Stabantenne am Seglerrumpf??

Eine 6m Cobra ist ein gewaltiger Brocken. Bei der Rumpfdicke ist der "Knick" doch überhaupt kein Problem. Ein Loch in den Rumpf oder eine Stabantenne würde ich dennoch nicht in Erwägung ziehen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Antenne in der Fläche unterzubringen. Dabei kommt es aber auch auf den Aufbau der Flächen an. Bei Styro/Abachi
ohne großflächigen Cfk-Einsatz macht sich das ganz gut.

Ich kenne nur einen Hersteller für eine Cobra dieses Kalibers. Hast Du sie gekauft oder baust Du sie komplett selbst?

Andreas
 
Hi
vielleicht habe ich bis jetzt immer Glück gehabt, oder? Also, ich hab bis jetzt 4 Elektrosegler mit Spannweite > 3,8m gebaut. Mit brush und brushless-Motoren. Meist saß der Akku unter der Fläche, d.h. Kabel bis zum Motor ca. 40 cm Länge. Einige hatten verdrillte Servokabel, andere (z.B. meine ASH26 von MPX) haben glatte Kabel. Keines der Modelle hatte je einen Ferritkern. Fliegen bis zur Sichtgrenze, auch mit älteren Empfängern (Robbe Luna) war nie ein Problem. Das Einzige, was ich immer mache: Antenne direkt vom Empfänger ins Freie und dann mit Tape am Rumpf befestigt!!! Antenne im Rumpf hat unter meinen Randbedingungen nie funktioniert.
Think simple
Ernie
 
S

segelflieger

Gast
@Andreas
Profil: HQW 2.5/...
Hat sich bewährt. Ist guter Kompromiss zwischen Thermikempfindlichkeit und Speed. Den 6m-Eimer baue ich allerdings ohne Wölbklappen. Wäre ohnehin nicht scale und ist mir bei dem grossen Flügel zu aufwendig.
Antenne in der Fläche wäre übrigens keine gute Idee. Steckt jede Menge Kohle drin (in jeder Hinsicht :D :D :D )
Gruss
 
Ich habe mit Antennen in Seglerrümpfen auch einige Erfahrungen gesammelt. Seit meiner F3B Wettbewerbsfliegerei führe ich die Antenne immer von der Rumpfhaube bis in die letzte Spitze des Seitenleitwerks. Bei V-Leitwerken wird die Antenne in eine Leitwerksfläche geführt und mit einer Steckverbindung zur Antenne im Rumpf versehen.
Der Empfang, besonders bei ungünstigen Bedingungen, wird durch einen senkrechten Anteil der Antenne deutlich besser. Ungünstige Bedingung heißt auch beim fliegen zum Sender oder vom Sender weg.
Die Antennenlänge ist durch das verlegen bis in das Seitenleitwerk in der Regel immer größer als die vom Hersteller angegebenen 70 oder 90cm. Ich habe durch diese Verlängerung der Antenne noch keine Probleme bekommen. Ich denke dies hängt damit zusammen, dass die volle Antennenlänge nie in Breitseite zur Senderantenne steht und nur dann eine Antenne mit der Herstellerlänge optimal wäre.
Macht mal den folgenden Versuch:
Ein Reichweitentest am Platz mit eingeschobener Senderantenne bis zur Reichweitengrenze (Ruder fangen an zu zittern). Jetzt die Antenne des Modells herausziehen (oder eine zweite längere Antenne mitnehmen und anschließen) und einen Teil senkrecht stellen. Das zittern der Ruder hört auf. Beim Test mit einer längeren (bei meinen Großseglern bis zu 1,8m) Antenne die im Rumpf verlegt ist und bis ins Seitenleitwerk geht (senkrechter Anteil) werdet ihr feststellen, dass keine Beeinträchtigung der Empfangsleistung feststellbar ist, im Gegenteil.
Fazit:
Die Empfangsantenne kann ruhig länger sein als die Herstellerangabe, sollte aber immer in "L"-Form im Rumpf liegen. Nur der optimal zum Sender gerichtete Teil der Antenne empfängt das Signal und dieser Teil ist im seltensten Fall die volle Antennenlänge!!!
Gruss
Christian
 
Schau mal die Rumpflängen meiner Modelle auf meiner Homepage an. Seit 1980 lege ich die Antenne immer in den Rumpf bis ins Seitenleitwerk. Vorher hatte ich sie nach oben aus dem Rumpf herausgeführt und mit einem Gummifaden zum Seitenleitwerk gespannt. Das hat damals jeder so gemacht in unserer Gegend.
Meine Antenne in der BS1 ist z.B. 1,5m lang, davon 25cm im Seilenleitwerk, der Rest an der oberen Rumpfinnenseite mit Pattex angeklebt. Ich verwende im übrigen eine Steckverbindung zwischen Empfänger und Antenne, da ich nicht so viele Empfänger habe wie Modelle und zudem noch wechseln möchte.
Ich bin kein Fachmann für RC-Anlagen oder Elektrotechnik, aber die Praxis erweist sich meist als aussagekräftiger als jede Theorie.
Gruss
Christian
roter baron
 

Udo Fiebig

User †
Hallo zusammen,
nur mal so als Kommentar/Info:
ich fliege seit ca. 20 Jahren mit einer ähnlichen Empfänger-Antennen-Konfiguration (he, Super-Wortschöpfung?) wie von Christian beschrieben. Nur, dass ich oft sogar vorhandene Stahldrähte/-litzen als Antenne nutze.

Das ergibt dann teilweise Antennenlängen bis nahe an 2 Meter !!! :p

Und wer mich kennt, weiß auch, dass ich gerne auch mit einem Grosssegler bis an die Sichtgrenze fliege.
Probleme, auch bei Beinahe-Absaufern bis tief runter ins Tal, habe ich in all den Jahren noch nie gehabt. :D

Gruss
Udo
 
S

segelflieger

Gast
@Christian Baron & Udo

Äusserst interessant, Eure Art der Problemlösung :eek: :eek: :eek: .
Etwas baff bin ich trotzdem, da ich die letzten 20 Jahre immer fest daran geglaubt habe, dass man alles darf, nur nicht die Länge der Empfängerantenne ändern. Dies wurde und wird von den Herstellern auch heute noch so gefordert.
Ist hier jemand im Forum, der mir das fachlich (und dennoch für einen Nichtelektroniker verständlich) erklären kann, warum die Antennenlänge des Empfängers offenbar gar keine Rolle spielt???
Und nur so ein Gedanke: Wie sähe es im Zweifelsfall denn mit der Haftung / Versicherungsfrage aus, falls ein solcherlei "veränderter" Empfänger doch nicht funzt und das Modell deshalb einschlägt???
 
Nur in Kürze:
Es gibt 2 Arten von Antennenankopplungen:

a) Die abgestimmte, da ist die Antennenlänge sehr wohl wichtig, allerdings ist auch die Verlegung und die Nähe zu anderen Teilen (auch Holz) entscheidend. Daher wird diese Methode meist nur bei Sendeantennen (weils da nicht anders geht) verwendet.

b) Die lose (passive) Ankopplung. Hier wird die Antennen nur sehr lose an einen
Schwingkreis angekoppelt und hat fast keinen Einfluß auf die Frequenz. In diesem Fall ist die Antennenlänge und Verlegung ziemlich egal. Das wird zB. bei Modellempfängern gemacht.

ABER ! Für die Empfängerabstimmung ist die Antenne egal. Jedoch NICHT für die
empfangene Feldstärke. Eine zu kurze oder eine zu nah an anderen Teilen verlegte
Antenne kann nur eine geringe Leistung aufnehmen und die Reichweite wird geringer sein.
Gruss Jürgen
 
Danke für die fachliche Erklärung Jürgen!

Daraus ist zu verstehen, dass zu kurze Antennen den Empfang beeinträchtigen, lange oder längere Antennen aber nicht schädlich sind, besonders wenn sie auch noch teilweise durch/an abschirmende Teile des Modells geführt werden, was ja im Rumpf auch der Fall ist.

Udo und ich haben also nichts verkehrt gemacht mit unserer Art der Antennenverlegung, was wir ja beide schon mehr als 20 Jahre in der Praxis bestätigt sehen!!!

Swift: Da haben die Leute mit Problemen wohl etwas anderes falsch gemacht.

Gruss
Christian
 

panic

User
hier wird´s ja ungemein interessant! habe erst vor zwei wochen von meinem "fluglehrer" gelernt, dass man die antennenlängen auf den halben zentimeter genau einhalten muss. da ich die meisten empfäger steckbar verbaue kann es nun sein, dass ich hie´ und da etwas aus dem mass gekommen bin... und jezz lese ich: "mach mal ruhig länger!" ich hoffe, dass bald einer der fliegenden elektronik-päpste den weg in diese diskussion findet und mich (uns) definitiv aufklärt.

sicherheitshalber bitte ich euch schon mal den zollstock anzulegen, wenn ihr diese noch unangetasteten empfänger rumliegen habt: wie weit ragt das kabel aus der kiste: graupner R700, graupner C17 und C19, graupner smc-19DS, webra Nano S6, multiplex Pico 4/5... oder wo bekomme ich verlässliche angaben ohnen euch zu bemühen??

die andere interessante geschichte ist die mit den ferritringen. das wurde hier doch auch irgendwo mal ausführlich besprochen. hat jemand den link noch parat?
 
Bei Empfängerantennen in Modellen kann es meiner Erfahrung nach auch ruhig etwas länger sein.

Beim Sender ist das mit der Antennenlänge kritischer, weil da die Stehwelle stimmen muß, sonst gehts dem Sender oft an der Kragen und ein Teil geht zurück in die Endstufe. Nicht so schön.
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

bin gerade an der Wasserkuppe gewesen und wollte noch etwas zum Thema "Stabantennen am Rumpf sind nicht scale" – ich glaube, der "Segelflieger" hatte diesen Einwand – beitragen: Dort flog eine manntragende B4 und die hatte eine Stabantenne (der Pilot meinte: "Ist eine normale Autoantenne.") mitten auf dem Rumpf etwa bei einem Drittel der Flächentiefe angebracht. Na, also - es geht doch.

Grüße,

Andy
 
nic:
etwas Falsches wird nicht wahr, wenn es immer wieder wiederholt wird.
Auch nicht von einem "fluglehrer".
Bedenke noch dies:
Warum muss nicht die Antennenlänge verändert werden, wenn der Kanal gewechselt wird?
Oder warum kann die Länge am selben Empfängertyp neu schon 10 cm differieren (so bei mir bei Graupner)? OK, alles nur geringe Differenzen. Aber das Prinzip bleibt.
Gruss Jürgen
 

knitz

User
Hallo Allesamt,
fliege vorwiegend elektrisch und hatte auch gelegentlich Wackler in grösseren Entfernungen,meistens im reinen Segelbetrieb.Seit der Zeit spanne ich meine Antenne mit einem leichten Gummi quer über den Rumpf zur oberen Ecke des Leitwerks bei meinen V-Leitwerklern bzw.beim T-Leitwerk zur HLW Ecke.Um die Verknüpperei der Antenne mit dem Gummi zu ersparen,nehme ich als Bindeglied ein Ruderhorn von einem Mikroservo.Sollte die Antenne länger sein,lasse ich das Antennenende lose hängen.Seit der Zeit ist Ruhe an der Front. :D

[ 25. Mai 2002, 17:44: Beitrag editiert von: knitz ]
 

crakob

User
Hallo, dieser Fred ist zwar schon alt, aber ich glaube immer noch aktuell.

Wenn ich mich recht entsinne, sollte eine Antenne, wenn sie denn gekürzt oder verlängert wird, immer die Länge von Lambda/2, L/4 2xL etc. haben.

Wenn ich bei ACT schaue hat z.Bsp der Micro6 Empfänger 45cm Länge. Normal sind meine Empfängerantennen im Originalzustand immer so um 90 cm. Also wären 1,80m, wie oben mal erwähnt doch genau richtig. ?
 
Christian,
zum x-ten und für mich letzten mal ;) :
massgebend ist die wirksame Antennenlänge.
Nicht die physische.
Wirksam ist die parallel zur Senderantenne projizierte Empfängerantennenlänge. Dass die im Modellflug dauernd ändert, ist klar. Beim Start oder Landung z.B. ist fast nur ein "Punkt" wirksam.
Was soll da die Lambda-Geschichte?
Aber ich möchte niemandem den Spass an einer millimetergenau auf irgendein Mass gehaltenen Antenne verderben!
Glauben macht bekanntlich seelig...
So das war's ;)
Gruss Jürgen
 
Hallo Segelflieger,

ich hab jetzt nicht alle guten Ratschläge der Modellkollegen gelesen, aber schnell festgestellt, dass viele gutgemeinte Ratschläge ohne fundiertes Wissen abgegeben werden.
Fakt ist:
Fast alle Großmodellpiloten auf Veranstaltungen, egal ob Motor- oder Segelflug benutzen Stabantennen, - sicher nicht weils Nachteile bringt!
Bei einer 50cm Stabantenne ist in der Regel ja auch immer noch 50cm Litze vorhanden, da die Gesamtlänge von meist ca. 1 Meter eingehalten werden muss.
Die Stabantenne hat ihren wichtigsten Vorteil bei weiträumigen Landeanflügen. Wenn dabei das Modell auf einen zu fliegt und die Antennenlitze im Rumpf verlegt ist, besteht praktisch fast keine Antennen-Projektion mehr zum Sender, die Empfängerantenne projeziert in dieser Fluglage eigentlich nur noch einen kleinen Punkt.
Dies ist eine funktechnische mittlere Katastrophe!!!
In der selben Situation bietet eine 50cm-Stabantenne eine Antennenprojektion von etwa 50cm, dies bedeutet einen sicheren Empfang, besonders beim Landeanflug in Bodennähe!
VORSICHT beim einbau von Stabantennen in CFK-Rümpfe!
Wenn sich an der Stelle im Rumpfrücken an der man das Loch für den Stabantennensockel bohrt ein Kohleroving befindet, darf an dieser Stelle auf keinen Fall der Sockel angebracht werden!!!!
Der Antennensockel darf NIEMALS Kontakt zu einem Kohleroving bekommen, da sonst das gesamte Antennensystem nicht mehr richtig funktionieren kann. Ein Kohleroving ist elektrisch leitend,... das muss ich jetzt sicher nicht weiter erklären.

Gruß Andreas
 

Collie

User
Hallo zusammen,

ich kann Andreas nur Recht geben. Diese Anordnung der Antenne und dazu gegebenfalls die passende Ausrichtung der Senderantenne, erthöht die Empfangsqualität erheblich. Ich richte meine Senderantenne immer nach link oben aus, da ist sie beim Start aus dem Weg und steht etwa parallel zur Empfängerantenne. Wackler, besonders beim Start, sind bei mir nicht mehr aufgetreten. Der erhöhte Luftwiderstand, der weiter oben mal angemerkt wurde, ist sicher vorhanden aber meiner Meinung nach subjektiv nicht feststellbar. Auch das eine solche Antenne bei einem Scale-Segler störend wirkt, gilt ab einer gewissen Entfernung nicht mehr (schon garnicht wenn der Segeler über uns kreist), und in der Nähe ist mir Sicherheit (für Mann und Maschine) wichtiger als Schönheit.

[ 25. November 2003, 08:31: Beitrag editiert von: Collie ]
 
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