Segelflugwettbewerb mit 2m/2-Achs/Holzmodellen "RES"

Wie geht es weiter

Wie geht es weiter

Hallo,
einige Modellflieger fragen sich (und mich) wie es weiter geht.

- So wie von Dachau berichtet wird, ist es der richtige bzw. einzige Weg: Es müssen Wettbewerbe angeboten werden. Dabei darf die Teilnehmerzahl keine Rolle spielen. Auch sollten die Regeln im Moment nicht zu eng gefasst werden, damit niemand abgeschreckt wird.

- Nicht frustrieren lassen, bei F3J waren Anfang der 90er auch nicht sofort 140 Teilnehmer.

- Auf die Verbände oder Protagonisten aus den etablierten Lagern F3J und F3K zu warten, ist sinnlos.

- Zumindest ein Hersteller hat die Sache schon aufgegriffen (s.o. RESolution). Geeignete Flieger gibt es also genug.

Meine Frage an Dirk aus Blankenburg: Welche Erfahrungen habt ihr im Wettbewerbsablauf gemacht. Wie groß muss das Gelände sein, könnt ihr z.B. Gummiseile stellen (eben alles, was für andere Wettbewerbsorgas interessant sein könnte)

Stefan
 

Yoshio

User
Dachau wäre super, stellt sich nun 'nur' die Frage ob ich bis dahin dann auch meinen Miles nicht nur fertig, sondern auch eingefolgen bekomme!?

Ach ja, so neben bei, ich musste leider feststellen, dass bei dem Bausatz den ich hier im Forum bekommen konnte, leider kein Plan dabei war. Sollte also jemand einen unbenötigten bei sich herum liegen haben und ihn gegen einen Unkostenbeitrag weitergeben wollen, dann würde ich mich sehr freuen! Sollte die Sache doch erheblich erleichtern! ;)
 
In Dachau wäre ich auch dabei. Allerdings erst ab WE 15./16.9.. Komme erst am letzten Ferienwochenende von der Ostsee zurück. Meine Partnerin wäre da bestimmt auch mit von der Partie. Ich würde die Ausschreibung auch bei uns im Verein aushängen. Überhaupt sollten wir im Falle Dachau den Termin in möglichst vielen bayerischen Vereinen bekannt machen, da es hier doch recht viele Segelflugbegeisterte Modellflieger gibt.

Gruß - Matthias
 
2m-RES-Wettbewerb in Bursa (TUR)

2m-RES-Wettbewerb in Bursa (TUR)

Hallo liebe RES-Freunde!
Es ist wirklich toll dass auch in Deutschland der erste 2m-RES-Wettbewerb absolviert ist und erfolgreich über die Bühne ging! Mich freut das sehr, da es meiner Meinung nach - nach wie vor - keine RC-Modellflugklasse gibt, bei der so viel 'Wettbewerb' für so wenig 'Einsatz/Geld' zu bekommen ist.
Wichtige Elemente wie Wetterbeobachtung, Flugtaktik, Risikobereitschaft, Flugzeugsetup, aufgabenorientiertes Fliegen und natürlich auch Teamwork, Regulierung des eigenen Ehrgeizes, sportliches Verhalten und Fairness sind nicht weniger Teil des Wettbewerbs als in den sogenannten grossen Klassen!
Und das ist für mich ganz grosse Klasse! ;)
Obendrein bekommt man das auch noch mit einer ganz grossen Portion Spass am Fliegen kombiniert.
Auch hier in der Türkei hat die 2m-Saison bereits angefangen und am wirklich ersten heissen Sommerwochenende im Mai haben sich 48 begeisterte RES-Piloten in Bursa getroffen.
Contest-site_01.jpg

Das Fluggelaende ist ein Ausbildungsflugplatz der Flugkadetten der Türkischen Luftwaffe, das freundlicherweise für diesen Wettbewerb zur verfügung gestellt wurde. Noch bevor der Wettbewerb so richtig los ging gab es daher erstmal die Türkische Nationalhymne aus den Lautsprechern!
Für den Wettbewerb selbst wurden neben der Verpflegung auch kleine Pavillonzelte bereitgestellt und es gab viele freiwillige Helfer am Platz - wirklich hervorragend organisiert.
Nationalhymne.jpg

Zum ersten mal bei einem 2m-RES-Wettbewerb wurde in 12er Gruppen gestartet. Dabei war schon ordentlich viel Balsa am Himmel verteilt. Möglich wurde dies auch durch die vielen am Platz vorhandenen Bungees. Neben den 12 regulaeren Startplaetzen wurden noch 2 Extragummiseile aufgebaut, sollte es mal einen Seilriss oder andere Schwierigkeiten mit einem Gummiseil geben.
Bungeepool.jpg

Alles das war wirklich hervorragend und wir kamen nach einem etwas laengeren Briefing bei sonnigem Wetter richtig viel zum Fliegen.
Die Bedingungen waren anfangs noch schwach mit leichten Thermikblasen, die im Grunde alle nicht weit über den Platz verteilt waren, so dass man zumindest im zweiten Start eigentlich einen dieser sanften Schlaeuche erwischen konnte.
3xMiles.jpg
Bursa_Flightline_02.jpg

Erst nach dem Mittagessen wurde es zunehmend thermischer mit teils staker Thermik, aber eben auch den dazugehörigen Abwindgebieten.
Unsere kleinen 2m-Holzboliden sind hier wirklich deutlich leistungsschwaecher als moderne Hochleistungs-Plastikmaschinen. Keine Reichweite - Und wenn dann noch ein Bart, der gerade schon durchgezogen ist, nach schlechtem Start (da der Bart gerade für ordentlich Rückenwind sorgt) erreicht werden muss, ist man schon schnell mal enttaeuscht wenn der Flug nach weniger als 2 Minuten endet.
Hier war taktisches Fliegen, also die Wahl des richtigen Startzeitpunktes, auch schnelles Nachstarten oder auch beherztes Abfliegen Richtung abziehender Thermik gefragt.
Bursa_Flightline_03.jpg

Nicht selten sah man so ein oder zwei Modelle nach 2-3 Minuten an der Sichtgrenze kurbeln waehrend am Boden ganz oft und hektisch im Saufen die Gummiseile zum x-ten Nachstart ausgezogen wurden.
Dabei war nicht zu beobachten, dass ein Modell oder Modelltyp anderen überlegen war, auch wenn zum Teil schon viele kleine Modifikationen an den Modellen vorgenommen werden. ;)
Im Rahmen der Möglichkeiten ist das auch absolut legitim, wie ich finde. Auch wenn man hier im Forum ganz viel über etwaige Möglichkeiten liest, wie sich ein Teilnehmer eventuelle Vorteile verschaffen könnte und was alles akribisch reguliert werden muss, muss ich feststellen, dass bei einer Wetterlage wie sie in Bursa vorherrschend war, das Modell (und vor allem dessen Gewicht) nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben.
Gökhan Özdemir zum Beispiel hatte sich die Mühe gemacht seinen MILES Gramm für Gramm abzuspecken, schwere Balsateile wurden gegen leichte getauscht, der Rumpf mit einem CFK-Heckausleger versehen, kleine Servos so weit wie möglich vorne im Rumpf untergebracht, das Leitwerk mit Aussparungen versehen etc. etc.
Das ist vor allem bei Floaterwetterlagen von Vorteil, bei den zyklischen Bedingungen in Bursa aber auch des öfteren nachteilig, wenn Abwindgebiete durchflogen werden müssen.
Gökhans MILES wiegt nur 580gr. - eine tolle Leistung und ist damit im bart wirklich extrem schnell weggestiegen, zwischen den Baerten war er aber manchmal schon wie ein welkes Blatt unterwegs. ;)
Modified MILES.jpg

Für viele auch interessant war meine eigene Kreation, die eher aus der Not heraus geboren wurde. Mein Kollege Murat hatte seinerzeit seinen MILES durch Anlagenausfall verloren und wir mussten schnell drei Tage vor Wettbewerb ein neues Modell bauen. Hier war es viel einfacher den Flügel einfach voll zu beplanken. Der entstandene Flieger nennt sich SLIME, hat eine 2 teilige Tragflaeche und einen Profilstrak von SA7035 auf AG-13. Damit, und wegen des Gewichts von knapp 800gr. ist er eher nicht der Floater, kann aber spürbar besser gegen den Wind vorfliegen als seine Kollegen mit offenen Rippenfeldern.
Miles_Slime.jpg

Und allen Modifikationen und Raffinessen zum Trotz hat am Ende Reinhard Vallant mit einem nomalen Baukasten-MILES gewonnen.
Sein erster 2m-RES-Wettbewerb im übrigen. Dies zeigt auch, dass fliegerisches Können und Wettbewerbserfahrung doch das Massgebliche am Erfolg sind.
Der grösste Erfolg allerdings ist - nach wie vor - die Möglichkeit mit dieser Klasse wirklich hochkaraetigen Wettbewerb für Jedermann zu realisieren. Auch viele weniger versierte Piloten, sogar absolute Wettbewerbsanfaenger aber natürlich auch im Nostalgiefieber Verbliebene und Neuangesteckte kommen hier voll auf Ihre Kosten. Ob es nun vorrangig darum geht erfolgreich zu sein, etwas dazulernen zu können, sich am Flugbild dieser Modelle zu erfreuen oder einfach nur Spass zu haben - ganz egal, der 2m-RES-Wettbewerb kann alles das bieten!
Bursa_Podium.jpg

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn das 2m-RES-Fieber in Deutschland weiter steigt und somit auch auf einfache Weise Spass und Freude am leistungsorientierten Fliegen im Wettbewerb geboten werden. Hilf- und lehrreich für unseren Sport ist es alle mal!

Beste Grüsse aus der Türkei:

Philip Kolb

Anhang anzeigen Bursa-results_2m.pdf
 

Anhänge

  • Bursa_Flightline_03.jpg
    Bursa_Flightline_03.jpg
    149,3 KB · Aufrufe: 68

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Philip

Herzlichen Dank für den Bericht und die Bilder! :cool:
 
@Philip

Bei Deinem Bericht geht einem das Herz auf!:)

Eine Frage hätte ich in diesem Zusammenhang. Wurde bei Euch schon mal über eine zweite, spannweitenmäßig größere, R.E.S.-Klasse nachgedacht bzw. diskutiert, nachdem sich die 2-Meter-Klasse so gut etabliert hat? Ich denke da zum Beispiel an die Variante wie in UK, mit "100 S" und "Open class".


@R.E.S.-Fans

Ich könnte mir auch vorstellen R.E.S. grundsätzlich mit einer Spannweite zwischen 151 cm und 250 cm zu fliegen. Der Bauaufwand wäre nicht wesentlich größer als beim 2-Meter-Modell und am Hochstartseil müßte auch nichts geändert werden. Speziell hier in Deutschland würde man aber so vielleicht für noch mehr Modellflieger R.E.S. interessant machen können.

Viele Grüße!
Matthias
 

Mooney

Vereinsmitglied
@Philip

Bei Deinem Bericht geht einem das Herz auf!:)

Eine Frage hätte ich in diesem Zusammenhang. Wurde bei Euch schon mal über eine zweite, spannweitenmäßig größere, R.E.S.-Klasse nachgedacht bzw. diskutiert, nachdem sich die 2-Meter-Klasse so gut etabliert hat? Ich denke da zum Beispiel an die Variante wie in UK, mit "100 S" und "Open class".


@R.E.S.-Fans

Ich könnte mir auch vorstellen R.E.S. grundsätzlich mit einer Spannweite zwischen 151 cm und 250 cm zu fliegen. Der Bauaufwand wäre nicht wesentlich größer als beim 2-Meter-Modell und am Hochstartseil müßte auch nichts geändert werden. Speziell hier in Deutschland würde man aber so vielleicht für noch mehr Modellflieger R.E.S. interessant machen können.

Viele Grüße!
Matthias


Ich hoffe diese Sch...diskussion uebers Regelwerk geht jetzt nicht von vorne los. :cry:

Bis denne
 
Gelände und Veranstalter

Gelände und Veranstalter

Hallo allerseits,
wie groß muss ein Gelände sein und welche Anforderungen an Personal und Infrastruktur hat ein Veranstalter zu erfüllen. Vielleicht gibt es Unsicherheiten zu diesen Fragen.

Stefan
 

Mooney

Vereinsmitglied
Hallo Stefan,

Gemaehter Bereich:
Laenge ca 200m, 160m fuer den Hochstart, 40m fuer den Landepunkt.

Breite pro Startgummi 10m.

Personal:
Vor Beginn ein paar Helfer die die Gummis und Landekreise aufbauen.

Wenn 3 Durchgaenge geflogen werden haben immer 2 Piloten Zeit um einen Starter zu supporten (Schiri und Seilcaddy).
Das heisst, wer noch vom Verein benoetigt wird haengt von der Anzahl der Teilnehmer ab.
Ansonsten muss noch ein Hauptschiri ausgeguckt werden der die Rahmenzeit verkuendet.
Der schaut dann auch das die Leute nicht rumtroedeln.

Das ist im Groben alles........
 

ekke1

User
RES Organisation

RES Organisation

Hallo Stefan und RES- Fans,

auch ich bin beeindruckt von der Teilnehmerzahl in der Türkei.
Durch unseren Wettbewerb wurden einige Besucher und Teilnehmer so begeistert,
dass eine Beteiligung im nächsten Jahr zugesagt wurde. So könnten wir uns bezüglich der Teilnehmer an einem RES Wettbewerb in Deutschland noch steigern. Übrigens wäre bzw. wurde ein langer Anfahrtsweg nach Blankenburg durch eine gute Verpflegung und Organisation entschädigt.

Organisation:

Wie Thomas schon schrieb, eigentlich ganz easy.
Wir benötigten für drei Startstellen einen Platz von ca. 50m in der Breite und 150m in der Länge. Die jeweiligen Landebereiche mit einem 10m Radius wurden in die Startkorridore gelegt. Wir werden unseren Wettbewerb 2013 auf ende Juni legen, da ist die Grasernte am angrenzenden Gelände abgeschlossen, sodass auch wir für 12 Startstellen vorbereitet sind ;)
Es sollte ein Wettbewerbsleiter eingesetzt werden.
Entsprechende Markierungen für die maximale Gummidehnung und die Landekreise sind vorzunehmen.
Die Teilnehmer stoppen gegenseitig, die Rahmenzeit wird von dem Wettbewerbsleiter angesagt.
Um eine nachvollziehbare Auswertung zu gewährleisten ist es sinnvoll, Startkarten vorzubereiten. Wir hatten darauf die einzelnen Durchgänge, die Segelzeit in Sekunden und den Landeabstand in Meter vermerkt.
Eine rechnergestützte Berechnung des Dreisatzes ist ebenso sinnvoll.
Die Gruppenzusammensetzung in den einzelnen Durchgängen wurde immer wieder neu ausgelost. Am Ende sind sich alle Teilnehmer mindestens einmal in einer Gruppe begegnet.

Nicht zu vergessen: Schöne Preise!!
Wir hatten drei Pokale einen Wanderpokal und von der Fa. Wildflug gesponserten Segler.
Vielen Dank noch mal an dieser Stelle an Mario Weichelt!
Vielleicht können wir im nächsten Jahr den einen oder anderen Sponsor für diesen Wettkampf
gewinnen.

Wir werden weiter nach den bekannten Regeln unseren Wettbewerb ausrichten.
Unsere türkischen Freunde lassen offensichtlich auch die“ Kohleleitwerksträgerregel“ zu.
Das macht Sinn (es gibt bekanntlich einige Bausätze in dieser Ausführung) und hat nicht wirklich Vorteile.

Wie sicher ist das Fliegen in Dachau und wann findet es statt??

Gruß Dirk
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
@Philip Kolb

@Philip Kolb

Hallo Philip,

erst einmal vielen Dank für deinen interessanten und gut bebilderten Bericht aus meiner ursprünglichen Heimat!

Ich bin auch angenehm überrascht wieviel Resonanz es bei Euch dazu gibt. Mal sehen ob ich es nicht einrichten kann doch mal an einem eurer Wettbewerbe teilnehmen kann.
 

WIESEL

User
Enschuldigt bitte: Welche Hochstartleine und welches Gummi (Länge)wird für den Hochstart benutzt.

Gruß Peter Gernert - Hammelburg - Unterfranken
 

Mooney

Vereinsmitglied
Enschuldigt bitte: Welche Hochstartleine und welches Gummi (Länge)wird für den Hochstart benutzt.

Gruß Peter Gernert - Hammelburg - Unterfranken

Nach tuerkischem Reglement:

30m Gewebeumflochten Filament Gummistrang, Durchmesser 8mm
plus 100 m Leine

Bei uns:

EMC Vega Hochstartset fuer HLG mit 100m Leine.

Das EMC ist klasse, schonend fuer das Modell und durch die gute Speicherung lange Zug auf der Leine.

Das Gewebegummi dehnt sich nur zu 100 Prozent. Das zieht dann mit 6kg aber leider recht schnell und mit deutlicher V-Form am Modell.

Bis denne
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten