Tragflächenaufbau DG-1000 Maßstab 1:3,5

Hallo zusammen,

finde es wirklich klasse von Euch, dass ihr so konstruktiv an den Fragestellungen diskutiert. An alle die mich bisher telefonisch (Matze, Hans, Franz) und alle anderen die sich PN gemeldet haben, ein dickes Dankeschön. In mir wächst mit zunehmender Dauer der Anspruch, die Fläche doch selbst zu machen. Der Stingray- und der Astir-Baubericht sind so klasse gemacht, dass ich mich daran sehr gut orientieren kann.

Wenn ihr mich weiter so gut unterstützt und die Preis-Anfragen für die Flächen nicht im Zielkorridor sind, werde ich mir die Flächen selber bauen. Damit ich erste Erfahrungen sammeln kann, würde ich mit dem HR anfangen. Hier mal ganz spontan die Frage, hat einer von Euch eine Vakuumpuumpe, die er mir günstig abtreten kann ;).

Gruß
Thomas
 

Gast_17021

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Moin

Ihr sprecht von Schlauchholme. Dazu hätte ich auch noch Fragen: ich habe noch nie einen Holm mit Schlauch aufgebaut, mein "Lehrmeister" kannte diese Technik vor 18-15 Jahren wohl einfach (noch?) nicht. Wo sind denn die Vorteile des Schlauchs gegenüber meiner Bauart mit bei "Vollgasfest" teils komplett einem Rovingstrang auf voller Profilhöhe, teils zum Aussenflügel hin mit eingelegtem Styrodurkern, in "Normalbauweise" oben und unten Rovings und als T-Verbinder teils Kiefernleisten, teils mehrschichtig Balsa mit Glas oder Kohle beplankt, teils für Thermikgurken nur Kiefer.

Die Steckung lass ich komplett in Rovings ein. Der Holm wird bei "Vollgasfest" in einer mit Frischhaltefolie ausgekleideten Holzform entsprechend der Profilhöhe auslaufend aufgebaut damit die Rovings einfacher gestreckt-gerade eingelegt werden können. Drüber kommt beim Einbau immer nochmal ein/zwei Unibänder mit obendrauf etwas Mumpe, die vor dem Beplanken dann passgenau geschliffen wird. Bisher hat bei mir nach dieser Art alles bis 8,33m gehalten, welche Vorteile hätte da denn die Schlauchtechnik? Ist das einfach nur einfacher aufzubauen?

Gruß Christian
 
Schlauch kannst Du gewichtsoptimal bauen, weil Du den Werkstoff mit bestem "Leistungsgewicht" in belastungsgerechter Orientierung einbauen kannst.

So sehe ich das zumindest.
 

Wattsi

User
Kohleschlauch

Kohleschlauch

Optimiert???
Die Oberseite des Schlauches trägt nicht zur Stabilität bei! Die Zug- und Drucksteifigkeit ist an dieser Stelle durch unidirektionale Faser des Holmgurtes gegeben und größer als die im 45°Winkel verlaufenden und verwobenen(daher weniger steifen)Fasern des Schlauches. D.h. Ober -und Unterseite des Schlauches sind nur Ballast. 45° Beplankung des Holmes mit Glas ist ausreichend und kann leicht entsprechend CH. Baron gestuft werden. Wer Angst vor dem Abplatzen der Holgurte hat, kann einen Aramidfaser drumlegen.
Kohle ist teuer!
Gruß
Wolfgang
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

die Ober- und Unterseite stellen die sichere Verklebung mit dem Gurt auf einfache und leichte Weise sicher.

Wir haben zuerste mit Stege aus beidsieitig beschichtetem Balsa gebaut, das auf Maß gesägt / geschliffen wurde. Eine nur stumpfe Verklebung der Stegwand mit dem Gurt reicht nicht (ich meine Yeti hat mal in einem Fall ausgerechnte, dass man min. 1mm Klebebreite braucht für die Schälbelastung), einen Mumperaupe ist schwerer als die Oberseite des Schlauches. So unsere Erfahrung.

In welcher Form die Fasern "geliefert" werden ist egal (Rovings , UD, Schlauch), wichtig ist wie sie eingebaut liegen. Und da ist arbeiten mit UD und Schlauch eben einfacher als mit Rovings - jedenfalls für mich.

Hans
 

Reimer

User
Schlauchtechnik

Hallo Christian,

einen "Schlauchholm" bei größeren Fliegern kenne ich auch nicht.

Über den fertigen Holm wird komplett ein Schlauch gezogen und hält damit Obergurt, Steg und Untergurt zusammen. Durch die Fadenorientierung im Schlauch (+/- 45°) wird die Biegefähigkeit des Steges positiv beeinflusst. Hier reicht ein Glasschlauch für ein paar Cent völlig.

Gruß Reimer
 

Gast_17021

User gesperrt
Danke für die Antworten!

Das heißt also: Alles weitermachen wie bisher, passt. Der Holm in der Kiste mit Rovings aufgebaut macht zumindest mir einen besseren Eindruck, vielleicht etwas mehr Arbeit, aber was juckts? Anders gesagt: Never change a running system...

@Reimer: Als "Schlauchholm" würde ich das Balsakonstrukt (nicht negativ gemeint!!!) bezeichnen, daß am Eigenbau-Stingray in der Fläche liegt (Abgestuftes Balsa mit Kohleschlauch umzogen). Von den zu erwartenden Belastungen hält sich dieser ja schon gut bei den Dicken auf... Da ich in die Holmkiste immer erst eine Lage 80er oder was grad rumliegt als "Müllgrundlage" reinlege, passt das schon, gegen Torsion gibts eh immer eine oder mehrere, meist viel zu fette, 45°-Lage. Ich baue immer zu schwer eigentlich, aber naja, dafür hälts und hat Durchzug. ;) (Als 45°-Lage bei dem 5m-Astir soll 300g Rovinggewebe vollflächig drunter, ich denke das hält. An der Wurzel wird abgestuft mit 400g Rovinggewebe verstärkt werden.)

Gruß Christian
 

kneubi

User
Holm mit CFK-Schlauch

Holm mit CFK-Schlauch

Ein Schlauch um den ganzen Holm herum bringt meines erachtens nichts. Wie bereits erwähnt platzen Holme eigentlich nie. Sondern sie knicken ein. Ein oder mehrere CFK-Schläuche werden um dem Rohacellkern und die Flächenverbinderhülse geschoben. Die Holmgurten liegen ausserhalb dieses Konstrukts.

In der Praxis werden somit in den einseitig beplankten Flügel die Rovinge oder UD-Streiffen in den Holmausschnitt eingelegt (erster Holmgurt), danach wird der mit CFK-Schlauch überzogene Holmkern mit Hülse eingelegt. Danach kommt der zweite Holmgurt obendrauf. So kann der Schaumkern mit dem CFK-Schlauch die Druck- und Schiebekräfte der Holmgurten aufnehmen.

Gruss Sigi
 
CfK-Schlauch

CfK-Schlauch

Hallo zusammen,

macht ihr beim Aufbau des Holms eine Abstufung des CfK-Schlauchs? Ich Frage deswegen, weil sich ja der Holm über die Spannweite verjüngt und irgendwann der CfK-Schlauch sich nicht weiter zusammenzieht. Oder sehe ich das falsch?

Gibt es einen Unterschied in der Aufnahme der Biegung wenn ich Kohle-Rovings oder UD-UHM 250g/m2 nehme? Natürlich die Anzahl wie von C.B. Ecxelsheet vorgegeben. Ich kann mir vorstellen, dass 42 Kohlerovings länger zum Verarbeiten brauchen als die 8 UHM Gelege-Bänder. Sehe ich das so richtig?

Gruß
Thomas
 

kneubi

User
Hallo Thomas

Siehst du völlig richtig. Schläuche kannst du problemlos abstufen. Habe schon von zwei 3-K-Schläuchen auf einen 1-K-Schlauch nach aussen abgestuft. Kann bei der Biegung nichts Nachteiliges und keinen "Knick" feststellen. Die Biegung machen wirklich die Holmgurten aus. Die CFK-Schläuche nehmen nur den Druck auf. So kannst du auch nach aussen auch Gewicht sparen, da 3K-Schläuche ganz schön Harz "saufen"

Ich bin mich mit Rovingen zu arbeiten gewohnt und solange das so gut geht bleib ich dabei. Finde auch das Abstufen von Roving zu Roving sehr einfach.

Gruss Sigi
 
Hi Sigi,

danke für Dein Feedback. Ich glaube, das ich mit UD-UHM arbeiten werde. Meine Roving Erfahrung war bisher eher bescheiden :D.

Frage an die Styro-Abachi Selbstbauer Fangemeinde ;),
Ist ein 1mm Abachi oder ein 0,8mm Abachi besser zu Verarbeiten? Aus Gewichtsgründen würde ich die 0,8mm bevorzugen. Sollte jedoch ein Fertigungspunkt dagegen sprechen, lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen :rolleyes:

Gruß
Thomas
 

Gast_17021

User gesperrt
Der Ausdembauchrausmodellbauer ;) sagt dazu: Bis so um 3m spw 08er und darüber 10er bis mehr, falls verfügbar. Das Gewicht ist bei großen Fliegern eher vernachlässigbar aber es ist stabiler weil dicker. Ein echtes Argument ist allerdings Fehlanzeige, zumindest bei den Flugzeugen, bei denen die Beplankung das schwächste Glied ist. Bei einer Thermikgurke (meiner ASW-17 mit 5m zB) hält die Beplankung alles, bei deiner DG und meinem/unserem Arschtier wird sie wohl vernachlässigbar sein. Ist ein interessanter Punkt, gerade eben beim groben Gewichtehochrechnen hat´s uns fast vom Hocker gehauen... Wir waren bei über 15kg für einen 5m-Segler! Gut, der Astir hat eine deftige Fläche, aber das ist definitiv viel zuviel! Das wären dann (zu) deutlich über 100g.

Gruß Christian
 

Reimer

User
"Schlauchholm"

@Christian: Ich kann auf Anhieb nicht den Holmaufbau des Eigenbau-Stingray nachverfolgen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein abgestufter Balsa-Steg mit einem herübergezogenen CfK-Schlauch ausreichend ist.
Allerdings führen viele Wege nach Rom und jeder Modellbauer hat seine eigene Holmbau-Methode.
Wie Du schon schreibst, baust Du manchmal zu schwer. 300/400g Rovinggewebe 45° ist viel zu schwer für einen 5m Flieger. Wahrscheinlich nimmst Du Glas. Deutlich besser, leichter und torsionssteifer wäre z.B. 160g biax-CfK +/- 45°. Aber das weißt Du bestimmt auch.

@Sigi: Auch hier muß ich sagen, dass es sicher verschiedene Methoden zum Holmaufbau gibt.
Beim Bau eines fertigen Holms würde ich immer die Methode mit dem Schlauch über Steg und beide Gurte als die sicherere und bautechnisch einfachere vorziehen.

Gruß Reimer
 
...Ist ein 1mm Abachi oder ein 0,8mm Abachi besser zu Verarbeiten? Aus Gewichtsgründen würde ich die 0,8mm bevorzugen. Sollte jedoch ein Fertigungspunkt dagegen sprechen, lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen... Thomas

Hi Thomas.
von der Handhabung beim Verarbeiten ist es wurscht ob 0,8 oder 1,0.
Beim Schleifen der Oberfläche und der Endleiste vor dem Aufbringen von 49er Glasgewebe hast Du bei 1,0er mehr Sicherheit gegen Durchschleifen und auch mehr Material um Buckel raus zu schleifen, 0,2mm gehe da schon mal weg.

Du schleifst ja auf einer gewölbten Oberfläche, das heißt bei einem planen Schleifteller ist es eine Linienberührung. Ich habe mit Maschine geschliffen (120er Körnung). Bei frischem scharfen Schleifpapier muss man da schon aufpassen. Ja nicht auf der Stelle stehen bleiben, schon hast ein "Loch". Mit der Hand wollt ich mir die Schleiferei nicht antun.

Vom Gewicht dürfte es bei dir egal sein, die Fläche trägt sich selbst :D

Du kannst beim späteren Finish (Grundierung, Lack usw) mehr Gewicht draufpacken, oder auch sparen als die Differenz zwischen 0,8 zu1,0.

Was beim Gewicht hilft, ist die Seite wo das Gelege drauf kommt, zu grundieren, dann saugt das Holz nicht soviel Harz auf. Das hilft auch damit das Harz das Holz nicht durchtränkt bis auf die andere Seite. Die Oberfläche ist dann an den Stellen knüppelhart und ist kaum vernünftig schleifbar.

edit: der Sigi schleift auch 0,2mm runter :)
 

Gast_17021

User gesperrt
...
Wie Du schon schreibst, baust Du manchmal zu schwer. 300/400g Rovinggewebe 45° ist viel zu schwer für einen 5m Flieger. Wahrscheinlich nimmst Du Glas. Deutlich besser, leichter und torsionssteifer wäre z.B. 160g biax-CfK +/- 45°. Aber das weißt Du bestimmt auch....

Ja, das weiß ich natürlich eigentlich schon, aber da kommt ein nicht unerheblicher Kostenfaktor dazu. Da wir beide eine nicht gerade üppig gefüllte (rest-)Hobbykasse für diesen Winter haben (da gibt es noch andere Projekte zu finanzieren, es soll aber nächstes Frühjahr ein neuer, fester 5m-Brocken an den Start), bleibt uns nur der "Ausweg" auf Basaltrovings (vorhanden) und eben so Schnäppchen wie das Rovinggewebe hier zB. Wir sind bis jetzt Flugfertig mit RC bei deutlich unter 1000€ inkl. Rumpfformfräsen(lassen) :D
Jegliches CFK kommt in diesem Projekt also aus Altbeständen. Da ist zwar einiges Vorhanden, aber eben nicht genug um es schlüssig zu nutzen. Die Ruder und die D-Box werden aber eine Spende aus dem Kohlefaserschrank abbekommen, das ist klar.

Jetzt aber genug mit Threadnapping... Sorry dafür!

Gruß Christian
 

kneubi

User
Hallo Reimer

Spannend wie viele Wege nach Rom führen..

Gehe ich richtig davon aus, dass du den fertigen Holm ausserhalb des Flügels aufbaust und dann als Ganzes einfügst? Wenn dem so ist...hast du schon mal einen Holm eingebaut in einen Flügel mit Knickfläche (z.B. Ventus)... da wirds dann bei der "externen" Bauweise doch sehr anspruchsvoll;) ... da ziehe ich es vor den Holm nass in nass einzubauen.

Vom Aufwand würde ich schätzen, dass ich 1 1/2 Stunden für die genaue Dimensionierung des Rohacellkernes benötige und am folgenden Abend nochmals 1 1/2 Stunden für den Holmbau (zu Zweit) benötige. Vereins-Kollegen haben früher auch die umwickelten Holme ausserhalb des Flügels gebaut (mit stehendem Balsa etc.) Der Aufwand war bedeutend grösser.

Gruss Sigi
 
Hallo zusammen,

ich lerne mit jedem tag mehr hinzu, dank Euren guten Diskusisonen und Hinweisen.

Rolf,
den Trick mit dem Schnellschleifgrund habe ich bei meinem D2c auch eingesetzt. Somit konnte ich auch die errechnete Harzmenge exakt einhalten ;). Eigentlich will ich von der Fläche nicht mehr viel runter schleifen, maximal die hoffentlich kleinen Berge :cool:. Bisher habe ich beim Schleifen immer meinen Brior mit 240 Körnung eingesetzt. Das hat super gute geklappt. Die Endleiste wird eh auf eine Abachdicke unter 0,2mm geschliffen. Ich will ja eine Enleiste in Summe unter 1mm hinbekommen :rolleyes:.

@Alle,
ich werde meinen Holm wohl extern aufbauen. Hierfür werde ich eine Führung aus Alluwinkeln machen. Welches Kern-Material ist denn besser Depron, Styro, Rohazell? Balsa will ich nicht verarbeiten. Das ist mir dann doch zu arbeitsintensiv :D. Der Holm bekommt dann 2-3 abgestufte CfK Schläuche übergestülpt. Ich denke diese werden Trocken übergezogen und dann getränkt, oder? Für andere Verfahren oder Ideen bin ich offen.

Mir fällt gerade ein, dass es evt. besser ist den Holm mit den Holmgurten nass in nass aufzubauen. Was mein Ihr dazu? Für diese Aktion werde ich wohl einen Helfer brauchen. Mein gedanklicher Ablauf sieht dann so aus.

1. Holmgurte einlegen, hier habe ich gelesen den ersten Nass einlegen und die anderen trocken einlegen und dan einpinseln.
2. Holm mit CfK Schlauch trocken überziehen und dann tränken.
3. Holm einsetzen.
4. Holmgurte einsetzen
5. Negativform aufsezen und absaugen.

Ist dieser Ablauf so ok?

Gruß
Thomas
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn Du die Rovings nicht schon hast, kauf UD-Gelege für den Holm. Damit zu bauen ist einfacher. Das UD-Gelege wird extern mit einer Velourwalze auf Folie getränkt und gefaltet, dann mit einer Schiene konisch auf Breite geschnitten. Mit einem frisch abgebrochenen Cuttermesser geht das gut.
Rovings so tränken ist aufwändig und man bekommt es nicht so einfach gleich leicht hin.

Welches Stegmaterial ist eigentlich egal, weil keines ist so steif wie die Stegflanken aus CFK. Ich würde daher zu einem Material tendieren, dass man zusammendrücken kann wie Depron oder Selitac. Wenn man dann leicht übermaßig bleibt passt sich alles von selbst an.

Dann kannst du aber nur die Gurte vorfertigen und nicht alles komplett. Ist aber kein Problem, einfach bei der „Hochzeit“ von Beplankung, Gurten und Stegen zuerst die Stege tränken. Wenn die schon angeliert haben beim Einbau ist das kein Problem.

Aber da gibt es sicher auch andere Vorgehensweisen, die funktionieren.

Hans

P.S. Ich messe mal mein Abachi, ich denk immer noch es ist 0,9mm dick
 
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