Statischer Schwerpunkt versus dynamischer Schwerpunkt ..
Statischer Schwerpunkt versus dynamischer Schwerpunkt ..
Guten Tag,
Es gibt 2 Seiten der gleichen Medaille .. ich gehe im Folgenden davon aus, dass die EWD typischerweise 'korrekt' ist, d.h bei den meisten Seglern ca. 1.5 bis 2 Grad.
1) Statischer Schwerpunkt (ich nenn des mal so)
Beim Auswiegen des Modelles geht man nach Bauplan Angabe vor (auch für die EWD). Das Ganze ist deshalb 'statisch', weil man nicht fliegt, sondern auf dem Tisch das Modell einstellt. Gibt es keine Angabe des Herstellers, dann findet man entweder auf Foren gute Anhaltspunkte oder aber gemäss Daumenregel ca. 30% der Flächentiefe gemessen von der Nasenleiste. Fliegt man nun in flachem Gleitwinkel und das Modell 'pumpt', dann gehört Blei in die Nase. Strebt das Modell dauernd dem Erdreich entgegen, dann würde ich etwas Blei rausnehmen, bis ein stabiler, schöner Gleitwinkel da ist ..
2) Dynamischer Schwerpunkt (im Fluge)
Es geht nie nur um den Schwerpunkt, sondern auch um die EWD. Ist wie beim Hubschrauber, Pitch- und Gas-Kurve gehören immer zusammen betrachtet. Die Methode in einem 45 Grad Winkel runterzustechen und dann die Knüppel (Höhe) loszulassen ist gut. Zieht das Modell unmittelbar wieder nach oben, dann ist, man staune, der Schwerpunkt zu weit vorne, also gerade umgekehrt, zu dem was man unter dem Gleitflug (Punkt 1.) beobachtet hat. Fängt das Modell in einem schönen, grossen Abfangbogen ab, dann wäre dies perfekt. Fliegt das Modell nach dem Losslassen (Höhe) in gleichem Winkel weiter, dann ist das Modell hecklastig. Jeder bevorzugt einen etwas anderen Abfangbogen.
Intuitiv ist bei der dynamischen Methode (Punkt 2.) das Ganze anderst, als es die meisten erwarten würden. Das Ganze rührt von einem anderen Anstellwinkel der Tragfläche bei den beiden Schwerpunktsbestimmungen. Bei der statischen Methode überprüft man erstmal im flachen Gleitflug. Bei der zweiten Methode erfliegt man das, was man von einem Modell will. Je weiter der Schwerpunkt vorne, desto stabiler fliegt sich das Ganze für Beginner, je weiter hinten (hecklastiger), desto wendiger wird zwar die Maschine, aber die Steigleistung nimmt zu.
Die EWD in diesem Zusammenhang lasse ich bewusst weg, es reicht für Anfänger, sofern verstellbar, diese im obengenannten Bereich zu halten.
Lange Rede, kurzer Sinn: zuerst statisch einstellen und flachen Gleitflug beobachten und evtl. korrigieren (inkl. Trimmung). anschliessend höher rauf und Methode 2 anwenden. Bei Freiflugmodellen entfällt Methode 2, genauso wie bei wenigen Seglern, die im Anstechen und losslassen der Höhe keine nützlichen Hinweise liefern ..
Viele Grüsse,
Oliver
P.S: Herstellerangaben sind (für den Erstflug) eher auf der sicheren Seite ausgelegt, d.h eher kopf- als hecklastig ..