Tamiya "Wild One Blockhead Motors" - Offroad Buggy in 1:10

molalu

User
Hallo zusammen,

durch meinen Beitrag im Nachbar-thread "Lotus Europa Special" hat ein sehr netter Kollege Kontakt mit mir aufgenommen und freundlich nachgefragt, ob ich denn für ihn ein RC-Car, fahrfertig mit Pistolen-Fernsteuerung, aufbauen würde/könnte. Klar doch - Rentner haben ja eh nie Zeit - da spielt der eine oder andere Bauservice auch keine Rolle mehr.

Spaß beiseite - am Anfang sollte es ein 1:10er Tamiya Renault Alpine A 100 auf M-Chassis sein, wenig später wurde daraus ein 1:10er Offroader, der "Wild One Blockhead Motors".



Nachdem wir uns einig darüber waren, welche Teile benötigt werden und welche Fernsteuerung es denn werden soll, wurde von mir fleißig online bestellt und die Teile sollten auch bald komplett auf dem Tisch liegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

molalu

User
Anfang der Woche war Dank hervorragendem Paketdienst (DPD) alles bei mir im Haus. Auffällig ist die sehr hochwertige Tamiya-Verpackung und der relativ hohe Vorfertigungsgrad. So sind z.B. die Karosserieteile bereits lackiert.

Hier das "Unboxing":

DSC01438.JPG


DSC01439.JPG


DSC01440.JPG




Wer 16 Minuten Zeit und Interesse hat sich das Unboxing-Video von TAMICO anzusehen, bitteschön:


 

molalu

User
Bevor es mit Auf- und Zusammenbau des Buggys losgeht, kümmere ich mich um die elektrischen Komponenten. Das sind:
  • 540er Bürstenmotor
  • 70A Regler
  • 7,2V NiMh Antriebs-Akku
Was gibt es da zu kümmern? Ich weiß, dass wahrscheinlich tausende von Tamiya RC-Cars mit den Original Tamiya-Steckern fahren und natürlich funktioniert dieses Stecker-System auch (leider nicht immer).
Vielleicht meinen negativen Erfahrungen beim Einsatz von hohen Strömen in Rennbooten geschuldet bin ich einfach vorsichtiger geworden und löte deshalb grundsätzlich alle Komponenten auf Goldstecker-/Buchsen um.

  • der 540er Bürstenmotor erhält 3,5mm Goldstecker
  • der Regler erhält 3,5mm Goldbuchsen und 4mm Goldstecker-/Buchse für den NiMh-Akku
  • der Akku erhält 4mm Goldstecker auf minus und 4mm Goldbuchse auf plus
DSC01437.JPG
 

Börny

User
Servus Ingolf,

ist mit Sicherheit nicht verkehrt. Wir haben damals, in den 80er Jahren, im Wettbewerbsbereich auf runde 4mm Stecker, oder besser "Kabelschuhe", aus dem KFZ- Bereich umgerüstet und die Kabel daran nicht nur "verquetscht", sondern gelötet. Das hat im Offroad Einsatz gehalten und es ist auch kein Stecker mehr, auch nicht beim Laden, warm geworden ;) .

Der "Wild One" wurde damals übrigens auch schon recht erfolgreich im Wettbewerb eingesetzt. Klar, das Maß der Dinge in der Klasse 2WD war damals lange der Asso RC10. Aber auch mit anderen Modellen konnte man viel Freude, nicht nur beim Wettbewerb, haben. Gefällt mir gut, dass es bei Tamiya und Kyosho die guten, alten Offroader wieder zu kaufen gibt.
 

molalu

User
Los ging es an der Chassis-Wanne mit den beiden gelben Scheinwerfern. Die Scheinwerfer sind für den Einbau eines LED-Lichtsystems vorgesehen. Mein Auftraggeber hat sehr gute Augen und fährt auch im Dunkeln ohne Licht😆.

Dann kam der Anbau des Bumpers und der Vorderachse mit den beiden Achsschwingen und den vorderen Lenkarme für die Radaufnahmen.

Im nächsten Schritt der Zusammenbau der beiden vorderen Öldruckstoßdäpfer. Unglaublich, was da an Einzelteilen zu verbauen ist:

DSC01445.JPG


Und dann kommt, was keiner mag, wenn er aus einem Bausatz arbeitet - 1 Teil fehlt. Ich habe die Logik von Tamiya noch nicht verstanden nach welchem Prinzip Schrauben, Muttern, Scheiben, etc., etc. in einer Vielzahl von Plastiktüten ohne System verpackt werden. Ich finde, es würde Sinn machen, wenn Tamiya diese Einzelteile in Tüten den diversen Baugruppen zuordnen würde.
Weil ich die Hoffnung hatte das fehlende Teil MA21 = Ölabdichtung zu finden, schneide ich alle Tüten auf und gehe auf Suche. Leider erfolglos. Ohne diese Gummidichtung am oberen Abschluß des Stoßdämpfers ist der Dämpfer nicht einsetzbar, weil Öl austritt, sobald Druck im Dämpfer aufgebaut wird.

Also, e-Mail an TAMICO und mal schaun ob und wie schnell der support arbeitet:confused:

Die rechte Seite konnte ich problemlos montieren:

DSC01446.JPG
 

molalu

User
Also, e-Mail an TAMICO und mal schaun ob und wie schnell der support arbeitet

Der Tamico-support ist schnell - richtig schnell. Es dauerte genau 20 Minuten und ich hatte meine punktgenaue Lösung für das Problem. Ich erlaube mir mal die Original Mail-Antwort hier einzukopieren:

besten Dank für die Anfrage.

Das ist natürlich ärgerlich.

Könnten Sie bitte einmal nachsehen ob nicht zwei der Dichtungen
ineinander zusammengesteckt sind ?

Habe schon mehrere dieser Kits gebaut, und mir ist dabei aufgefallen das
die Dichtungen öfter fest ineinander stecken, und es so aussieht als ob
es nur eine Dichtung wäre.

Falls tatsächlich nur eine Dichtung, bitte ich um kurze Info, dann
schicken wir Ihnen selbstverständlich Ersatz.

Dieser Hinweis war definitiv zieleführend und hat mein Problem gelöst. Hier 2 Fotos. Foto 1 mit den inneinander steckenden Dichtungen und Foto 2 mit den voneinander gelösten Dichtungen:

DSC01447.JPG


DSC01448.JPG


Inzwischen sind die beiden vorderen Öldruckstoßdämpfer fertig und an der Chassis-Wanne montiert:

DSC01450.JPG
 

molalu

User
So, jetzt hat der "Wild One" zwei vordere und gut funktionierende Öldruck-Stoßdämpfer. Die Vorderachse ist damit im Prinzip fertig, was im Hinblick auf die noch ausstehenden Arbeiten, relativ leicht war.

Nochmal den Kolben entlüften:

DSC01449.JPG


Vorderachse nach dem Einbau der beiden Stoßdämpfer:

DSC01450.JPG
 

molalu

User
Die bereits lackierten Teile bringen auch Nachteile mit sich. Knipse ich mit dem Seitenschneider benötigte Bauteile aus dem Rahmen und begradige ich die Schnittstellen, dann wird an diesen Stellen der schwarze Kunststoff sichtbar. Will man also keinen Fleckerl-Teppich haben, dann muß man sich die Mühe machen, und die Schwarzen Flecken der Schnittstellen mit silber übermalen.
Ich verwende dafür REVELL Email Color Farbnummer 90 = silber-metallic.

DSC01451.JPG


DSC01452.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:

molalu

User
Jetzt ging es an das Herzstück des "Wild One" - Getriebegehäuse und Einbau Getriebe. Das ist nichts für Grobmotoriker. Hat dann auch ganz gut geklappt.

DSC01453.JPG


Hierbei kamen jetzt auch die zugekauften gekapselten Kugellager zum Einsatz und zusätzlich ein sehr hochwertiges Fett - nennt sich "Dr. Grease Differential Paste"

DSC01454.JPG


Im eingegebauten Zustand.
 

molalu

User
Heute hatte ich die Faxen dicke. Das ständige untersuchen diverser Tüten und die Suche nach Schrauben, Unterlegscheiben, Muttern, etc., etc. hat genervt.

Also, alle Tüten geöffnet und den Inhalt auf der Arbeitsunterlage verteilt. Sieht chaotisch aus, aber so geht es dann doch etwas flotter voran.

DSC01455.JPG


Wozu die Schieblehre? Ich muß ständig Länge und Durchmesser, insbesondere der Schrauben, gem. Bauanleitung nachmessen.
 
Guten Morgen,

Es ist eine Freude, dir zuzusehen, wie der Buggy entsteht.
...und ganz nebenbei sehr lehrreich!

Vielen Dank für den Bauthread,
Hermann
 

molalu

User
Vielen Dank für das positive Feedback. Tut mir gut.
 

molalu

User
Irgendwie ist dieses wichtige Thema bislang komplett untergegangen. Die meisten von Euch verbinden einen Buggy sicherlich mit "Allrad-Antrieb". Nicht so der "WildOne" - der hat einen ganz normalen Hinterrad-Antrieb, oder wie es neudeutsch heißt "two-wheel-drive". Hat seine Vor- und Nachteile. In schwierigem Gelände ist der Allrad unverzichtbar - auf weichem, sandigen Gelände läßt es sich mit dem heckgetriebenen Buggy wunderbar driften.

Die für den Antrieb notwendigen beiden, hinteren Antriebsachsen sind verbaut und gut gefettet. Weiterhin hat der Motor seine endgültige Position, angeflanscht am Getriebegehäuse, bezogen.

DSC01456.JPG
 

molalu

User
Weiter geht es mit den hinteren Stoßdämpfern. Man lernt aus Fehlern. Deshalb habe ich mich vorsorglich um die oberen Abdichtungen gekümmert.

Auch hinten eine Vielzahl an Kleinteilen, die für den Zusammenbau der Dämpfer benötigt werden. Etwas knifflig ist das anbringen der beiden oberen Sprengringe. Da es aber bei den vorderen Dämpfern so gut geklappt hat, klappt es auch hinten problemlos.

DSC01457.JPG


Im eingebauten Zustand:

DSC01458.JPG


Im nächsten Schritt habe ich die RC-Komponenten verbaut. Die größte Herausforderung stellt das Lenkservo dar. Aber auch das hat perfekt funktioniert.

Links hinter dem Lenkservo habe ich den Regler positioniert und dahinter den Empfänger.

Bei einem ersten Testlauf an der Funke haben sowohl der Antrieb, wie auch das Lenkservo völlig unspektaktulär und problemos funktioniert.

DSC01459.JPG


DSC01460.JPG

 

molalu

User
Mir wurde eine Frage zugetragen, die ich nicht beantworten konnte und die ich deshalb gerne hier für die Allgemeinheit einstelle, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen..

Die Frage lautete: "Der freistehende Motor, direkt hinter dem rechten, hinteren Antriebsrad, hat im Gehäuse Öffnungen für die Kühlluft-Zufuhr und für die Warmluft-Abfuhr. Wie geht der Motor mit Schmutz und Feuchtigkeit um, die bei flotter Fahrt über diese Schlitze im Motorgehäuse eindringen können?"

Börny, Du als ehemaliger Wettbewerbsfahrer hast auf diese Frage bestimmt eine Antwort🤔
 

Börny

User
Servus,

das zieht er neben der Luft natürlich mit an. Früher gab es entweder einen Luftballon, natürlich mit Tamiya- Aufdruck ;), den man aufgeschnitten, drüber gestülbt und mit Klebeband am Motorgehäuse, sowie an den durchgeführten Kabeln mit einem Kabelbinder fixiert hat.

Das hat beim 540er bis zu einer gewissen Temperatur gut funktioniert.

Für die „Tuning Motoren“ gab es verschiedene Schaumstoffe als Filter, welche über den Motor geschoben wurden.

Schlußendlich kam man nach dem Wettbewerbstag aber um das Demontieren, Zerlegen und Reinigen des Motors nicht herum. Was beim 540er aber seine Grenzen hat, da sich das Kollektorschild nicht abnehmen lässt.
 

molalu

User
Danke Börny - eigentlich so simpel, dass man auch selbst hätte drauf kommen können.
 

molalu

User
Ich bin mit dem "WildOne" auf der Zielgeraden. Am Wochenende war Malstunde. Bei dem Bausatz sind keine Lackierarbeiten notwendig - lediglich die Fahrerfigur sollte man ein wenig anmalen, damit der Scale-Chrarakter des Modells erhalten bleibt.

DSC01461.JPG


DSC01464 (2).JPG


Heute geht es weiter mit der letzten Ausbaustufe, nämlich dem Anpassen der Karosserie, noch ein paar Decals und sonstige Kleinigkeiten, die der Bausatz anbietet.

 

Ragnar

User
Ingolf, Du legst ja wieder ein Tempo vor ................
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten