Spalt am Trennbrett zum Urmodell

Rudi T

Vereinsmitglied
Eine Möglichkeit ist Kerzenwachs!

Seit zig- Jahren nehme ich diverse Kerzenreste - anzünden und den Spalt "volltropfen" lassen. Man bekommt das recht schnell in's Gefühl.
Wenn etwas daneben geht, egal ob am Urmodell oder auf der Trennebeneist, das kein Problem. Nachdem alles so einigermaße "eingetropft wurde, ziehe ich einen erhitzten Flachstahl entlang der Fuge - so wird das Wachs örtlich gleichmäßig verteilt und rinnt schön an das Urmodell.

Nachdem alles einigermaßen erkaltet ist (nicht mehr teigig) wird mit einem messerscharfen Vierkant - das Wachs "heraus geschabt". ich verwende dazu einen blank geschliffenen 10 x 10 x 160 mm HSS Drehstahl, den man am Trennbrett aufliegend führt.....Zug für Zug.
Wenn's wo nicht passt, Kerze anzünden und nachtröpfeln..... Reste am Urmodell können abschließend mit dem ohnehin notwendigen Trennwachs verpoliert werden. Die Kanten werden messerscharf und eines ist auch klar - Probleme beim Trennen gibts da nie!



IMG_0520.JPG
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Also grundsätzlich ist natürlich Grobmotorik nicht angebracht, Gefühl für die Materie wär' schon nicht schlecht, aber davon gehe ich aus.

Nicht unerheblich ist der Temperaturbereich.........beginnen sollte man am besten, wenn das Wachs - wie schon beschrieben - gerade nicht mehr im teigigen Bereich ist. Da zieht man die groben Überschüsse ab. Je näher man dem Urmodell kommt, desto "fester" kann das Wachs sein, aber Achtung - es sollte auch nicht zu kalt sein.
Wenn der Stahl wirklich exakt geschliffen ist und richtig geführt wird, gibt es keine Beschädigungen. Probier's doch einfach an einem Stück Rumpf aus. Ziehen ist das Geheimnis......

Das Foto zeigt, wie ich dabei vorgehe. Im Bild auch die Kelle, mit der nach dem "eintröpfeln" noch einmal nachgeheizt wird (Lötlampe erforderlich:cool:)...funzt perfekt....



20230715_161047 (002).jpg
 

CH_MEIER

User
Dem Hinweis vom Eisvogel ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dass man zum Verschließen des Spaltes zwischen Trennbrett und Urmodell statt Polyester-Spachtel auch Epoxy-Mumpe nehmen kann...
Christoph
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich fand an UP-Spachtelmasse immer vorteilhaft, dass es deutlich schneller aushärtet als EP und sich imho auch besser schleifen lässt. Passende Feinspachtelmassen gibt es auch noch zusätzlich geringfügig flexibilisiert und erzeugen zudem bessere Oberflächen.
 

Eisvogel

User
Ich nehm nur noch den

Vorteile: sehr leicht zu schleifen, sehr leicht und deshalb auch für Ausbesserungsarbeiten an Modellen bestens geeignet.
Die Oberfläche ist glatt genug, es kommen ja noch mehrere Trennwachsschichten drauf, die eventuelle Poren sicher schließen. An der Form ist jedenfalls kein Unterschied zwischen Trennbrett und Spachtel-Untergrund zu sehen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Gewicht ist mir hier relativ egal. Und selbst bei Modellen ist mir ne porenfreie Oberfläche lieber. Dass damit keine großvolumigen Spachtelarbeiten gemacht werden können, sollte sich von selbst erklären. Für Nahtausbesserungen an GFK-Rümpfen gefällt mir auch die Flexibilität deutlich besser. Die mit Microglashohlkugeln gefüllten Leichtspachtelmassen sind spröder.
 

Eisvogel

User
Gewicht ist mir hier relativ egal. Und selbst bei Modellen ist mir ne porenfreie Oberfläche lieber. ,........ Die mit Microglashohlkugeln gefüllten Leichtspachtelmassen sind spröder.
Ich hab z.B eine Form vom RC-1 Shadow, da ist für den früher vorgesehenen 10 ccer eine Abflachung, die für E-Antrieb aufgespachtelt werden will. Da spielt das Gewicht schon wieder eine Rolle. Oder beim Flügel nachspachteln, wenn sich Fahrwerks oder Servoeinbauten nach oben abdrücken.
Da ist mir auch ein sehr leichtes schleifen wichtig. Die Oberfläche war und ist mir immer gut genug, am Lack kennt mans nicht und abgeplatzt ist auch nach Jahren noch nie was.

Deshalb reicht MIR Hobbykünstler eine Spachtelmasse für all meine modelltechnischen Anwendungen.
 
Hallo,
mich interessiert eher die problemlose Trennung zum Urmodell. Da hab ich mit Polyesterspachtel schon schlechte Erfahrungen gemacht. Den Spachtel, den Gideon vorgeschlagen hat, kenne ich noch nicht,
Stefan
 

Gideon

Vereinsmitglied
Zusammen mit PVA gab es bei mir mit Trennwachs nie Probleme. Für das spätere Abformen reicht ja dann auch Wachs allein.
 
Hallo Stefan Siemens,

ich selbst verwende ein Laminierharz, angereichert mit Talkum, läßt sich gut schleifen und man kann vorab den Großteil abhobeln. Der Trick der Trennung liegt darin das Trennbrett geteilt an der Unterkonstruktion zu montieren. Bei einem Rumpf prinzipiell vorne und hinten. Dann können beide Trennbretthälften seitlich weggezogen werden. Das geht deutlich einfacher als von unten rauszudrücken. Danach einfach die Trennbretthälften wieder an der Unterkonstruktion aufschrauben. Den Schnitt vorne und hinten am Trennbrett einfach mit Spachtel oder ähnlichem wieder schließen. Ich verwende am eingetrennten Urmodell im Bereich der Spaltmumpe zusätzlich PVA, ansonsten wird man trotzdem einen Ansatz der Talkummumpe sehen. Das PVA ruhig versuchen etwas dicker aufzutragen. Tesa ist da aber die sicherere Methode das zu verhindern, ergibt aber leider eine etwas breitere Fuge.
Interessant finde ich die Kerzenwachsmethode von Rudi.
@Rudi T gibt es Probleme vom heissen Wachs gegenüber dem Lack am Urmodell, bezüglich dass evtl. der Lack Schaden nimmt?
Den großen Vorteil bei der Wachsmethode sehe ich darin, dass da sicher kein Formenharz durchläuft, da die Adhäsion zwischen Wachs und Urmodell nicht durch entfernen der Trennebene unterbrochen wird.

Gruß
Thomas
 
Hallo,

eine Warnung zum Kerzenwachs: anscheinend geht es ja gut, wenn man "langsam" tröpfelt. Seit ich an der Oberfläche eines Urmodell nach dem Eintrag von heissem Wachs Gewebeabzeichnungen hatte (durch Hitze) hab' ich die Methode für mich allerdings ad acta gelegt.

Gruss,

Michael
 

eug

User
Hallo miteinander

Ich mach das ähnlich wie Thomas Nothdurft. Ich schraube die trennbare Trennebene auf den Unterbau. Die Kanten der späteren Trennebene habe ich vorab mit der Raspel grob abgekantet und mit dem Staubsauger abgesaugt. Dann bereite ich die "Zahnpaste" aus Laminierharz L/CL, bissl Farbpaste und viel Thixo und Microballons an. Das Urmodell wurde im Trennebenenbereich mit PVA behandelt. Scotchtape nehme ich nie mehr, das hab ich fast nicht mehr abbekommen. Den Vorteil gegenüber UP Spachtel finde ich die stressfreie Verarbeitung, oder ich muss nur einmal anmischen. Das härtet dann über Nacht aus und dann wird das Urmodell entfernt, die Kante plan geschliffen. Wer will kann dann die Trennebene immer noch mit UP Feinspachtel behandeln. Die Trennebene wird so messerscharf.
Knete nehme ich nie mehr, die setzt sich immer ab. Das oben beschriebene Vorgehen braucht Zeit, das Ergebnis ist es aber wert.
 
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