Welche Leistungen haben Modelle?

Ganz generell geht meine Frage auch dahin: Wieviel mehr Flugtage gewinnt man, wenn man von einer ASK-18 auf einen Hochleistungssegler der Wettbewerbsklasse oder eine 6 m - Superorchidee wechselt? Siehe Grafik.

Anhang anzeigen 1428460

Gar keinen. Deine ASK-18 hat doch einen E-Antrieb. Da kannst solange, so oft fliegen bis du keine Lust mehr zum Laden hast.
Ist eher ne Frage was du willst. Hoch oben fliegen mit Großsegler weil die in 50m Höhe keine engen, kleine Bärte auskurbeln können. Oder eher ohne Motor Thermik suchen und versuchen das Landen solange wie möglich hinaus zu zögern - F3J-Modelle... Thermik und die gewonnene Höhe abheizen F3B/F-Modelle...
 
Ach, den Motor, den habe ich - nicht nur optisch - völlig verdrängt, der ist nur als Rettung gedacht. Oder eben für Experimente, wie hier.

Den hab ich nur sehr widerwillig eingebaut und möcht eigentlich nicht an ihn erinnert werden. ;)
(Obwohl er sich als sehr stark und nützlich erwiesen hat und das Gewicht nur minimalst erhöht - alles (extrem!) weit in Rumpfspitze! Kein Blei nötig bei 3300 mAh-Akku. Es ist eigentlich nur der Luftwiderstand der Klappluftschraube, der sich störend auswirken kann.)

Meine Frage war motorlos gedacht, also auf einen durchschnittlichen Mittelgebirgshang mit West- und Ostrichtung, bezogen, von dem aus wir während des Jahres versuchen, Thermik zu erhaschen.

A propos "Leistung" vin Modellen: Hier fand ich grad Abgleitzeiten für Freiflugmodelle:
 

Merlin

User
Hallo Eduard,

wir fliegen hier an seichten Odenwaldhänge, was vielleicht ein bischen mit Deiner Situation vergleichbar ist.
Seit wir mit F3J Modellen fliegen haben sich die nutzbaren Tage vervielfacht! Bis dato hat man die Modelle auch noch geflitscht, um mit 50m Startüberhöhung raus zu kommen. Die F3J Modelle werden quasi nur noch geworfen. Tage, an denen man nicht fliegen kann, sind nur noch diejenigen, wo der Wind komplett falsch kommt, und man sonst im Lee der umliegenden Wälder fliegen würde. Der Leistungssprung ist manchmal wirklich unfassbar :-)
Bei den 6m Modellen (die bei uns wg 5Kg Regelung nicht gelfogen werden dürfen) wär ich skeptisch, denn dazu sind die minimalen Kreisradien aufgrund der Flächenbelastung dieser Modelle einfach zu groß.
Der Quantensprung war aus meiner Sicht die niedrige Flächenbelastung (ca 30g/dm² bei >3m Spannweite) und die Möglichkeit mit 3-4m Kreisradius ohne Angst zu kurbeln.

/Bernd
 

Gast_74695

User gesperrt
Heute war das Wetter ganz passabel, um ein paar Messflüge zu machen. Das erste Mal mit "live" Übertragung von durchschnittlichem Sinken (AvSi) und Gleitzahl (GlRt).

https://github.com/openXsensor/openXsensor/tree/OpenXsensor_gps

Flug1Detail.jpg

Die Rechnung aus den Logdaten für die Zeit von 9:43:05 bis 9:44:50 ergibt ein Sinken von 0,67 m/s und eine Gleitzahl von 17,9 bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (ASpd) von 43 km/h.

Das übermittelte Sinken passt einigermaßen (Anzeigewert/10), schwankt aber doch stark:

Flug1AvSi.jpg

Die Gleitzahl hat noch einen Rechenfehler, aber die Tendenz passt:

Flug1GlRt.jpg

Parallel wurde der GPS Speed (GSpd) gelogt, um zu sehen, ob er für die Leistungsermittlung nutzbar ist. Obwohl kaum fühlbarer Wind war und versucht wurde, quer zum Wind zu fliegen, ist doch ein deutlicher Unterschied bei der Wende zu sehen:

Flug1GSpd_vs_ASpd.jpg

Mit GPS-Heading sieht man ebenfalls deutlich den Einfluss der Flugrichtung auf den GPS Speed:

Flug1GSpd.jpg

Der erste Eindruck ist, dass man auch bei der Live Leistungsmessung über einen deutlich größeren Zeitraum als 10s messen muss, mit GPS anstelle von Airspeed sogar über die Wenden hinweg, um den Windeinfluss zu minimieren. Die aktuellen Parameter für eine gültige Messung waren 10 s mit maximal 5% Abweichung im Airspeed. Oder sieht jemand mathematische Möglichkeiten, um mit den vorhandenen Daten doch kurzfristig sinnvolle Leistungsdaten zu bekommen? Die Statistiker können doch sowas, oder? Ich sende gerne die komplette Logdatei (5Hz Messfrequenz), wenn jemand Lust hat, mit den Daten mal zu spielen.

Am Wochenende, wenn das Wetter mitspielt, gehts weiter.

Gruß Bernd
 

Gast_74695

User gesperrt
Eben war der erste Messflug mit umgestellter Berechnung der Leistungswerte: Die Messung beginnt, wenn 10 Sekunden lang die Geschwindigkeitsschwankung unter 5 % bleibt. Diese beiden Parameter sind änderbar. Dann wird für diese 10 Sekunden das Sinken und die Gleitzahl berechnet und beide übertragen. Dann wird weiter die Toleranz der Geschwindigkeit überwacht und weiter übertragen, solange, bis die Geschwindigkeit aus dem Tolreanzfenster geht. Hier der komplette Flug, erster Teil Thermikmode, dann Cruisemode, dann Speedmode, dann wieder Thermik mit Optimierung auf niedrigstes Sinken - man sieht das Ergebnis deutlich. Interessant ist, dass das niedrigste Sinken auch die beste Gleitzahl ergab (ohne Ballast). Rot ist das Sinken, grün die Gleitzahl, blau der Airspeed. Sinken und Gleitzahl werden mit Wert 0 übertragen, wenn keine gültigen Werte ermittelt werden können.

Perf1.jpg

Hier ein Auszug zur Überprüfung der gesendeten Leistungsdaten:

Detail.jpg

18:09:45 bis 18:10:45 Geschwindigkeit 38,5 km/h (10,7 m/s), Höhenverlust 31,3m, ergibt eine Gleitzahl von 20,5 und ein Sinken von 0,52 m/s

Trotz nicht fühlbarem Wind eignet sich der GPS Speed leider nicht ohne weiteres zur Leistungsermittlung:

ASpd_vs_GSpd.jpg

Man sieht wieder deutlich den Einfluss der Flugrichtung.
 
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