.
 
Vielleicht hilft das folgende, auch im übrigen sehr interessante Bild weiter.

Man kann es übrigens hier http://www.standardcirrus.org/52kt-R-inside-winglet.JPG finden.
Das Winglet ist ca. 35 Grad nach hinten gepfeilt. Interessant ist, dass es so aussieht, als das die Strömung um die Nase und so lange sie beschleunigt ist und gegen die Endleiste hin recht gut orthogonal ist. Wobei das auch ein wenig Vermutung ist, da man ja nicht viel von der Nasenumströmung sieht. Weiterhin kann man ja davon ausgehen, dass ca am Winglet gegen aussen hin stark abnimmt, was aber auf die Ablenkung scheinbar keinen riesigen Einfluss hat.
 

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UweH

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Danke für das Bild Peter. Ich hab mal mit dem Edding für die 35° Rückpfeilung eine Senkrechte zur angenommenen Anströmrichtung auf meinen Bildschirm gemacht:D und entweder hab ich einen Knick in der Optik oder die Ablenkung verläuft mit einer S-Linie zur Wingletwurzel hin, also nach innen:confused:, also doch eher senkrecht zur t/4 rechnen?:rolleyes:

Der Verlauf der Ablöselinie deckt sich mit dem Anstrichbild aus dem Windkanal im Nickel Wohlfahrt und wandert Richtung Außenflügel zur Nase hin. Das wird in der Nurflügelbibel als cA-Belastung des Außenflügels bzw. cA-Entlastung des Innenflügels infolge des Pfeilungseffekts gedeutet. Michi hat das ja auch schon in gleicher Weise angesprochen. Interessant finde ich auch, dass am Wingletübergang fast kein Anstrichöl zu sehen ist. War da keins drauf oder hat es das verblasen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

man sieht aber auf dem Bild deutlich, dass die Strömung am Winglet vom Hauptflügel beeinflusst wird.

Ab dem Punkt, an dem damit rechnen würde dass die Pfeilung eine größere Rolle spielt als der Einfluss des Hauptflügels wird die Strömung leider schon zu sehr vom Randwirbel des Winglets beeinflusst, als dass ich das zu viel Honig daraus saugen wollte.

Hans
 

UweH

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Also jetzt bin ich richtig neugierig geworden. Ich hoffe über Ostern Wollfädenaufnahmen mit meiner Horten III machen zu können.
Wenn ich außer auf der Oberfläche zusätzlich noch lange Fäden an einem kleinen Pylon oberhalb der Oberfläche anbringe sollte der Pylonwirbel doch auch der örtlichen Strömung folgen und deren Verlauf nicht verfremden? :rolleyes:
Bei der Horten gibts auch keinen "störenden" Wingleteinfluß :D

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Ne, bei der Horten heißt das Winglet Schränkung und Abtrieb :D

Peter, Du hast noch die 20 % Stabilitätsmaß vergessen :rolleyes::D


Ich werde nicht fotografieren sondern filmen, damit kann ich gieren ausschließen weil es bei langen ungesteuerten Geradeausflugpassagen nicht auftritt. Das Modell ist mit 4,1 m Spannweite und 1,5 m² Flügelfläche auch groß genug um sehr lange Geradeausflugpassagen fliegen zu können.
Die Kurven sieht man dann eindeutig an der Fluglage. Ich habe letztes Jahr mehr als 10 Leistungsmeßflüge mit der IIIe gemacht (u. a. morgens zwischen Dunkelheit und Sonnenaufgang, erster Start 04:35 Uhr) und damit schon ein bisschen Erfahrung im kontrollierten Abfliegen mit geringsten Steuerbewegungen gesammelt, bei ruhiger Luft geht das sehr gut. Hat noch jemand Tipps zur Versuchsanordnung?

Gruß,

Uwe.
 
Orthogonale Profilrichtung

Orthogonale Profilrichtung

also doch eher senkrecht zur t/4 rechnen?:rolleyes:

Tja wir sind fest davon überzeugt:
Der Pfeil ist fast flugfertig:
In der runden Mitte ist das Profil von geradeaus in der Mitte nach orthogonal nach dem Bogen gestrakt.
Kurz vorm WL gehts wieder zurück auf geradeaus am WL-Fuss.
Und das beste: Im (gepfeilten) Winglet wieder ein Strak auf das ortho-Profil.
Das musste einfach sein. Konsequentes durchhalten der Ortho-Philosophie ist alles :D

Mal schauen. Ich hoffe über Ostern einzufliegen.

Drückt mir die Daumen
Manfred
(Pitbull-Team)
 

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laqui

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Hi Leute,

es kann aber auch sein das das Öl einfach durch die Schwerkraft heruntergelaufen ist!!!
Für diesen Effekt der Ablenkung muss es doch auch Messungen bei den Airlinern geben.
Hat den keiner einen Kontakt zu EADS ect???
Ansonsten biete ich mich als Tester am Triad an, auf GFK kann man den Glibber wenigstens wieder abwischen.
Das mit den Wollfäden ist zwar auch einen Versuch wert, aber von der Mitte schaut man ja auch schräg auf den Flügel, somit wird man wenig erkennen.

Gruß
Thomas
 

UweH

User
Hi Leute,

es kann aber auch sein das das Öl einfach durch die Schwerkraft heruntergelaufen ist!!!
Für diesen Effekt der Ablenkung muss es doch auch Messungen bei den Airlinern geben.
Hat den keiner einen Kontakt zu EADS ect???
Ansonsten biete ich mich als Tester am Triad an, auf GFK kann man den Glibber wenigstens wieder abwischen.
Das mit den Wollfäden ist zwar auch einen Versuch wert, aber von der Mitte schaut man ja auch schräg auf den Flügel, somit wird man wenig erkennen.

Gruß
Thomas

Hi Thomas,

es geht um die Ölschlieren, die in Strömungsrichtung geschmiert sind, der runtergelaufene Bereich ist weniger interessant, er liegt im Ablösegebiet vor dem turbulenten Wiederanlegen. Wie das bei Airlinern ist hat Michi in Post #54 erklärt, da sind die Profile angepaßt, berechnet durch CFD, also 3D-Verfahren.
Meine III verträgt ein relativ hohes Gestell zur Kameramontage, da kann man schon in einem Winkel filmen bei dem man auch was sieht. Für die Fluglageerkennung brauch ich nur ein kleines Eckchen für Boden oder Himmel, aber einigen wir uns doch darauf dass ich die Wollfäden mache und Du den Versuch mit dem Ekel-Glibber-Zeugs? :rolleyes::D

Gruß,

Uwe.
 
An das mit der Schwerkraft habe ich auch schon gedacht. Vielleicht gelten in der Blase auch andre Bedingungen.
Wollfäden denke ich funktionieren nicht, da die wohl zu steif in sich selber sind, um die "S Form" anzunehmen.
Ich habe früher Versuche mit einer "Windkanal" Mischung gemacht...kann mich nicht gerade erinnern was da drin war...aber eine Mischung aus Farbpigmenten (Titanweiss), Leichtbezin und ein dünnflüssiges Öl. Kann mal schauen, ob ich das genaue Mischverhältnis und die einzelnen Komponenten noch finden kann. Insgesamt war es damit möglich Blasen sichtbar zu machen. Genau so wie Uwe beschreibt...auf eine Geschwindigkeit trimmen und lange Geradeausstrecken fliegen. Das Zeugs trocknet je nach Mischungsverhältnis mehr oder weniger schnell. Auf der Seite 39 im Buch Faszination Nurflügel kann man sehen, dass der rechte Flügel zum Teil weiss bestrichen ist...das kommt von dieser Mischung. Allerdings ist das Ganze eine rechte Schmiererei.
 

UweH

User
Genau so wie Uwe beschreibt...auf eine Geschwindigkeit trimmen und lange Geradeausstrecken fliegen.

..und bei ruhiger Luft kann man dann am Log kaum erkennen wo die Kurven sind:
090706-1-Hinterster CG, komplett.gif

aber dafür eine Alpha-Schwingung von 0,25 Hz und bei langsamerer Trimmung auch eine Phygoide, die dann typischerweise eine Periodendauer von ungefähr 8 Sekunden hat ;)
090706-1a-Hinterster CG, 140-270 s.gif



Ich werds mal mit dünnen Wollfäden probieren, da hab ich mit der kleinen Ho IX gute Erfahrungen gemacht, denn bei den Versuchen hat man nichts gesehen, was sich mit den Flugaufnahmen von Elektroralf deckt, ebenfalls mit Wollfäden:rolleyes::D
Die normale Geschwindigkeit der III liegt bei knapp 60 km/h, das sollte dünne Fäden nicht unbeeindruckt lassen...ich bin gespannt....

Gruß,

Uwe.
 

Rigger

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Wenn Ihr Strömung sichtbar machen wollt hätte ich womöglich noch ein optisches Verfahren anzubieten, ganz ohne Öl und Fäden:
Schatten- bzw. Schlierenaufnahmen. Schattenaufnahmen sind einfacher herzustellen und man sieht lokal aufgelöst die Änderung des Absolutdrucks des Mediums als Helligkeitswert. Bei Schlierenaufnahmen sieht man die Änderung des Druckgradienten.
Mit beiden Verfahren sieht man im Kamerabild eben auch sehr schön Wirbel, Strömungsablösungen usw.

Dazu müsste man eine Kamera zum Filmen, eine Lichtquelle (Pointer?) und einpaar Linsen auf den Flügel schnallen :D Und vorher evtl. noch einwenig rechnen oder ausprobieren. Bin gerade dabei soetwas im Labormassstab zusammenzuschustern... mal sehen.

Gruß, Anas
 
Hallo hier ein Zitat vom Meister selbst (Mark Drela):

For high aspect ratios, the relevant airfoil shape is perpendicular to the leading edge, not parallel to the flow. The lift also depends only on the speed component perpendicular to the leading edge, not on the flight speed. In the aero business this is called "infinite swept wing theory", and it's been around since the 1930's.

Anbei noch zwei weitere Bilder vom Cirrus Winglet...vielleicht ein wenig mehr aufschlussreich.
 

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ditsch

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Sehr interessante diskusion
Das seglerwinglett zeigt eigentlich, (im sauberen bereich)einen strömungsverlauf den man auch an einem normalen flügelohr erwarten kann.Jeder endliche flügel ,auch ungepfeilt,zeigt sofern er auftrieb liefert, auf der oberseite "strömungslinien" welche zur endleiste zum rumpf hin gedellt sind, die auf der unterseite jedoch zum randbogen zeigen.also wie im anstrichbild dess nickel wohlfahrt buches.
Menschen neigen dazu vorgänge vereinfachen zu wollen, die zerlegung in eine übersichtliche geometrie wie z.b. die t/4 linie und die dazugehörige senkrechte
scheint die sache erfassbar zu machen, aber vermutlich wissen die strömungsteilchen nichts von unseren begriffen. Vielleicht sollte man sich nach den ursächlichen gründen ,der motivation der teilchen für ihre umwege fragen.Naheliegend wäre da:
Im staupkt also eigentlich V= 0 eine strömung in pfeilungsrichtung(eigentlich gibts dann keinen staupkt)die strömungsteilchen werden bevorzugt den energetisch niedrigsten weg nehmen , erst mal rechts und links schauen ob keine gebiete geringeren drucks, schneller zu erreichen sind, als auf dem geraden weg nach hinten.
Denkt man das durch, ergibt sich die von nickel wohlfahrt postulierte und gezeigte S-form; in den von uns genutzten bereichen eher keine wirklich senkrecht zur t/4 linie zeigende strömungslinie.(Vor allem aber mit auf ober und unterseite deutlich unterschiedlicher orientierung!!)
Abhängig ist der vorgang ausser vom druckverlauf der profile von deren räumlichen anordnung (pfeilung, klappenauschläge, anbauteilen,streckung,position dess profils in bezug zur spannweitenrichtung
etc)und leider auch von variablen wie CA ,fluggeschwindigkeit oder schiebewinkel. Worauf optimiere ich dann ,mit unterschiedlich angepassten ober und unterseiten?Reichlich komplex
Das war jetzt aus der hüfte vielleicht lieg ich ja etwas daneben?

Gruß

Ditsch
 

ditsch

User
Uups da war Peter schneller mit den neuen bildern
Die machen mich ehrlich gesagt jetzt etwas perplex.Sie zeigen entgegen dem ersten winglettphoto ja die unterseite und dort sollte zumindestens bei geflogenem, oder in diesem falle gefahrenen CA, eine zur endleiste nach oben bzw aussen zeigende stromlinie zu sehen sein ,eben das was sich nachher auf die oberseite umgeklappt zum randwirbel aufrollt.Lieg ich jetzt ganz daneben?

Ditsch
 

UweH

User
Was ist denn der Unterschied zwischen Ober- und Unterseite? Im Normalflug sind es die Druckverhältnisse. Auf den Bildern ist doch das typische Bild einer Flügeloberseite, also einer Saugseite zu sehen: laminare Strömung, Umschlagpunkt mit und ohne Turbulator, abgelöste Strömung, turbulent wieder angelegte Strömung.

Uwe.
 
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