Software für Tragflächendesign

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hi,

ich mache mir das Leben gerne einfach, das Programm Irfanview hilft da ein einer Ecke (hat auch Feinrotation).

die von mir vorgeschlagenen 1-2° beziehen sich auf die Mittellinie der hinteren Rumpfröhre, also in meinen Bildchen die obere Linie, die ist nur etwas noch oben verschoben.

Datei mit den 2,6° anbei. Wenn man die WK auf 3° (Tiplets 2°) zurücknimmt hat man immer noch Ca =0,75 und Gleitzahl 24,5.

Hans

Anhang anzeigen DiscusCS-haru-Winglet.flz.pdf
 
Hallo,

ich glaube ich bin da mal wieder einem Denkfehler aufgelaufen! Denn auch jetzt bekomme ich wieder einen Anstellwinkel (also das was bei FLZ in der Auslegungskarte Anstellwinkel heißt) von 3,1°. Ich dachte die ganze Zeit das ist dann der Anstellwinkel vom Rumpf. Aber wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, dann ist das der Winkel unter dem die Fläche angeströmt wird, richtig? Eigentlich ja auch logisch...Also muss ich dann den Einstellwinkel der Fläche wieder abziehen um auf den Winkel des Rumpfes zu kommen. Dann kommen die Zahlen auch hin.

Du benutzt jetzt die ganze Zeit eine Version mit Winglets Hans. Du meinstest aber vor einer Weile, dass es im Prinzip keinen Unterschied macht, wenn ich mich recht entsinne. Sollte dem so sein, spare ich mir diesen konstruktorischen Mehraufwand lieber, da man da ja auch viel falsch machen kann. In der Rechnung sieht man im Prinzip keinen Unterschied.

In meinen früheren Geometrien hatte sich übrigens ein kleiner Fehler eingeschlichen, davon ist auch deine Datei betroffen Hans. Das zweite Trapez ist nur 0,730 m breit, nicht 0,825. Verändert aber auch nichts im Prinzip.

Gruß Henning
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Was kann man mit dem Winglet verbessern?

1. Das Kreisflugverhalten: Es wirkt wir eine Portion mehr V-Form
2. Weniger induzierte Widerstand: es wirkt wie ein kleine Spannweitenerhöhung

Was kann man sich für ANchteiel einhandel?
1. Interferenzwiderstände am Bogen
2. Ablöseblasen durch Saugspitzen

Fazit:
Klappe das Winglet in die Ebene (verminderten den induzierten Widerstand mehr las hochgeklappt) und erhöhe die V-Form, dann hast Du das bessere Winglet ;)

Die meisten Modellpiloten fliegen das Winglet, weil sie ein angenehmeres Handling haben. Mit einer V-Formerhöhung und angepassten Aussenprofilen bekommt man das viel einfacher hin, wenn man es von Anfang an einplant.

Winkel.gif

Bei Klappen 3° / 2° , EWD Flügel Rumpf 1,5 ° , HLW neutral :confused:

Winkel2.gif

Klappe neutral, Rest wie vorstehend


Hans
 
Hi

Also ich weiß nicht wo genau die Unterschiede herkommen, aber selbst wenn ich deine Datei nehme und alles so einstelle wie du eben beschrieben hast, bekomme ich andere Werte. Hatte dann 0,2° mehr Anstellwinkel oder so. Und bei meinem File sind die Unterschiede noch größer. Ich habe mal mein File angehängt, das ist "realistischer" um davon auszugehen, da dort die Maße stimmen. Ich denke das außerdem ein wichtiger Punkt für die Berechnungen die im Programm angegebenen Massen für die einzelnen Bauteile (Rumpf, Tragfläche, Leitwerke) sind. Da bin ich aber überfordert, sie richtig einzuschätzen. Bei mir haben Seiten- und Höhenleitwerk einfach mal jeweils 200g bekommen, aber das ist vielleicht ein bisschen schwer.

Naja, zumindest sollten wir vielleicht mal mit dem gleichen File rechnen, das gibt dann weniger Probleme.

Gruß Henning
 

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  • DiscusCS-haru-mod3.flz.pdf
    40 KB · Aufrufe: 57

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Henning,

Du hast laut Deinem File mittels Höhenruder ein Auslegungs-Ca von 0,956 eingestellt, da sind es klar über 3°. Ohne HLW Ausschlag mit Deinem File 2,790° und Ca=0,884.

Wenn Du den verlinkten Artikel von M- Scherrer liest, fliegen wir das aber nur nur für ganz kurze Momente. Das Leben spielt sich zwischen 0,15 und 0,8 statt.

Nimm es aber nicht zu genau, die Erfahrungswert passen schon.

Ich habe mal versucht einen Pseudorumpf zu modellieren:

Discus-mit-Rumpf.gif

Ist aber nur eine Rechenspielerei, denn ich gehe nicht davon aus, dass das Verfahren eine Flügel mit Spannweite 14cm und Profiltiefe 1,8m sinnvoll rechnen kann. Durch den Rumpf ändern sich aber auf jeden Fall die Winkel nochmal.

Hans
 
Hallo Hans,

so in der Art habe ich mir das auch gedacht inzwischen. Ich wunderte mich nur, wieso wir so verschiedene Werte herausbekommen bei gleichen Eingabeparametern ;)

Am sinnvollsten erscheint im Moment eine EWD von 1,4-1,5°. Damit kommt man noch gut bis Ca = 0,8-0,9 und nach unten geht es auch. Wobei es schon schwierig ist unter Ca = 0,2 zu kommen. Da braucht es schon einen Höhenruderausschlag von 2°, wenn ich mich recht entsinne. Müsste ich dann von der EWD noch weiter runter gehen?

Gruß Henning
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

unter 0,1 kommt man beim massiv andrücken und dann liegt der Rumpf schon lange nicht mehr in irgendeiner Beziehung zum Horizont (eine Gleitwinkel hast Du ja auch noch, d.h. bei Abgleiten zeigt der Rumpf ja auch noch leicht mit 2° nach unten).

Die 1,5° passen.

Hans

So, ich höre jetzt auf zu arbeiten und nebenher mit Dir zu via RC-Networkforenbeiträgen chaten. Rest des Weekends gehört der Familie.
 
Hallo Henning,

irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, dass hier momentan alles ein wenig kreuz und quer geht.
Nehme wir mal dein letztes File (DiscusCS-haru-mod3.flz) her und schaue mit mal die Grundauslegung (erst mal ohne Klappenausschläge) an.

Der Profilstark besteht nun aus den Profilen hr-gs3-wk-2511.dat an der Wurzel und hr-gs3-wk-2511.dat an den Flügelenden.
Durch eine mäßige Verwindung 0°, -0,5° , -2 ° wurde die ca-Belastung am Außenflügel so gedrückt , dass sich hieraus eine halbwegs 'gerade' ca-Verteilung über weite Teile des Flügels ergibt.
Die Daten für die Grundauslegung sehen nun wie folgt aus.
Schwerpunktlage 113mm, bei einem Stabimaß von 12,2%
Auslegungs-CA 0,608, ergibt eine Fluggeschwindigkeit von 12,64m/s = 45,494km/h.
Damit ergibt sich eine Gleitzahl von 21,8 bei einer Sinkgeschwindigkeit von 0,58m/s.

Die gedachte Konstruktionslinie hat nun einen Anstellwinkel von 2,26° .
Addiert man hierzu den Einstellwinkel der Tragfläche (1,5°) ergibt sich für die Tragfläche ein Anstellwinkel (Anströmwinkel) von 3,76°.
Das Höhenleitwerk hat einen Einstellwinkel von 0° plus dem Anstellwinkel der Konstruktionslinie (2,26°) ergibt einen Anstellwinkel von 2,26° für das Höhenleitwerk.
Die EWD ist also 1,5°.

Nimm dir jetzt bitte ein Blatt Papier und zeichne zunächst einmal die Anströmrichtung ein.
Darauf zeichnest Du dann die gedachte Konstruktionslinie mit einem Anstellwinkel von 2,26°, dies ist der Anstellwinkel aus der Auslegungsberechnung.
Als nächstes die Sehne (Nase->Endleiste) der Tragfläche einzeichnen , also Anströmlinie + 2,26° + 1,5°.
Die Sehne der Tragfläche hat nun also gegenüber der Anströmrichtung einen Winkel von 3,76°.
Dann die Sehne des HLW einzeichnen , diese liegt parallel zur Konstruktionslinie , also 2,26° zur Anströmrichtung.
Nun zeichest Du dir den Rumpf auf ein Stück Pergamentpapier und richtest in dann auf der Grundzeichnung aus.
Hans hatte in seiner Antwort #99 ja ein paar Skizzen bereitgestellt.
Der Rumpf sollte dann in Richtung der Anströmlinie ausgerichte werden.
Wenn man also die Rumpfröhre als Rumpflängslinie nimmt, dann steht die Rumpfnase leicht unterhalb der Anströmrichtung.
Jetzt kannst Du die Einbauwinkel von Tragfläche und HLW aus der Zeichnung entnehmen.

Im Falle des Fluges mit Auslegungseinstellung (alle Klappen neutral) sollte nun die Rumpfröhe in Richtung des Gleitpfades zeigen.
Bei allen anderen Flugzuständen ist der Rumpf mal positiv (Langsamflug) , mal negativ angestellt (Schnellflug) , das ist halt so.
Nur mit einer aktiven Flächenverstellung von Tragfläche und HLW könnte man den Rumpf immer optimal ausrichten, aber das ist natürlich mit enormen Aufwand verbunden .

Wie ich schon mal sagte, bei der Geschichte mit den Anström- Einstellwinkeln , EWD usw., kann man sich richtig die Karten legen.
Da verhaspeln sich auch die Profil's ab und an.

Gruß

Frank
 
Hallo nochmal an alle fleißigen Helfer!

Tut mir Leid, dass ich hier so abrupt aufgehört habe ohne mich nochmal zu melden. War eine ganze Weile anderweitig beschäftigt...

Das soll bitte nicht als Geringschätzung der gebotenen Hilfe aufgefasst werden :)

Ich habe in einem anderen Thread über FLZ im Nurflügelforum den Wunsch/ die Idee gelesen dieses Thema wieder aufleben zu lassen und möchte hier mal bekunden, dass auch ich noch daran interessiert bin mehr über FLZ und die Vorgehensweise beim Design zu erfahren :)

=> Frank anstupf ;)

Ich werde mich jetzt auch wieder ein bisschen mehr damit befassen, da sich auch das Konzept für meinen Segler (mal wieder) komplett geändert hat. Wäre ja auch langweilig sonst ;)

Ein schönes Wochenende, Henning
 
Hallo,

ich habe jetzt mal wieder mit FLZ Vortex angefangen zu arbeiten und stehe direkt vor einem Problem:

Ich habe meine neue Tragfläche erstellt, die sich nicht extrem von der vorherigen unterscheidet, bis auf eine geringere Flächentiefe. Dann wollte ich mit den Berechnungen anfangen um die EWD zu bestimmen. Mein Problem ist jetzt, dass ich Werte bekomme, die mir nicht sehr sinnvoll/gesund erscheinen und ich keine Ahnung habe woran das liegen könnte:
Bei 0° EWD bekomme ich einen Anstellwinkel von 4,65° und ein Ca von 0,71. Bei 1,5° EWD stellt sich ein Ströhmungsabriss an der ganzen Fläche ein...

Irgendwas stimmt doch da nicht. Woran könnte das liegen :confused:

Ich habe das Vortex-File mal angehängt, zum Ausprobieren.

Viele Grüße,
Henning
 

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  • Tragflaeche.flz.pdf
    47 KB · Aufrufe: 47
Hallo Henning,
ich hab mir deine flz mal kurz angeschaut, ohne auf Auslegungsdetails einzugehen ist mir aufgefallen, dass du einmal einen Rumpf als Flügel modeliert hast und zusätzlich noch einen Rumpfquerschnit, den Rumpf CW und den Rumpfinterferenzwiderstand eingegeben hast.

Das ist doppelt gemoppelt und zieht dir die Flugleistungen ganz drastisch nach unten. DAS HAT MIT DER REALITÄT DANN NICHTS MEHR ZU TUN....

Jeder unnötige Widerstand durch was auch immer, verschlechtert die Rechenergebnisse der Flugleistungen beträchtlich. Gleichzeitig werden die erforderlichen Anstellwinkel (EWD) bzw die benötigten Auftriebsbeiwerte infolge der Widerstandsbedingt verminderten Fluggeschwindigkeit stark ansteigen.

Du optimierst damit deinen Entwurf Schritt für Schritt in die falsche Richtung. Was du mit einer Vergleichsrechnung ohne modelierten Rumpf auch sofort merkst.

Ich würde dir empfehlen den als Flügel modelierten Rumpf weg zu lassen dafür eignet sich Vortex nicht.!!

Dann lass die Blasenwiderstandsberechnung weg, einmal ist die nicht immer nachvollziehbar logisch zB sollte die Blasenwarnung an Stellen mit geringer RE-Zahl zB am unverwundenen Außenflügel oder mit als kritisch bekannten Profilen früher kommen bzw bei anderen Anstellwinkeln oder auch mal unten erscheinen, das tut sie aber nicht.!!

Zudem kannst du mit der Blasenberechnung nicht mehr sauber vergleichen welche Veränderungen beim Entwurf zu einer Verbesserung geführt haben.

Erst wenn du alle Möglichkeiten zur Verbesserung des Entwurfs ausgeschöpft hast, dann rechne auch mal mit dem Blasenwiderstand. Überbewerten sollte man das Ergebnis aber keinesfalls.

Ich bin der Meinung, dass es besser ist, den Blasenwiderstand im Vortex völlig außen vor zu lassen, und sich nach den Profilpolaren direkt zu richten.
Selbst wenn es in der Praxis dann zu Ablösungsblasen kommt, fährst du mit einem Turbulator an der richtigen Stelle besser, als mit einer EWD die mit der VORTEX Blasenberechnung in die falsche Richtung optimiert wurde und damit der Flieger dann konstruktiv fehlerhaft wäre.

Viel Spaß noch, und lass dich durch die Anfangsprobs und mangelnde Erfahrung nicht unterkriegen, das wird wenn du am Ball bleibst ganz automatisch besser. Denk dran, ein Aerodynamikstudium erledigt sich auch nicht in einem Semester...:D :cry: ;)

Gruß
Eberhard
 
Hallo Henning,

zunächst einmal, Super dass Du wieder online bist.

Zu deinem File Tragflaeche.flz :

>Bei 0° EWD bekomme ich einen Anstellwinkel von 4,65° und ein Ca von 0,71.
>Bei 1,5° EWD stellt sich ein Ströhmungsabriss an der ganzen Fläche ein...
>Irgendwas stimmt doch da nicht. Woran könnte das liegen

Du hast bei deiner Hauptfläche ein Profil ( hr-gs3-wk-2511.dat ) eingebaut.
Schau dazu bitte mal die Beiwerte an , wenn Du das Fenster für die Profilwahl aufmachst.
Dort steht für das hr-gs3-wk-2511 ein Nullauftriebswinkel Alfa_0 = -3,1288 °.
Dein Höhenleitwerksprofil HQA-0-11 hat einen Nullauftriebswinkel von 0°.

Das hr-gs3-wk-2511 erzeugt bereits bei 0° Anstellwinkel einen kräftigen Auftrieb und verliert diesen erst, wenn man die Nase um 3,1288 ° nach unten neigt.
Das Höhenleitwerksprofil HQA-0-11 ist ein symmetrisches Profil, das bei 0° Anstellung auch 0 Auftrieb liefert.

Baust Du nun das hr-gs3-wk-2511 mit 0° Einstellwinkel und das HQA-0-11 auch mit 0° Einstellwinkel in dein Flugzeug ein , so hast Du schon automatisch eine Aerodynamische EWD von etwa 3,1° drinn in deinem Bomber.

Wenn Du jetzt hergehst und die Tragfläche noch mal um weiter 1,5° anstellt , dann ergibt sich daraus eine Arerodynamische EWD etwa 4,6° , wenn man nur die Profile betrachtet.

Eine EWD wirkt wie ein Höhenruderausschlag und mit der derzeitigen Schwerpunktlage katapultierst Du deinen Segler in den Strömungsabriss.
Wenn Du den Segler so baust , kommst Du nach dem Start keine 10m weit, es sei denn Du drückst sofort kräftig Tiefe und behälst für den Rest des ersten Startversuches diese Trimmung bei.

Desweiteren würde ich den Schwerpunkt erst mal ne ganze Ecke weiter nach vorne nehmen.
Das hier eingestellte Stabimaß von 12% finde ich ein wenig knapp.

Für weiter Versuche würde ich hier sogar eine Stabimaß von etwa 25% als Ausgangswert eintragen.
Dann läge der Schwerpunkt bei 94mm hinter der Flügelnase.

Ob das Modell genügend Stabilität hat, kann übrigens ganz gut aus der Anzahl der Rechendurchläufe (Iterationsschritte) ersehen.
Im Allgemeinen sollte man hier 5-7 Rechendurchläufe nicht überschreiten .
Wenn man bei 10 oder mehr Durchläufen ankommt, dann ist auf alle Fälle eine Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne angesagt.
Ist man generell mit 3 Durchläufen fertig, kann man den Schwerpunkt schrittweise nach hinten legen, bis man so bei 4-6 angelangt ist.

Mit einer Schwerpunktlage von 94mm kann man sich nun auch wieder Gedanken über eine EWD-Erhöhung machen um das Auslegungs-CA wieder in den
Bereich von um die 0,7 zu bekommen.

Bei einer EWD von 1,5° (eingestellt an der Tragfläche) käme dann ein CA von 0,68 heraus, Gleitzahl = 20,5 , vs =0,64m/s , Anstellwinkel der Bezugslinie (Rumpfachse) = 2,64°
EWD 1,8° (eingestellt an der Tragfläche) ergäbe dann , CA 0,69 , Gleitzahl=21,2 , vs =0,59m/s , Anstellwinkel der Bezugslinie (Rumpfachse) = 2,89°.

Durch mäßiges spielen mit der Schwerpunktlage und der EWD kann man sich nun an bessere Werte heranntasten.

Hat man dann einigermaßen sein Ziel erreicht, dann könnte man noch die EWD auf die Tragfläche und das HLW verteilen , um die Bezugslinie auf 0° zu bekommen.
Diese Bezugslinie soll dann die Rumpflage darstellen.

Gruß

Frank
 
Hallo Frank,

schön wieder von Dir zu hören.

> Baust Du nun das hr-gs3-wk-2511 mit 0° Einstellwinkel und das HQA-0-11 auch mit 0° Einstellwinkel in dein Flugzeug ein , so hast Du schon automatisch eine Aerodynamische EWD von etwa 3,1° drinn in deinem Bomber.

Okay, das habe ich nicht bedacht. Bei meinem vorherigen Flügel musste ich aber keine negativen EWD's einstellen, um "gescheite" Werte (bei 15% Stabi) zu bekommen (war gleiche Profilierung). Deswegen wunderte mich das etwas. Ich nehme mal an, dann muss man damit leben. Oder sind nicht symmetrische Profile am Leitwerk auch möglich? Dürfte dann ziemlich blöd für Rückenflug sein nehme ich an.

Nochmal zum Stabilitätsmaß: Kann man mit so hohen Werten von 20-25% noch fliegen oder ist das jetzt nur erstmal zum rantasten gewesen? Ich meine gelesen zu haben, dass sich das Stabilitätsmaß zwischen 8% und 15% befinden sollte.

Und sollte ich mich dann vielleicht nach Profilen mit kleinerem Nullauftriebswinkel umsehen, oder ist das egal?

Auf jeden Fall schonmal Danke! Jetzt habe ich was wo ich dran rumoptimieren kann und keinen "fliegenden" Totalabriss mehr :D

Gruß Henning
 
Hallo Henning,

>Ich meine gelesen zu haben, dass sich das Stabilitätsmaß zwischen 8% und 15% befinden sollte.

Also 8% Stabimaß könnte noch funktionieren, aber
1) eine EWD brauchst Du dann nicht mehr einbauen, weil Du dann schon sehr nahe am maximalen Anstellwinkel herumoperierst.
Ein klein wenig Höhenruder und Du bist raus.
2) Die Höhenruderwirkung wird sehr heftig ausfallen, 1° Höhenruderausschlag bewirkt hier eine Anstellwinkeländerung von fast 4°.

Hier mal eine Tabelle, wie sich 1° Höhenruder auf die Anstellwinkeländerung deines Modelles bei verschiedenen Stabimaßen auswirkt.

Stabi[%] Anstellwinkeländerung[°] des Modelles
8% 4°
12% 2,85°
15% 2,259°
18% 1,6°
20% 1,6°
25% 1,263°

Und dann noch mal eine Tabelle, wie sich 1° EWD , eingestellt an der Tragfläche, auf die Anstellwinkeländerung auswirkt.

Stabi[%] Anstellwinkeländerung[°] des Modelles
8% 5,312°
12% 3,441°
15% 2,458°
18% 1,842°
20% 1,615°
25% 1,102°


>Nochmal zum Stabilitätsmaß: Kann man mit so hohen Werten von 20-25% noch fliegen oder ist das jetzt nur erstmal zum rantasten gewesen?

War erst man zum ranntasten gedacht und dann Schritt für Schritt zurücknehmen.

Was aber bei all den Versuchen mit der EWD und dem Schwerpunkt wichtig ist.
Du mußt dir erst mal einen Auslegungzustand auswählen, z.B CA=0,7.
Und dann gehste her und wählst den Schwerpunkt aus und und suchst dann für diese CA=0,7 eine passende EWD.
Ist der Schwerpunkt weiter vorne, dann muß auch die EWD etwas größer werden , um das CA von 0,7 zu erreichen.
Ist der Schwerpunkt weiter hinten , muß die EWD kleiner werden um das CA=0,7 hinzubekommen.

Und die Wahl des CA's ist dir überlassen.
Dabei ist zu beachten.
Wähle ich ein kleines Auslegungs-CA, dann muß ich recht viel Höhe ziehen, um in den Bereich des guten Gleitens oder geringsten Sinkens zu kommen.
Der Höhenruderausschlag könnte dann viel Widerstand erzeugen, das kostet Leistung.

Wähle ich ein zu großes Auslegungs-CA , dann muß ich um schnell zu werden kräftig Tiefe drücken, was sich dann auf die Maximalgeschwindigkeit auswirkt, denn auch hier wieder mehr Widerstand durch Klappenausschlag.

Willst Du nur in der Thermik kreisen, dann ist das hohe CA sinnvoll, willst Du nur rumheizen , dann ein kleines CA.
Für Allround sollte man dann halt ein mittleres Auslegungs-CA wählen, so dass man nach beiden Richtungen mit wenig Ausschlag klarkommt.
Deshalb taucht hier ja auch immer wieder dieses CA=0,7 auf .

Gruß

Frank
 
Hallo,

ich habe jetzt mal eine ganze Weile rumprobiert und bin mir nicht sicher, was ich von dem Ergebnis halten soll (habe das neue File angehängt, jetzt mit HQW Profil):

Ich habe den Schwerpunkt nach hinten verschoben, um auf einen Stabilitätswert von ca 15% zu kommen und ein Ca von knapp 0,6, sodass ich gut in beide Richtungen trimmen kann. Die EWD musste ich dafür allerdings auf -0,4° einstellen :eek: was mir etwas Kopfschmerzen bereitet.
Vielleicht könnte sich das ja mal jemand angucken und seine Meinung dazu sagen :)

Danke schonmal. Gute Nacht,
Henning
 

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  • Ventus HQW.flz.pdf
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Hallo Henning,

>Ich habe den Schwerpunkt nach hinten verschoben, um auf einen Stabilitätswert von ca 15% zu kommen und
>ein Ca von knapp 0,6, sodass ich gut in beide Richtungen trimmen kann.
>Vielleicht könnte sich das ja mal jemand angucken und seine Meinung dazu sagen.

Wieso Kopfschmerzen, das sieht doch schon gar nicht so schlecht aus.
Ich denke mit diesen Einstellungen, könntest Du durchaus schon mal auf den Flugplatz gehen.
Auch die Verteilung der EWD auf Fläche und HLW hast Du hinbekommen, so das der Rumpf (wenn man dessen als Bezugslinie nimmt) im Auslegungsfall nahe 0° Anstellwinkel hat.

>Die EWD musste ich dafür allerdings auf -0,4° einstellen was mir etwas Kopfschmerzen bereitet.

Schau dir mal die Nullauftriebswinkel der nun von dir nun verwendeten hqw-3-XX- Profile im Vergleich zum vorher benutzen hr-gs3-wk-2511 an.

Das alte Profl hatte einen Nullauftriebswinkel von etwa -3° und die neuen Profile liegen bei ca. -4°.
Daher haben die neuen Profile bei 0° Anstellwinkel auch einen etwas höheren Auftrieb , welches Du nun durch deine -0,4° EWD ausgleichst.

Möchtest Du auf 0° EWD kommen, dann mußt Du den Schwerpunkt wieder etwas vorverlegen, um auf das gewünschte Auslegungs-CA von 0,6 zu kommen.

Was mich aber ein wenig irritiert ist die Pofilierung deines Flügels.
Da hast Du in der Flügemitte das 14% Dicke Profil , dann gehst Du auf 12% und an den Flügelspitzen wieder dicker auf 13%.
Welche Idee steht dahinter, ich habe so im Hinterkopf, das man bei kleineren RE-Zahlen (das ist ja am Außenflügel der Fall) die Profie eher dünner macht.

Gruß

Frank
 
Hallo Frank,

Frank schrieb:
Was mich aber ein wenig irritiert ist die Pofilierung deines Flügels.
Da hast Du in der Flügemitte das 14% Dicke Profil , dann gehst Du auf 12% und an den Flügelspitzen wieder dicker auf 13%.
Welche Idee steht dahinter, ich habe so im Hinterkopf, das man bei kleineren RE-Zahlen (das ist ja am Außenflügel der Fall) die Profie eher dünner macht.

Da steckt soweit erstmal gar keine Idee dahinter, sondern ich habe einfach ein bisschen mit den Profilen herumgespielt die ich auf meinem Rechner gefunden habe. Und da hatte ich zwei Quabeck Winglet-Profile gefunden. Eins mit 10,7% und eins mit 13% Dicke. Und da ich im Vergleich zu meinem vorherigen Flügel die Profilierung dicker gewählt habe, habe ich auch da mal das dickere Profil genommen. So einfach ist das entstanden ;)

Ich habe das jetzt auch mal mit dem dünneren Profil ausprobiert und bekomme fast das gleiche raus. Außer, dass die die Verteilung der Auftriebsbeiwerte jetzt außen mehr abfällt. Siehe auch Bilder.

Die ganze Profilierung ist noch recht zufällig. Habe da noch keine richtigen Konzepte.

Frank schrieb:
Möchtest Du auf 0° EWD kommen, dann mußt Du den Schwerpunkt wieder etwas vorverlegen, um auf das gewünschte Auslegungs-CA von 0,6 zu kommen.

Sollte ich das denn? Oder ist es vollkommen in Ordnung mit -0,4° EWD zu fliegen? Ich dachte immer Segler liegen da eher im Bereich 1° aufwärts.

Gruß Henning


Zum Vergleich:

Mit dem 10,7%igen HQ Wingletprofil außen:
HQWinglet11.JPG



Mit dem 13%igen HQ Wingletprofil außen:
HQWinglet13.JPG
 

flaboy

User
Hallo,
an die Profilexperten:
Habe nun schon einige Abende mit Vortex verbracht, um mir eine Tragfläche auszulegen, die zu meiner vor kurzem erworbenen MS-6 Kristall passen würde.
Hab dazu ein paar Fragen und hoffe, Ihr könnt mir helfen.
Die MS6 ist eine ältere Schulze-Konstruktion mit Doppelrumpf. Der Bausatz beinhaltet Haube, Rumpfboot, beide Booms mit angeformten Stabilisierungsflächen, alles (bis auf die Haube) aus GFK. Am Rumpfboot ist ein Gö 497 angeformt. Ausgelegt war der Flügel auf eine Spannweite von etwa 356cm.
Ich bin inzwischen bei etwa 3,75 angekommen und habe bei recht neutraler Lage und bereits optimierten Anstellwinkeln der Flächen eine recht ordentliche GZ von 28,25 erreicht (bei einbezogener Blasenwiderstandsrechnung). Das tollste ist, daß bei etwa gleichbleibender Gleitzahl das Ziehen am Höhenruder (-3°) die Steigzahl auf über 28 steigt. Dabei müsste, wenn ich alles noch richtig interpretiere, die ganze Kiste noch sauber unterwegs sein, es gibt keine überzogenen Teile an der Fläche mehr, selbst bei -3° an den knapp 50% tiefen Höhenrudern. Diese sind allerdings in Form eines Dachleitwerks angeordnet und mir ist noch nicht ganz klar, ob unter diesen Bedingungen 3° ok sind. Der Anstellwinkel ändert sich merklich, aber die Stabilität ist um 15%.
Ich hab auch nach Einführen der Pfeilung des ursprünglich geraden Mittelstücks solange weiter optimiert, bis vordem erreichte GZ >28 wieder übertroffen wurden. Die Pfeilung ist nötig, wenn die rumpftechnisch bedingt etwas kurze Nase nicht mit Blei gefüllt werden soll. Hab darüber auch in RCGroups berichtet im Thread von Tugboat. Er baut das Modell schon eine Weile und wird demnächst soweit sein. Auch er hat das originale Tragflächendesign geändert. Meine Fläche ist gestrakt von 497 auf 496 weiter auf 495, nicht gerade einfach, aber nur so bekam ich die Leistung hin.
Jetzt die Frage, hab ich irgendwas übersehen, mir fehlt das Gefühl wie kritisch der Flieger zu fliegen sein wird. Die Leistung in der Thermik und auf Strecke dürfte nach Vortex doch wirklich gut sein, oder? Ist das richtig, daß der Flieger so eher gutmütig und langsam ist, also mit dem Profil nun wirklich kein Speedflug zu machen ist?
Weiter habe ich die Frage nach der Vortexsimulation: Interessanterweise führt ein Auflasten des Modells ohne Schwerpunktveränderung um bis zu mehreren Kilogramm neben der Geschwindigkeitserhöhung auch zur Verbesserung der Gleitzahl. Kann mir zwar vorstellen, daß das möglich ist, aber bin nicht im klaren darüber, ob hier nicht auch ein Fehler in der Simulation möglich ist. Die Errechnung dieser Werte reagiert ja extrem sensitiv auf Änderungen in der Flächengeometrie, Tiefe, Pfeilung etc.
Also, kann das sein?
Vor dem Aufwand, die Fläche so zu bauen, schrecke ich nicht zurück, das wird halt etwas dauern. Aber:
1.) gibt es eine Möglichkeit, die Flächengeometrie nach Profili zu exportieren? Wie kann ich aus den Daten Fräsdaten (für Rippen mit Füsschen oben) machen, wie macht Ihr sowas?
2.) Kann man bei den Eckdaten noch mehr rausholen, wenn man schon ab der Wurzelrippe auf ein moderneres Profil strakt? Hänge mal meine Datei mit dem vorläufigen Simulationsoptimum an. Hat jemand eine Idee?

Würdet Ihr einfacher bauen, auch mit der Konsequenz, daß die Leistung da nicht mehr rankommt? (Mir fehlt einfach das Gefühl, welche GZ andere Flieger haben, also in welcher Liga die Maschine mitfliegen würde).
Herzlichen Dank an Alle, die nicht von meinen vielen Fragen erschlagen worden sind und sich durchringen können, was dazu zu schreiben.

Habe noch ein Bild von der Kristall reingehängt, ich find sie einfach unglaublich schön.
flaboy
 

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  • ms-6fm1.jpg
    ms-6fm1.jpg
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  • MS6Kristall30opt.flz.pdf
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flaboy schrieb:
Weiter habe ich die Frage nach der Vortexsimulation: Interessanterweise führt ein Auflasten des Modells ohne Schwerpunktveränderung um bis zu mehreren Kilogramm neben der Geschwindigkeitserhöhung auch zur Verbesserung der Gleitzahl. Kann mir zwar vorstellen, daß das möglich ist, aber bin nicht im klaren darüber, ob hier nicht auch ein Fehler in der Simulation möglich ist.
Das ist bei unseren Re-Zahlen eigentlich immer so. Die Profile werden mit steigender Geschwindigkeit (Re-Zahl) deutlich besser.


Und. aaah, ja! Das Dachleitwerk. Habe ich den Achtzigern auch ein paar Konzepte gemacht. Theoretisch hat es Vorteile bei der Schiebe-Roll-Kopplung bei Seitenruderausschlag, aber eigentlich müsste es dazu als hängendes V unter dem Schwerpunkt angordnet sein. gibt aber wirklich schöne Flieger.
 
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