Staurohr im DS

Ab und an lese ich, das per Staurohr gemessene Geschwindigkeiten im DS überraschend gleich sind zu Radarmessungen. Welche Systeme haben sich denn da besonders bewährt?
Ich kenne die TEK-Düse von SM, aber die ist erstens recht lang und dadurch empfindlich, und zweitens ja für etwas anderes gedacht.

Könnt Ihr ein System empfehlen und habt eventuell sogar schon einen Abgleich zum Radar gemacht?
Danke.
 

jduggen

User
Moin,

na...dann will ich mich mal "melden". Nach den guten Ergebnissen die Steffen an Seiner Diva und Jeti Staurohr erreicht hatte... wollte ich das auch.
Zur Zeit fliege ich auch an DS Diva und K2m das System von Jeti in der 450 kmh Version. Staurohr immer im SLW im oberen Bereich so 1/4 bis 1/3 von oben..

Ich habe nicht mehr alle Messungen und die Abweichungen im Sinn, lag aber immer so bei 3-5 Kmh. Wobei das Staurohr meist mehr anzeigt. Das ist ja auch gut damit erklärbar, das "ständig" gemessen wird, nicht nur an einer Stelle im Kreis.

Üblich bei 200 - jetzt eben 321/324 kmh. Wie es sich dann in der Nähe von 450 kmh verhält, müssen andere Bereichten.

VG Jörg
 

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Zuletzt bearbeitet:

v.p.

User
Hey,
Im F3-Speed nutzen wir seit Jahren das Staudruckrohr von SM-Modellbau in der 400-1000km/h Version 😉
Passt sogar zu unserer Highspeedcam-Messstrecke sehr gut.

Beste Grüße
Max v.P.
 

Vakuum

User
Hallo...
Ich habe in mehreren DS-Modellen den SM-Speedsensor eingesetzt, und die Geschwindigkeiten mehrfach mit den Angaben der Radarpistole verglichen. Dabei habe ich mich bemüht, möglichst genau und geradlinig auf die Pistole zuzufliegen, um den Richtungsfehler klein zu halten.

Die Messergebnisse lagen sehr eng zusammen, kein Vergleich zu GPS-Geschwindigkeiten...

Gruß
Gregor
 
Meine Erfahrung beim Vergleich zwischen Staurohr und Gun:
Liegt oft erstaunlich nahe beieinander, zwischen 3 und 5 km/h.
Je sanfter der Kreis und die Bedingungen, um so besser korrelieren die beiden Messverfahren.
Aber:
Je bockiger es wird, um so schlechter passen die Werte zusammen. Da hatte ich Abweichungen bis zu 70 km/h.

Im Einsatz hatte ich Staurohre von SM und Jeti, Gun war meistens die Stalker Pro 2, selten auch die Pocket-Radar. Geschwindigkeiten so um die 300 km/h rum. Das Jeti-System zeigte bei bockigen Bedingungen oft zu wenig, das SM meist zu viel.

Ich hab die Staudruckmessung im Modell deshalb wieder aufgegeben, obwohl es natürlich super bequem ist und immer Werte zur Verfügung stehen.
 
Ihr habt dann aber das Yeti Pitot Rohr genommen, oder? Also kein einfaches Staurohr?
 
Ich finde die Staudruckmessung gut....dann braucht man keinen Gunner...wenn man alleine fliegt und hat einen Wert für sich.
Aber offizielle erreichte vergleichbare Speeds sind halt mit der Gun und eine Groundspeedmessung.
Die Angezeigte Geschwindigkeit eines Fahrtmesser ist doch fehlerbehaftet...fängt schon mit dem Höhenfehler an....und bei ganz hohen Speeds kommen da noch Fehler dazu....
Wenn man da einen Airdatacomputer hätte...könnte man eine TAS ermitteln...sonst passt das irgendwann nicht mehr....
Für unsere Speeds hier...und in ähnlichen Höhen geflogen...passt es schon ganz gut übereinander....
Gruß Robert
 

Radler

User
Die Messergebnisse lagen sehr eng zusammen, kein Vergleich zu GPS-Geschwindigkeiten...
Für jemand, den erst mal nur die Größenordnung interessiert ....

Kann jemand sagen, bis zu welcher Geschwindigkeit der GPS Wert (ohne TEK Düse), und der ist natürlich über Grund, überhaupt irgend etwas aussagt? Und in welcher Größenordnung ist dann der Fehler?

Danke! Frank
 

Vakuum

User
Der Fehler in der angezeigten GPS-Geschwindigkeit ist in dem hier betrachteten Bereich kaum abhängig von der geflogenen Geschwindigkeit, sondern von anderen Einflüssen, z.B.
Empfangsqualität, Linearität der Bewegungsrichtung (ideal ist z.B.lineare, horizontale Bewegung, im Gegensatz zu engen Kurvenradien bei hoher Geschwindigkeit…), und offenbar auch, ob die Bewegung in horizontaler oder vertikaler Ausrichtung erfolgt…
Gruß
Gregor
 

UweH

User
Der Fehler in der angezeigten GPS-Geschwindigkeit ist in dem hier betrachteten Bereich kaum abhängig von der geflogenen Geschwindigkeit, sondern von anderen Einflüssen, z.B.
- g-Last, z.B. beim GPS-Modul des Loggers von SM-Modellbau ist die maximale Beschleunigung mit 4 g angegeben, darüber geht der Logger zwar nicht kaputt, wird aber ungenau.
- die Taktfrequenz der Messung

Gruß,

Uwe.
 

Radler

User
Gregor und Uwe, herzlichen Dank!
Kaputt geht der GPS Logger wegen der Beschleunigung sicher nicht. In einem DLG kriegt er bei jedem Wurf zweistellige g-Werte. 😕 Taktfrequenz ist klar. Lieber lange geradeaus für sichere Werte ist auch klar.

Wie gesagt, es ging mir nicht um die Pro Kategorie, sondern um die Situation wenn ein Gelegenheitsflieger wie ich mal dachte er sei zufällig schnell geworden. Danke!!
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Ein grosser Punkt ist: welche Geschwindigkeit wird gemessen? Über Grund oder gegenüber der Luft. Die Staurohrsysteme messen natürlich die Geschwindigkeit gegenüber der Luft. Die ist für das Flugzeug auch entscheidend. Für den Betrachter ist eher die Geschwindigkeit über Grund entscheidend.
Beispiel: ein Flugzeug fliegt mit 150km/h am Staurohr. Gehen wir von 50km/h Wind aus ist die Geschwindigkeit über Grund mit Rückenwind 200km/h, mit Gegenwind 100km/h und alle Messwerte sind richtig. Desshalb wird bei Rekordmessungen ja immer in beide Richtungen gemessen, nur der Wind ist halt nicht konstant, eine Windboe zur falschen (oder richtigen) Zeit kann die Werte ganz schön durcheinanderbringen.
Eine Staurohrmessung ist schon sehr präzise, nicht umsonst wird selbst in modernsten Kampfjets noch verwendet.
 

UweH

User
Desshalb wird bei Rekordmessungen ja immer in beide Richtungen gemessen, nur der Wind ist halt nicht konstant, eine Windboe zur falschen (oder richtigen) Zeit kann die Werte ganz schön durcheinanderbringen


Nur der Vollständigkeit halber, hier im DS-Bereich wird bei Rekordmessungen ausschließlich mit Radar und ausschließlich der schnellste Topspeedwert über Grund gemessen. Die Kreisrichtung ist frei wählbar und es wird nicht in zwei Richtungen geflogen / gemessen.
Die g-Werte sind üblicherweise im hohen zweistelligen Bereich und bei den schnellsten Flügen z.B. in USA und Neuseeland werden 100 g übertroffen.
Bei den motorisierten Speedfliegern in der Ebene ist das anders, aber auch da würde ich der GPS-Messung beim einfliegen in die Strecke nicht vertrauen.

Gruß,

Uwe.
 
Ich habe es ja dem Uwe lange nicht ganz abgenommen daß eine GPS Geschwindigkeitsmessung fehlerbehaftet ist. Das tue ich bis jetzt auch nicht ganz, wohl gesagt im unteren Geschwindigkeitsbereich. Aber daß eine Messung bei einer Geschwindigkeit zwischen 200 und 300 km/h im DS Flug so fehlerhaft ist, das hätte ich nicht geglaubt.
Es ging zwar diese Tage schon recht ordentlich, aber dieses Tempo, gebe ich jetzt mal frei zu, habe ich sicherlich nicht erreicht. 🤪

Grüße Hans

974 kmh.jpg
 

UweH

User
Ich habe es ja dem Uwe lange nicht ganz abgenommen daß eine GPS Geschwindigkeitsmessung fehlerbehaftet ist. Das tue ich bis jetzt auch nicht ganz

Wenn Du mir nicht glauben willst dass GPS-Messungen im DS nichts taugen, dann glaub es halt den anderen Kollegen die das hier und an anderer Stelle geschrieben haben 😛

Solche Ausreißer mit unmöglichen Geschwindigkeiten gibt es mindestens bei der alten Stalker2-Radarpistole auch ab und zu, deshalb ist es für den Glauben gut wenn man beim DS-Kreisen mehrere plausible Messungen hintereinander hat und den Ausreißer damit identifizieren kann.

Gruß,

Uwe.
 
Ich hatte einen Swift, da habe ich folgende Messverfahren eingebaut:
- SM Staudruck
- Jeti Prandtl
- SM GPS
Diese Ergebnisse wurden immer mit Radar
(Stalker Pro 2) verglichen.

Zwar wurde dieser Swift zwar nie besonders schnell, 200 km/h, maximal 230 km/h.
Trotzdem gab es ein relativ klares Ergebnis:
Bei gleichmäßiger und linearer Bewegung sind Staudruck, Prandtl und GPS ziemlich gut und nicht weit weg vom Gun-Wert. Vielleicht mal 3 bis 5 km/h Abweichung.

Aber sobald man in den Kreis geht und es mit ungleichmäßigen Beschleunigungen und Wind-Scherzonen zu tun bekommt, entstehen Abweichungen von bis zu 70 km/h zur Gun. Sowohl bei GPS, Staurohr und Prandtl.

Das ist wohl der Grund, warum im DS nur mit Radar gemessen wird.
(trotzdem sind die anderen Verfahren durchaus mal interessant, zumal die Technik ja manchmal eh schon an Bord ist)
 
Ich habe in meinem Tempest das Jeti Staurohr. Und im DS die angezeigte Geschwindigkeit mit der Radarpistole verglichen. Es gibt ein konstantes Verhältnis zwischen den beiden: Das Staurohr zeigt eigentlich durchgehend ca 15% weniger an. Ob das jetzt an einer schlechten Kalibrierung des Sensors, schiefer Anströmung weil schief eingebaut, einer zu langen Leitung oder zu geringer sampling rate liegt - keine Ahnung.
Wenn man Rekorde aufstellen will und das sicher dokumentieren will, ist das System ungeeignet. Die Messungen untereinander fühlen sich aber ziemlich konstant an. Deshalb ist es zum Spaß ganz witzig eins dabei zu haben.
 
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