Edouard Dabert
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In Österreich hieß blablacar.de bis vor kurzem Mitfahrgelegenheit.at.
Funktioniert im Prinzip super, nur melden sich da übermäßig viele Unterschichtbürger (eh klar, sonst hätten sie ja selber ein Auto). Auf Facebook kannst du dir die Gesichter zum Mitfahren hingegen nach Sympathie zusammenklicken.
Wie kommst du auf die Idee, dass die facebookler, die eine Mitfahrgelegenheit suchen, weniger häufig "Unterschichtbürger" sind?
Es gehört gerade für Akademiker bzw. "Besserverdiener", sagen wir mal, schon "eine große Portion Lockerheit" dazu, seine Daten einer US-Datenkrake anzuvertrauen.
Ich kann sogar sagen, dass ich keinen "Besserverdiener", d.h. Unternehmensleiter etc. kenne, der sich dort tummelt.
Von den Freiberuflern tummeln sich hauptsächlich Versicherungsvertreter und Strafverteidiger dort.
Dreimal raten warum?
Auf blablacar kannst du dir die Personen auch zuvor gut anschauen.
Sie sind sogar zumeist regelmäßig hinsichtlich ihrer Eigenschaften zum Mitfahren vorab von anderen "bewertet".
Ich habe so schon ne Menge sehr netter Menschen mitfahren lassen, von denen die meisten übrigens Studentinnen waren, viele davon fassen Facebook aus bekannten Gründen nur "mit spitzen Fingern" an, können aber wg. der teilweise sogar von Dozenten oder stud. Vereinigungen auferlegten Facebook-Pflicht nicht ganz fernbleiben.
Die rein unternehmerische Nutzung steht auf einem ganz anderen Blatt.
Es sei denn, man verleitet so Privatleute dazu, sich ebenfalls auf Facebook anzumelden.
Und auch die rein unternehmerische Nutzung gewährt den USA einen immensen Vorteil, mindestens bei der Analyse von Stimmungs-, Meinungs- und Konsumtrends: Das Gold der Zukunft.
Zahlreiche "US-Informationsbroker" (Töchter von US-Firmen) verdienen in Deutschland ihr gutes Geld mit Daten, an die man in Europa nicht legal kommen kann, aber ganz leicht, hat man eine gewisse Nähe zu US-Datenkraken und der NSA.
Also: Nicht jammern, wenn Europa in Sachen IT hinterherhinkt: Die Begeisterung mit der sich Europäer vor US-Datenkraken nackig machen und massenhaft auswertbare Daten übermitteln kennt offenbar keine Grenzen.
Maximal streiten sie noch darüber, ob man seine Daten per Microsoft, Facebook oder Google übermitteln sollte ... aber dann ganz heftig. Und kommen sich dabei so klug vor, wie der Dortmund-Fan, der dem Bayern-Fan "beweist", dass Dortmund einfach die bessere Mannschaft ist ... LLOOLL ?!
