Du hattest an deinem alten Prüfstand scheinbar ein Oszi - wenn das gute Stück noch lebt, spendier dir einen Stromsensor (z.B. Alegro ACS Serie) und schau dir an, welche mittleren Ströme beim Empfängerausfall auftreten, und auf welche Spannung die Versorgung zu dem Zeitpunkt einbricht.
An dieser Stelle ist die Aussage, dass HV Servos mit höherer Spannung betrieben werden müssen zu stark vereinfacht. Je nach Fabrikat ist es zwar denkbar, dass ein HV-Servo bei niederiger Bertriebsspannung früher aussteigt. IdR sind aber einfach die Stellgeschwindigkeiten und Drehmomente niederiger. Es gibt ja Servos die von 3V-8.4V funktionieren.
Für deine Beobachtung kann es mehrere Ursachen geben, wobei Herr Ohm sehr wahrscheinlich eine passende Antwort hat.
a) Kabelbaum
je nach Kabelquerschnitt und Anbindung zwischen Akku/BEC Empfänger und Servos können sich die Spannungsabfälle über Leitungswiderstände und Übergangswiderstände an Steckern ungünstig addieren. Der Shunt in deinem Wattmeter ist da sehr wahrscheinlich mit großer Vorsicht zu genießen. Zudem ist davon auszugehen ist, dass das Wattmeter kurze Stromspitzen (im kHz Bereich der H-Bücke im Servo) nicht erfasst.
Mit einem Labornetzteil, Oszi und Stromzange oder Eigenbau-Stromsensor kann man recht einfach ermitteln, welche Betriebsspannungsbreiche Empfänger und Servos haben. Im Modell geprüft, sollte man dann noch genug Reserven haben...
b) Servoelektronik
ja - da wird bei vielen Herstellern gespart. Ein ordentliche Bufferkondensator in jedem Servo ist ist bei den kleinen Bauformen, die sich die Kunden wünschen aber auch kaum umsetzbar und nicht wirklich zielführend, weil auch nicht immer notwendig. Es gibt auch keine Vorgabe/Norm mit welcher Netznachbildung oder Quelle (Innenwiderstandsbereiche diverser Empängerakkus, verschiedene BECs etc.) ein Servo zu funktionieren hat. Wenn ein Servo an einem Akku und Labornetzteil funktioniert, aber an einem BEC nicht - ist dann der Servo- oder der BEC-Hersteller Schuld? (m.M. nach keiner von beiden, da der Modellbauer die Komponenten zu einem System verbindet und entsprechende Maßnahmen, wie Bufferkondensatoren integrieren oder andere Komponenten wählen kann)
Anmerkung: die höheren Haltemomente und Stellgeschwindigkeiten der modernen Digitalservos kommen nicht von nichts, sondern sind nur durch höhere Ströme möglich.
c) versteckte Defekte od. Designfehler
Eine H-Brücke mit falschem Timing, kann man nur mit entsprechender Messtechnik erkennen. Wir sprechen hier von Spikes im höheren ns-Bereich.
Servoimpulsströme liegen bei digitalen Servos meist im höheren µs- bis niederigen ms-Bereich. Mit modellbautypische Telemetriesensoren und Multimeter sehen wir diese kurze Stromspitzen und Spannungseinbrüche alle zusammen nicht, sondern immer nur die mittleren Stromaufnahmen.
In den kleinen Motoren kommen idR keine Kohlebürsten, sondern Blechstreifen als Schleifer zum Einsatz. Wenn sich von diesen 3-4 Lamellen temporär eine mit dem Kollektor verschweißt und umbiegt kommte es ebenfalls zu erhöhten Strömen. Das tückische dabei ist, dass sich solche Motorschäden auch schon bei der nächsten Servobewegung "heilen" können. Das Servo ist aber defekt/vorgeschädigt. Das Problem fällt oft erst auf, wenn auch die H-Brücke durch den Motorschaden zerstört wurde. Besonders kritsch sind hier zu lang andauernde Belastungen, wie z.B. durch schwergängige Klappen. Aber wenn die Verarbeitungsqualität des Motors nicht passt, kann das Servo auch schon ab Werk nichts taugen.
Dein Video kann nun zeigen,
...dass das BEC zu schwach ist, oder in Kombination mit dem Wattmeter und den Impulsströmen nicht korrekt arbeitet.
...dass der Spannungsabfall über Wattmeter und Adapterkabel an die BOR Schwelle des Empfänger kommt.
...dass das Servo im Leerlauf manchmal eine erhöhte Stromaufnahme hat.
die höhere Bordspannung unterdrückt nun das Symptom, aber interessant wäre ja die Ursache
p.s. wann geht den das Servo in den Brown-Out-Reset?