Schränkung - Leistungseinbußen?

UweH

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Die Möglichkeit einer Ballastierung schadet vermutlich nix, man sollte das Modell aber nicht überbeanspruchen und so ganz nebenbei, bei zu viel Speed würde ich mir auch Gedanken um den Rumpfausleger machen.

Beim Rumpfausleger könnte man zur Versteifung einen senkrechten oder Kreuz-Balsasteg einbauen wie beim Birdy-DS, dann biegts und schwingts weniger.
Bei Rippenflächen habe ich schon oft Kiefergurte durch Kohle-Fertigprofile ersetzt. Wenn man das gleiche Gurtgewicht einbaut hat man bei Kohle zwar weniger Querschnitt, aber höhere Festigkeit und Steifigkeit.

Gruß,

Uwe.
 
Oder man schaut, ob man passende dünne CFK-Straps bekommt und klebt die oben und unten auf die Kiefergurte. Beim Höllein gibts da bestimmt was passendes. Oder sollte man vielleicht die Holmverkastung in Carbon ausführen?

Und damit dass ganze dann noch mehr Festigkeit bringt verwendet man beim Bügeln der Fläche für den vorderen Teil das hier (https://www.hoelleinshop.com/Zubeho...e&ProdNr=O421-071-010&t=49303&c=34892&p=34892) und unterstreicht damit die Wirkung des zusätzlichen Carbons.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Lass die Klappen und auch die Querruder weg. Spar das Gewicht und stecke es in den Holm und die d-Box. Zb. Geodätische zwischenrippen vorne.
Balastiermöglichkeit einbauen und viel trainieren!
Wenn’st wirklich viel machen willst, ht13 oder tp29? profiliertes v-Leitwerk und einen rcinpower 2107 an 4s als Antrieb. Dann könnte er auch senkrecht gehen… 😂
 

Steffen

User
Schränkung ist was gutes, wird aber durch Unwissenheit von vielen Verteufelt.
Der ist gut.

Langsamflug
K-WERT: K= 1.0077
1641215189162.png



Schnellflug
K-WERT: K= 1.7475

1641215234622.png
 
Es kommt aber glaube ich auch so etwas wie auf den Einsatzzweck an. Der LT200 Flex ist ein absolut gutmütiger Anfängersegler, dem auch nur näherungsweise "Schnellflugeigenschaften" zu zutrauen ist bestenfalls mit sehr viel Optimismus möglich.

Ich weiß ja nicht wer (ausser mir) von euch den schon mal am Knüppel hatte und mal durch die Luft bewegen durfte. Seine Auslegung ist nun mal die eines Entschleunigungsseglers und da kann man glaube ich noch soviel "optimieren" wie man will, dass wird sich mit vertretbarem Aufwand nicht entscheidend ändern.
Ein Brauereigaul wird ja auch kein Traber wenn man seinen Bierwagen durch einen Sullky ersetzt ;-)
 
Nix für ungut Steffen, aber falls du das Modell schon mal selber geflogen bist weißt du, dass Ding ist einfach für Anfänger konzipiert.
Schon allein das Profil erinnert an das "gute" alte Spica, unten gerade und oben hoch und gewölbt. Schon allein deswegen dürfte es mit den Schnellflugeigenschaften eher mau aussehen.

Und um mein Brauereigaul nochmal "zu strapazieren". Man kann dem Gaul vor dem Rennen natürlich auch nur Kohl zu fressen geben und auf Mega-Blähungen und somit einen zusätzlichen Rückstoßantrieb hoffen, der erreichte Speedup dürfte vernachlässigter bleiben.
 

Steffen

User
Sorry Steffen,
ich habe natürlich das erste Posting gelesen. Außerdem habe ich das Modell sogar schon fliegen dürfen, du auch? Ich vermute nein!

Zusammengefast, das von Aeronaut vorgesehene "Tuning" durch Wölbklappen und Querruder ist praktisch nicht wirksam, die Wölbklappen bringen auf Grund der Auslegung und des Profils definitiv keine Leistungsverbesserung und Kurven gehen allein mit Seitenruder aufgrund der V-Form durch die äußeren Teile der Tragfläche schon fast problemlos. Etwas Unterstützung durch die Querruder schadet natürlich nicht. Die Rollgeschwindigkeit würde ich mal so aus meiner Erinnerung als sehr behäbig beschreiben. Das Mitnehmen der Wölbklappen, was eh nur sehr eingeschränkt gegangen ist, hat keine bedeutsame Verbesserung gebracht.
Gegen "Speedflug" spricht allein das Profil und der Rumpfquerschnitt (es soll ein 42mm Spinner verwendet werden).

Natürlich kann man an dem Modell einiges verändern und optimieren, das wird aber, falls man nicht wirklich Ahnung hat was man macht, nicht zu wirklich messbaren Verbesserungen führen. Ein anderes Profil, weniger V-Form, deutlich größere Querruder, ein schmalerer Rumpf, ein steiferer Heckausleger, ... und schon ist das Modell dynamischer. Aber das ist dann aber keine Optimierung mehr sondern eine Neukonstruktion!

Wie schon geschrieben, die Verklebung zwischen Mittelstück und den Ohren würde ich definitiv mit einem Hauch von GFK verstärken. Ob man den Holm noch durch CFK für deutlich bessere Flugeigenschaften optimieren muss sein dahingestellt. Den Rumpf könnte man auch vorsichtig mit einem Hauch von leichtem GFK und noch weniger Harz etwas mehr Alltagstauglichkeit einhauchen.

Einer höheren, nutzbaren Dynamik durchs Aufballastieren steht die eingeschränkte Wirkung der Ruder im Weg. Wie man am Hang ne Speed-Wende mit dem gezielten Einsatz von SnapFlap unterstützen will erschließt sich mir nicht, die vorgesehenen Klappen haben schlichtweg keine echte Wirkung.

Ich bleib dabei:
Wenn ich die Aufgabe hätte WundererM und sein Modell auf den Wettbewerb hin zu optimieren, würde ich das Modell wie oben beschrieben dezent "alltagstauglicher" machen und dann WundererM bei jedem fliegbaren Wetter mit dem Modell raushetzen und ihn fliegen lassen. Wenn man sein Modell beherrscht dürfte man den anderen Piloten mit weniger Stick-Time aber einem "optimierten LT200" immer überlegen sein. Für die Optimierung der Thermikeingeschaften kann man auch noch Wackelaugen zur Suche nach der Thermik anbringen, dass bringt dann auch noch ein paar Punkte fürs Design.

Viele Grüße
Peter
 

Gast_74695

User gesperrt
3.Januar - und ich glaube nicht, daß den Monat noch was (allgemein-)forumstypischeres kommen kann.
So lang die dicke Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende. Und schließlich läuft auch noch der "Nylonschrauben am T-Leitwerk"-Thread. Leider werden wir in beiden Fällen die Ungewissheit mit in den Tod nehmen ;)
 
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HaWo

User
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: die Idee, die Fragestellung, der Beitrag zum Clubleben usw., alles gut. Warum macht man das runter mit Senf wie: 'der Konstrukteur weiß ja wohl warum' oder 'Wundergummis nicht vergessen' (oder so ähnlich wenigstens)?
Aber 'der Topsy' ist mittlerweile ja auch 'die Topsy', wohingegen zu 'die Kadett' das Forum sich wiederum nicht durchringen konnte. Also was soll's ...
 

Eisvogel

User
.....baut nun jeder von uns diesen Segler, darf aber natürlich kreativ werden und auch eigene Änderungen einbauen. Wir werden dann im Laufe dieses Jahres mehrere "Flugaufgaben" mit dieser Gurke machen, wofür sie eigentlich nicht gedacht ist (Hochstart, "Speed-Wenden", Kunstflugprogramm, Zeitfliegen usw) und so Pilot und Material an ihre Grenzen und zum Lachen bringen. So ein kleiner Spaßwettbewerb unter Freunden und mit Augenzwinkern.
Dieser Grundgedanke trifft auch so ziemlich auf die Club-Pylon-Wettbewerbe zu.
Zwar spezialisiert auf die Aufgabe Pylon, aber mit einfachen, eckigen Holzkistln. Trotz relativ engen Regeln findet sich immer wieder was zu modifizieren (auch wenns oft nichts bringt).
Diese Wettbewerbe machen nen Mordsspaß, mit sehr geringem finanziellen Aufwand und bieten echten Sport nach dem Motto "der bessere möge gewinnen" .
 

G.B.

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..bitte beim Verstärken der Fläche für den 'Kunst-Speedflug'..besser 15+...als nur 1 Roving nehmen, oder lass den Einen besser gleich weg, weil Du den Holm ansonsten eher schwächst...von wegen E-Modul..und so.:rolleyes:
Mehr bringt ne Kiefernleiste extra..und vor allem eine gute Verkastung, damit das Ganze auch ein echter Holm wird.. 😉
Gruß Götz
 

Steffen

User
Natürlich kann man an dem Modell einiges verändern und optimieren, das wird aber, falls man nicht wirklich Ahnung hat was man macht, nicht zu wirklich messbaren Verbesserungen führen.
Wie Du meinst :-)
Dummerweise habe ich aber Ahnung...



oder lass den Einen besser gleich weg, weil Du den Holm ansonsten eher schwächst...von wegen E-Modul..und so
Das ist faszinierenderweise gerade passend. Das E-Modul von CFK ist zwar höher als das von Kiefer, aber die Bruchdehnung ist ziemlich gleich. Deswegen ist das durchaus sinnvoll.
 

Tucanova

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Bitte an Steffen: Möchtest du die beiden Bilder zur Auftriebsverteilung kommentieren? Das erste Bild zeigt wohl eine nahezu optimale weil fast elliptische Verteilung. Ist das mit Schränkung dargestellt? Und wenn man die Schränkung weglässt, wie groß ist dann die Gefahr des Strömungsabrisses außen für die Flugaufgabe "Thermikkurbeln"?
Danke und Gruß!
Karl-Heinz.
 

Steffen

User
Das ist mit Schränkung, wie man am Schnellflug gut sieht.

ohne Schränkung erhöhe ich das ca aussen natürlich etwas, aber es ist bei so einer Flächengeometrie noch immer als unkritisch anzusehen, da es kleiner ist als am Innenflügel.

ungeschränkt sieht das etwa so aus:

1641292694138.png


1641292721989.png


Eine Einschränkung muss ich dazu machen: Modellflieger neigen dazu Schmierkurven zu fliegen (Seitenruder in den Kreis, Gegenquerruder, "Faden innen"). Das kann natürlich spannend werden und mit jeder Reduzierung der Harmlosigkeit kann es die Grenze überschreiten.

zugegeben, die Flächengeometrie ist nur geschätzt, aber das Grundprinzip ist eigentlich gleich.
Hat jemand vielleicht die genaue Geometrie? Dann könnte ich die mal einsetzen...
Spannweite des Rechtecks, Spannweite Trapez, Tiefe Rechteck, Tiefe aussen, Einstellwinkel am Flügel, Nullauftriebswinkel des Profils, Schränkungsbereich und Schränkung.
Jedenfalls ist gerade bei so geringen Flächenbelastungen wie einem solchen Flieger das große Problem, dass man im Schnellflug mit sehr kleinem cA unterwegs ist und das führt zu negativem ca am Aussenflügel mit katastrophaler Zirkulation und entsprechendem induzierten Widerstand.

Richtig fies wird das, wenn man nicht nur den Aussenflügel drillt, sondern sogar am Knick einen Winkelsprung macht. Man zieht den Zirkulationssprung damit nach innen und beaufschlagt mehr Fläche mit größerem Gradienten...


Nebenbei: die zweite Sache neben der Entfernung der Schränkung wäre mal die Torsionsantwort zu optimieren. Sonst ist der Flügel im Schnellflug eh geschränkt ;-)
Aber das geht dann fast schon ans aeroelastic tailoring und das ist eine andere Kunst.


Ist übrigens klassischer Multhopp, das Leitwerk ist nur zur Übersicht im Bild, geht nicht in die Rechnung ein, erst in die Leitwerkslasten für Flugzeugnachweise nach CS22/23 und LTFUL
 

Wilf

User
Servus @Steffen,
ein wenig erklären musst du uns deine Bildchen schon.
  • Da wirfst du z.B. locker ein Gamma in die Runde. Sieht irgendwie nach Gesamtauftrieb aus. Nur, was ist es wirklich?
  • Der K-Wert von 1.0077 bzw. 1.7475 haut mich jetzt auch nicht wirklich vom Tisch, weil Konstanten gibt es ziemlich viele.
  • Für mich am überrschendsten: Der ca-Einbruch beim Knick (?), falls ca denn tatsächlich den Auftriebsbeiwert darstellen soll. Wie erklärt sich der?
 
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