Staudrucksensor zur Speedmessung

Vom Messprinzip her wird durch Messung der Air Speed natürlich die Umwelt (Gegenwind/Rückenwind) ausgeblendet, aber ob ein Staudrucksensor so genau sein wird?


Grüße Stefan
Nach Wikipedia :
Mit zunehmender Fluggeschwindigkeit – ab etwa Mach 0,3 – führt die Kompressibilität der Luft, das heißt die Dichteänderung der Luft durch Kompression, zu einem Messfehler, der eine höhere Geschwindigkeit anzeigt, als in Wirklichkeit vorhanden ist.

Auf folgender Seite werden die Zusammenhänge besser erklärt als bei Wikipedia, danach sind die Kompressionseffekte auf Meereshöhe bis 300 Knoten zu vernachlässigen.

 

Meier111

User
Auf folgender Seite werden die Zusammenhänge besser erklärt als bei Wikipedia, danach sind die Kompressionseffekte auf Meereshöhe bis 300 Knoten zu vernachlässigen.
Sehe ich auch so.
Nur, es gibt Leute die wollen was ganz genaues, auf die 6te Stelle hinter dem Komma, auch wenn es sonst keinen juckt.

Dann kommt noch die Frage: IAS, CAS, EAS oder TAS?
Da müsste man sich vorher einigen.

Nicht nur theoretisch kriegt man es sehr genau hin. Kommt aber auf den Aufwand an.
 
Die Frage ist ja, was wäre die Alternative, ich komme ja vom Speedfliegen und da wird die Messung gegenüber Grund eingesetzt.
Dafür wird in jeder Richtung einmal durch eine 200m Messtrecke geflogen um so den Wind zu eliminieren, aber wenn der dreht hat man größere Messfehler als beim Staudrucksensor.

Bei einem Durchflug mit kaum Wind wurden wir mal mit 570kmh gemessen und der Staudrucksensor zeigte in den betreffenden 200m 567kmh, das war eine sehr gute Übereinstimmung und so fliegen wir nur noch so, ohne den ganzen Firlefanz.
Beim Flugzeug macht es nun mal mehr Sinn den Speed gegenüber der Luft zu messen.
 

Eisvogel

User
Beim Flugzeug macht es nun mal mehr Sinn den Speed gegenüber der Luft zu messen.
Wenn man von A nach B will, dann nicht, betrifft aber natürlich nur Manntragende.

Für eine Airspeedmessung bräuchten alle das gleiche Equipment mit vorgeschriebenem Einbauort. Einbaufehler oder -arten könnten die Ergebnisse auch beeinflussen. Eine Kalibrierung oder gar Eichung stell ich mir nicht einfach vor und müsste bei jedem neuen Modell und jedem Umbau gemacht werden.

Bei der Groundspeedmessung haben zumindest alle die gleichen Messbedinungen. Die äußeren Bedingungen kann man durch viele Flüge zumindest einigermaßen ausgleichen.
 

S_a_S

User
Eine Kalibrierung oder gar Eichung stell ich mir nicht einfach vor und müsste bei jedem neuen Modell und jedem Umbau gemacht werden.
und zwar auch noch für die Sensorik für Temperatur und Luftdruck - und Verifikation des Kompensationsalgorithmus. Nicht unlösbar.
Für die Abstimmungsphase reicht ja auch ein relativer Messwert - geht der nach oben, war die Fuhre schneller.

Aber um als Rekord anerkannt zu werden, ist z.B. in der Leichtathlethik Windmessung erforderlich - und bei zuviel Rückenwind gibt es zwar einen Gewinner des Laufs, aber keinen WR.

Grüße Stefan
 

Eisvogel

User
Aber um als Rekord anerkannt zu werden, ist z.B. in der Leichtathlethik Windmessung erforderlich - und bei zuviel Rückenwind gibt es zwar einen Gewinner des Laufs, aber keinen WR.
Deshalb gibts bei Speed-Rekordflügen einen Mittelwert aus beiden Richtungen.

Schmiddis Angst, daß dabei 2x ne Rückenwind oder Gegenwind-Messung rauskommt ist nicht auszuschließen, aber ziemlich unrealistisch, besonders bei "merkbaren" Wind.
Und, die Meßanlage ist da und für alle gleich, da braucht nicht jeder nen Haufen Gedöns ins Modell reinquetschen.
 
Ich hab alles andere als Angst, sondern nur mal die Nachteile des ganzen offiziellen Budenzaubers klar gemacht, nachdem auf einmal in bestimmten Fachkreisen die Staudruckmessung in der virtuellen Messtrecke angezweifelt wurde.
Das Gedöns besteht aus einem Röhrchen und einem 15mm Würfel von insgesamt 10g was in der Fläche verschwindet, wer das nicht hin bekommt...
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Jungs (Mädels haben wir beim Speeden leider keine),

ich finde die Diskussion ehrlich gesagt etwas müsig. Schmiddi präferiert die Loggermessung, da er mit Christian zusammen ein sehr schnelles Log geflogen hat. Das finde ich absolut legitim und insbesondere zur Optimierung des Modells und Flugstils ist die Messung mit einem Prandtl Rohr meines Erachtens konkurrenzlos gut. Man kann ja nicht für jeden Test ne Messstrecke aufbauen. Ich denke auch dass die Genauigkeit mit Staurohr ausreichend gut ist, zumindest habe ich da in der Vergangenheit sehr ähnliche Erfahrungen wie Schmiddie gemacht, dass die geloggte Speed (mit SM Staurohr) meist nahezu identisch war mit dem in der Messanlage. Grobe Abweichungen gabs bei mir immer nur nach unten, ich vermute mal aufgrund geknickter Luftschläuche vom Staurohr zum eigentlich Drucksensor.
Für die eigentliche Vergleichbarkeit im Wettbewerb taugt aber aus meiner Sicht nur die Messstrecke. Die beiden Durchflüge von rechts und links passieren bei mir innerhalb weniger Sekunden (15-20s je nach Flughöhe) und wie sehr sich da der Wind auf freier Fläche tatsächlich dreht oder ändert kann sich jeder selbst ausrechnen. Wir fliegen selten bei Sturm und ein Rekordversuch startet man bei solchem Wetter sowieso nicht. Die besten Bedingungen um schnell durch eine definierte Strecke zu fliegen sind einfach bei Windstille. Die FAI Rekorde in unseren Klassen wie auch Niels Guiness Rekorde werden alle gegen Grund gemessen, deshalb ist das für mich das Maß aller Dinge.

Mal abgesehen davon, dass es ja auch noch eine Flugaufgabe gibt, nämlich 2x schnell durch einen definierten Korridor zu fliegen, wo mit Staurohr lediglich die Höhe ungefähr geprüft werden kann, wobei ich mir sicher bin, das Christian die Strecke treffen würde aber auch das schafft bei um die 600km/h nicht mehr jeder.

Deshalb ohne diesen Budenzauber, keine Rekorde ;) .

Leben und Leben lassen ;)

Gruß Kai
 
Zuletzt bearbeitet:

S_a_S

User
Das Gedöns besteht aus einem Röhrchen und einem 15mm Würfel von insgesamt 10g was in der Fläche verschwindet, wer das nicht hin bekommt...
und genau damit ist es noch nicht getan. Mal ganz zu schweigen davon, dass manche die 15mm Profildicke nicht haben/wollen (geht auch breiter/länger/flacher, ok) - oder ablehnen, weil das Rohr die laminare Strömung / Aerodynamik der Fläche stört.
Auch gibt es die besonders Kreativen, die den Antrieb vor das Röhrchen platzieren, den Temperatursensor mit Akku beheizen, erst mal durch den Mückenschwarm fliegen (damit Prandtl an der Seite dicht) - was alles über Reglement zementiert werden muss.

Würde aber auch bedeuten, dass beim Wettbewerb/Rekordversuch erst über die Messstrecke ein Kalibrierflug bei relevanten Geschwindigkeiten gemacht werden muss, der Logger also abgenommen - und erst dann kann man ggf. noch darüber entscheiden, ob ein damit ermittelter Log nach "visueller" Bestätigung herangezogen wird (z.b. ein fast perfekter Horizontalflug außerhalb der Messtrecke - aber das ist genauso wie beim Weitsprung das Brett übertreten...).

Grüße Stefan
 
Moin,
für die Staudruckmessung wird auf jeden Fall ein Differenzdrucksensor benötigt. Wollte man zwei separate Barometrische Drucksensoren verwenden und die Differenz elektronisch ermitteln, bekäme man sofort große Fehler, wenn die beiden Sensoren auch nur etwas auseinander driften. Also eine Lösung mit TEK Düse an einem Sensor und statischer Druck am anderen wäre eher eine schlechte Schätzung. Das gleiche gilt dann für ein Staurohr im gleichen Szenario.
Gruß Dieter
 
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